Posts by jostdieter

    Hallo Walstrop

    Quote from Walstrop

    Absolut kurios und auch absurd finde ich, dass "Pferdefuhrwerke" als "Abschussbeute" dargestellt werden.

    Was haltet ihr davon ?

    Am 1. Juli 1945 holperten lange Reihen von Panje-Wagen mit sowjetischen Truppen in Nordhausen Thüringen ein. Die Soldaten in dreckigen Uniformen - sahen aus wie der grobe Stoff von Kartoffelsäcken - sa8en , gestützt auf Gewehren - auf vollen Säcken auf den von Pferden gezogenen Bauernwagen. Die Offiziere fuhren auf GM-Trucks und einem US- Jeep daher.

    Ein schriller Gegensatz zu den US-GI 's in ihren ansehnlichen Kampfjacken.

    Daher meine Behauptung: Pferdefuhrwerke waren die Standard-Truppen-Transporter der Roten Armee. und deshalb eine gute Beute der deutschen Schlachtflieger.


    Unsere stadtbekannten "Ami-Liebchen" haben wir nie mit sowjetischen Soldaten, auch keinen Offizieren, gesehen.

    Wir Schüler verabschiedeten uns spasseshalber mit dem russischen Gruß" Jupp twoje Match" auf Deutsch: "F... deine Mutter".

    Die Erziehungsberechtigten waren entsetzt....

    Gruss jostdieter

    Hallo Wirbelwind, ab Anfang 1945 erzählten Mitschüler in Nordhausen am Südharz von gefundenen leeren Blechtanks, die man als Paddelboote auf der Zorge, unserm Stadtfluß, und dem Kiesschacht einsetzen könne. Leider haben wir Indianer bei unsern Streifzügen durchs Nordhäuser Umland keinen solchen Behälter gefunden. Laut dem Autor Walter Geiger , Nordhausen im Bombervisier, führte eine Hauptroute der Alliierten Bomber vom Vogelsberg über Thüringen, Erfurt nach Berlin. Glaubhaft, dass vor dem Angriff leere Tanks einfach - ohne Rücksicht , waren ja alle Nazis am Boden - abgeworfen wurden. Von Holzbehältern war nie die Rede. Diese runden Blechtanks hatten keinen Kiel. Kann mir nicht vorstellen, dass man damit ohne Paddelstütze über bewegtes Wasser fahren kann , ohne seitlich umzurollen. Später hatte ein Bauer so einen Tank als Güllebehälter am Kuhstall.

    Gruss jostdieter

    Hallo Nichtswisser, De Angriffe mit der V2 führten zur Änderung der alliierten Militärpolitik. Die Angriffe auf die deutschen Rüstungsfabriken endeten 1943 , weil die Allierten die fortschrittliche deutsche Rüstungstechnologie erbeuten wollten.

    Quote from nichtswisser

    die derzeitgen Drohnenangriffe der Ukrainer kommen mir vor die die damaligen deutschen Angriffe mit V-Raketen gegen London.

    Außer Propaganda kann das nix sein.

    Quote from www-nordhausen.wiki.de, Jost Dieter Rudloff,Tod und Brand auf Nordhausen, aber .."


    Die V2 mit ihrer überschall-schnellen lautlosen Annäherung wurde ein Alptraum der alliierten Militärpolitiker. Ihre Einschläge in London wurden der britischen Bevölkerung zunächst von der Britischen Regierung als „Gas-Explosionen von Rohrleitungen“ vorgegaukelt, damit die Bevölkerung von London nicht in Panik geriete und aufs Londoner Umland floh. Eine Londoner Zeitung setzte der Lügerei ein Ende: „Es sind keine Gasexplosionen, sondern eine neue lautlose überschallschnelle Nazi-Rakete mit einer Leittechnik, die wir nicht orten können. Wir können sie nicht abfangen wie die V1-Raketen. M.R. Barber, a.a.O., S. 251 ff. und Zitat: www-nordhausen.wiki.de, Jost Dieter Rudloff, Tod und Brand auf Nordhausen, aber wundersame Verschonung Erfurts.

    Gruss jostdieter (mein Elternhaus in der Oberstadt Nordhausens wurde im April 1945 auch verschont.)

