Posts by Urenkelin8

    Hallo Hohenloher77 ,

    Beim ersten Bild lese ich auch "Huth".

    Im zweiten Bild lese ich auch "schwarz". Wenn man die Buchstaben vergleicht (siehe Bild) kommt man darauf. Ich würde die Buchstaben eher mit anderen Buchstaben des Schreibers vergleichen und erst an zweiter Stelle mit dem offiziellen Alphabet, wobei das auch sehr hilfreich sein kann.


    Viele Grüße

    Urenkelin8

    Hallo Horst, Roland und Andre,

    danke für eure Gedanken!

    Dass in der Generation direkt nach den Soldaten nicht über die Themen gesprochen werden durfte, kann ich besser nachvollziehen, da man die direkt Betroffenen (sofern sie denn aus dem Krieg wieder heimkamen) nicht belasten wollte und wahrscheinlich auch mit dem puren Überleben beschäftigt war und sich ablenken musste. Dass sich aber selbst 3 Generationen später (wie in meinem Fall) immer noch ein Schleier des Schweigens über der Sache liegt, wundert mich doch, denn meine Mutter kannte ihren Opa ja nicht mal direkt und hat direkt keine entsprechenden Kriegserlebnisse miterlebt, weil sie erst Jahre nach dem Krieg geboren wurde.

    Mein Opa, damals 6 Jahre alt verlor von nun an seine Kindheit und musste als ältestes Männliches Familienmitglied all diese Aufgaben übernehmen, die seinem Vater eigentlich zu teil waren.

    Ich will damit nur ausdrücken, wie vielleicht alle nach dem Kriegsende gedacht haben.

    Einfach alles vergessen und auf bessere Zeiten hoffen.

    Schrecklich. Die beiden Weltkriege lagen ja sehr nah beeinander. Stimmt, die Folgen des 1. WK habe ich ich nicht bedacht, darüber weiß ich in der Familie überhaupt nichts. Möglicherweise sind auch in den Generationen davor Männer im 1. WK gefallen. Ich werde mich dazu auch schlau machen.

    Viele Grüße

    Urenkelin8

    Hallo Roland rolli.m ,

    vielen Dank für deine Nachricht. Soweit ich weiß, gibt es hier im Forum keine Pflicht, seinen Klarnamen anzugeben. Ich finde es ausreichend, wenn ich einen Gruß unter meine Nachrichten schreibe. Zukünftig werde ich aber "Urenkelin8" darunter schreiben. Dass du mich als Userin mit "Nr. 8" anredest, empfinde ich als absolut würdelos und frech, zumal dir mein gesamter Username "Urenkelin8" bekannt ist. Wie kann man in einem Forum, in dem es um Schicksale von Menschen geht und Soldaten damals auch als Nummern angesehen wurden, nur die Nachfahren, die selbst am Forschen sind explizit als Nummern ansprechen. :thumbdown: Vielleicht magst du dein Verhalten mal überdenken? Ich empfand es schon als sehr fragwürdig, dass du dich als User bereits in meinem ersten Beitrag dazu berufen gefühlt hast, mich direkt auf die Grußformel hinzuweisen (was laut Forenregeln explizit nicht von anderen Usern getan werden soll bzw. diesen sogar untersagt ist, sondern ausschließlich von der Moderation). Für mich bist du nicht als Moderator erkennbar, falls dem doch so sein sollte, bitte ich um Korrektur.

    MfG

    Urenkelin8

    Hallo Eumex

    ich muss das gerade alles mal sacken lassen. Im Februar 45 war das Regiment 1077 laut Lagekarten nicht in Gdingen, sondern bei Preußisch Stargard, also viel weiter südlich von Danzig. Auch die merkwürdige Feldpostnummer (die nicht zum Regiment 1077 zu gehören scheint) deutet für mich darauf hin, dass es noch einen Feldpostbrief geben muss, der mir nicht bekannt ist und der Einsatz ab Februar 45 nicht im Regiment 1077 laut den Lagekarten erfolgte, sondern in Gdingen. Aber warum?

    Ich werde erstmal eine Pause einlegen, da mich die Sache erschlägt.

    Vielen Dank schonmal an alle bis hierher für eure Hilfe und Unterstützung.

