Hallo zusammen,
Ich habe mal in meine Unterlagen geschaut, die Bezeichnung beim DRK ist FALSCH!
Es wurde zwar am 24.3.1945 der Kamfpgruppe Stroebe die Feldpostnummer
46303
(25.11.1944-8.5.1945) 24.3.1945 Kampfgruppe Stroebe Pyritz, am 28.3.1945 gestrichen,
(25.11.1944-8.5.1945) 3.4.1945 SS-Panzer-Jagd-Kompanie 550 (XI. SS-AK)
zugeteilt, anscheinend im Kampfraum Pyritz, aber am 3.4.1945 wieder gestrichen....
Anscheinend hatte man vergessen, dass man bereits am 20.3.1945 der KGr. Stroebe die Feldpostnummer
35983
(25.11.1944-Kriegsende) 20.3.1945 Stab Kampfgruppe Stroebe zugeteilt hatte...
Es sei denn, es gäbe ZWEI Offiziere dieses Namens an der Oderfront...
Demnach gilt die Feldpostnummer 46303 lediglich für die SS-Pz.Jg.Kp. 550 (ehemals 3.Kompanie SS-Pz.Jäg.Abt. 16 „RFSS“, SS-Obersturmführer Dr. Hans-Achim Holtz)
Bei dem Heeres-Offizier handelt es sich anscheinend um
Oberstleutnant Friedrich Stroebe
*15.01.1906 [?]
+ [?]
01.08.1928 Leutnant (17)
01.07.1932 Oberleutnant (2)
01.12.1935 Rittmeister (28)
01.02.1941 Major (23)
01.06.1944 Oberstleutnant (4)
01.05.1929 in der 2. / Infanterieregiment 14 (Meiningen) [laut Stellenbesetzung]
01.05.1931 in der 16. / Infanterieregiment 14 (Villingen) [laut Stellenbesetzung]
01.05.1933 fehlt in der Stellenbesetzung [zur geheimen Ausbildung in der Sowjetunion?]
01.04.1934 im Infanterieregiment 14 [laut Stellenbesetzung]
01.10.1934 im I. / Infanterieregiment Meiningen
15.10.1935 Adjutant des I. / Schützenregiment 2 (Meiningen)
06.10.1936 zur Ausbildung an der Kriegsakademie (Berlin)
10.11.1938 kommandiert zum Stab des Aufklärungsregiments 6 (Krefeld)
24.11.1938 Chef der 2. (PzSp) / Aufklärungsabteilung 6 (Krefeld)
xx.08.1940 Kommandeur des I. / Schützenregiment 6
xx.10.1942 Taktiklehrer an der Panzertruppenschule
xx.09.1943 im Stab der Schule IV für Fahnenjunker der Panzertruppe
26.01.1944 Führerreserve OKH (IX)
07.02.1944 kommandiert zum Regimentsführerlehrgang an der Panzertruppenschule I (bis 04.03.)
21.03.1944 kommandiert zur 8. Panzerdivision (bis 25.05.)
08.06.1944 kommandiert zur Ersatzbrigade "Feldherrnhalle"
24.10.1944 Führerreserve OKH (IX)
xx.xx.194x kommandiert zum Lehrgang an der Infanterieschule
08.02.1945 kommandiert zur Führerreserve der Heeresgruppe Weichsel
xx.xx.1945 mit der Führung des Grenadierregiments 1098 beauftragt [?] 549.VGD
EK II
EK I
25.05.1942 Deutsches Kreuz in Gold
xx.xx.1945 Nennung im Ehrenblatt des Deutschen Heeres [?]
https://forum.axishistory.com/viewtopic.php?p=2357916#p2357916
Auch im AHF hatte schon jemand mal nach der Kompanie gesucht…
http://forum.axishistory.com/viewtopic.php?f=50&t=190425
Zur Geschichte der Kompanie:
Dr. Hans-Achim Holtz, damals SS-Obersturmführer und, nach einer Zeit als Zugführer in der 1.Kompanie der Panzerjäger-Abteilung der SS-Sturmbrigade RFSS, als Bataillonsadjutant des I./SS-Pz.Gren.Rgt 35 und schließlich als O 3 im Divisionsstab, berichtete nach dem Krieg:
„ ... Im Herbst – es war September oder Oktober 1944 – sollte eine neue Panzerjäger-Abteilung von der 16. aufgestellt werden, und ich habe mich dazu gemeldet.
