Posts by Rote-Kapelle

    Hallo Thomas,

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    wieso sollte es nach dem Stand der Geschichtswissenschaft (wohlgemerkt nicht hinsichtlich der Probleme einer völkerstrafrechtlichen Verwertung der Niederschrift - das ist ein völlig anderes Problem) Schwierigkeiten mit der Verwertung der Hoßbach-Niederschrift geben?, vgl schon Bussmann, JfZ 1968, Zur Entstehung und Überlieferung der Hossbach-Niederschrift.

    Ich spielte hier auch eher auf die Tatsache an, dass Hoßbach aufgrund von Notizen diese Niederschrift verfasste, die zudem nicht lückenlos ist und des Weiteren leider nicht den Wortlaut einzelner Akteure erfasst. Gerade diesen letzten Punkt verwendete auch Göring, freilich in irreführender Absicht, bei den Nürnberger Prozessen um die Niederschrift zu relativieren. Was in letzter Konsequenz sicherlich unzutreffend ist, aber dennoch Berücksichtigung finden sollte.


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    Eine Expansion im Osten - auch in Schritten - war realistisch nicht mehr ohne die Konfrontation mit den Westmächten denkbar, so dann auch die tatsächlichen Abläufe.

    Aus heutiger Sicht der Dinge ist dem sicherlich zuzustimmen. Wenn ich mir allerdings die Konstellation am 1. September 1939, hier vor allem aus militärischer Perspektive, ansehe, ist das für mich doch ein starkes Indiz für die Auffassungsgabe Hitlers bezüglich der internationalen Reaktionen auf "Fall Weiß". Unter diesem Gesichtspunkt stehen dann auch der halb fertige Westwall, die nicht vorhandenen strategischen Planungen, die Dislozierung der Truppen, die Munitionsknappheit und natürlich die Hilflosigkeit, die er gegenüber Ribbentrop zum Ausdruck brachte.

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    Eine spätere Aussage vom 23.11.1939 geht dahin, er habe lange überlegt, ob erst im Westen oder im Osten loszuschlagen sei.

    Diese Aussage kann schon durch die Entwicklung des Krieges beeinflusst worden sein, wie es bei Hitler häufiger der Fall war, indem er der tatsächlichen späteren Lage entsprechend seine Aussagen modifizierte.

    Ich glaube wir können uns aber auf zwei Punkte verständigen:

    1.) Auch Hitler wollte mit dem Angriff auf Polen den Konflikt zunächst begrenzen.

    2.) Hitlers Außenpolitik war auch nach Mai 1939 von der Vorstellung bestimmt, England und Frankreich werden sich im Falle einer Besetzung Polens nicht einmischen, vor allem nicht nach dem Hitler-Stalin Pakt.

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    Und das wiederum stimmt im Wesentlichen mit den Überlegungen Hitlers im Schmundt-Protokoll vom Mai 1939 überein, übrigens auch mit Indizien wie der Kriegsbereitschaft der Marine ab Juli 1939, und dem Auslaufen der U-Boote in den Westen.

    Als kleines Beispiel, Thomas, folgende Passage:

    [...]"Der Führer zweifelt an der Möglichkeit einer friedlichen
    Auseinandersetzung mit England. Es ist notwendig sich auf
    die Auseinandersetzung vorzubereiten. England sieht in
    unserer Entwicklung die Fundierung einer Hegemonie, die
    England entkräften würde. England ist daher unser Feind und
    die Auseinandersetzung geht auf Leben und Tod."[...]

    Quelle: Textauszug aus der sogenannten "Schmundt-Mitschrift" vom 23.5.1939

    Ich kann daraus genauso gut interpretieren, dass Hitler eine friedliche Auseinandersetzung für möglich hielt, und die danach folgenden Passagen über eine mögliche Kriegsführung lediglich eine etwaige Reaktion Deutschlands auf eventuelle Aktionen Englands wären. Außerdem die offensichtliche Erkenntnis Hitlers, dass die Kriegsmarine wohl die Hauptlast neben der Luftwaffe zu Tragen haben würde. In diesem Zusammenhang verweise ich zudem auf seine Ausführungen zur Skagerrakschlacht, wo er offensichtlich die unzureichende Stärke der Kriegsmarine als eine der Hauptursachen durchaus erkannte.

