Hallo, im Chemiedreieck Nordwestschweiz arbeiteten in den letzten Jahrzehnten viele Grenzgänger aus Deutschland und Frankreich. Umgangssprache war Schriftdeutsch, die Schweizer Version von Hochdeutsch.
Die jungen Elsässer sprachen entweder nur Französisch oder einen alemannischen Mix von "Franzesisch" und "Elsässer Alemannisch".
"Jean, jog mer de Giggele üs dem jardin" - "Hans, jag mir die Hühner aus dem Garten."
Strebte jemand beruflichen Aufstieg an, mussten er technisches Schriftdeutsch lernen.
Die Schweizer Firma bezahlte den Sprachkurs.
Absolventen eines Lycee, einer Oberschule mit Abi-Abschluss, dem "Mature", lernten Deutsch als Lernfach.
Eine Elsässer IT-Spezialistin aus den Vogesen mit einer Mutter aus Zentralfrankreich lernte "Alsassisch" von den Grosseltern
und Schriftdeutsch erst am Lycee, vor allem beim Einlesen in Thomas Manns Werke
Quote from jahrgang39
Hallo
"Heute ist vieles besser", sagten mir Elsässer, die heute weit über 80 Jahre alt sein dürften. Bedauerlich, so meine Gesprächspartner, dass die "JUNGEN" nur noch französisch sprechen.
Auch in der Gastronomie müssen die jungen Leute in den Grenzkantonen zur Schweiz und Deutschland Deutsch sprechen können.
Sie nehmen lange Wege zur Arbeitsstätte in Kauf, nicht nur aus Heimat -Verbundenheit, sondern auch wegen niedriger Grundstückskosten.
Fast alle meiner Elsässer und Lothringer Bekannten haben zuhause gebaut.
Gruss jostdieter