Hallo FDW Forum !
Aus meiner Erfahrung, wurden die SPW's von den damaligen Usern (Panzergrenadiere) durchaus geschätzt. Spontan fallen mir dazu Abschnitte aus Büchern über Peiper ein, der u.A. durch den oft erfolgreichen Einsatz seines SPW Battalions bekannt wurde. Wenn ich es richtig verstanden habe, wurde gerade in Osten die Taktik angewandt, gegnerische Stellungslinien mit SPW's zu durchbrechen. Hierbei wirkten die PzGrenadiere aufgesessen, aus den SPW's heraus. Wenn möglich griff wohl ein Teil der angreifenden Truppen frontal an, während ein anderer Teil, den Gegner umfahrend von hinten oder der Flanke aus attackierte.
Frei aus dem Gedächtnis heraus, erinnere ich mich besonders an die Beschreibung eins Angriffs des SPW Battalions von Peiper. Es hies dort in etwa : " Die SPW's pflügten wie Schlachtschiffe durch den hohen Schnee und kurvten wild vor den gegnerischen Stellungen herum. Während sie hohe "Bugwellen" aus Schnee aufwarfen, schossen die die aufgesessenen Grenadiere wie die Verrückten nach allen Seiten."
In der Beschreibung dieses Angriffs, war auch von starken Feindbeschuss mit Pak's, Grantwerfern und Panzerbüchsen die Rede. Ich denke sich über die Einsätze von Peipers brüchtigtem "Lötlampen-Battalion" kundig zu machen, kann helfen eine Einsatztaktik der Wehrmacht mit SPW's zu verstehen. Aber ich möchte hinzufügen, das sich diese an der Ostfront bewährte Taktik, z.b. in der Normadie oder der Ardennenoffensive als fatal erwiesen hat und oft mit hohem Verlusten endete.
Von einem direkten User eines SdKfz 251/9 ist mir besonders die Schilderung eines Angriffs seiner Einheit auf Bastogne in Erinnerung. Sein SPW/Geschützwagen war der einzige, der bei dem Angriff nicht abgeschossen wurde. Der Grund dafür, war die Tatsache, das vor den Angriff Schnaps ausgegeben wurde und der Fahrer den Geschützwagen im Suff in den Graben gefahren hat und der Wagen den Angriff somit nicht mitmachen konnte.
In der Normadie verfolgte genannter User, der zur Aufklärungseinheit seiner Einheit gehörte, oft etwas, das man heutzutage die "shoot & scoot" Taktik nennen würde. In Lauerstellung liegend, wurden Allierte Vorstöße/Vortasten abgewartet, der angreifende Feind mit Kanone und MG kurz und heftig beschossen und dann machte man sich schnell wie möglich aus dem Staub.
Genannter User hat seinen Geschützwagen voller Verwundeter aus dem Kessel von Falaise gebracht ( wo der Wagen von Mohnke persönlich inspiziert wurde) und fuhr dann, nach abgabe der Verwundeten, damit in einen Rutsch durch bis an die Mosel. An der Mosel angekommen, waren zwar beide Ketten Futsch, was der Besatzung aber reichlich egal war. Denn "ihr" Wagen hatte sie nach Hause gebracht.
Ich denke die SdKfz 250/251 Reihe der Wehmacht, waren bei all ihren Mängeln (oben offen/geringer Panzerschutz) ein erfolgreiches und bewährtes Fahrzeug/Kampfmittel der Wehrmacht. Wenn die SPW's bzw. deren mannigfaltige Abarten, gerade am Ende des Krieges falsch, d.h. wie Panzer eingesetzt wurden, kann man es nicht den Fahrzeugen, bzw. der Idee anlasten. Der Erfolg der deutschen SPW Idee lässt sich alleine daraus ableiten, das nach dem Krieg ALLE Nationen gepanzerte Fahrzeuge für die Infanterie eingeführt haben.
Von der Idee aufgessesen zu kämpfen, gerade heutzutage, halte ich persönlich absolut gar nichts. Ich habe mal irgendwo das Foto eines M113 in Vietnam gesehen. Auf dem stand : "Canned Meat". Womit meiner Meinung nach, am besten beschrieben ist, was Infanteristen erwartet, die heutzutage auf einen SPW/IFV aufgessen zu kämpfen beabsichtigen.
Meiner Meinung nach, gilt heute das Gleiche wie im 2. WK. Richtig eingesetzt, sind SPW's/IFV'S ein starker Rückhalt für die abgesessen kämpfende Infanterie.