Posts by Exilsachse

    Erst einmal Danke für die Antworten. Um die Verwirrungen hoffentlich zu beseitigen, zitiere ich mal die besagte Stelle:

    Quote

    "...Nun versagte auch die bis dahin gute Kampfmoral der SS-Divisionen. Unter dem Schutz der immer noch tapfer kämpfenden Panzer gingen ganze Einheiten geschlossen entgegen ihrem Befehl zurück. Mann konnte sich auf diese Divisionen nicht mehr verlassen. Bei Hitler schlug die Meldung über dieses Verhalten dem Faß den Boden aus. Er geriet in einen fürchterlichen Zorn und befahl, den Divisionen, darunter seiner Leibstandarte, die Ärmelstreifen mit ihren Namen abzureißen. Mit diesem Befehl wollte er mich [=Guderian] nach Ungarn entsenden. Ich lehnte den Auftrag aber ab und schlug ihm vor, den gerade anwesenden Reichsführer SS, den direkten und für die Manneszucht verantwortlichen Vorgesetzten der Waffen-SS, nunmehr mit diesem Auftrag zu versehen und in Ungarn selbst nach dem Rechten sehen zu lassen. ... [] ... Viel Liebe hat er sich bei dieser Gelegenheit bei seine Waffen-SS nicht erworben. ..."

    Seite 381, "Erinnerungen eines Soldaten, Guderian

    Der Zeitpunkt dieses Befehles sollte so um den 13.03.1945 liegen.

    Es geht also nicht um das Entfernen von Uniformteilen zum Zwecke der taktischen Tarnung. Vielmehr sollte das doch eine ganz klare Strafmaßnahme sein.

    Meine Fragen sind:

    Gibt es noch weitere Hinweise auf die Existenz dieses Befehls?/ Existiert vielleicht noch eine Kopie davon?

    Wurde dieser Befehl von den betroffenen Truppenteilen ausgeführt oder ignoriert?

    Hallo,

    Guderian berichtet in seinen "Erinnerungen eines Soldaten", daß Hitler im März (?) 1945 einen Befehl erlassen hat, der den SS-Divisionen das weitere Tragen ihrer "Namensschilder" untersagte (Bsp.: LAH; mir ist die genaue Bezeichnung dieser "Namensschilder" nicht bekannt).

    Gab es diesen Befehl wirklich? Falls ja, kennt man den genauen Wortlaut?

    Wurde dieser Befehl auch von der Truppe umgesetzt oder ignoriert?

    Grüße

    Axel

    Quote

    Original von Jürgen Fritsche


    Hallo "Exilsachse",

    Hallo,

    wenn fehlende Grußformen bemängelt werden, dann aber bitte auch "den Rest" nicht vergessen. ;)


    Quote

    (gibt's auch einen Vornamen?)

    Sicher doch, Axel.


    Quote

    sind deutsche Strafverfolgungsbehörden und Gerichte grundsätzlich immer zuständig, solange Täter und/oder Opfer Deutsche sind, auch bei im Ausland (was es damals ja gar nicht war) begangenen Taten,

    Gibt es mit Polen auch eine Abmachung bezüglich Amtshilfe in solchen Dingen? Ansonsten wird man, Zuständigkeit hin oder her, als deutscher Ermittler in Polen nicht mit offenen Armen empfangen werden.


    Quote

    Weshalb sollte nicht eine heutige Generation endlich mal damit anfangen

    Ich "vertraue" da auf die Dummheit der Menschen. Selten hat "man" aus der eigenen Geschichte etwas gelernt. (Muß ich erwähnen, daß ich Berufspessimist bin?)

    Abgesehen davon, wird im ersten Link ja auch erwähnt, daß nicht sicher ist, ob es sich um Deutsche handelt.

    Axel

    Quote

    Original von Jürgen Fritsche
    Die Reaktion (bzw. Nicht-Reaktion) unserer deutschen Politiker, Strafverfolgungsbehörden und Gerichte ist ...völlig unverständlich und empörend.

    Schon mal daran gedacht, daß u. U. die deutsche Gerichtsbarkeit gar nicht zuständig ist?

    Quote

    Keine Aufrichtigkeit, keine Zivilcourage, kein Ehrgefühl, alles unter den Teppich kehren

    Warum der heutigen Generation vorwerfen, was ihre Väter/Großväter auch nicht geschafft haben?