    Hallo Thilo

    Quote from thilo

    Hans Kammler jun., der jüngste Sohn der beiden, wurde am 30. Juni 1945 in Haggen in Tirol geboren, wohin die Familie aus Berlin evakuiert worden war. Dies gab Frau Kammler 1965 gegenüber dem Amtsgericht Kassel an. Zuletzt gesehen habe sie ihren Mann im April 1945 auf Schloß Linderhof.

    Vielleicht noch ein Hinweis auf die ständig wechselnden Aufenthalte Hans Kammlers im Buch "Die V2" von Murray R.Barber:

    Zitat Seite 277: "Das letzte Treffen zwischen Wernher von Braun und SS-Gruppenführer D.-Ing. Kammler hatte am 9. April 1945 in einem Oberammergauer Hotel stattgefunden. Dann verschwand Kammler mit einem Teil der SS-Wachmannschaft und fuhr, wie Walter Klein von der Lehr- und Versuchsbatterie in Kapitel 8 schilderte, "mit seinem dicken Mercedes in Deutschland und den besetzten Gebieten herum. Er glaubte dfen Krieg immer noch gewinnen zu können. Er besaß derart umfassende Befugnisse, daß ihm selbst Rüstungsminister Albert Speer gehorchen musste."

    Quote from thilo

    Hans Kammler jun., der jüngste Sohn der beiden, wurde am 30. Juni 1945 in Haggen in Tirol geboren, wohin die Familie aus Berlin evakuiert worden war. Dies gab Frau Kammler 1965 gegenüber dem Amtsgericht Kassel an. Zuletzt gesehen habe sie ihren Mann im April 1945 auf Schloß Linderhof.

    Ich kann nicht glauben, dass ein so von sich selbst überzeugter Mann, der im April 1945 der Geburt eines Nachkommens entgegen sah, mit seinem riesigen Wissensschatz von Produktions - Einrichtungen Selbstmord begangen hat.

    Gruss jostdieter

    Hallo Vanille-Pudding , lt. Luftbild 12/1953 in Google-Earth-Maps war das Mehrfamilien-Haus Berlin-Grunewald /Wilmersdorf , Taunusstraße 8, nicht zerstört. Jutta Kammler beantragte 1948 beim Amtsgericht Berlin - Charlottenburg die Todeserklärung von Hans Kammler. Das Bild des Hauses habe ich mal bei irgend einer Dokumentation gesehen. Dr. Ing. Hans Kammler war lt. Dornberger ein genialer Organisator, aber kein Flugzeug- Konstrukteur. Wernher von Braun hatte dagegen eine Flugzeugführer-Ausbildung, er flog einen Fieseler Storch, wie ein Peenemünder Ingenieur in seinen Erinnerungen berichtete. Am 6. April 1945 befahl Kammler dem Volkssturm-Kommandeur Nordhausens, meinem Vater, die Verteidigung des nördlichen Nordhausens und der Harzpforte. Am 7. April 1945 entfernt er sich lt. Fred Dittmannmit seinem Stab aus Ilfeld, Mittelwerk Dora, Richtung 11. Armee im Nordost-Harz.

    Gruss jostdieter.

    Hallo, in Fortführung des Gedankens vom "Öffentlich Unaussprechlichen" fiel mir das 1945 oft von Soldaten gehörte beschönigende Wort "Armleuchter" statt "Arschloch" ein. Vielleicht meinte der Propaganda-Kompanie-Berichter mit seinem ominösen Wort "Ackerkri ´ch" "Arschkriecher" ? Damals sagte man über General Manstein "Der war noch tiefer im Arsch des Führers als Himmler".

    Gute Nacht jostdieter

    Hallo, habe jetzt alle Buchstaben verglichen mit dem Text.

    Da steht tatsächlich "Ackerkri'ch", m ".

    Auch Google Maps findet keinen Orts- oder Flurnamen.

    In der Psychologie scheint es diesen - aber auch dort unerklärten - Begriff zu geben.

    Könnte ein intern vereinbartes Codewort für öffentlich Unaussprechliches sein.

    In der Jugendzeit benutzten wir solche Decknamen im internen Zettelaustausch während langweiliger Schulstunden.

    Gute Nacht wünscht jostdieter.

    Hallo Peter Warnach, ich komme nicht los von Deinem Beitrag 676.

    Bei Tage betrachtet lese ich "Ackerkri'ch m".

    Kann ich mir immer noch keinen Reim drauf machen.


    Vermute nach wie vor, dass es die Tarn-Bezeichnung für eine ausländische Kampf-Einheit ist - nicht aus einem Volkssturm-Kreis.