    Viele Grüße

    Hallo an alle,

    ein kurzes Update: Ich habe ihn gefunden! Über den Hinweis von Reinhard


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    das I. Bataillon Grenadier-Regiment 1077 hatte die FP-Nr. 42180

    das II. Bataillon die 33240

    in der Vermisstenbildliste zum Regiment 1077 und der Feldpostnummer kam ich zu Seite XX XXX der VBK, so wie es auch Eumex oben angegeben hat.

    In der Kartei steht 5. Kompanie bei meinem Uropa, bei allen anderen Soldaten steht hinter der Bezeichnung zum Dienstgrad ein Buchstabe (keine Kompanieangabe).

    Kann mir jemand sagen, wie diese Vermisstenkartei zustande kam? Doch vermutlich aus den Suchanfragen der Angehörigen, oder? Als Ort der letzten Nachricht steht "GDINGEN" und 02/45 dabei. Somit wäre die offizielle Feldpostnummer laut VBK die "33240". Ich kann aber auf dem letzten erhaltenen Brief vom 10.02.45 beim besten Willen keine "33240" entziffern. Kann es sein, dass nach dem 10.02.45 noch ein Brief mit der Feldpostnummer 33240 als Absender abgeschickt wurde, der aber nie ankam? Wie kommt das DRK auf GDINGEN?

    Viele Grüße

    Hallo Peter,

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    könnte es auch die FPn 18641 B

    Nun begreife ich, was du meinst. Der "Bauch" des "B" wäre dann wirklich ganz, ganz schwach geschrieben worden. Das wäre möglich, wobei ich mich frage, wieso ausgerechnet dieser letzte Buchstabe mit so wenig Druck aufs Papier gebracht worden ist. Was würde dann aber dieser seltsame "Gegenstrich" am senkrechten Strich des "B" bedeuten? War es üblich, beim "B" so einen Gegenstrich zu setzen?

    P.S.: Man kommt hier ja schon sehr nah an Detektivarbeit heran. :S

    Viele Grüße

    Hallo an alle,

    wow. Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll und wie ich am besten auf so viele Beiträge antworten soll. Danke für alle Beiträge!!! Mir liegt nur die Rückseite des Umschlages vor, auf dem sich ganz oben diese Daten befinden. Anbei lade ich den Briefumschlag komplett hoch. Den Nachnamen und ersten Buchstaben des Vornamens habe ich geschwärzt, weil ich nicht weiß, ob meiner Mutter recht ist, dass hier die privaten Daten verbreitet werden.

    Ich kann vor der Zahl sehr gut "Nr." (für Nummer) entziffern, die beiden einzelnen Buchstaben davor kann ich nicht zuordnen. Ich dachte, es könnte "F. Po." für Feldpost lauten, aber eindeutig ist es nicht. Ganz vorne scheint "O.Gefr." für Obergefreiter zu stehen, deshalb gehe ich davon aus, dass das insgesamt eine Absenderangabe sein müsste.

    Alle von euch sehen jedoch eine 5stellige, statt einer 4stelligen Nummer, das ist schonmal interessant. Ich würde hinter der 5. Stelle sogar noch einen Buchstaben oder ähnliches sehen. Bei der ersten und letzten (6?) Ziffer erkenne ich einen merkwürdigen "Strich", der gegen die übliche Schreibrichtung geht (Foto anbei). Wurde früher so die 7 geschrieben? Ich weiß nicht, wie man sicher zwischen einer 1 und einer 7 unterscheiden kann. Die Schrift aber scheint ja stark nach rechts geneigt zu sein, nach einer "1" sieht es für mich eher nicht aus, aber ich weiß einfach nicht, wie man früher geschrieben hat. Kennt sich jemand mit diesem merkwürdigen Strich aus?

    Die Feldpostnummern, die ihr und ich entziffern würde, passen ja alle nicht wirklich zum Regiment 1077. Wäre es möglich, dass im Februar 1945 der Soldat aus dem Regiment 1077 rausgenommen wurde und woanders hin kam? In den Plänen, in denen die Kampfstärken stehen, hatte ich die 542. VGD auch gegen Ende des Krieges (April 45) im Zusammenhang mit den 7. Pz-Grenadieren gesehen. Die finde ich bei den Feldnummernmöglichkeiten aber auch nicht. Das ist wirklich sehr kniffelig.