    Man sollte über die ganze Diskussion zum Holocaust nicht vergessen, daß neben neben diversen anderen Gruppen (Sinti + Roma, politisch Andersdenkende etc.) auch über 2Mio sowjetische Kriegsgefangene im KZ ihr Ende fanden. Im übrigen ist es auch interessant zu lesen, daß es offenbar bis heute keine vertiefende Beschäftigung mit dem Fakt gab, daß auch die "Häftlingsgesellschaft" rassistisch organisiert war und ein Kampf "auf Leben und Tod" zwischen den verschiedenen Gruppen herrschte.

    gelesen in: K. Orth, "Das System der nationalsozialistischen Konzentrationslager", Pendo Verlag GmbH Zürich 2002 (Lizenzausgabe der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung)

    dort auf Seite 241 auch folgende interessante Aussage:

    Quote

    ...Zum zweiten mußte Glücks die KZ-Wachtruppen zunehmend durch Personen auffüllen, die nicht mehr den Typus der Vorkriegs-SS verkörperten, sondern im Laufe des Krieges zur Waffen-SS eingezogen worden waren, etwa die "volksdeutschen" SS-Männer. Um den in der zweiten Kriegshälfte bestehenden Mangel an Wachpersonal zu beheben, griff die SS-Führung darüber hinaus auch auf Personen zurück, die der SS gar nicht angehörten, wie etwa auf die KZ-Aufseherinnen, die zum Teil aus der Belegschaft derjenigen Betriebe verpflichtet wurden, die KZ-Häftlinge anforderten. Zudem taten in der zweiten Kriegshälfte und verstärkt im letzten Kriegsjahr Angehörige von Heer, Marine und Luftwaffe, die zur SS überstellt wurden, in der KZ-Wachtruppe Dienst. Mitte Januar 1945 bestand die Wachtrupe bereits zu über 50 Prozent aus ehemaligen Wehrmachtsangehörigen. ...

    und weiter dann auf Seite 242:

    Quote

    ...Durch die Expansion des Außenlagersystems büßten die Konzentrationslager einen zentralen Kontrollmechanismus ein: die (intendierte) Abschottung von der Außenwelt. Zahlreiche Nebenlager bestanden inmitten von Städten, Dörfern oder Industriebetrieben, die Häftlinge arbeiteten mit anderen Zwangsarbeitern, zivilen Vorarbeitern und deutschen Meistern zusammen. ...

    Quote


    Forenregeln?

    Was genau meinst Du?

    Quote

    Wir sprechen hier überwiegend bei der SS von Tätern und Opfern zugleich.

    Da bin ich deiner Meinung. Nur ob das auch auf jemanden in führender Position zutrifft, der (zumindest in weisungsbefugter Position) an Kriegsverbrechen beteiligt war, sollte man überdenken. Niemand steigt durch Zufall oder unfreiwillig so weit in der Hierarchie auf.

    (edit) Vielleicht noch zur Erklärung: Ähnlich positive Äußerungen über den Herrn Peiper habe ich bis jetzt nur von solchen "Zeitgenossen" vernommen, die ihn als Märtyrer verklären. So etwas hätte man mit einer offenen und konsequenten Vergangenheitsbewältigung verhindern können. Diese Chance hat man aber in beiden Teilen Deutschlands verpasst.

    meinen dank an den Alt-Stralauer.

    hier noch einmal die fragen:

    Quote

    Gibts es außer der WASt noch weitere Dienststellen/Vereine/etc., die ich für zusätzliche Auskünfte kontaktieren sollte?

    Gibt es Literatur zu den Einheiten auf Sizilien?

    Wie wahrscheinlich war es, daß jemand wegen Erkrankung in die Heimat ins Lazarett geschickt wurde, während die Einheit (Reserve Flak-Abt 192) in Sizilien stationiert war?

    Was bedeutet genau "garnisionsverwendungsfähig"?

    Hallo,

    ich habe vor einiger Zeit die Antwort der WASt zum Werdegang meines Urgroßvaters erhalten. Bis dahin gab es nur die Aussage meines Großvaters, daß sein Vater auf Sizilien bei der Flak gewesen wäre.