    Jedenfalls lassen sich keine militärischen Pläne bzw. Richtlinien für den Fall eines Kriegseintritts mit England und Frankreich im Herbst 1939 feststellen.

    Das Problem ist die Quelle Hitler. Um es einmal platt zu formulieren:"Er sagte viel, wenn der Tag lang war". Damit sind seine Aussagen meines Erachtens oftmals nur als "punktuelle Ansichten" zu betrachten, die die realen Gegebenheiten nicht oder lediglich peripher tangierten. Ein Umstand, den das erwähnte Beispiel doch recht deutlich zum Ausdruck bringt, wie ich meine.

    Ansonsten bewegen wir uns hier im Rahmen eines spekulativen Szenarios, was eigentlich nicht meine Absicht war und ist.

    Edit: Ich bitte um Verzeihung, aus Hektik habe ich vergessen den Textausuzug mit der entsprechenden Quelle zu versehen.

    MfG

    Hallo Thomas,


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    Den Ostfeldzug halte ich aus Sicht des deutschen Rüstungsstandes ohne den erfolgreichen Abschluss des Westfeldzuges für unrealistisch. Dazu allein der Hinweis auf den Beitrag der ausländischen Rüstungsgüter, die in dem Feldzug eingesetzt worden sind (Motorisierung etc).

    Das spiegelt sicherlich den Stand der Jahre 1939-1941 wider.
    Interessant wäre in diesem Zusammenhang vielleicht eine Passage aus der Hoßbach-Niederschrift (Auszug):

    [...]"Wenn wir bis 1943/45 nicht handelten,
    könne infolge des Fehlens von Reserven jedes Jahr die Ernährungskrise bringen,
    zu deren Behebung ausreichende Devisen nicht verfügbar seien. Hierin sei ein
    'Schwächungsmoment des Regimes' zu erblicken. Zudem erwarte die
    Welt unseren Schlag und treffe ihre Gegenmaßnahmen von Jahr zu
    Jahr mehr. Während die Umwelt sich abriegele, seien wir zur
    Offensive gezwungen. [...] Sollte der Führer noch
    am Leben sein, so sei es sein unabänderlicher Entschluß,
    spätestens 1943/45 die deutsche Raumfrage zu lösen." [...]

    Quelle: Die Hoßbach-Niederschrift vom 5.11.1937

    Ja, ich bin mir über die wissenschaftliche Verwertbarkeit dieser Niederschrift im Klaren, um gleich etwaigen Einwänden zuvor zu kommen.

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    auch konzeptionell hat sich Hitler so geäußert (z. B. im Memo vom 7./9.10.39), dass ein Schlagen der Westmächte Voraussetzung für ein weiteres Vorgehen Deutschlands ist.

    Hier ist es natürlich von Interesse den politischen Status vor "Fall Weiß", trotz "Fall Weiß", zu bedenken. Schließlich war, unter Berücksichtigung dieses Memos, Deutschland bereits mit den Westmächten im Krieg, und die weitere milit. Ausrichtung als eine logische Konsequenz aufgezwungen.

    Der springende Punkt ist für mich folgender: Nach den Rüstungsprogrammen, z.B. der Luftwaffe und Kriegsmarine, sollte eine reale Kriegsbereitschaft frühestens im Jahre 1942 hergestellt sein. Das geht ganz klar aus den Friedensprogrammen hervor. Wenn ich jetzt als Denkanstoß das "Protokoll" des Obersten Hoßbach nehme, kann ich durchaus zu dem Schluß kommen, dass eine militärische Entscheidung erst 1943 oder noch später stattfinden hätte können. Von daher war der Westfeldzug die zwingende Konsequenz des Kriegseintritts Großbritanniens und Frankreichs, aber nicht für eine militärische Aktion gegen Rußland unter Beibehaltung des politischen Status Quo.