    Möglicherweise muss ich nochmal in den Akten zum Regiment 1077 reinschauen, ob ich dort Informationen finde, ob Soldaten ausgegliedert wurden. Ich hatte beispielsweise von einer Aktion gelesen, in der für eine bestimmte Schlacht östlich der Weichsel einige Kampfgruppen (?) herausgenommen wurden und für einige Wochen entsendet wurden und danach wieder zum ursprünglichen Einsatzort zurückkamen.

    Quote from stuffz

    das I. Bataillon Grenadier-Regiment 1077 hatte die FP-Nr. 42180

    das II. Bataillon die 33240

    Hallo Reinhard stuffz ,

    gibt es ein öffentlich zugängliches Dokument, in dem man diese Zuordnungen findet? In der Vermissten-Bildliste des DRK bin ich damit nicht weitergekommen, weil ich dort nicht speziell nach "1077" suchen konnte.

    VG

    Hallo Marianne Katharina0815

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    Hallo Urenkelin

    Mir geht es wie ihnen , ich wollte von den Töchtern des Schwiegervaters , nähere Auskünfte , aber es wird

    immer mit einer heftigen Reaktion abgeblockt . Somit frage ich nicht mehr . Ich habe mich selber auf die

    Suche gemacht , dauert, aber es geht voran .

    Grüsse Marianne

    Das ist sehr schade. Wissen Sie, wieso die Töchter des Schwiegervaters so heftig reagieren? Reagieren diese bei jedem Kontakt heftig oder wollen sie sich nicht mit dem Thema konfrontieren? Ich hoffe, Sie kommen gut bei Ihren Recherchen voran. Hier hat eine Auskunft bei der Gemeinde Infos zum Geburtsdatum gebracht. Dabei hat mir meine Mutter sehr geholfen, aber sobald es über simple 'Daten' hinausgeht, wird es mit meiner Mutter schwierig.

    VG

    Hallo Alex Henry Jones ,

    vielen Dank für den Link! Ich werde mich dort über das Kriegsenkel-Syndrom informieren.

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    Und ich würde auch nicht gerade damit beginnen, zu eruieren wie grauenhaft, nüchtern und bürokratisch so ein Krieg gewesen ist, sondern den Fokus erst einmal auf die gesuchte Person setzen, und vielleicht auch den Charakter dessen zu ergründen. Manchmal merkt man dabei ja auch, wer weshalb wie geworden ist.

    Ja, speziell eruieren wollte ich das nicht. Ich war auf der Suche nach Zusammenhängen gewesen, weil ich Angaben zu Division und Regiment hatte und ab Februar 1945 den örtlichen Verlauf des Regiments verfolgen wollte. Als ich erstmal angefangen hatte, konnte ich nicht mehr aufhören und habe hunderte Seiten an Akten überflogen bzw. komplett durchgelesen.

    Den Charakter des Soldaten zu ergründen, würde mich vermutlich weiterbringen. Die Briefe von der Front hab ich noch nicht gelesen, weil ich davon noch keine Kopien habe, aber das werde ich bald tun. Besonders wundert mich, dass keine Informationen von Kameraden vorliegen, bis auf den schriftlichen Vermerk, dass er laut Kameraden in Kriegsgefangenschaft geraten sein soll. Die Kameraden waren also vermutlich Heimkehrer. Wahrscheinlich wollte man die schwer traumatisierten Soldaten damals nicht belasten mit Fragen oder man hat sie gefragt zu weiteren Informationen, aber niemand hat es aufgezeichnet. Leider scheinen auch viele Unterlagen einfach weggeworfen worden zu sein.

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    Daher sehe ich da immer das positive darin, genauso was auch hier im Forum so geleistet wird.

    Wünsche dir viel Erfolg bei deiner Suche!

    Dass du mit deinen Nachforschungen den Angehörigen helfen konntest, finde ich sehr schön. Ich erlebe es auch so, dass hier im Forum enorm viel an Positivem geleistet wird. Ich bin sehr beeindruckt von der Akribie, mit der hier schon vor Jahren und Jahrzehnten viele Betroffene Informationen recherchiert haben und sie der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.