Ich wurde also mit einem Transport von Männern und Unterführern nach Milau (Mlawa) in Marsch gesetzt. Dort wurden drei Kompanien Jagdpanzer aufgestellt, die vierte – Pak mot.Z – erhielt ich. Wir lagen infolge Überfüllung des Panzerumschulungsplatzes Mlawa in dem ostpreußischen Dorf Muschaken. Da es in Mlawa keine Ausbildungsmöglichkeiten für Panzerjäger (mot.Z?) gab, setzte man uns nach Allenstein in eine Wehrmachts-Pz.Jg. Kaserne in Marsch.
Von dort wurden wir etwa Ende Oktober oder Anfang November 44 in Marsch gesetzt nach Leer/Ostfriesland, wohin die Pz.Jg.E+A.Abt. von Hilversum aus verlegt war. An den Namen des Kommandeurs kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber es war ein Hstuf.
Da in Leer kein Platz mehr war, wurden wir ausquartiert nach Hesel, einem Dorf bei Leer, wo noch Baracken von ehemaligen Nachtjägern standen, die wir bewohnten. Dort feierten wir noch Weihnachten.
Anschließend (Anfang Januar?) wurden wir auf die Bahn verladen und in die Nähe von Prag verlegt, wo wir auf unsere Jagdpanzer-Abteilung stießen. An den Namen des Kommandeurs erinnere ich mich leider auch nicht mehr, es was ein Hstuf.
Dort angekommen, sagte mir der Kdr.: „ Holtz, Sie brauchen gar nicht erst ausladen, Sie rollen sofort weiter zum Truppenübungsplatz Kurmark. Nehmen Sie ein Vorkommando und fahren sofort los zum Quartier machen, der Transport folgt“. Wir machten auf dem Truppenübungsplatz Quartier und warteten auf die Kompanie. Drunten bei der Abteilung hatten wir noch erhalten: sämtliche 7,5 cm Geschütze, ich glaube, es waren für drei Züge je vier, also 12. Aber wir hatten nur sechs oder acht Zugmaschinen, Tross überhaupt nichts. ...“
(Dr. Hans-Achim Holtz an W. Vopersal v. 29.1.1979, BA N 756/262)
Fernschreiben Geheim KR SSSS 04386 23.1. 0330 – TM 4 QWD 2.Durchgabe (aufgenommen 26.1.45, 00.45 Uhr!!)
SS-FHA Amt II Org.Abt. Ia/II Tgb.Nr. II/1665/45 geh. i.A. Blume, SS-Ostubaf.
An
1.) SS-Pz.Jäg.Abt. 16, SS-Tr.Üb.Pl. Böhmen,
nachr.
2.) Kdtr. SS-Tr.Üb.Pl. Böhmen
3.) Höh. SS- u. Pol. Fhr. Böhmen-Mähren
4.) B.d.W-SS Böhmen-Mähren
1.) Bei SS-Pz.Jg. (Stu.Gesch.) Ausb.u.Ers.Abt. 3 sind feldverwendungsbereit aufzustellen und nach SS-Tr.Üb.Pl. „Kurmark“ zuzuführen
a) 1 Pz.Jg.Kp. (mot Z) aus sämtlichen personelle u. matl. Teilen der SS-Pz.Jg.Abt. 16
Einsatzbereitschaft ist 12 Std. nach Eintreffen des von Leer in Zuführung befindlichen Personals sicherzustellen.
b) 1 Pz.Jg.Kp. (mot Z) aus sämtlichen materiellen Teilen der SS-Pz.Jg.Abt. 18
Personalzuführung erfolgt durch SS-FHA, Org.Abt. IE im Einvernehmen mit In 6.
Einsatzbereitschaft ist 5 Tage nach Eingang des Befehls sicherzustellen.
c) Als Gliederung ist KSt und KAN 1140 (fG) (Ausf.) B v. 1.4.44 zu Grunde zu legen.
2.)
a) Verantwortlich für die Aufstellung ist Kdr. SS-Pz.Jg. (Stu.Gesch) Ausb.u.Ers.Abt. 3
b) B.d.W-SS wird gebeten, die Aufstellung zu überwachen
3.) Abtransport erfolgt nach Herstellung der Feldverwendungsbereitschaft durch SS-FHA TO-SS
4.) Inmarschsetzung durch SS-FHA TO-SS. Inmarschsetzung und Eintreffen sind an SS-FHA Org.Abt. Ia zu melden
(Národní archiv 913, sg.110-7/75)
Ergänzend berichtete Gerhard Bodenstab, K 1 und Angehöriger der Kompanie: „ Im Jahre 1944 war ich Angehöriger der SS-Pz.Jg.A.u.E.Abt 1, Rastenburg, zuletzt in der Marsch-Kompanie, die in Arys-Nord stationiert war. Etwa Mitte November 1944 erfolgte meine Versetzung von dieser Einheit zu der Pz.Jg.u.Sturmgesch.E.u.A.Abt.2 in Leer/Ostfr. Von dort kam ich dann zur 16.SS-Pz.Gren.Div. „Reichsführer-SS“ nach Hesel/Ostfr. Bei dieser Einheit handelte es sich um einen dort liegende Kompanie der SS-Pz.Jg.Abt.16 mit der Feldpostnummer 37 196. Mit dieser Kompanie wurde ich etwa Mitte Januar 1945 nach Beneschau (CSSR) verlegt. Wir erhielten dort neue Geschütze (Pak 7,5 cm). Nach einem Aufenthalt von ca. 1 Woche erhielten wir Alarm und wurden verladen (Bahntransport). Wir fuhren zunächst über Dresden und Frankfurt/Oder weiter in Richtung Osten. ...