    MfG

    Hallo,

    Ich denke, wenn wir hier über die Ökonomie des Nationalsozialismus diskutieren, sollten wir, wie es Thomas schon kurz angeschnitten hat, zunächst einmal grob unterscheiden.

    Das Thema ist wirklich sehr komplex und bedarf daher einer differenzierten Betrachtung.

    AndreasFFM

    Ich halte es für falsch, die rüstungswirtschaftlichen Anstrengungen vollständig dem Gedanken eines Krieges unterzuordnen. Vielmehr entstanden wesentliche Elemente der bescheunigten Aufrüstung aus dem dynamischen Prozess der "Mittelverteilung". Sieht man sich einmal die frühen Rüstungsplanungen der einzelnen Wehrmachtteile an, stellt man eine - der Kapazität entsprechende - Planungsgrundlage fest. Eine Zäsur in der nationalsozialistischen Ökonomie (vor dem Krieg) stellt dann der Fortfall des - meiner Meinung nach - wichtigsten Reglementariums einer Wirtschaft dar, nämlich des Geldes. Gleichzeitig galt es die Rüstungsvorgaben, die in ihren Ausmaßen ganz gigantisch waren, zu erfüllen. Es bildete sich dadurch ein Strudel, der Arbeitskräfte, Güter, ja alle Prinzipien einer Marktwirtschaft verschlang und immer mehr zur Bedrohung für die Gesellschaft wurde, ohne dass das etwa ein einfacher Arbeiter hätte erkennen konnte. Gegenmaßnahmen wurden installiert, einige habe ich schon genannt. Ich erinnere hier auch an den großen Kapitalschnitt des Jahres 1937, der dabei half diese Entwicklung abzubremsen.
    Damit komme ich dann gleich indirekt zu dir, Thomas. Das war es nämlich, was ich in meinem vorhergehenden Beitrag, in weniger ausführlicher Weise, zum Ausdruck bringen wollte.
    Man kann es vielleicht auf zwei Punkte begrenzen:

    1.) Das System der nationalsozialistischen Ökonomie war nach ca. sechs Jahren des Raubbaus an den Reserven Deutschlands am Ende.

    2.) Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass ein Krieg der einzige Ausweg war.


    Ganz kurz möchte ich noch zu den Kriegsanstrengungen der Wehrmacht bis Herbst 1939 Stellung nehmen.

    So war kein Wehrmachtsteil im September 1939 auf einen Krieg, der über einen lokalen Konflikt - etwa Polen - hinausging, vorbereitet.


    Thomas

    Die Intention meines vorausgegangenen Posts habe ich schon erläutert, daher möchte ich noch kurz auf deine These eingehen.

    Natürlich ist der Währungsschnitt ein probates Mittel um der Inflation Einhalt zu gebieten, die Konsequenzen wären aber gigantisch gewesen.
    Trotzdem glaube ich, dass das System nach gut sechs Jahren so etabliert war, dass es auch diesen gewaltigen Einschnitt überstanden hätte. Von daher gehen wir konform. Der Punkt auf den ich auch schon vorher hinaus wollte ist, wielange man sich von den polnischen Reserven hätte ernähren können, bis man wieder unter Zugzwang steht. Besonders interessant ist für mich in diesem Zusammenhang, dass das Interesse Hitlers im Herbst, vorläufig nur einen lokalen Konflikt anzustreben und die "Russlandfrage" zunächst nicht näher in den Mittelpunkt zu rücken, einer Modifizierung der eigenen Wirtschaft bedurft hätte, deren Basisdaten von der Zeitspanne bis zu einer militärischen Aktion in Russland und den vorhandenen "Mitteln" in Polen bestimmt worden wären.