    Alles Gute dir und VG

    Hallo an euch alle,

    ganz lieben Dank für eure Antworten! Es sind nun sehr viele geworden, deshalb versuche ich in einem einzigen Beitrag darauf einzugehen, damit es nicht zu unübersichtlich wird.

    Es gibt inzwischen sogar Gesprächsgruppen (einfach mal Googeln) zu diesem Thema.

    Hallo Wattwurm ich bin mir nicht sicher, was für Gruppen Sie meinen. Nach welchem Suchwort würden sie suchen? Sowas wie "Hinterbliebene von Weltkriegsgefallenen" oder meinen sie allgemeine Gruppen für Trauernde oder Traumatisierte? VG

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    Wenn ich den Beitrag so lese, dann meine ich daraus entnehmen zu können, daß in der Familie bei den vorherigen Generationen der "Verlust" deines Urgroßvaters tiefgreifende Emotionen verursacht hat.

    Eigentlich an sich nichts ungewöhnliches, nur die Intensität unterscheidet sich von Familie zu Familie...

    Hallo Uwe MunaLisa

    Danke für deinen sehr empathischen Beitrag. Dass in dieser Familie die Intensität der ausgelösten Emotionen größer ist als 'üblich' ist ein interessanter Hinweis. Möglicherweise waren schon vorher besondere Ereignisse in der Familie vorgekommen und der Krieg hat die Wunden nur stärker vergrößert? Ich werde dazu (auch zu den Vorgenerationen) weitere Recherche betreiben. Als gesichert dürfte gelten, dass die Familie mit enorm starken Emotionen zu kämpfen hatte, die aber vollständig abgespalten wurden, vermutlich wegen der Intensität. Bei mir selbst wurde eine Hochsensibilität festgestellt, ich kann Emotionen anderer Menschen spüren und mich selten dagegen abgrenzen, sondern werde von Gefühlen mitgerissen. Nach außen wirken aber in der Familie einschließlich mir alle absolut kontrolliert und gar nicht gefühlsduselig.

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    Gut so, wie ich finde! Lasse dich nicht von anderen hier "einschüchtern" oder ein schlechtes Gewissen einreden - gehe deinen Weg.

    Danke für die Bestärkung.

    Beim DRK habe ich schon einen online Suchantrag gestellt, der aber um weitere Daten (Geburtsdatum, Kampfgruppe) ergänzt werden muss. Für das Bundesarchiv habe ich den PDF-Antrag schon ausgefüllt, warte aber noch auf die Namen der Eltern des Soldaten, dann werde ich dort den Antrag auch einreichen. Aus Datenschutzgründen weiß ich aber noch nicht, ob ich hier einen Suchauftrag mit allen persönlichen Daten stellen soll - das muss ich auch erst mit meiner Mutter abklären. Mittlerweile habe ich ja so viel zur Familiengeschichte geschrieben, dass ich nicht weiß, ob ich aus der Anonymität heraustreten sollte.

    Danke auch für deine Schilderung, wie in deiner Familie mit deinen Recherchen umgegangen wird! Erstaunlich, dass sich das so unterscheidet von Familie zu Familie. Es scheint also nicht nur am Krieg an sich zu liegen, sondern kommt auf die spezielle Familie an.

    Hallo an alle,

    ich versuche von der Rückseite des letzten Briefes zu entziffern, wie die Feldpostnummer lautet. Es steht dort der Dienstgrad und Name des Soldaten und dann diese kryptische Bezeichnung. Ist davon auszugehen, dass dies die Feldpostnummer ist oder könnte auch eine andere Nummer auf der Rückseite des Briefes notiert worden sein?

    Kann jemand von euch hier die Feldpostnummer besser entziffern als ich?

    Die zweite Zahl würde ich für eine 8 halten, die vierte für eine vier. Ich habe alle Kombinationen dafür aufgeschrieben und in der Vermisstenbildliste des DRK die unten genannten Standortnamen erhalten.

    Kann jemand von euch diese Standortnamen der 542. Division Regiment 1077, Brief von Februar 1945 bei Preußisch Stargard / südlich Danzig in Westpommern zuordnen? Einige Standorte habe ich ausgeschlossen, weil es Marine ist oder 1945 gar nicht mehr existierte. Trotzdem komme ich nicht voran. Ich finde keine Verbindung zur 542. Division.

