Hallo liebe Leute,
habe nach langer Waretzeit nun endlich eine meiner beiden gestellten WASt-Anfragen beantwortet bekommen.
(Für alle die evtl. auch noch auf eine Auskunft warten: Auf der Erste wartete ich 15 Monate, die Zweite steht noch aus. Doch gibt es hier im Forum auch Threads die sich damit genauer auseinandersetzen.)
Auch wenn in dem Schreiben durchgehend behauptet wird, dass der Betroffene mein Urgroßvater sei (siehe Titel des Threads), so kann ich mir trotzdem absolut sicher sein, dass mit die Auskunft über die richtige Person gegeben wurde.
Mir haben sich nun mit der Auskunft einige Unklarheiten ergeben, bei denen ich mich sehr freuen würde wenn eure Erfahrungen mit den Einblick erleichtern könnten. In den Anhang dieses Threads stelle ich zunächst einmal natürlich Scans dieser WASt-Auskunft.
Ich werde jetzt aber noch versuchen alles so darzulegen, wie ich dachte es mir erschließen zu können. Da ich mich im Umgang mit WASt-Auskünften und der Materie 2. WK generell noch etwas unbeholfen bewege, würde ich mich über Verbesserungen eurerseits natürlich sehr freuen!
Also, beginne ich einmal:
Die -929- der ersten Erkennungsmarke ist ja nur eine Kennzeichnungsnummer ohne weiteren Inhalt, das I.E.B.337 passt wunderbar zu der im Folgenden angegebenen Einheit (1./ Inf.-Ers.-Bat. 337). Auch der zweite Absatz erschließt sich relativ leicht. Doch meine Frage:
Was bedeutet in diesem Zusammenhang Stamm-Kompanie? Heißt das, mein Großvater gehörte zu der "regulären" Besetzung des Bataillons, die nicht als Ersatz an andere Einheiten abgegeben wurde?
Dem widerum würde nämlich widersprechen, dass er in der Folge ins Füsilierregiment 230 überging (die Besonderheiten der Füsiliere konnte ich mir in diesem Forum schon sehr gut erschließen).
Es folgt eine Zeit ausgedehnter Lazarett-Besuche (lässt sich über die einzelnen Lazarette noch mehr herausfinden?). Was beudetet es in diesem Zusammenhang aber, dass er von dem Ersatz-Bataillon zur Marschkompanie des Bataillons übergegangen ist? Wenn ich das richtig verstehe sind Marschkompanien temporäre Erscheinungen um Ersatztruppen den Fronteinheiten zuzuführen. So wie es in seinem Fall aussieht, war die Truppe aber über einen nicht unwesentlichen Raum in Brandenburg stationiert (oder blieb etwa nur er wegen der anhaltenden Erkrankungen zurück)?
Letztlich "endet" er in einem Bataillon für Magenkranke und gerät auf diesem Wege nach Dänemark und schließlich in westallierte Gefangenschaft. Da ich mir zu allen Einheiten die entsprechenden Seiten des LdW angeschaut habe, erschließt sich mir der letzte Schritt auch ganz gut. Doch was ganz genau bedeutet ein Magenkranken-Bataillon überhaupt? Gab es im Krieg tatsächlich dermaßen viele chronisch erkrankte, dass daraus ganze Einheiten aufgestellt wurden? Wie hat man sich die Besonderheiten dieser Einheiten vorzustellen und wurde die Magenkrankheit als Symptom des Krieges, oder als allgemeinmedizinische Erkrankung verstanden?
Nun ist mein Text doch etwas länger geworden. Ich bedanke mich für eure Lesemütigkeit und freue mich auf eure Antworten/Hinweise/Tipps - Fragen habe ich ja genug gestellt. Auch über Hinweise auf vertiefende Literatur/Information zu den einzelnen Einheiten würde ich mich sehr freuen. Die entsprechenden LdW-Artikel habe ich wie gesagt schon durchgearbeitet. Noch einmal Vielen Dank!
Beste Grüße,
Isbjoern
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Nachtrag: Wie aus Seite 2 auch hervorgeht, liegt mir auch ein Antrag auf Kriegsgefangenenentschädigung vor. Dazu habe ich auch noch die eine oder andere Frage, doch halte ich diese zunächst einmal zurück.