    Bekanntlich folgen nach dem Untergang der französischen SS-Division Charlemagne im Frühjahr 1945 in Pommern 300 Überlebende freiwillig einem Befehl aus der Reichskanzlei und erreichen Berlin kurz vor der russischen Einschließung. Zunächst im Kampfabschnitt Neukölln eingesetzt, verteidigen die Franzosen schließlich zusammen mit anderen europäischen SS-Freiwilligen – Balten, Holländer, Dänen, Finnen, Schweizer, Spanier – das Zentrum der Stadt, zuletzt nur noch die Eingänge zum Bunker der Reichskanzlei gegen die Panzer der Roten Armee.

    Gruss jostdieter

    Hallo Jan, das Sich. Bd. unter Oberstleutnant Großkreuz war bereits am 7. April 1945 mit der SS (lt. Fred Dittmann mit SS-General Kammler) in die Wälder bei Ilfeld abgerückt. Lediglich eine Gruppe von 25 Soldaten und Luftwaffenhelfern ergeben sich am 11. April nach kurzem Gefecht den eintreffenden Amerikanern am Eingang der Mittelwerk-Stollen. Jürgen Möller, KZ Mittelbau-Dora und die Besetzung von Nordhausen, S. 38.

    Am 6. April 1945 befahl Kammler dem Volkssturm-Kampfkommandanten von Nordhausen , Hauptmann d. R. Sigurd Rudloff, die Verteidigung des nördlichen Nordhausens und der Harzpforte. Am 11. April 1945 rückten die US-Streitkräfte kampflos in Nordhausen ein.

    Noch am 11. April rollten die ersten Züge voller V-Waffen-Aggregate Richtung Antwerpen.

    Kammler hat sich nach neueren ZDF-Recherchen und den Aussagen eines Sohn eines US-Vernehmers - wahrscheinlich in Böhmen - den Amerikanern gestellt.

    Seine Frau in Berlin hat ihn 1948 für tot erklären lassen.

    Die 11.Armee kapitulierte am 21.04.1945. Das habe ich auch gelesen.

    Dornberger sagte mal über Kammler: "Er war kein Militär und kein Entwickler, aber er war ein Organisations-Genie."

    Gruss jostdieter.

    Hallo , ich tendiere zum Namen "Büchner".

    Übrigens, das Mittelwerk Dora- "Hitlers Raketenfabrik", heute "Gedenkstätte Lager Dora" genannt, gehört zu Niedersachswerfen, ein paar Kilometer nördlich Nordhausen .

    Das Mittelwerk Dora wurde von SS unter Ober- Leitung von General der SS Dr.-Ing. Hans Kammler bewacht.

    Das letzte Gefecht am 11. April 1945 lieferte nicht Kammlers SS den anrückenden US-Truppen, sondern eine Wehrmachtseinheit, die zusammengeschossen wurde. Darauf ergab sich der Leutnant. Kammler war mit seinem Stab am 7. Aprili 1945 Richtung 11. Armee verschwunden.

    Gruss jostdieter

    Hallo , ist eigentlich bekannt, dass die US-Army jüdische Immigranten aller Waffenteile in einem Spezial-Camp zu Vernehmungs-Spezialisten ausbildete? Wenn ich mich nicht täusche, hat Stefan Heym darüber berichtet. Im April 1945 hielt in meiner Heimatstadt Nordhausen/Harz ein Ami-Jeep neben mir Zehnjährigen an. Ein Sergeant mit mehreren Winkeln am Arm fragte mich im besten Nordhäuserisch:

    " Wer war der Grösste in Deutschland ? " Ich roch natürlich den Braten und antwortete: "Der grösste Mann in Deutschland ist Herr XY, er ist 2 Meter 14 gross". Das hatte ich im Jahrbuch ""Durch die Weite Welt " gelesen. Der Ami lachte und brauste davon. Später las ich in Nordhäuser Geschichtsbüchern: Dieser Ami war ein Nordhäuser namens Hermann, der 1938 auf abenteuerlichen Wegen über Belgien nach den USA entkam. Seine Eltern glaubten, dass nach dem erzwungenenen Verkauf ihres Geschäfts der Nazispuk irgendwann vorüber ginge und blieben. Beide kamen in Theresienstadt um. Sein Vater sei in Theresienstadt an der Gallenblase ohne Betäubungsmittel operiert worden."Betäubungsmittel brauchen wir für unsere Soldaten an der Front." Gruss jostdieter.

