Posts by HiWi

    Hallo Hans,

    Spielbergers hervorragende Bände über den Pzkpfw. IV und seine Abarten und über Sturmgeschütze geben keinen Hinweis auf die Existenz einer Sturmhaubitze auf Fgst. Pz. IV. Die Konstruktion 'Sturmgeschütz auf Pz. IV' war eine reine Notlösung, um den Gesamtausstoß zu erhöhen.

    Bei den Jagdpanzern / Panzern IV/70 ist der Fall noch einfacher: warum sollte man einen Jagdpanzer mit einer Haubitze ausgestattet haben? Bei der Sturmartillerie gab das Sinn, war sie doch ursprünglich überwiegend zur Infanterieunterstützung vorgesehen. Da die StuG aus der Not heraus aber vorwiegend zur Panzerabwehr herangezogen wurden, fehlte der Infanterie wiederum eine bewegliche, gepanzerte Feuerunterstützung. Diesem Missstand sollte die Einführung der StuH abhelfen. Wurden übrigens Panzer- oder Panzerjägereinheiten mit StuG ausgestattet, waren das immer 7,5 cm StuK, nie 10,5 cm StuH. Letztere waren nur den Sturmgeschützabteilungen (etc.) vorbehalten.

    Gruß, Thomas!

    Hallo,

    Es ist die Gerätebau GmbH; von Thiel war hier nirgends die Rede, Werk Mühlhausen (Thomas Müntzer-Stadt in Thüringen). Ich beziehe mich ebenfalls auf die 4. Auflage.

    Gruß, Thomas

    Hallo zusammen,

    Offenbar handelt es sich bei der Bunkerruine um einen Gruppenunterstand mit angehängtem (hier allerdings eher abgesetzten) Kampfraum, Regelbau 10 oder 10 a. Ein Doppelgruppenunterstand Typ 11 kommt auch infrage, ist aber etwas seltener. Seit einiger Zeit werden im Zuge der Ertüchtigung der Hochwasserdämme am Rhein (und an der Murg) immer wieder Westwallbunker bzw. deren Ruinen geschleift; Patrice Wijnands begleitet diese Arbeiten als ehrenamtlicher Beauftragter für den Westwall in Baden-Württemberg und dokumentiert die Reste der Anlagen und die Abrissarbeiten, da der Westwall als ganzes mittlerweile unter Denkmalschutz steht.

    Am Rhein wurden desöfteren die Unterstände im Schutz der Dämme errichtet, während die normalerweise an die Bunker angehängten Kampfräume der besseren Wirkungsmöglichkeiten wegen auf die Dämme vorgezogen wurden.

    Wagenbrenners Beitrag in Um Rhein und Murg enthält nur sehr vage und unverlässliche Informationen zum Westwall in der Region, eine moderne und allen Ansprüchen gerechte Veröffentlichung, wie sie für einige Regionen des Westwalls vorliegen, fehlt hier noch.

    Gruß, Thomas!

    Hallo zusammen,

    "Technische Kompanien Bergbau, Technisches Bataillon Bergbau oder Wehrwirtschaftliches Bergbau Bataillon" passt eher zur Technischen Nothilfe / Technischen Truppe /Technischen Hilfspolizei, nicht zum RAD. Übrigens trägt auch der zweite Lkw. auf dem Bild das Hoheitsabzeichen des RAD auf der Fahrertür. War aber auch aus dem Zusammenhang nicht wahrscheinlich, dass es sich um eine andere Formation handelt.

    Gruß, Thomas

    Hallo zusammen,

    Den NATO-Draht kennt man, aber auch den Simplex-Draht der Wehrmacht? Er wurde schon vor dem Ersten Weltkrieg eingeführt und verwendet. Es handelt sich um einen 4 mm starken tordierten Vierkantdraht, der in Abständen von nur 25 mm (Teilung) je 4 Stachel trägt. Damit ist er deutlich stacheliger als der alliierte Draht (den Vergleich kann man gut im Museum Hill 62 in Flandern bei Ypern machen), der eher dem normalen Weidezaundraht entspricht. Die Tordierung macht den Draht zusätzlich steif. Transportiert wurde der Draht in Rollen zu 25 kg. Da das Standard-Hindernis das Flächendrahthindernis von ca. 10 m Tiefe war (ATI 16/16 a, 1944), stellte es ein ernst zu nehmendes Hindernis dar (vorausgesetzt, es wurde verteidigt!).