    Vielleicht ist das zweite deshalb gar keine 8 und das vierte keine 4?

    Könnt ihr einen Buchstaben hinter der 4stelligen Ziffernfolge entziffern oder könnte das gar eine 5. Ziffer sein? Hat jemand anderswo Zugriff auf die Feldpostnummern der 542. im Februar 1945?

    Ich würde mich freuen, wenn jemand mithelfen kann.

    Viele Grüße

    Aus DRK-Vermisstenbildliste:

    ---BAND bei DRK, Seite bei DRK, STANDORTNAME---

    1814 BU 603 GREN RGT 476 -NEU- RGTS STAB M STABS 13 U 14 KP -- kommt nicht in Frage da 1942 aufgelöst

    1824 GA 316 KR KW ZUG

    1834 AC 198 ART RGT 58 4 BTTR

    1844 AR 15 BHF KDTR 212 (Einsatz 01.10.44 Nasielsk, Unterstellung Transportkommandantur Danzig)

    1854 FR 340 PZ JAEG ABT 298 2 KP und FS 641 PI BTL 14 -RES- 2 KP

    1864 FJ 3 NACHR ABT 39 -PZ DIV-

    1874 existiert nicht in DRK-Liste

    1884 LG 326 FLAK SCHIESSPL KDTR PENMARSCH

    1894 existiert nicht in DRK-Liste

    1804 N (Nachtrag) CE 749 GREN RGT 1232 II BTL und FSTGS INF BTL II 999

    7814 existiert nicht in DRK-Liste

    7824 LR 150 LW TRANSP KOL 103 XI

    7834 existiert nicht in DRK-Liste

    7844 existiert nicht in DRK-Liste

    7854 existiert nicht in DRK-Liste

    7864 FO 332 PZ RGT 29 6+7 KP

    7874 WA 426 SS PZ NACHR ABT 2 2 KP

    7884 N (Nachtrag) AY 608 FELDGENES KP24

    7894 existiert nicht in DRK-Liste

    7804 MA 177 RAUEMBOOTS FLOTT 5 KDO --> nicht zutreffend da Marine

    Hallo liebe Forumsmitglieder,

    ich hoffe, das Thema ist nicht zu ungewöhnlich. Ich möchte euch fragen, wie es euch mit euren Recherchen geht, da ich mich momentan mit Reaktionen meiner Angehörigen konfrontiert sehe, die mich belasten:

    Ich hole etwas weiter aus:

    Das letzte Lebenszeichen ist ein Feldpostbrief aus Februar 1945. Im Jahr 1946 wurden Nachforschungen beim DRK von der Ehefrau in Auftrag gegeben, da Kameradenberichten zufolge mein Uropa in Kriegsgefangenschaft geraten sei. Das DRK hat offenbar nie geantwortet oder konnte nichts näheres sagen. Bisher hieß es in der Familie immer nur "ist im Krieg in Russland gefallen" und niemand hat näher darüber gesprochen.

    Vor mir (ich bin die Urenkelin des Soldaten) hat bis auf die Ehefrau damals (1946 - 1955) offenbar niemand mehr recherchiert und versucht, das Geschehen zu klären. Ich hatte vor kurzem einen Fernsehbeitrag gesehen und daraufhin mit meinen Recherchen angefangen, da ich mich fragte, wo mein Opa eigentlich in Russland genau gefallen ist. Da ich keine Informationen zu Geburtsdatum usw. hatte, wandte ich mich an meine Mutter.

    Nun ist es so, dass meine Mutter (die Enkelin des Soldaten) nicht unbedingt begeistert über meine Recherchen ist und über Herzattacken, Panik usw. berichtet (ich hatte ein paar Lagekarten geschickt und Dokument zur Kapitulation) und sie sich eine mögliche Gefangenenakte auch nicht durchlesen möchte. Mir wurde von ihr nahegelegt, dass ich die Recherchen nicht so intensiv betreiben solle, da ich "nachts sonst nicht mehr schlafen" könne und die Reaktion war in etwa, ob ich nichts anderes zu tun hätte.