Kompanieführer war ein Obersturmführer. Er stammte aus München und war m.W. Akademiker. Der Name ist mir nicht mehr bekannt. Auch weitere Namen von Führern und des Stabscharführers sind mir leider nicht mehr bekannt. ...“
(Gerhard Bodenstab, ehem. Angeh. der SS-Pz.Jg.Komp. 550, Bericht (Entwurf) Teil I, an W. Vopersal v. 4.6.1976, 4 Seiten, BA N 756/262)
SS-Obersturmführer Dr. Hans-Achim Holtz: „ ... Eines Tages erhielt ich Befehl, in dieser Nacht, es war die vom 29.zum 30.Januar 45 ..., meine Kompanie zu erwarten und sofort weiter zu rollen per Bahn in einem Zuge nach Sternberg zum 7.(5.) SS-AK. Zum 30. habe ich noch Beförderungen ausgesprochen und wir haben eins unserer beiden mitgeführten!, Schweine geschlachtet. Deshalb weiß ich den Termin noch ganz genau!!
Wir rollten dann bei Frankfurt über die Oder. Dann hielt der Zug furchtbar lange, so dass ich ausstieg und zur Transportkommandantur im Bahnhof Reppen ging, um nachzufragen, warum es nicht weiterging. Dort sagte man mir, in Sternberg sei bereits der Russe. Also rief ich das AK an. Auf die Frage, ob ich einsatzbereit sei, antwortete ich mit „Ja“. Also sofort in Reppen melden bei dem Ersatzbataillon Großdeutschland (KGr. Langkeit/GD, der Verf.). ... Der Regiments-Adjutant bei Großdeutschland Ersatz war ein Hauptmann Tiesow. An ihn erinnere ich mich noch gut. ... der frühere Ersatzhaufen von GD, prächtige Menschen! ... Von dort erhielt ich Sprit und Munition zugewiesen und raste dann los, um die drei Zufahrtsstraßen auf Reppen zu sichern. Im Morgengrauen schossen wir bereits die ersten T 34 ab, die sich Reppen näherten.
Wir haben dann noch einen kleinen Vorstoß gemacht auf ein Dorf wenige km ostwärts Reppen. Es lag zwischen Reppen und Sternberg. Nach 22 Tagen ging es wieder zurück nach Reppen. In der Morgendämmerung bei Schneetreiben stand ich bei dem Geschütz, das auf dieser Straße am Schützenhaus sicherte. Plötzlich entdeckte ich drei T 34 mit aufgesessener russischer Infanterie mitten in deutschen Kolonnen. Die Kolonne sofort aufgehalten und die beiden letzten T 34 abgeschossen. Der Erste wurde dann mit Panzerfaust erledigt. Das hätte sonst in Reppen etwas werden können!
Später (Datum nicht mehr erinnerlich) zogen wir uns mit vielen Bauernfahrzeugen, die bespannt waren, auf Kunersdorf zurück. Dort kesselte uns der Iwan ein. Rudel hat uns aus der Luft gewarnt vor den T 34. Aber dann konnten wir uns doch durchschlagen nach Frankfurt.
Wir waren in einem evakuierten Straßenviertel untergebracht. Dann kam plötzlich der Abmarschbefehl, ich musste mich bei der 712.Division melden, .... in Dolgelin lag der Stab.
Richtig, ich muss noch einschalten, dass wir seit Abmarsch vom Tr.Üb.Pl. Kurmark keine Bezeichnung mehr hatten (? 3./SS-Pz.Jg.Abt 16 ?). Also nannten wir uns die „Holtz-Pak“ oder auch „SS-Holtz“. Erst später bekamen wir die Bezeichnung Pz.Jg. 500 (so im Org, gemeint ist aber wohl „550“ „ ...Unsere Kompanie erhielt die Bezeichnung Panzerjäger-Kompanie Nr. 550...“ (Dr. Hans-Achim Holtz an die HIAG-Bundesgeschäftsstelle Karlsruhe v. 13.11.1978, BA N 756/262, Kopie Siegfried Moritz) und eine eigene Feldpostnummer. Wie sie lautet, weiß ich nicht mehr.
