Wünsche einen schönen Nachmittag
Mit Hilfe
REGENBERG, Werner; Panzerfahrzeuge und Panzereinheiten der Ordnungspolizei 1936-1945
und einem Arikel aus
PALLASCH vor April 2007
sieht's folgendermaßen aus:
Die
Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung im Kampf um Wien 1945
Die
Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung
setzte sich [nach Anfang März 1945] wie folgt zusammen:
->
Stab der Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung (3 Offz., 1
Rev.Offz. & 12 Uffz. bzw. Männer)
->
Polizei-Panzer-Ausbildungs-Kompanie (3 Offz., 1 Rev.Offz. &
23 Uffz. bzw. Männer)
--->
2 Polizei-Panzer-Ausbildungs-Zügen
--->
1 Werkstatt-Zug
->
Polizei-Panzer-Ersatz-Kompanie (4 Offz. 6 Uffz. bzw. Männer)
--->
3 Polizei-Panzer-Ersatz-Zügen
->
Polizei-Panzer-Nachrichten-Kompanie (2 Offz. & 11 Uffz.
bzw. Männer)
--->
1 Polizei-Panzer-Nachrichten-Zug
->
Polizei-Panzer-Lehr-Kompanie (5 Offz. & 12 Uffz. bzw.
Männer)
--->
4 Polizei-Panzer-Lehr-Zügen
->
Polizei-Panzer-Zeug-Amt (1 Rev.Offz. & 21 Uffz. bzw.
Männer)
->
Polizei-Panzer-Werkstatt (1 Rev.Offz. & 12 Uffz. bzw.
Männer)
->
Polizei(-Panzer)-Kraftfahr-Staffel (1 Offz., 1 Rev.Offz. &
16 Uffz. bzw. Männer)
Die Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung hatte somit eine Gesamtstärke an Stammpersonal von 137 Köpfen (18 Offz., 5 Rev.Offz. und 119 Unterführer und Männer). Die Zuteilung von noch fehlendem kraftfahrtechnischem Personal und Kraftfahrzeugen sollte durch Sondererlaß erfolgen, ebenso die Abordnung von Nachrichten-Personal.
An
Fahrzeugen [nach Anfang März 1945] waren vorhanden:
a)
Kraftfahrzeuge:
3 Pkw. 4
3 Stkw. 4
2 SStkw. 8
(Befehlsfunkwagen)
2 Wkw. 1
6 Wkw. 3
10 Krad
m. Beiwagen
15 Krad
b)
Panzer:
6 Pzkw. Panhard
1 Pzkw. Steyr
4 K-Pzkw. Renault
4 K-Pzkw. Hotchkiss
1 K-Pzkw. BT 7
1 K-Pzkw. BT 5
1 K-Pzkw. T 26
1
K-Pzkw. T 34
Mit
Wirkung vom 05. Feber 1945
wurden im Zuge der
Freimachung einsatzfähiger Unterführer vom Stammpersonal der
Polizeischule
für Kraftfahrwesen Wien
drei Unterführer zur Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung
abgeordnet und für drei weitere Unterführer die Abordnungen zum
Stammpersonal der Kraftfahrschule
aufgehoben. Dienstantritt bei der Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung
war für alle Unterführer am
05. Feber 1945.
Sämtliche Unterführer hatten für den
auswärtigen Einsatz bei Polizei-Panzer-Kompanien
bereitzustehen. Die genannten Unterführer waren bis
zu ihrer Abordnung zum auswärtigen Einsatz in der
Polizei-Panzer-Werkstatt
und bei der Polizei(-Panzer)-Kraftfahr-Staffel
zu verwenden.
Die genannten Unterführer waren mit Bekleidungs- und
Ausrüstungsstücken nach dem RdErl.d.ChefsO. vom 24. 10. 1944 - R la
(2) 100 Nr. 206/44
(Befh.O. S.383) auszustatten. Außerdem hatte
jeder dieser Unterführer mitzunehmen: Eine Pistole
08 oder 7,65 mm mit 80 bzw. 50 Patronen, ein
Seitengewehr, eine Gasmaske und seine Erkennungsmarke.
Alle
Unterführer waren bei der Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung
amtlich unterzubringen und zu verpflegen.
Sie hatten sich bei der zuständigen Kartenstelle gegen
Abmeldebescheinigung, die mitzubringen war, abzumelden.
Die
SS-Soldbücher der Unterführer waren zu vervollständigen.
Die Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung
hatte
vor Abgang der Unterführer zum auswärtigen Einsatz
die Fahrtberechti-gungsausweise einzuziehen und
an Kdo.Pers. einzusenden. Gleichzeitig waren die
Unterführer anzuweisen, sich beim zuständigen Wehrmeldeamt
abzumelden. Eine Verfügung über die erfolgte Abordnung der
Unterführer zum auswärtigen
Einsatz war dem Kdo.Pers. von der Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung
vorzulegen.