    Ich denke nicht, dass sich die politischen Eliten auf drastische Mittel, wie den Währungsschnitt, verlassen hätten, ohne sich nicht vorher der Option einer militärischen Lösung gegen Russland zu bedienen. Das wäre in meinen Augen auch kontraproduktiv gewesen. Du siehst, leider sind wird, oder besser gesagt bin ich, schon wieder in eine These abgedriftet, die gänzlich auf hypothetischem Material beruht. Immer die Wirtschaft, die mich zu solchen (Un-)Dingen treibt, aber das weißt du ja.

    Freut mich übrigens, dass auch du wieder im Forum "mitmischt" - auf eine produktive Zusammenarbeit.


    MfG

    Hallo Jens,


    Die sowjetische Panzerwaffe verfügte über ganz ausgezeichnete Panzerfahrzeuge, etwa den Standardpanzer T-34, der lange Zeit allen deutschen Modellen überlegen war und bis Kriegsende dank verschiedenster Kampfwertsteigerungen ein gefürchteter Gegner blieb.
    Von daher greift dein Vergleich wohl etwas zu kurz.
    Zudem scheint dir entgangen zu sein, dass die deutsche Rüstung ebenfalls auf Masse gesetzt hat, aus verschiedenen Gründen, allerdings weniger erfolgreich als die alliierte "Konkurrenz".


    MfG

    Hallo kostonfan,


    Auch wenn dieses Thema eine kurze Behandlung eigentlich nicht erlaubt, werde ich mir trotzdem Mühe geben, deiner Forderung gerecht zu werden.

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    Würdet ihr denn sagen, dass die Niederlage bei Kursk entscheidener für den Kriegsausgang war , als die Entschlüsselung der Enigma?

    Ich möchte hierzu bemerken, das Lewin in seinem Buch: "Enschied Ultra den Krieg?" die theoretische Enfaltung von Ultra in praktischer Form durch die Kampfkraft der Wehrmacht, behindert sah. Dennoch war Ultra z.B. maßgeblich an der Niederlage der KM im Atlantik verantwortlich und das war eine Schlacht deren Ausgang, Gewicht strategischen Ausmaßes besaß. Angesichts der Umstände und des Zieles unter denen "Zitadelle" durchgeführt wurde, entscheide ich mich für Ultra. Schließlich war "Zitadelle" nur eine Offensive mit einem operativen Rahmen. Die Entschlüsselung eines Großteils des deutschen Nachrichtenverkehrs stellte jedoch eine virtuelle Niederlage strategischen Ausmaßes dar.


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    Andererseits war die Enigma ja größtentels für Niederlage der Wehrmacht im Pazifik und in Nordafrika zuständig.

    Im Pazifik war meines Wissens die Wehrmacht nicht im Einsatz.


    MfG

    Hallo,

    Laut H.Dv. dauerte die Grundausbildung 1938 für die Infanterie 16 Wochen, 1940 acht Wochen, 1943 wieder 16 Wochen und 1944 dann zwischen 12-14 Wochen. Bei der Panzertruppe lag die Grundausbildung während des gesamten Krieges bei 21 Wochen, bzw. wurde seit 1944 die Ausbildung so modifiziert, das die Schüler im Notfall schon nach 16 Wochen an einem Gefecht teilnehmen konnten. Damit lag die Grundausbildung über dem amerikanischen Schnitt, der zunächst nur bei etwa 13 Wochen lag. Nach der üblichen Grundausbildung durchliefen die Soldaten im Normalfall noch eine kurze Ausbildung bei den Feldersatzbataillonen der jeweiligen Divisionen, als integrative Maßnahme. Wie Christoph es aber schon erwähnt hat, verschlechterte bzw. verkürzte sich diese Integrationsphase, je länger der Krieg dauerte.

    So sah es aber zumindestens in der Theorie aus.