(Dr. Hans-Achim Holtz an W. Vopersal v. 29.1.1979, BA N 756/262)
Gerhard Bodenstab: „ ... Bei einem Aufenthalt auf der Bahnstation Reppen meldete sich eine Ltn. von der Wehrmacht bei uns und erklärte, dass in den umliegenden Ortschaften bereits sowjetische Panzer sowie Fahrzeuge mit Infanterie gesichtet worden seien. Im Morgengrauen begannen wir mit dem Ausladen. Mein Geschützführer, ein Uscha namens König – ich selbst war als schütze I eingesetzt – erhielt vom Kompanieführer den Befehl, an der Straße Reppen – Drenzig in Stellung zu gehen. Ca. 800 – 1 000 m vom Ortsrand Reppen entfernt bezogen wir Stellung auf der rechten Straßenseite und hatten somit Schussfeld sowohl in Richtung Drenzig als auch in Richtung Gr.Lübbichow. Ungefähr 100 – 150 m zurück in Richtung Reppen befand sich ein einzelnes Gehöft, in dem wir, d.h. die Kameraden, die nicht gerade Wache hatten, Quartier bezogen hatten (Scheune). ...
Wir waren als Geschütz allein eingesetzt. Kontakt zu anderen Einheiten hatten wir kaum und wenn, so hatten wir entweder keine Zeit, über die Einheiten zu plaudern oder hatten andere Gesprächsthemen.
Mit anderen Einheiten der Waffen-SS in Reppen selbst keine Verbindung. Auf dem Rückzug sah ich dann Angehörige anderer SS-Einheiten, die mit meinen Kameraden und mir an den Rückzugsgefechten teilnahmen. Aber von welcher Einheit sie stammten, danach habe ich damals nicht gefragt. ...
Nachmittags sichteten wir die ersten russischen Einheiten, die von Gr.Lübbichow auf Drenzig und Reppen vorgingen, und nahmen sie unter Feuer. Hierbei hatte wir Erfolg in der Weise, als wir einige Kfz in Brand schossen. Nachdem der Feind unsere Stellung erkannt hatte, erhielten wir starkes Feuer und wir erhielten durch einen Melder die Order, Stellungswechsel in Richtung Reppen vorzunehmen. Nach weiterer Feindberührung zogen wir uns bis zum Bahnübergang in Reppen zurück. Die Nacht und auch der nächste Vormittag verliefen ruhig, d.h. wir kamen nicht zum Schuss.
Am Vormittag erschien dann plötzlich ein sowjetischer Aufklärer (Nähmaschine), der bereits angeschlagen war und recht niedrig flog. Wir und die Infanterieeinheiten am Ortsrand nahmen sie mit Infanteriewaffen (Gewehr und Maschinengewehr) unter Beschuss. Sie drehte ab und kam dann in den Schussbereich unseres Nachbargeschützes, welches sich etwa ½ km westlich, mehr dem westlichen Ortsausgang Richtung Neuendorf befand. Das Flugzeug geriet immer tiefer und zerschellte dann am Boden (m.E. zwischen Neuendorf und Drenzig).
Gegen Mittag nahmen wir dann erneut einen Stellungswechsel in Richtung Ortsmitte vor. Wir befanden uns nun kurz vor der Hauptstraße, die durch Reppen in Richtung Neuendorf ver-läuft. Links von uns befand sich ein Friedhof. Im Verlaufe des Nachmittages stießen russische Kräfte aus Richtung Gr.Lübbichow – Drenzig gegen Reppen vor. Die vor uns liegende Infanterie zog sich zurück und unser Melder erhielt den Auftrag, die Zugmaschine zu holen, damit auch wir Stellungswechsel machen konnten.
Plötzlich erhielten wir starkes Infanteriefeuer vom Friedhof her. Wir setzten uns mit Infanteriewaffen zur Wehr. Nachdem der Druck der Russen stärker wurde und wir in Gefahr liefen, abgeschnitten zu werden, befahl unser Geschützführer, das Geschütz unbrauchbar zu machen. Danach zogen wir uns auf die Hauptstraße zurück, wobei wir auf unseren Schreibstubenwagen stießen, der jedoch verlassen war. Wir setzten ihn in Brand und (außer unserer Geschütz-mannschaft befanden sich jetzt keine weiteren eigenen Soldaten mehr in unserer Nähe) setzten uns beschleunigt in Richtung Neuendorf ab, um wieder Anschluss an unsere Truppe zu finden.