Weiterhin
wurden mit
Wirkung vom 5. Feber 1945,
im Zuge der Maßnahmen betreffs Fronthilfe 1945, vom Stammpersonal
der Kraftfahrschule elf Unterführer zur
Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung abgeordnet und für zwölf Unterführer die Abordnung zum
Stammpersonal der Kraftfahrschule aufgehoben. Sämtliche
dieser Unterführer blieben bis auf Weiteres
zur Dientleistung der Kraftfahrschule zugeteilt.
Sie
waren aber durch die Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung
karteimäßig entsprechend ihrer Verwendung bei
dem für den Einsatz vorgesehenen Personal der
Polizei-Panzer-Werkstatt
und der Polizei(-Panzer)-Kraftfahr-Staffel
zu führen. Nur zwei dieser Unterführer waren als Ersatzkräfte bei
der Polizei-Panzer-Ersatz-Kompanie
nachzuweisen. Auch
hier ist nicht bekannt, ob diese Unterführer noch
Panzereinheiten zugeteilt wurden.
Welche
Ausbildungen und Aufstellungen noch bis
Ende
des Krieges
durchgeführt wurden, läßt sich wegen
der mangelnden Quellenlage z.Zt. nicht belegen.
Zumindest die 1.
Polizei-Panzer-Kompanie
(siehe dort)
wurde noch einmal neu aufgestellt und gelangte
ab
dem 22. Feber 1945
zum auswärtigen Einsatz.
Ein
ehemaliger Zugführer, der an dem Lehrgang für Besatzungen
der K-Pzkw. (Renault) und Pzkw. (Steyr)
vom 27.
Juni 1944 – 23. September 1944
teilgenommen hatte,
berichtet, daß er nach dem Lehrgang zu seinem
Heimatstandort zurückkehrte und ab
dem 1.
Jänner 1945
bei einem Pol.Btl.
im Westen zum Einsatz gelangte.
Von dort wurde er Ende Feber 1945 zur Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung
nach Wien zur Aufstellung einer
Polizei-Panzer-Kompanie
z.b.V.
beordert. Diese ab
Anfang März
1945
aufgestellte Polizei-Panzer-Kompanie
z.b.V.
gliederte sich
nach seinem Bericht wie folgt:
Gruppe
Führer mit
Nachschubkolonne,
Polizei-Panzer-Nachrichten-Zug,
Polizei-Panzer-Werkstatt-Zug
1.
Polizei-Panzer-Kampfwagen-Zug (3 Pzkw. Panhard)
2.
Polizei-Ketten-Panzer-Kampfwagen-Zug (5 K-Pzkw. I)
3.
Polizei-Ketten-Panzer-Kampfwagen-Zug (5 K-Pzkw. Hotchkiss)
Diese
Polizei-Panzer-Kompanie
z.b.V.
wurde in
Wien-Schwechat
stationiert. Anfang
April
wurde die Polizei-Panzer-Kompanie
z.b.V.
für
einen
Einsatz in Jugoslawien
auf die Bahn verladen. Südlich
Wiener-Neustadt
blieb der Transport jedoch stecken,
da die Bahnlinie von den vorrückenden russischen
Truppen blockiert wurde. Der Transport wurde nach
Wien
zurückgeleitet und die Polizei-Panzer-Kompanie
z.b.V.
mit Resten an
beiden Donaubrücken
eingesetzt. Bevor Wien
eingekesselt wurde, setzte sich die Polizei-Panzer-Kompanie
z.b.V.
nach
Westen
ab und war zuletzt mit geringen Kräften
an
der Rollfähre bei Krems
zur Sicherung eingesetzt.
Die
Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung
verblieb bis
Anfang
April 1945
in
Wien-Purkersdorf
und sollte zuletzt
noch zur Verteidigung Wiens eingesetzt werden.
Hierzu kam es jedoch nicht. Am
5. April 1945
verlegte
die Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung
nach Schlüsselberg
bei Grieskirchen in Oberösterreich.
Die Panzer des Polizei-Panzer-Zeug-Amts
blieben alle oder zum größten Teil in
Wien-Purkersdorf
zurück, da sie zum größten Teil nicht fahrbereit waren. Dort
standen sie noch nach
dem Krieg
in
der Gendarmerie-Kaserne
und umgebenden Straßen.
Am
4. Mai 1945
gingen die
Reste der Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung
bei
Grieskirchen
in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
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Vor
Ostern 1945
wurde unser Polizei-Panzer-Panzer-Zug
als Teil der Polizei-Panzer-Ersatz-Kompanie
z.b.V.
zum Einsatz
südlich
von Wien
befohlen. Wir rollten
am
Ostermontag
früh mit vier ADGZ an
der Spinnerin am Kreuz vorbei,
zwischen den dort eingerammten Panzersperren
aus Stahlträgern durch nach
Guntramsdorf.