    Deshalb wollte ich mal fragen, wie ihr die Reaktionen von Angehörigen erlebt? Wurde bei euch das Thema auch über viele Generationen "totgeschwiegen"? In welcher Generation seid ihr, wo ihr euch um Recherchen bemüht? Ich habe in meiner Familie immer wieder den Eindruck, dass absolute Gefühlskälte vorherrscht, man muss sich am Riemen reißen und die Konfrontation mit den Ergebnissen meiner Recherche wühlt alles auf. Ich empfinde es aber als absolut würdelos und selbstgerecht, jetzt, wo man die Möglichkeiten schon länger hat (neue Akten aus Russland usw.) nicht das Schicksal meines Uropas zu klären. Ich finde, das ist man ihm schuldig und ich kann auch nicht ruhen, bevor ich nicht mehr darüber erfahre.

    Die Vorgenerationen sind in meiner Familie vor der Sache und den heftigen Gefühlen, die damit einhergehen davongelaufen und haben sich auf diesem Weg auch vor Überwältigung geschützt. Es gibt aber trotzdem heftige Folgen deswegen in der Familie (Suizide etc.) und ich möchte aus diesem Verdrängungs-Kreislauf raus.

    Wie geht ihr mit euren Recherchen um? Habt ihr jemanden, mit dem ihr über das sprechen könnt, was ihr in den Akten lest? Was damals passiert ist, ist für mich nicht in Worte zu fassen und an Unmenschlichkeit nicht zu überbieten. Ich möchte den unermesslichen Schrecken in keinster Weise in Abrede stellen oder ähnliches. Das Durcharbeiten der Akten lässt einen empathischen und einfühlsamen Menschen aber vermutlich nicht kalt. Meine Gefühle beim Durcharbeiten der Akten gehen von tiefer Traurigkeit und Scham bis hin zu Abscheu und Hass. Aber wieder bin ich mit meinen Gefühlen alleine, weil die Vorgenerationen immer noch nicht mit den Gefühlen konfrontiert werden wollen. Es schmerzt mich sehr, dass meine Mutter und deren Mutter offenbar nie bereit waren und auch nicht bereit ist, zu trauern und endlich Frieden mit dem Schicksal zu schließen. Um zu trauern und abschließen zu können, muss man sich aber doch erstmal mit der Angelegenheit beschäftigen und die Gefühle auch an sich ranlassen?

    Das waren meine aktuellen Gedanken. Vielleicht hat jemand Interesse, auch was zu schreiben zum Thema? Eine Gefangenenakte habe ich vom DRK ja noch nicht erhalten (sofern eine solche vorhanden ist). Bislang habe ich nur allgemeine Kriegsberichte gesehen, die mir gefühlsmäßig schon die Schuhe ausgezogen haben (Einschwörungen und Reden kurz vor Kriegsende, wo die Soldaten auf Hass getrimmt werden sollten; Dienstanweisung mit 2 Wochen Urlaub für 5 abgeschossene Panzer, Spähberichte in denen berichtet wurde, wie Personen niedergeschossen wurden. Das besonders Erschreckende ist für mich nicht die Brutalität von Kampfszenen oder ähnliches, sondern die Wortwahl bzw. die Beiläufigkeit und technokratische Kälte, mit der geschrieben wird. So, als würde man darüber berichten, wie man 5 Brötchen vom Bäcker holt, dabei geht es um das Töten von Menschen. Die dezidierten Anweisungen; die vielen Akten, in denen alles akribisch festgehalten wurde. Das empfinde ich persönlich als sehr schlimm, weil es doch zeigt, wie instrumentalisiert und unmenschlich sowohl das System, als auch die Ausführenden im System waren.) Konkret über das persönliche Schicksal eines Angehörigen aus einer Akte zu lesen, wird wahrscheinlich noch herausfordernder sein, aber ich möchte in jedem Fall wissen, was passiert ist. Ich verstehe nicht, wie man das im Falle der Angehörigen so lange nicht wissen wollen kann.

    Noch eine letzte Frage an alle, die sich mit transgenerationalen Traumata auseinandergesetzt haben: Gibt es hier mehr Menschen, die mehrere Generationen Abstand zu den Soldaten haben, aber sich dennoch belastet durch die Situation fühlen und selbst den Drang haben, zu recherchieren? Könnt ihr zuordnen, warum ihr das machen wollt, falls es bei euch auch so ist?

