Eisenbahn-Betriebs-Kompanien
Einführung, Begriff und Aufgaben
Eisenbahn-Betriebs-Kompanien waren eine spezialisierte Eisenbahn-Pionier-Einheiten, die entsprechend dem Einsatz und der Notwendigkeit der Truppe bei den Operationen während des Krieges eingesetzt wurden. Sie waren im unmittelbaren Frontgebiet eingesetzt.
Wehrmachtsbetrieb wurde nach den Weisungen des Chefs für das Transportwesen auf den Eisenbahnen, die <<als im Kriegsbetrieb befindlich>> erklärt waren, ausgeübt.
Zur Durchführung des Betriebes standen zur Verfügung:
Eisenbahn-Betriebs-Kompanien, ausnahmsweise und vorübergehend Eisenbahn-Baukompanien. Personal für Maschinen- und Werkstättenämter wird diesen Einheiten entnommen.
An Bedienung ist erforderlich:
1. Bahnhofs-Mannschaften
2. Bahnbewachungs-Mannschaften
3. Lok-Bedienung
4. Zug-Bedienung
5. Werkstätten-Mannschaften
6. Verkehrs-Mannschaften (auf größeren Stationen)
7. Bahnunterhaltungstrupps
Die Grundlage für den Wehrmachtsbetrieb bildete der Wehrmachts-Fahrplan, der für die höchste Leistungsfähigkeit der Strecken mit ganzen und halben Militärzügen aufgenommen wurde, die bei Anwendung gleicher Geschwindigkeit überhaupt verkehren können.
Jeder Zug im Plan erhielt eine feststehende Nummer, und zwar für die eine Richtung ungerade und für die entgegengesetzte gerade Nummern.
Ganze Militärzüge ohne Lokomotive und Tender durften auf Vollspurbahnen bis zu 110 Achsen zählen mit einem Gesamtgewicht von höchstens 650 t, halbe bis 56 Achsen. Die Zahl der zulässigen Achsen war abhängig von den Neigungs- und Krümmungsverhältnissen der Bahnlinie, von der Länge der Kreuzungs- und Überholungsgleise auf den Bahnhöfen der zu befahrenen Strecke und der Zugkraft der verfügbaren Lokomotiven.
Auf deutschen zweigleisigen Eisenbahnen wird stets rechts gefahren. Ob auf Bahnen im besetzten Gebiet rechts oder links gefahren wurde, entschied der Chef des Transportwesens.
Die Aufstellung erfolgte durch die Deutsche Reichsbahn im Bereich der vorgegebenen General-Kommandos, an den Lagerorten der Ausrüstung.
Seit der Mobilmachung gab es 8 Eisenbahn-Betriebs-Kompanien mit den Einheiten Nummern 201 bis 208.
Diese hatten jeweils eine Kopfstärke von 5 Offizieren, 1 Beamten, 80 Unteroffizieren und 153 Mannschaften. Davon musste die Deutsche Reichsbahn 4 Offiziere, 71 Unteroffiziere und 72 Mannschaften stellen.
Eisenbahn-Betriebs-Kompanien gehörten zu den Eisenbahn-Pionieren und unterstanden den Bedeis/General der Eisenbahnpioniere.
Mit Wirkung vom 01. Januar 1944 scheiden die Eisenbahn-Betriebs-Kompanien aus dem Befehlsbereich des General der Eisenbahn-Truppen aus. Die Eisenbahn-Betriebs-Kompanien wurden unter Beibehaltung der Einheitennummern in die Feldeisenbahn-Betriebs-Truppe eingegliedert. (gem.Vfg. Chef Trspw/Pl Abt (IaF) Nr. 09520/43 g vom 14.1.1944)
Die Waffenfarbe der Dienstgradabzeichen war schwarz.
Die Truppenkennzeichnung auf den Schulterklappen/Schulterstücken war mit einem gotischen E, ab 1944 mit einem lateinischen E mit der darunter angebrachten Einheitennummer versehen, bei den Offizieren goldfarben, bei den Unteroffizieren und Mannschaften silberfarben.
Der Nachweis von taktischen Zeichen konnte bisher nur in den Kriegsgliederungen erbracht werden.
Bild 1 KStN
Bild 2 Taktische Zeichen/Schulterklappen
Betr1.jpg Betr2.jpg Betr3.jpg BetriebsKp.jpg
Quellen:
BV45-TTE, BN45-SCHA, BN45-JEGG, BN45-SCHA, DU-NA-T78-R405, DU-NA-T78-R404, DU-NA-T78-R403, DU-NA-T78-R402-84, DU-NA-T78-R402, DU-NA-T78-R129, DU-NA-T78-R130, DU-NA-T78-R131, DU-NA-T78-R133
Stand:18.10.2015(MK)