    Weitere Informationen diesbezüglich finden sich im Buch von Martin van Creveld: "Kampfkraft".


    MfG

    Hallo,

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    Ich habe aber an keiner Stelle behauptet , daß der Partisanenkrieg aus Sicht der Gegner des Reichs keinen Effekt hatte , sondern lediglich als Anmerkung eingebracht , daß der reale Effekt deutlich geringer war als es oft dargestellt wurde

    Ich habe dir ja auch nicht unterstellt, du hättest das getan. Ich stellte lediglich einen Auffassungsunterschied bezüglich der Effektivität von Partisanengruppierungen fest. Für mich ist es ja besonders interessant zu sehen, welch vielfältige Auswirkungen Partisanentätigkeiten entwickelten. Das geht ja weit über das Binden von mehr oder weniger kampfkräftigen Truppenteilen hinaus und verleitet mich eben zur Annahme, die Effektivität von Partisanengruppen höher einzuschätzen, als du das tust.


    MfG

    Hallo prachtaffe,

    Ein interessanter Aspekt, den du hier aufwirfst. Deutschland stand im Jahre 1939 vor dem "finanziellen Aus". Mit den Jahren der Aufrüstung bildete sich eine gigantische Blase, deren Belastungsgrenze 1939 definitiv erreicht war. Es gibt zahlreiche Aussagen von bedeutenden Persönlichkeiten der Finanz- und Wirtschaftswelt, etwa von Hjalmar Schacht, die diese Tatsache unterstützen. Durch raffinierte Methoden, z.B. den "Mefo-Wechsel" oder den "Neuen Finanzplan" suchte das Reich nach immer neuen Finanzierungsquellen und baute die Steuerverwaltung verstärkt aus. In dieser Form stand das Reich 1939 kurz vor dem Kollaps, allerdings haben Ereignisse in der Vergangenheit gezeigt, dass man diesen verhängnisvollen Weg auch abrupt abstoppen kann. So wurden z.B. 1937, als die Flugzeugindustrie in der Krise war, entsprechende Maßnahmen erlassen, die zur Entlassung von ca. 30.000 Arbeitskräften führten. Ich bin daher skeptisch, ob man ähnliche Maßnahmen nicht auch dann egriffen hätte, wenn man nicht zwingend einen Konflikt angestrebt hätte. Ich sehe das auch im Zusammenhang mit einem späteren Feldzug gegen Russland auf der Basis des politischen Status Quo von Sommer 1939, allerdings unter Einschluß der Besetzung Polens - sprich ohne Eingreifen der Westmächte. Die Goldreserven Polens hätten Deutschland nicht lange aus der Bredouille geholt, vielleicht hätte die Zeit nicht gereicht um gegen Russland zu rüsten, aber das bleibt alles nur Spekulation.

    MfG

    Hallo Jan-Hendrik,


    Ich bezog mich auf diese Aussage:

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    der wirkliche Effekt ist , vielen Nachkriegspublikationen sei dank , maßlos überschätzt worden


    Wenn ich nun deine Unterhaltung mit slowik verfolge, etwa den Punkt der Truppengüte, dann gehe ich davon aus, du siehst die Bindung an Kräften, in welcher Form auch immer, als nicht sonderlich schwerwiegend an. Schließlich werden diese Truppenteile sowieso nicht an der Front eingesetzt. Das hier etwa teilw. Ausbildungskontingente verschlissen wurden bzw. die ihnen zugedachte Hauptaufgabe, nämlich die Ausbildung, nicht bewerkstelligen konnten und damit einen äußerst negativen Einfluss auf den Personalersatz der fechtenden Teile ausübten, wird hier nicht aufgegriffen.

    Sollte ich den Kontext nicht verstanden haben, dann tut mir das leid, denn hineininterpretieren wollte ich in deine Aussage überhaupt nichts. Das überlasse ich doch denen, die damit schon Erfahrung haben.