Dort
ging es über eine Betonbrücke über
die Schwechat,
wo
wir an einem Waldrand Stellung bezogen.
Durch unsere Feldstecher beobachteten
wir, wie russische Infanterie von
Münchendorf
kommend über die Felder in
Richtung Guntramsdorf
vorrückte. Da russisches
Artilleriefeuer einsetzte und die Gefahr bestand, durch die
Zerstörung
der Brücke abgeschnitten zu werden,
kam der Befehl, uns über die Brücke
nach
Mödling zum Damm der Südbahn
(Gendarmerieschule)
abzusetzen. Da
Mödling
von russischen Tieffliegern angegriffen
wurde, ging am
nächsten Tag
der
Rückzug bis
nach Vösendorf/Ziegelwerk
weiter, wo wir verwundete SS-Leute aufnehmen
und in das Allgemeine
Krankenhaus nach Wien
transportieren mussten.
Der ADGZ war innen so geräumig, dass er zur damals sechsköpfigen
Besatzung noch an die vier bis fünf verwundeten
SS-Leute, diese mehr oder weniger
bequem sitzend, transportieren konnte.
Vom
Allgemeinen
Krankenhaus in der
Alserstraße
sollten wir in
die Kaserne
nach Wien-Purkersdorf
zurück, kamen aber nur bis
Hadersdorf-Weidlingau.
Überraschenderweise
lag dort
unser Polizei-Panzer-Werkstatt-Zug
und teilte uns mit, dass Wien-Purkersdorf
bereits geräumt werden musste. In Hadersdorf-Weidlingau,
an der Mauer des
Lainzer Tiergartens, standen Baracken
einer deutschen Nachrichtenabteilung,
die schon lichterloh brannten.
So
erhielten wir den Auftrag, mit zwei ADGZ
in die Gendarmerie-Schule
Landstraße
zu fahren. Über
die Felberstraße entlang
der Westbahn
fahrend, sahen wir, wie
die Lagerhäuser des Westbahnhofs geplündert
wurden. Über
den Gürtel
erreichten
wir die
Gendarmerieschule Landstraße,
wo wir die
Nacht verbrachten.
Als am
nächsten Tag
der Auftrag kam, über
die Donau
abzurücken, entschieden
sich mein Wagenkommandant und
ich, nicht mehr mitzufahren.
Mit
Wissen unserer Kameraden blieben
wir in der Kaserne. Der Polizei-Panzer-Zug
rollte
statt mit mir mit meinem Reservefahrer
(einem Sudetenländer) an der Spitze
durch
Wien
auf die andere
Seite der Donau.
Uns beiden gelang es, bei Bekannten des Kommandanten Unterschlupf zu
finden.
(aus
einem PALLASCH vor April 2007)
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Wenn man's genau liest, sollte es ab Ende Feber 1945 bis Mitte April 1945 folgende Einheiten
ab 19450222:
eine neu aufgestellte
1. Polizei-Panzer-Kompanie mit
--> 1. Polizei-Panzer-Kampfwagen-Zug
--> 2. Polizei-Ketten-Panzer-Kampfwagen-Zug
--> 3. Polizei-Ketten-Panzer-Kampfwagen-Zug
ab 194503IV:
eine
Panzer-Kompanie z.b.V. mit
--> 1. Polizei-Panzer-Kampfwagen-Zug (3 Pzkw. Panhard)
--> 2. Polizei-Ketten-Panzer-Kampfwagen-Zug (5 K-Pzkw. I)
--> 3. Polizei-Ketten-Panzer-Kampfwagen-Zug (5 K-Pzkw. Hotchkiss)
ab 194503IV: [von der Stäke her] (IV ..... 4te Monatsdekade)
eine
Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung mit [grob]
--> 2x Polizei-Panzer-Kampfwagen-Züge ( je 3 Pzkw. Panhard)
--> 1x Polizei-Ketten-Panzer-Kampfwagen-Zug (4 K-Pzkw. Hotchkiss)
--> 1x Polizei-Ketten-Panzer-Kampfwagen-Zug (4 K-Pzkw. Renault)
--> 1x Polizei-Ketten-Panzer-Kampfwagen-Zug (4 K-Pzkw. russ. Beutepanzer)
ab 194504I bzw. II: (I bzw. II ..... 1te bzw. 2te Monatsdekade)
und aber auch eine
Polizei-Panzer-Ersatz-Kompanie z.b.V. mit zumndest
--> 1x Polizei-Panzer-Kampfwagen-Zug (4 Pzkw. Steyr ADGZ)
und andere Züge
geben.
Ob die 4 Pzkw. Steyr ADGZ aus anderem Verband als die Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung stammen, entzieht sich meinem Wissen.
mit freundlichem Gruß,
mICHi