    Hier die leider nicht sehr ergiebigen Daten:

    -die Personalpapiere (Wehrpass, Wehrstammbuch, Stammrolle) liegen dort nicht vor

    Name: Hermann Lehmann

    Einberufung: 25.08.1940

    Erkennungsmarke: -772- 1. Bttr Flak Ers. Abt. 4

    Truppenteile:
    ab 25.08.1940 1. Batterie Flak-Ersatz-Abteilung 4 (Standort: Aschersleben)

    am 05.04.1943 1. Batterie Reserve Flak-Abteilung 192 (Unterstellung und Einsatzraum nicht zu ermitteln)

    am 03.09.1943 1. Batterie Reserve Flak-Abteilung 192 (Unterstellung und Einsatzraum nicht zu ermitteln)

    Lazarettaufenthalte:
    05.04.1943 Reservelazarett Bautzen, wegen Erkrankung, Zugang: von der Truppe, Abgang: 18.06.1943 garnisionsverwendungsfähig 2 Monate zur 1. Batterie Flak-Ersatz-Abteilung 3, Regensburg

    03.09.1943 Reservelazarett Würzburg, wegen Erkrankung, Zugang: von der Truppe, Abgang: nicht verzeichnet

    06.11.1943 Reservelazarett Zittau, wegen Erkrankung, Zugang: nicht verzeichnet, Abgang: garnisionsverwendungsfähig zur schweren Flak-Ersatz-Abteilung 5, Regensburg

    Dienstgrad:
    lautMeldung vom (kein Beförderungsdatum) 05.04.1943 Obergefreiter

    -------------------------------------------------------------------------------------------------

    Entweder bin ich zu dumm oder zu ungeduldig, aber ich habe im LdW weder etwas zur Flak-Abt 3 bzw. 5 gefunden. Nur unter folgendem Link gab es einige Hinweise. Kann mir jemand Quellen nennen, die diese Aussagen bestätigen oder weitere liefern?

    Gibts es außer der WASt noch weitere Dienststellen/Vereine/etc., die ich für zusätzliche Auskünfte kontaktieren sollte?

    Gibt es Literatur zu den Einheiten auf Sizilien?

    Wie wahrscheinlich war es, daß jemand wegen Erkrankung in die Heimat ins Lazarett geschickt wurde, während die Einheit (Reserve Flak-Abt 192) in Sizilien stationiert war?

    Was bedeutet genau "garnisionsverwendungsfähig"?

    Grüße

    Quote

    Original von Jürgen Fritsche
    Hallo Exilsachse,

    mal als erster Einstieg: Kennst Du diese interessanten Seiten von Konrad Schnitzler "Stalingrad"?

    ja, war mir bekannt. trotzdem danke für den link.


    Quote

    Original von Blutlandser
    Anhand Deiner Fragestellung könnte man (zumindest mE nach) erkennen, dass Du Dir nicht wirklich
    viel Mühe mit eigener Suche gemacht hast. etc.

    wenn ich mit eigenen recherchen zufriedenstellende ergebnisse hätte, würde ich nicht hier fragen. davon ab sind hinweise wie "benutz google" wenig hilfreich. davon abgesehen hoffte ich auf einen tip, welche werke wirklich empfehlenswert sind, denn den beurteilungen auf den einschlägigen buchhandelsseiten (amazon etc.) will ich aufgrund schlechter erfahrungen nicht mehr vertrauen.

    Quote

    Original von Blutlandser
    Wenn doch, dann musst Du Deine Frage präzisieren

    ich suche literatur (i-net-beiträge sind nur begrenzt zitierbar) über stalingrad. einerseits ein möglichst detailliertes überblickswerk (quasi ein review). andererseits ein werk, daß sich mit der 94. infanteriedivision in stalingrad bzw. dem nördlichen rand des kessels beschäftigt. (insofern diese fragen nicht schon durch das 1. gesuchte werk beantwortet werden)


    @ nimbus0: danke, ich werde mich mal mit der literatur beschäftigen und evtl. den verband kontaktieren.


    ein letztes:

    hat jemand schon erfahrungen mit diesem Suchreferat Moskau?

    klick mich

    Moin,

    ich habe schon nach 2,5 Monaten eine erste Antwort auf meine WASt-Anfragen bekommen. :) Jetzt "muß" ich da natürlich näher ins Detail gehen und bin folglich auf der Suche nach Literatur. (Die Literturangaben aus dem LdW sind mir bekannt.)