    Viele Grüße erstmal an alle.:thumbup:

    Hallo Ingo,

    vielen Dank für deine Erläuterungen.

    Ich werde schauen, ob ich Akten zu Abt. Ia, Ib, IIa, IIb der Wehrkreiskommandos finde.

    Zusätzlich weiß ich leider nicht, in welchem Bataillon mein Uropa gekämpft hat. Ich habe Angaben zum Regiment und zur Kompanie, aber in den Briefen und Unterlagen, die mir vorliegen, stand nichts von einer Bataillonsbezeichnung. Das Bataillon bekommt man nicht ohne Weiteres heraus, oder?

    Mittlerweile habe ich sehr viele Akten zum Regiment gefunden, die bis 31.12.44 lauten. Da sich diese Akten im Besitz Russlands befinden, gehe ich davon aus, dass das Regiment in Gefangenschaft geraten ist. Darauf weisen auch Berichte hin, die ich hier im Forum gelesen habe, die aus Büchern stammen.

    Ich hoffe nun einfach mal auf die Ergebnisse des DRK, da diese ja offenbar Zugriff auf die Gefangenverzeichnisse haben. Sollte sich dabei nichts ergeben, vertiefe ich nochmal meine Recherchen, weil ich gerne wüsste, wo und wann er genau gefallen ist, falls er sich nicht in den Gefangenverzeichnissen befindet.

    Viele Grüße

    Hallo Andre,

    vielen Dank für die Lagekarten! Ich schreibe dir noch eine PN dazu.

    Anbei noch eine schematische Kriegsgliederung vom 19.12.44, wonach die 542. Volksgrenadier-Division plötzlich weder zum 23., noch zum 27. Armeekorps gehört, sondern zum "4. SS Panzerkorps" (siehe Anlage anbei). Versteht das jemand? Das würde ja bedeuten, dass die 542. VGD wie folgt zugeordnet war:

    • um 19.12.44: 4. SS Panzerkorps
    • zwischen 19.12.44 und 10./14.02.45: 23. Armeekorps
    • ab 10. oder 14.02.45: 27. Armeekorps

    Viele Grüßegliederung_1944-12-19Mitte2.jpg

    Hallo Ingo,

    danke für deinen Beitrag. Meinst du, sowas wurde dokumentiert und falls ja, wie könnten die Akten dau lauten? Ich kenne mich mit der Aktenstruktur leider noch nicht aus, habe aber bereits verschiedene Aktensorten gefunden. In manchen Akten befinden sich nur Meldungen mit Fernschreiben und ähnlichen Dingen. In anderen Akten finden sich Lagekarten. In wiederum anderen organisatorische Dinge und Anweisungen an die Truppen. Gibt es spezielle Akten, in denen festgehalten wurde, wenn ein Bataillon einer anderen Kampfgruppe zugeschlagen wurde?

    Ich bezweifle, dass der DRK-Suchdienst oder das Bundesarchiv das jemals rausfinden können wird. Ich habe jetzt selbst schon stundenlang Akten aus russischen Beständen online gesichtet und glaube kaum, dass das DRK und die Bundesarchivmitarbeiter so viel Zeit dafür investieren.

    Mal sehen, wie ich weiterkomme. Habe die Anfrage an das DRK schon fertig gemacht, Bundesarchiv folgt er später, weil das komplexer zu sein scheint.

    Vielen Dank schonmal für die Hilfe so weit. Ich suche nun in einem anderen Beitrag weiter, der sich speziell auf die 542. Division bezieht.

    Viele Grüße

    Ich habe nochmal die zwei obigen Meldungen angeschaut. Wenn man aus der Meldung zum 23. AK nicht auf das Datum des Stands der Unterstellungen (10.03.45) abzielt, sondern auf das Datum der Meldung der Kampfstärken (24.02.45) und es mit der Meldung zum 27.AK (da hab ich mir 20.02.45 von irgendwoher dazugeschrieben) vergleicht, könnte es einen Sinn machen.