    Jetzt weißt du, wie ich zu meiner Aussage kam. Wenn meine Annahme deiner Auffassung falsch war, dann bitte ich dich um Aufklärung.


    MfG

    Hallo Jan-Hendrik,


    Wie liegt es mit den Kräften in den Pripjat-Sümpfen, die ich schon erwähnt habe? Hier wurden doch beträchtliche Teile der 6.Armee gebunden, oder nicht?

    Des Weiteren liegt mir ein Bericht von Speer aus dem Jahre 1944 vor, indem er die Partisanentätigkeit am Balkan als unerträglich einstuft, mit der Folge, dass nicht mehr genügend Strom ins Reich geliefert werden konnte um wichtige Hochöfen in Gang zu halten. Im konkreten Fall ging es um die Besetzung eines Großkraftwerkes durch Widerstandskämpfer. Dieses musste erst mühsam zurückerobert werden und wurde dabei noch stark beschädigt. Das zwang wieder zu Truppenverlegungen usw. Ein Beispiel für einen direkten Einfluß auf die wirtschaftlichen Anstrengungen des Reiches. Ich könnte noch viele Folgebeispiele gerade in der Balkangegend aufzählen, die die Rüstungsanstrengungen des Reiches erheblich behinderten. Gleiches gilt für Rußland und Frankreich. Auch in Norwegen sind mir Fälle bekannt, da aber mehrheitlich Sabotage, was nicht direkt auf eine Partisanenbewegung zurückzuführen ist.

    Ich kann daher deine Ansicht bezüglich der Effektivität von Partisanengruppierungen nicht teilen. Sie banden Kräfte und zerstörten Infrastruktur, die direkt und indirekt die Gesamtkriegsführung schwächte.


    MfG

    Hallo,


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    Ich wäre eher vorsichtig mit solchen Negativbewertungen in einem öffentlichen Forum.

    Seit wann ist freie Meinungsäusserung respektive Kritik denn verboten?


    Ich sehe das eher als weitgefasste Rezension zu seinen Arbeiten.
    Zudem wurden die Werke von Herrn Kurowski nicht nur im alten FdW größtenteils negativ beurteilt. Von irgendwelchen Reaktionen seitens des bzw. der Verlage ist mir nichts bekannt.


    MfG

    Hallo,


    Ich denke, es ist legitim sich gegen einen Aggressor zur Wehr zu setzen, sei es nun direkt oder indirekt.

    Man darf natürlich nicht vergessen, dass die Partisanen ein nicht unerheblicher militärischer Faktor waren. Ob nun auf dem Balkan oder in Russland, sie banden enorme milit. Kräfte und trugen ihrerseits zu einem schnelleren Kriegsende bei. Ich erinnere auch an die Partisanentätigkeiten in den Pripjat Sümpfen zu Beginn der Operation "Barbarossa". Wenn ich mich noch recht erinnere wurden dort doch wesentliche Teile der 6. Armee gebunden bzw. sogar am Vormarsch gehindert.


    MfG

    Hallo,

    Wie Arik-Buka schon richtig erwähnt hat, erlaubt die besonders günstige Anordnung der Frontpanzerung eine höhere Abprallwahrscheinlichkeit als bei herkömmlichen Panzern. Sehr zum Vorteil bei der Bekämpfung von oft an Zahl überlegenen Feindpanzern.


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    Die wie schon erwähnte kleine Silouhette, der geringe Bodendruck und die geringen Produktionskosten sind weitere Pluspunkte für den Hetzer.

    Vor allem fiel die Hetzerkonstruktion auch industrietechnisch sehr positiv auf. Schließlich konnten die Werke ohne große Änderungen, abgesehen von einer weiteren Laufrolle, die Fahrwerke weiterbauen, was erhebliche Produktionseinbußen verhinderte und den Hetzer bald in größeren Mengen verfügbar werden ließ. Zudem setzte man auch auf eine bewährte KwK, die allerdings eine modifizierte Variante war und damit leichter und vor allem schneller herzustellen war - konnte man doch auf die ansonsten obligatorische Mündungsbremse verzichten.


