Hallo,
mein einer Opa (Jahrgang 21) ist verstorben als ich noch zu jung war für dieses Thema, ich weiss nur aus Erzählungen meiner Mutter, dass er sehr wenig über seine Erlebnisse erzählt hat was den Krieg in Russland und die folgende lange Gefangenschaft anging. Unterlagen gibts es dazu nicht wo ich zu recherchieren könnte.
Mein anderer Opa (Jahrgang 27) war bei der Marine auf der "Nordland" (ehem. dänisches Schulschiff) und erzählt wenn man gezielt nachbohr, da ich der einzige Enkel bin der sich dafür interessiert hat er mir recht viel erzählt von seinen Erlebnissen, wofür ich sehr dankbar bin.
Er erzählte mir von der Ausbildung (Mürwik und Bornholm) sowie von Fahrten in der Ost und Nordsee wie sie aus den Backskisten schliefen, vom "Reise Reise aufstehen", davon wie ein Besatzungsmitglied durch einen tragischen Unfall sein Leben verlor (10,5 cm Kartusche an den Kopf bekommen) und davon wie das Schiff ´45 im Hafen von Stolpmünde (heute Slupsk) durch lange Liegezeit im Schlick festsaß und drohte durch das Eis schwer beschädigt zu werden. Das einzige Erlebnis wovon er nicht weiter berichten wollte war als kurz vor Kriegsende wo das Schiff in Kiel lag ein Frachter der Flüchtlinge aus den Ostgebieten evakuieren sollte ausgebrannt in den Hafen geschleppt wurde, dazu sagte er "Ich habe nie den Anblick vom teilweise ausgebrannten Schiff und den Geruch vergessen der von den Toten ausging die vom Schiff gebracht wurden".
Was noch hervorzuheben wäre ist das der Kommandant des Schulschiffs es durch seinen persönlichen Einsatz verhindert hat das "seine Jungens" wie Opa mir sagte als "Dönitzspende" in / um Berlin verheizt wurden. Waren ja alles 17 - 18 jährige Offiziersanwärter.
Die Nordland wurde dann am Ende des Krieges in der Kieler Förde versenkt und liegt dort noch heute.
Beste Grüsse
Christopher