    Die 542. Division könnte um den 10.02. bzw. 24.02.45 herum vom 23.AK in das 27.AK ausgelagert worden sein. Kann das jemand bestätigen? Warum wurde das gemacht?

    Armeekorps27.jpg1945-03-10b_Unterstellungen.jpgHallo an alle Mitleser,

    ich bin auf der Suche nach Informationen zur 542. Volks-Grenadier-Division. Bislang habe ich auf der Homepage

    DEUTSCH-RUSSISCHES PROJEKT

    ZUR DIGITALISIERUNG DEUTSCHER DOKUMENTE

    IN ARCHIVEN DER RUSSISCHEN FÖDERATION

    einige Angaben in Wehrmachtsakten gefunden.

    Auch in einem anderen (mittlerweile geschlossenen Beitrag, in dem jemand sehr viel englisch gepostet hat) ergaben sich dabei einige Ungereimtheiten. Die 542. Division wird mal als Bestandteil des 23. Armeekorps angegeben, mal als Bestandteil des 27. Armeekorps. Um Februar/März 45 sind beide Armeekorps auf der Karte nebeneinander eingezeichnet, aber wie kann es sein, dass die Division einmal beim 23., einmal beim 27. Armeekorps gelistet wird?

    Am 06.02.45 - 06.03.45 wird in Akten des 27.(!) AK in Fernschreiben immer wieder die 542. Division genannt.

    Kann es sein, dass die 542. Division vom 23. AK in das 27. AK ausgegliedert wurde? In welchen Akten würde man das finden, um die Vermutung zu überprüfen. Ich finde auf der oben genannten Seite kaum Material zur 542. Division. Ein detaillierter Bericht über die 542. Division endet am 09.10.1944 (siehe Aktendeckel anbei - leider kann ich die Datei nicht hochladen, obwohl sie < 400kB groß ist). Für die Zeit danach fehlt mir Material, abgesehen von einigen verstreuten Fernschreiben, die ich im Zusammenhang mit dem 27. AK gefunden hatte.

    Wer hat diesbezüglich mehr Informationen oder Ideen, wie ich bei der Aktenrecherche weiterkomme?

    Hallo Atlantis,

    vielen herzlichen Dank für deine Erläuterungen! Für die 542. Division ist die letzte mir vorliegende Meldung der Unterstellungen vom 10.03.1945, die Kampfstärkenmeldung vom 24.02.45. Die Kampfstärke wird noch mit 'durchschnittlich' angegeben, jedoch ist nur noch ein Regiment angegeben, alle anderen Bataillons sind nicht mehr aufgelistet.

    Weißt du, was das zu bedeuten hat, wenn die Bataillons gar nicht mehr aufgeführt werden? Sind dann alle gefallen und das Bataillon wurde komplett aufgelöst und erscheint deshalb nicht mehr in den Meldungen oder kann es sein, dass Reste in andere Divisionen verlegt wurden? Falls letzteres zutreffend sein sollte, kann man herausfinden, wohin verbleibende Soldaten einer 'Gruppe' 'verlegt' wurden?

    Viele Grüße

    Hallo Atlantis,

    vielen Dank für deine umfangreichen Antworten.

    Ich hatte gezielt zwei gesonderte Themen gestartet, da ich im ersten Fall eine Legende zur Symbolik der Heereskarten suchte und im zweiten Fall eine Legende zur Darstellung der Unterstellungen und Kampfstärke. Hätte ich einen "wo ist mein Opa-Thread?" gestartet, wäre es schwieriger für nachfolgende Nutzer, Informationen zur Kartensymbolik zu finden.

    Wenn es aber im Forum so üblich ist, dass man einen einzigen allgemeinen Thread zu einer vermissten Person startet, werde ich es so machen, dass ich alle Fragen sammele und sie dann in einem einzigen Thread stelle. Ich persönlich finde das sehr unübersichtlich und die Wahrscheinlichkeit, dass auf meine konkreten Fragen geantwortet wird, ist vermutlich geringer.

    Ich denke, ich habe schon viele Anhaltspunkte bekommen und werde erstmal weiter recherchieren und die entsprechenden Behörden bemühen. Dazu ist es natürlich hilfreich, wenn ich möglichst viele Angaben liefern kann zu Truppenzugehörigkeit usw.

    Viele Grüße