    MfG

    Hallo,


    Hellmuth, Otto: geb. 22.07.1896 in Markt Einersheim, gest. 20.04.1968 in Reutlingen (Selbstmord)

    Henlein, Konrad: geb. 6.5.1898 in Maffersdorf bei Reichenberg, gest. 10. Mai 1945 in Pilsen (Selbstmord)

    Hildebrandt, Friedrich: geb. 19.09.1898 in Kiekindemark, gest. 5.11. 1948 in Landsberg am Lech (hingerichtet)


    Es gibt bereits zahlreiche biographische Skizzen der Gauleiter bei Wikipedia.


    MfG

    Hallo,

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    Das sagt wohl alles über die enorme Phantasie des Königs aller Landserhefte-Schreibers

    Nun ja, ich bin alles andere als ein Fan von Herrn Kurowski aber ihn mit den Landserbänden gleichzusetzen halte ich auch für verkehrt.
    Immerhin bringen Knopp und Kurowski das Thema der breiteren Öffentlichkeit näher, sicherlich nicht in idealer Weise aber immerhin, und damit leisten gerade sie einen nicht unerheblichen Beitrag, damit diese schreckliche Epoche nicht in Vergessenheit gerät. Zudem verhelfen sie vielleicht interessierten Menschen zu einem Einstieg in die Materie. Als ich mich vor Jahren dafür angefangen habe zu interessieren, verpasste ich selten eine Knopp-Doku im Fernsehen. Eines meiner ersten Bücher war von Kurowski. Wie soll es auch anders sein? Damals gab es noch nicht diese Art von Internetpräsenz, also ist man vorläufig auf die Stadtbücherei o.ä. angewiesen und dort ist es meist schwer, sich Büchern der beiden K-Autoren zu entziehen, stellen sie doch eine nicht unerhebliche Breite im Sortiment dar. Zudem ist man sozusagen Frischling und hat noch keinen Überblick über die Autorenschaft. So kam es auch, dass ich Titel von Kurowski-Synonymen gelesen habe, als ich Kurowski bereits ad acta gelegt hatte. Ich denke aber, dass ist ein normaler Prozess, den jeder in der einen oder anderen Weise erlebt hat.


    MfG

    Hallo Ronald,


    Jetzt hätte ich dich eigentlich gerne auf die Forumssuche respektive das Archiv verwiesen, pech gehabt. Daher ist deine Frage wohl legitim und sollte auch behandelt werden.


    Ich halte den "Hetzer" für einen ganz ausgezeichneten Jagdpanzer.

    Er war klein, wendig und besaß mit der 7,5-cm PaK 39 L/48 eine sehr gute Waffe.

    Es war gelungen, das veraltete 38(t) Fahrwerk in die Konstruktion eines effektiven Panzerfahrzeuges einfließen zu lassen.

    Hauptsächlicher Nachteil war die Seitenpanzerung, die lediglich 20 mm betrug und damit die Achillesverse des Panzers markierte. Die Frontalpanzerung mit 60 mm war ausreichend.


    MfG

    Hallo,


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    Ich habe mir mal sein Buch über den Angriff auf Sewastopol gekauft,...

    Der ist gut, also meines ist ein Heftchen und hat übliches "K-Niveau".

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    Nur findet der Sack immer nen Verlag , der seinen Schund auch druckt , während andere Autoren , die Jahre in die Recherche für ihr Buch gesteckt haben , hierzulande um einen Verleger ringen müssen .

    Tja, da hast du leider recht. Das ist aber kein besonderes Phänomen, schließlich sind populärwissenschaftliche Machwerke schon immer wesentlich "benutzerfreundlicher" gewesen, als die tatsächliche Fachliteratur und damit für die breite Masse auch wesentlich attraktiver.


    MfG