Am Morgen des nächsten Tages griffen dann russische Tiefflieger laufend die auf dieser Straße zurückgehenden Einheiten an. Auch lag die Straße zum Teil unter Granatfeuer. Links und rechts der Straße waren nur geringe Sicherungen eingesetzt, die von den Russen im Laufe des Tages mehrfach bis kurz vor die Straße zurückgedrängt wurden. In solchen Situationen wurden dann Gegenangriffe gestartet und der Feind wieder in entsprechende Entfernung von der Straße zurückgeworfen. Bei einem dieser Entlastungsangriffe fiel dann mein Volksdeut-scher Kamerad S z a b o und ein anderer wurde verwundet (Gesäßschuss).
Gegen Mittag erreichten dann die Russen die Straße. Wir kämpften uns dann auf der anderen Straßenseite in Richtung Kunersdorf zurück. Dort fand ich einige Kameraden meiner Einheit wieder. Wir wurden von einem erbeuteten T 34 aufgenommen und fuhren dann in der Dunkelheit durch das unter starkem Artilleriefeuer liegende Kunersdorf. Nach Kunersdorf setzte uns der Panzer wieder ab.
Wir kämpften uns als Infanteristen in Richtung Frankfurt/Oder zurück. (2.2.1945 ?, WV) Über die Frontleitstelle in Frankfurt fand ich meine Kompanie in Frankfurt wieder. Die Fahr-zeuge wurden instandgesetzt und Geschütze ergänzt. ...
Die Umbenennung meiner Einheit in „SS-Pz.Jg.Kompanie 550“ muss Anfang Februar – also als wir in Frankfurt/Oder lagen oder an unserem neuen Einsatzort – erfolgt sein. ...
Nach einigen Tagen fuhren wir dann im mot. Marsch in den Bereich des Oderbruchs (Lebus-Seelow), wo der Russe bereits einen Brückenkopf hatte einrichten können. ...Reitwein/ Oderbruch. ...“
(Gerhard Bodenstab, ehem. Angeh. der SS-Pz.Jg.Komp. 550, Bericht (Entwurf) Teil I, an W. Vopersal v. 4.6.1976, 4 Seiten, BA N 756/262)
SS-Obersturmführer Dr. Holtz: „ ... Wir gingen also jetzt bei der 712.in Stellung, im Dreieck Küstrin, Seelow, Lebus. ... Sachsendorf. Vor Reitwein haben wir schwer gekämpft.
Damals kam der Divisionskommandeur, ein General von Siegroth, zu mir vor in Stellung und sagte: „Holtz, Sie haben mir zweimal mit ihren Männern den ganzen Abschnitt gerettet, ich muss mich wieder auf Sie verlassen, wir erwarten einen Angriff!“ Als die liebe Wehrmachts-Infanterie aufrecht nach Hause marschierte, hinter ihnen als Kugelfang der Iwan ebenso auf-recht, habe ich einmal über die Köpfe der Kameraden schießen lassen. Gottlob gingen die dann nieder, und dann feuerfrei auf den Iwan. Je Zug hatte ich vier 7,5 cm Geschütze mit Sprenggranaten und ein MG 42. Das haute ganz gut hin. Der General hat mir dann noch sagen lassen, er habe mich zum Deutschen Kreuz in Gold eingereicht. Aber darauf warte ich noch. Er ist leider bald in den Soldatenhimmel gefahren. Der große Orden ist ja auch etwas beschwerlich zu tragen, zumal heute mit dem großen Hakenkreuz. Und ohne? Ne....“
(Dr. Hans-Achim Holtz an W. Vopersal v. 29.1.1979, BA N 756/262)
07.02.1945
Anlagenband zum KTB Ia H.Gr. Weichsel: Unterlagen für Kriegsgliederungen 24.1. – 22.2.1945:
Vom 7.2. bis 19.2.1945 ist die 3./SS-Pz.Jg.Abt. 16 als dem Div.Stab Raegener beim V. SS-Geb.Korps (A.O.K. 9) unterstellt eingetragen. (Martin Block)
17.02.1945
Anlagenband zum KTB Ia H.Gr. Weichsel: Gliederung A.O.K. 9 Stand 17.2.1945
Die 3./SS-Pz.Jg.Abt. 16 ist in der Liste der der Pz.Gren.Div. Kurmark unterstellten Einheiten verzeichnet. (Martin Block)
Laut Heeresgruppe Weichsel, g.Kdos Ia/Id Nr. 705, Gliederung A.O.K. 9 Stand vom 17.2.1945, 20 Ausfertigungen, 1. Ausfertigung
Bei Div. Kurmark
Unterstellt u.a. 3./SS-Pz.Jg.Abt 16
II./SS-Art.A.Rgt 1
01.03.1945
Die SS-Pz.Jg.Kp.(mot.Z.) 550 und SS-Pz.Jg.Kp.(mot.Z.) 551 tauchen auch in der Liste mit Bezeichnungen der Feldtruppenteile der Waffen-SS Stand 1.3.1945 unter den Sondertruppen der Reichsführung SS auf. Außer dem Auflösungsbefehl für die Kp. 551 habe ich bisher aber auch nichts Konkreteres finden können. Aufstellung muss irgendwann nach November 1944 erfolgt sein. (Martin Block, SS-Pz.Jg.Kp.(mot.Z.) 551 keine Feldostnummer
SS-Pz.Jg.Kp.(mot.Z.) 550 Feldpostnummer 46303, eingetragen April 1945, vermutlich Korpstruppe XI.SS-Armee (Panzer)-Korps ,
Truppenkameradschaft 16. SS-Pz.Gren.Div., ’Im gleichen Schritt und Tritt’, Seite 480:
Die SS-Pz.Jg.Abt. 16 verlegte im November 1944 nach Neidenburg (Ostpreussen), die 3. Kompanie jedoch nach Leer/Hesel in Ostfriesland (bis 1/1945).