    So, erst mal die erhaltenen Angaben:

    Truppenteile:

    lt. Meldung vom 30.08.1939 - 1. Kompanie Infanterie-Regiment 171 (Erkennungsmarkenausgabe)
    lt. Meldung vom 20.01.1940 und vom 24.10.1942 - Stabskompanie Infanterie-Regiment 267
    lt. Meldung vom 25.10.1942 - 11. Kompanie Grenadier-Regiment 267
    lt. Meldung vom 20.11.1942 - 2. Kompanie Grenadier-Regiment 267
    lt. Meldung vom 20.12.1942 - Stabskompanie Grenadier-Regimant 267 (vermißt)

    vermißt:
    20.12.1942 - Stalingrad - weiterer Verbleib unbekannt (Rang: Obergefreiter)

    Folgendes suche ich:

    a) Literatur über die 56. Infanteriedivision bzw. das Infanterie-Regiment 171 im Zeitraum September 1939 - Januar 1940

    b) Literatur über die 94. Infanteriedivision bzw. das Infanterie-/Grenadier-Regiment 267 im Zeitraum Januar 1940 - Dezember 1942 (speziell für die Zeiträume des Frankreichfeldzuges und Barbarossa)

    c) Wo kann man sich am besten über Stalingrad einlesen?

    d) Die im LdW angegebenen Quellen werden wohl nicht frei im Handel erhältlich sein. Wie kommt man am besten an solche Sachen?

    Schon mal nen Dank im voraus,

    ein Exilsachse

    Quote

    Original von StuG
    @Exilechse

    wer lesen kann, ist klar im vorteil.

    Quote

    Original von StuG Und was willst du uns damit nun sagen?
    Ich ahne es zwar ... aber ich möchte es gerne genau wissen.

    was ich damit sagen wollte? erstmal gar nichts, ich wollte lediglich einpaar fakten in die diskussion einbringen.

    Quote

    Original von StuG2. Blättere ein Seite weiter und zitire dort mal !
    Was steht dort? " Dem deutschen Panzer ist bei den derzeitigen Kämpfen gegenüber dem Sturmgeschütz die Existenzberechtigung abzusprechen." Zitat Ende!

    sicher, aber im gegensatz zu den zahlen, ist das "nur" eine persönliche meinung. gehe auf seite 245 und du findest einen weiteren bericht aus dem gleichen jahr, der klar die vor- und nachteile eines stug aufführt.

    Quote

    Original von StuG3. Wenn meine 3. Auflage des Spielberger Bd. 13 aus 1996 stammt kann deine von 2006 nicht die erste sein.
    Die 1. Auflage stammt glaub ich aus dem Anfang der 80.er Jahre.

    ist definitiv die 1. auflage aus 2006. allerdings die spezialausgabe.

    Quote

    Original von cpa95
    Ein Nachfrage: wo sollen denn die Zahlen bei Spielberger denn stehen?

    Die Abschusszahlen erscheinen mir viel zu hoch, angesichts der Panzerstärken der RA bei Charkow und südlich.

    charkow: seite 241

    die anderen: seite 245

    mal folgendes als vergleich zwischen stug und "normalem" panzer

    1. inf.-div. "großdeutschland", charkow, 07.03. - 20.03. 1943

    abgeschossen wurden:

    230 T34
    16 T60/T70
    3 KW1

    abgschossen durch:

    188 durch 71 pzIV lang
    41 durch 35 stug 7,5cm lang
    30 durch 9 pzVI

    ---------------------------------------------------------------

    2. pz.-reg. 36, 07.12.1943

    pzIV:

    abgeschossen - 136 pz, 117 pak, 20 geschütze
    eigene verluste - 20 durch beschuß, 13 durch techn. schäden

    stug:

    abgeschossen - 75 pz, 59 pak, 36 geschütze
    eigene verluste - 19 durch beschuß, 6 durch techn. schäden


    quelle:

    spielberger w.
    "Sturmgeschütze"
    1. aufl. 2006
    motorbuch verlag

    habe gerade im LdW im Wehrkreis 4 gestöbert und bin in der standortliste auf den eintrag "Mehlthener *" gestoßen, der wohl nicht richtig zugeordnet werden konnte.

    mir ist ein solcher ort ebenfalls unbekannt, aber habt ihr es schon einmal mit "Mehltheuer" versucht? das liegt im vogtland. :)