Hallo August-Dieter und Hallo Dibo-Dieter,
ja und nein, also Jain.
Den Vergleich mit dem Marshallplan finde ich auch etwas hinkend, denn das war eine Finanzspritze nach dem Krieg, um ein am Boden liegendes Land (und auch andere!) wieder aufzubauen. Andererseits ist klar, dass wir während des Krieges Geld in die Hand nehmen müssen, um die Ukraine zu unterstützen, denn meiner Meinung nach hat Putin die Ukraine nur als "Durchmarschgebiet" betrachtet, um seinen eigentlichen Gegner, nämlich Deutschland, anzugreifen. Das bringt die Ukraine in die unschöne Rolle eines Bollwerkes. Und ja, da müssen wir Geld in die Hand nehmen. Die Frage ist nur, wofür? Haben wir nicht bessere Alternativen?
Ich bin kein großer Fan von Sigmund Freud, aber in einer seiner Forschungsfragen gebe ich ihm Recht: Das sind seine Arbeiten zum Thema "Lust am Töten". Er hat unter dem Eindruck des Todes seiner beiden Söhne im 1. Weltkrieg mehrere Forschungsarbeiten zu der Frage veröffentlicht. Hier ein Zitat:
"Das gern verleugnete Stück Wirklichkeit hinter alledem ist, daß der Mensch nicht ein sanftes, liebesbedürftiges Wesen ist, das sich höchstens, wenn angegriffen, auch zu verteidigen vermag, sondern daß er zu seinen Triebbegabungen auch einen mächtigen Anteil von Aggressionsneigung rechnen darf. Infolgedessen ist ihm der Nächste nicht nur möglicher Helfer und Sexualobjekt, sondern auch eine Versuchung, seine Aggression an ihm zu befriedigen, seine Arbeitskraft ohne Entschädigung auszunützen, ihn ohne seine Einwilligung sexuell zu gebrauchen, sich in den Besitz seiner Habe zu setzen, ihn zu demütigen, ihm Schmerzen zu bereiten, zu martern und zu töten. Homo homini lupus.“
Sigmund Freud (1930), Das Unbehagen in der Kultur
Mir sind 52 Mrd. Euro (Stand 20. Nov. 2022 lt. Uni Kiel, siehe oben) einfach zu viel Geld, um den sexuellen Aberrationen des Herrn Putin und seinen Vasallen zu begegnen. Der Mann gehört in eine angemessene Psychotherapie. Wir haben viel größere Probleme zu lösen als Herrn Putins Tötungssehnsüchte.
Für 52 Mrd. € könnte man viele neue Schulen bauen und alte sanieren, Autobahnbrücken und andere Infrastrukturen sanieren, die Deiche an den Küsten verstärken zum Schutz vor dem Anstieg des Meeresspiegels und so weiter. Stattdessen wird die Ukraine gerade zu einem Fass ohne Boden. Nicht nur, was Waffenlieferungen angeht, sondern auch der Wiederaufbau nach Kriegsende. Sind wir eigentlich nicht klüger? Haben wir aus unserer Geschichte nichts gelernt?
Abgesehen vom Geld kostet dieser Krieg einfach auch zu viele wertvolle Menschenleben.
Gruß
vom Anhalter