    Karl

    Als Alarmvorrichtungen waren das Almo (Alarmgerät Molt) und das Alarmschußgerät eingeführt. Beide konnten durch Zugdrähte ausgelöst werden; das Almo verschoss LP-Patronen, das Alarmschußgerät die Alarmschußpatrone, eine Leuchtpatrone (H.Dv. 409). Blatt 110 des Bildheftes zeigt eine behelfsmäßige Alarmanlage aus Dosen.

    Gruß, Thomas!

    Hallo allerseits,

    Aus meiner Erfahrung aus der Beschäftigung mit dem deutschen Befestigungsbau des Zweiten Weltkriegs kann ich nur ausdrücklich bestätigen, dass Drahtverhaue standardmäßig zu einer Stellung gehörten und sowohl in ihrer Wirkung als auch als Markierung der vorderen Linie (wohl als psychologische Grenze für die eigene Truppe) hoch eingeschätzt wurden. Es gab einen ganzen Katalog von unterschiedlichen Infanterie-Hindernissen, der mindestens bis 1944 auch ständig überarbeitet wurde. Geländebegehungen zeigen immer wieder bis heute die Omnipräsenz der Hindernispfähle und des Festungs-Stacheldrahtes (der sogenannte Simplex-Draht). Auch werden an nahezu allen ehemaligen Fronten immer wieder die ortsfesten Abwehr-Flammenwerfer 42 der Wehrmacht gefunden.

    Gruß, Thomas!

    Hallo Frisch,

    Eine RAD-Abteilung sollte aus 214 Mann bestehen, davon 180 Arbeitsmänner. Der Rest waren Führer, Unterführer, Verwaltungs- und Hilfspersonal. Eine RAD-Gruppe besaß 6 bis 10 Abteilungen, so dass deren Stärke sehr variieren konnte. Die Gruppe 310, im Kriege K 310 besaß mindestens 8 Abteilungen.

    Der RAD stellte erst ab April 1945 mit den RAD-Divisionen Kampfeinheiten auf, die dem Heer überstellt wurden. Damit gehörten sie nicht mehr zum RAD. Am Kriegsbeginn wurde ähnlich verfahren: mit der Mobilmachung bildeten die RAD-Abteilungen Baubataillone, die der Wehrmacht unterstellt wurden. Im Krieg leistete der RAD dann weiter Hilfsdienste für die Wehrmacht (Wegebau, Befestigungsbau, Bewachung von Kriegsgefangenen, sogar Partisanenbekämpfung, Bau und Bewachung von Munitionslagern sowie Handlangerdienste). Ab August 1943 stellte der RAD Personal für Flakbatterien ab, diese entwickelten sich dann zu regelrechten RAD-Flakbatterien. Ab Oktober 1944 taten auch Mädel des RADwJ Dienst in Flakbatterien.

    Gruß, Thomas!

    Hallo Frisch,

    Der RAD unterstand nie der Wehrmacht, sondern einer eigenen Reichsbehörde. Es war keine Wehrmachtseinheit, folglich gibt es auch keine Kriegsstärkenachweisung. Der RAD leistete für die Wehrmacht so eine Art Amtshilfe. Eine Fortführung der Arbeitsdienstpflicht im Krieg war zunächst noch nicht mal vorgesehen, aber dann doch entschieden.

    Ist diese Aussage irgendwie oder irgendwo belegt?

    K= Kriegseinsatz.oder im Krieg aufgestellt

    Gruß, Thomas!

    Hallo Rainer,

    Meine Erfahrung mit dem KMRD: Baustelle in einer Kleinstadt, zugeschüttet Bombentrichter (ich war bei der archäologischen Baubegleitung). Darin eine Artillerie-Sprenggranate. KMRD setzte mit dem Lieferwagen rückwärts an, die Granate flog mit Schwung hinein und das war's. Ich fand das sportlich...

    Gruß, Thomas