Hallo,
auch ich finde es merkwürdig, dass in der Pressemitteilung nicht erwähnt wird, ob professionelle Aus-/Umbetter wie der Volksbund einbezogen worden sind. Die Aussage "dass zu der Erkennungsmarke im Archiv keine mehr Person ermittelt werden konnte. Somit sind die vier Soldaten unidentifiziert" erachte ich als genauso inhaltsleer wie die Information, dass man im Januar 2022 die WASt (die es seit drei Jahren nicht mehr gibt) angeschrieben hat.
Ich würde sagen: Schlecht recherchierte Informationen seitens der Polizei-Pressestelle. Nicht ganz so tolle Umsetzung der Polizei bei der Bergung. Umgereimtheiten, Nachlässigkeit? Ich weiß nicht, wie ich das benennen soll, ich war ja nicht dabei und weiß nicht, was da veranstaltet worden ist.
Nichtsdestotrotz verstehe ich die Diskussion hier im Forum nicht so ganz.
Jeder Gefallene sollte im Normalfall mit seiner halben EM bestattet werden. Nur bei einem der vier aufgefundenen Toten war dies der Fall. Und über den einen Fall diskutiert man hier. So weit ist mir das klar.
Aber: nicht jeder Tote, bei dem eine halbe Erkennungsmarke gefunden wird, ist doch automatisch ein ungeklärtes Vermisstenschicksal. Dann wäre ja bei jedem Soldat, der mit Erkennungsmarke gefunden wird, das Schicksal ungeklärt. So ist es ja nun nachgewiesenermaßen nicht, denn beim Großteil der während des Krieges Bestatteten weiß man ja, dass sie gefallen sind.
Anzunehmen, dass das Schicksal "unseres" Mannes seit 1945 ungeklärt ist, ist bei den uns vorliegenden Informationen auch nur Spekulation. Und schon befinden wir uns auf gleichem Niveau wie die Pressemitteilung. Wir wissen auch nichts Konkretes, worüber reden wir also?
Gruß von Dinah