    Hallo Zeitgenossen, in "Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Landkreis Nordhausen, Bd. 44, 2019,

    Warum wurde Nordhausen eine Woche vor Kriegsende 1945 in Brand gesetzt, J-D. Rudloff, S.123 , beschreibt der damals zehnjährige Peter Schlegelmilch:

    "Am nächsten Morgen (4. April 1945) verließen wir das Inferno der brennenden Stadt in Richtung Großwechsungen.

    Zwischen Stadt und Hesserode fegten immer wieder Tiefflieger über uns hinweg.

    Wir sprangen schutzsuchend in die Straßengräben.

    Ich sah die Piloten in ihren Kanzeln.

    Zum Glück schossen sie nicht. Sie wollten wohl eher Angst verbreiten."

    Am 5. und 6. April 1945 schickte ein HJ-Bannführer zwei Pimpfe und mich mit einem Tafelwagen zu einer ca 600 Meter entfernten Großküche, Thermo-Behälter mit köstlicher Rindfleischsuppe für Schutzsuchende im LSR einer Zichorienfabrik holen .

    Vorher übte er mit uns bei "Tiefflieger" Deckung suchen in den Vorgärten.

    An beiden Tagen ließ sich kein Tiefflieger sehen.

    Die Tiefflieger am 4. April 1945 gehörten lt. Heimatforscher Manfred Schröter zu einer Tactical Unit der US Air Force.

    Gruß jostdieter.

    Hallo , 1960 erklärte ein Instructor an der "Strahlflugzeug-Führer-Schule B, Fürstenfeldbruck" - so lautete damals tatsächlich der Schul-Titel - den angehenden Jetties , wann sie spätestens nach der Trennung vom Schleudersitz den Eigen-Fallschirm öffnen müssen:

    "Ab 400 Meter über Grund sehen Sie Farben .

    Egal wie hoch Sie über Grund sind.

    Spätestens dann Schirm öffnen."

    Funktioniert nicht überm Meer"

    Ich habe es nie ausprobieren müssen, ob das stimmt.

    Gruss jostdieter

    Hallo , Kampf-Flieger lernten 1960 bei der Ausbildung, dass sie z. B. bei der Lockheed T 33/F 84 bei Schleudersitzbetätigung mit 15 G Erdbeschleunigung rausgeschossen werden. Zur Beruhigung sagte der Instructor, dass die Knochen erst bei 16 G brechen. Man knallt am Fallschirm mit einer Geschwindigkeit von etwa 40 km/h auf, auch bei Ausschuss von Höhe Null. Damit nicht gleich die Knochen knacken, übte man das Auftreffen mit seitlichem Abrollen. Das hat manchem alten Knaben geholfen, bei den im Alter üblichen Stürzen ohne Knochenbrüche wieder aufzustehen.

    Hals&Beinbruch wünscht jostdieter

    Hallo , ungewollte Darmentleerung kann verschiedene Ursachen haben.

    Sowohl MS , Bewusstlosigkeit oder darmkrebsbedingte Schließmuskel-Schäden werden genannt.

    Ungewollte Blasenentleerung kann psychisch bedingt sein als Bettnässen - aber auch bei Nieren-Tumor auftreten.

    Es können, aber müssen nicht die Gehirn-Funktionen beeinträchtigt sein.

    Wichtiger scheint mir, dass so ein Malheur in die Öffentlichkeit getragen wird.

    Das weckt Hoffnung, dass die Tage des Grossen Vorsitzenden gezählt sind.

    Die Chinesen haben in aller Öffentlichkeit einen alten Boss wie einen alten Sack vom Volks-Kongress- Podium tragen lassen.

    Die Russen lassen vielleicht pressewirksam einen Boss, der Scheisse gebaut hat, in seiner Scheisse liegen..

    Hoffnungsvoller Gruss von jostdieter.