Truppenkameradschaft 16. SS-Pz.Gren.Div., ’Im gleichen Schritt und Tritt’, Seite 675:
Die 3. Kompanie (Ostuf. H.A. Holz) der SS-Pz.Jg.Abt. 16 kam 1/1945 als SS-Pz.Jg.Kp. 550 an die Oderfront. )
Gerhard Bodenstab: „...Nach dem Einsatz in Reppen und den sich anschließenden Rückzugs-gefechten über Neuendorf, Neubischofsee, Kunersdorf in Richtung Frankfurt/Oder, bei denen unsere Kompanie, deren Einsatz naturgemäß sowieso nicht geschlossen erfolgte, zersprengt wurde, sammelten wir uns im nördlichen Stadtteil von Frankfurt/Oder, d.h. wir wurden über die Frontleitstelle wieder zusammengeführt. Dort verblieben wir einige Tage und erhielten noch Geschützersatz (Pak 7,5 cm)
Nachdem dem Russen zwischen Küstrin und Lebus die Bildung eines Brückenkopfes gelungen war, erhielten wir Anfang Februar 1945 den neuen Einsatzbefehl. Es ging per mot. Marsch nach Dolgelin, wo der Troß unserer Kompanie verblieb. Die einzelnen Geschütze bezogen dann Stellung zwischen den Ortschaften Rathstock, Hathenow und Sachsendorf. Das Geschütz, bei dem ich als Richtschütze eingesetzt war, bezog Stellung außerhalb der Ortschaft Reitwein unmittelbar am Oderbruch.
Im Verlaufe der nächsten Tage mußten wir mehrmals Stellungswechsel vornehmen, um dem feindlichen Druck auszuweichen. Der Russe betrieb mit aller Macht den Ausbau des Brücken-kopfes. Diese Stellungswechsel erfolgten in Richtung der Ortschaft Reitwein und darüber hinaus dann in Richtung Rathstock. Dort befand sich unsere Stellung am nordöstlichen Orts-rand – Weggabelung Rathstock – Alt-Tucheband und Rathstock – Manschnow. Soweit ich mich erinnern kann, blieben wir dort ca. 2 Wochen (ggf.auch 3 Wochen).
Während dieser Zeit war es in diesem Bereich verhältnismäßig ruhig, d.h. wir hatten mit unserem Geschütz keine Feindberührung. Die Ortschaft selbst und die Umgebung wurde lediglich mehrfach am Tage und manchmal auch während der Dunkelheit von Artillerie-Überfällen heimgesucht.
Es müßte dann Ende Februar bzw. Anfang März 1945 gewesen sein, als uns ein starker gegnerischer Angriff aus Richtung Manschnow – Neu-Manschnow zwang, unsere Stellung aufzugeben, nachdem auch die Infanterie die Ortschaft Rathstock nicht mehr halten konnte. Zum gleichen Zeitpunkt müßte auch die Ortschaft Hathenow eingenommen worden sein, was auch die Aufgabe von Rathstock mit erklärt.
Unsere nächste Stellung befand sich dann rechts der Straße Sachsendorf – Rathstock. Wir hatten dort Verbindung zu unserem Nachbargeschütz, dessen Stellung sich etwa. 500 m rechts von uns in Richtung Sachsendorf befand. Beide Geschütze hatten die Hauptschußrichtung Hathenow bzw. den dort dahinterliegenden Höhenzug um Podelzig. In dieser Stellung erhielt ich bei einem Artillerieüberfall meine dritte Verwundung und kam für 3 Tage zum Troß nach Dolgelin.
