Tag allerseits,
den Bombenkrieg, den die US-Amerikaner und Briten gegen Deutschland führten, verursachte einen Hass auf deutscher Seite. Man schimpfte damals nicht mehrheitlich über Engländer und Amerikaner als Volk, sondern über
Churchill und Roosevelt. Die Masse der Deutschen erkannten auch damals, dass auch Engländer und Amerikaner als Soldaten den Tod finden oder schwer verwundet werden. Mit anderen Worten, beide Völker waren nach Ansicht
weiter Bevölkerungskreise in gleicher Weise von diesem Krieg betroffen.
Auch im NS-Staat galt noch während des Krieges der Standpunkt, dass die Englische Sprache, die Sprache eines "artverwandten Volkes ist". In den letzten Kriegsjahren wurden die Stundenzahlen für Englisch zwar gekürzt, aber der
Sprachunterricht nicht verboten. Dass die damaligen Schüler wegen des Krieges eine generelle Abneigung gegen Englisch hatten: unwahrscheinlich.
Selbst im NS-Staat gab es ein Denken über den Krieg hinaus. Und deshalb wurde weder von der politischen Spitze noch von den zuständigen Ministerien der Englischunterricht verboten.
Das Ganze scheint auch ein Oberstufenthema gewesen zu sein. Damals haben ja weitaus weniger Menschen ein Gymnasium besucht, als das heute der Fall war. Selbst in der Nachkriegsgeneration meiner Familie (eingeschult in den ersten Jahren nach dem Krieg) hatte niemand Englischunterricht.
Das stimmt nicht ganz. Es gab in Bayern Volksschulen, die ab der 4. oder 5. Klasse Englisch als Wahlfach anboten. Ich wurde 1945 eingeschult und hatte in der 4. Klasse Englisch bereits als Wahlfach. Wir hatten einen recht
jungen Lehrer, der uns ziemlich schnell - in einem Jahr - Grundbegriffe dieser Sprache beibrachte. Das damalige Lehrbuch ist mir noch in Erinnerung: Peter Pim und Billy Ball.
Dazu auch
https://www.morgenpost.de/printarchiv/be…hulbuecher.html
Grüße
Bert