    Hallo , in der DDR gab es neben der vierklassigen Oberschule noch für die Kinder von Arbeiter und Bauern die Arbeiter- und -Bauernfakultäten. Auf der ABF konnte man nach meinem Wissen von 1956 in drei Jahren, bei sehr guten Noten in zwei Jahren zum Abitur und zum Studium gelangen. In Halle/S. gab es ab etwa 1982 eine spezielle ABF namens" Walter Ulbricht" zur Vorbereitung auf das Studium in den sozialistischen Ländern. Eine naturwissenschaftlich hochbegabte Tochter eines Technik-Professors , der wie Angelika Kasner's , die spätere Angelika Merkel, Vater aus Westdeutschland in die DDR gekommen war. Sie durfte nach dem Abi in Halle/S. als Siegerin einer DDR-Mathematik-Olympiade in Woronesh ein technisches Fach studieren und promovieren. Meines Wissens hat Angelika Kasner in Woronesh Quantenchemie studiert und in Ostberlin promoviert. Wie sie nach einem hervorragenden Abitur aus Templin nach Woronesh kam, weiß ich nicht. Ihr Studienkollege aus Woronesh, auch wie sie Quantenchemiker Michael Schindhelm, sie teilte mit ihm ein Büro in der Ostberliner Akademie der Wissenschaften, überwarf sich mit seinem Doktorvater und wurde nach Lehrjahren in Nordhausen und Gotha Intendant am Basler Dreisparten-Theater im schweizerischen Basel. Der Vorwurf, Infomeller Mitarbeiter der Stasi gewesen zu sein, wurde durch ostdeutsche Studienkollegen entkräftet. Schindhelm blieb Intendant in Basel. Schindhelms Vater war Lehrer an der DDR- Eliteschule Schulpforta. Zu seinem Schutz unterschrieb Schindhelm die IM-Verpflichtung. An dieser Aktion war Angelika Kasner-Merkel nicht beteiligt.

    Gruß jostdieter.

    Hallo

    Quote from Bert

    Viele Eltern waren heilfroh, wenn sie ihren Kindern wenigstens die Mittlere Reifen ermöglichen konnten oder

    eine Lehrstelle für einen handwerklichen Beruf ergattern konnten. Gute Volksschüler hatten aber auch die die Chance, bei Sparkassen unterzukommen.

    Eine Klein-Bauern-Tochter mit zwei unmündigen Geschwistern aus dem Vogelsberg in der US-Besatzungszone bekam wegen hervorragender Leistungen in der dörflichen Volksschule eine Empfehlung für das Gymnasium in der Stadt. Zwar wurde ihr das Schulgeld erlassen, jedoch nicht das Fahrgeld für Bus und Bahn. Das konnten ihre Eltern nicht aufbringen. Sie musste auf dem Hof bleiben. Nach Abschluss der Volksschule bewarb sie sich vergeblich um eine Lehrstelle bei der Sparkasse. Die wenigen Lehrstellen für Mädchen wurden bevorzugt mit Flüchtlingskindern besetzt. Sie bewirtschaftete weiterhin den Hof ihrer alten Eltern und arbeitete im Winter im Forst. Ab Alter 18 durfte sie sich - ohne ihren Vater um die obligatorische Genehmigung bitten zu müssen - um eine Stelle als Dienstmädchen in einem nahen Sanatorium bewerben. Verwandte holten sie nach Darmstadt. Sie bekam eine Stelle als Serviererin in einem Kaufhaus-Restaurant. Der Kaufhaus-Chef wurde auf sie aufmerksam und bot ihr eine kaufmännische Ausbildung in Abendkursen an. Nach glänzenden Abschlüssen bekam sie in diesem Haus eine Arbeitsstelle als Einkäuferin Technik.

    Ein Werdegang in der DDR sah anders aus. Gute Grundschüler wurden 1946 nach der 6. Klasse in Begabten-Züge eingereiht. Vor der 8. Klasse konnte man sichi n einem Prüfverfahren für die Oberschule qualifizieren. Schulgeld musste nicht gezahlt werden. Gute Schüler mit Mitgliedschaft in gesellschaftlichen Organisationen wie der Freien Deutschen Jugend FDJ aus prekären Familien-Verhältnissen bekamen eine Internatsstelle und ein Stipendium von 60 Mark/m. Sie bekamen auch - in der Regel nach dem Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee NVA - einen Studienplatz. Schüler mit Eltern mit" Intelligenzia" - Einzelvertrag bekamen problemlos einen - nicht immer - den Wunsch- Studienplatz. Schüler mit Eltern "ohne gesellschaftliche Verdienste", z. B. Pfarrer, bekamen in der Regel keinen Studienplatz. E-Technik-Studenten durften nach der militärischen Grundausbildung an der Fachschule oder Hochschule weiter am Studium teilnehmen. Ein hoher Prozentsatz der DDR- Abiturienten verließ bis zum Mauerbau die DDR.

    Gruss jostdieter.