Zum Geschütz zurückgekehrt, wurden wir am nächsten Tag abgelöst und kamen als Reserve zum Troß. Zusammen mit anderen Einheiten wurden wir dann des Nachts zwischen Dolgelin und Libbenichen zu Schanzarbeiten eingesetzt. Nach einer Woche wurden wir wieder an der Front eingesetzt. Unsere Stellung befand sich dieses Mal zwischen Dolgelin und Sachsendorf, aus der wir dann in der Nacht vom 15.auf den 16.4.1945 abermals abgelöst wurden. Auf dem Rückweg zu unserem Troß wurden wir dann von dem um 3 Ur beginnenden Trommelfeuer der Russen überrascht, welches den Angriff auf Berlin einleitete. Während des Trommelfeuers fanden wir Unterschlupf im Keller eines Gutshauses. Nach Ende des Trommelfeuers gingen wir mit unserem Geschütz dann zwischen Libbenichen und Dolgelin in Stellung.
Etwa am 18./19.4.1945 muß dann dem Russen der Durchbruch gelungen sein und wir mußten uns in Richtung Döbberin und weiter in Richtung Petershagen zurückziehen. Die weiteren Rückzugsgefechte führten uns von Petershagen über Alt Madlitz, Berkenbrück in Richtung Fürstenwalde. Südostwärts von Fürstenwalde überquerten wir die Autobahn Berlin – Frank-furt/ Oder. Wir gingen dann in Stellung an der Autobahn am Waldesrand unweit einer bereits gesprengten Autobahnbrücke (es könnte in der Gegend zwischen Ketschendorf und Lange-wahl gewesen sein). Dort wurden von deutscher Seite aus mehrere Gegenangriffe über die Autobahn vorgetragen. In der nächsten Nacht setzten wir uns ab in Richtung Bad Saarow. Der weitere Rückzug ging am Ostufer des Scharmützelsees entlang. Am Westufer befanden sich bereits russische Truppen.
Schätzungsweise am 26./27.4.1945 befanden wir uns dann im Dreieck zwischen den Ortschaf-ten Bugk – Gr.Eichholz – Kehrig. In der dortigen Stellung verschossen wir unsere letzten Granaten. Auf Befehl des Zugführers, der in den letzten Tagen zusammen mit unserem Nach-bargeschütz zu uns gestoßen war, wurden die Geschütze während der Nacht unbrauchbar gemacht. Die Ersatzteilkisten wurden etwas weiter entfernt zusammen mit anderem Gerät, das von uns doch nicht mehr verwendet werden konnte, vergraben.
Am Morgen des 28.4.1945 erhielten wir; wer weiß, wo das noch aufgetrieben wurde; ein letztes Mal kalte Verpflegung.
An Münchehofe vorbei ging es dann in den Forst Hammer hinein. Nach mehreren Aus- und Durchbruchsversuchen geriet ich dann in der Nähe des Forsthauses Hammer in Gefangenschaft. Die Gefangenen wurden gesammelt und nach Königswusterhausen geführt. Es erscheint mir als sicher, daß die SS-Pz.Jgd.Komp.550 im Kessel von Märkisch-Buchholz – Halbe ihr Ende gefunden hat.
Mein weg führte mich dann von Königswusterhausen nach Frankfurt/Oder. Von Frankfurt/ Oder wurde ich verladen und ich kam in das Kriegsgefangenenlager Charkow – Ossnowa mit der Nr. 13/149.“
(Gerhard Bodenstab, ehem. Angeh.der SS-Pz.Jg.Komp. 550, Bericht (II. Teil ), an W.Vopersal v. 2.4.1977 (der erste Teil war vom 4.6.1976, also fast ein Jahr früher !!!), 4 Seiten, BA N 756/262)
SS-Ostuf. Dr. Holtz: „ ...Wir haben dann nochmals Stellungswechsel gemacht, etwas südlich. Ich glaube in die Gegend von Niederjesar ...
Eine Jagdpanzer-Kompanie von unserer Abt. – oder halt, die ganze Abteilung habe ich später wiedergetroffen zwischen Küstrin und Frankfurt. Aber an Namen kann ich mich nicht mehr erinnern. ...
Dann folgte bald der russische Großangriff, den wir bei Petershagen erwarteten, an der Straße Frankfurt – Müncheberg. Wir mussten uns dann bald in einzelne kämpfende Gruppen auflösen und zurückziehen. ... Die Auflösung erfolgte nach dem russischen Großangriff all-mählich, als wir uns in kleinen Gruppen infanteristisch zurückgekämpft haben. ..Ich glaube, Fürstenwalde lag auf der Strecke, Bad Saarow, Königswusterhausen. Wir sind damals drei Tage und zwei Nächte marschiert, gekämpft, marschiert – nichts mehr zu essen, nichts zu trinken, nur etwas Muni noch im Brotbeutel. Wer verwundet wurde, musste liegen bleiben und verkam in den märkischen Wäldern, wenn der Russe ihm nicht einen Genickschuss verpasste. Es war das Übelste, das ich im ganzen Krieg erlebt habe.
Wir marschierten von Ost nach West mitten durch die Russen, die von Süden nach Berlin zogen. Irgendwie sind wir auch noch ein Stück mit der Bahn gefahren. In Burg kamen wir in russische Gefangenschaft, gingen zu fünft durch, kamen zwischen Ferchland und Tangerhütte über die Elbe mit einem Fährmann. Dort begrüßte uns der liebe Ami. Meine Kameraden wollten zuerst mal schlafen und sich wieder sattessen. Ich habe mich hungrig und müde, wie ich war, von den Herren Gastbegebern verabschiedet und bin nochmals an die 600 km zu Fuß nach München heimgewandert.
Dort angekommen, zeigte mein lieber Schwiegervater mich aus Vorsicht an, und meine Weih-nachten 1941 mir angetraute Frau wünschte die Scheidung von einem SS-Mann. Ich habe ihr ein Blankoformular unterzeichnet, machte mich dann auf die Wanderschaft und wurde Land-arbeiter, Holzarbeiter usw. Hinter dem Stacheldraht habe ich nie gesessen, aber ich musste pausenlos die Zonen und die Wohnorte wechseln. Es war etwas aufregend – dieser Sport, aber ich blieb Sieger. Wohl habe ich meine Kameraden in verschiedenen Lagern besucht und ihnen angeboten, bisschen für sie zu sitzen.
Das war die Geschichte von der Pz.Jg.Kp. 500. Mein erster Zugführer war der Ustuf. Roman Weichselbaum ... aus Linz (Roman Weixelbaum, * 4. 8.1922 Dürnstein/NO, SS-Nr. 394 912, 3.42 Strm. i. Kav.Rgt.1, 7.44 Ustuf.i.3./Stu.Gesch.Abt.16, Moore neu), der zweite Oscha. Bruno Brünjes, ein Bauer aus Dedendorf bei Bücken, Kreis Hoya/Weser. Ich habe ihn anfangs mehrmals besucht – im Lager und daheim. An den dritten Zugführer erinnere ich mich nicht mehr. Mein Kp.Truppführer war Günther Albrecht aus Stralsund, mit dem ich lange geschrieben habe, als er noch in englischer Gefangenschaft war. An weitere Namen kann ich mich leider nicht erinnern. Ich hatte vorsorglich eine volle Namens- und Adressenliste aller Kp. Angehörigen nach Hause geschickt, aber meine sehr geschätzte Frau hat diese, für mich so wertvolle Liste, genau wie ein Zeugnis, dass ich, von Rudolf Heß persönlich unterzeichnet, besaß, alles verbrannt. Es gab teils prächtige Frauen!!! ...
Ein Hstuf. Stroebe ist mir nicht bekannt. Meine Kp. habe ich bis zuletzt als Chef geführt. ...“
(Dr. Hans-Achim Holtz an W. Vopersal v. 29.1.1979, BA N 756/262)
01.04.1945
Unterstellungen u. Kampfgruppen H.Gr. Weichsel
Unterstellung Stand 1.4.45
Kampfstärke Stand 17.3.45
SS-Pz.Jg.Kp. 550 4 x 7,5 cm Pak mot. Z.
Stellenbesetzung der SS-Panzerjäger-Kompanie 550
Kompanieführer:
SS-Obersturmführer Dr. Hans-Achim Holtz 00.10.44 – 00.05.45
Kp.Truppführer:
Günther Albrecht aus Stralsund
1.Zugführer:
SS-Ustuf. Roman Weixelbaum
(* 4. 8.1922 Dürnstein/NO, SS-Nr. 394 912, 3.42 Strm.i. Kav.Rgt.1, 7.44 Ustuf.i.3./Stu.-Gesch.Abt.16, Moore neu, Holtz : „Roman Weichselbaum aus Linz“)
2.Zugführer:
SS-Oscha. Bruno Brünjes, ein Bauer aus Dedendorf bei Bücken, Kreis Hoya/Weser.
3.Zugführer
Nicht mehr erinnerlich