Posts by micha18

    Hallo zusammen,

    hier, ein nur kleiner, Auszug aus Funksprüchen Stalingrad betreffend aus verschiedensten Quellen:

    24.11.1942 KTB AOK.6/O.QU
    Feindliche Einbrüche an der Süd- und Ostfront bedingen ein weiteres Verschieben von eigenen Panzerkräften und mot. Heeresartillerie, demzufolge auch entsprechende Mehrverbrauch ab Betriebsstoff. Vorläufige Überprüfung der Mun.-Bestände bei Divisionen ergibt, daß die Ausstattungen der Divisionen höher sind als bisher angenommen wurde. Durch teilweises Verfügen der Korps- und Divisions-Sperrlager läßt sich ein Ausgleich für weniger gut ausgestattete Divisionen schaffen.
    Die geringen Mengen des zugeflogenen Betriebsstoffes in Verbindung mit den vorhandenen Beständen reichen nur zum Teil aus, um die vorgesehenen Verschiebungen durchführen zu können. Verpflegungslage weiterhin gesichert.
    Für den nicht anwesenden Armeearzt wird Oberstabsarzt Dr. Arndt, Korpsarzt LI.AK, eingesetzt. Er übernimmt nach Rücksprache mit den einzelnen Korpsärzten die Organisation zur Errichtung neuer San.-Einrichtungen. Auf dem Flugplatz PITOMNIK wird eine Großkrankensammelstelle eingerichtet, um Verwundete mit den rückfliegenden Transportmaschinen zurückzubefördern.
    VIII.AK meldet, daß Flugplatz PESKOWATKA aufnahmefähig ist.
    Generalmajor Pickert, Kdr. 9.Flakdivision, wird als Beauftragter der Armee für die Luftlandung von Versorgungsgütern auf Flugplatz PITOMNIK eingesetzt. Kommando des V.St.P. wird der 9.Flakdivision unterstellt.
    Mun.-Bestände aus A.M.L. KARPOWKA werden laufend der Truppe zugewiesen und teils zugeführt. Weiter Mun.-Bestände werden mit der Bahn von KARPOWKA nach V.St.P. GUMRAK überführt. Von A.V.L. KARPOWKA wird an sämtliche Divisionen noch ein Tagessatz Verpflegung ausgegeben. Weitere Verpflegungsbestände sind XI.AK gesperrt, welches den größten Teil seiner Verpflegungsbevorratung nicht mehr mitnehmen konnte.
    Dem VIII.AK sind vorübergehend XIV.PK und XI.AK versorgungsmäßig unterstellt.
    Zuweisungen an Betriebsstoff erfolgen nur noch durch O.Qu in Verbindung mit der Führungsabteilung. Betriebsstoff kann nur ausgegeben werden für einen Teil der Panzerkampfwagen, Sturmgeschütze und sonstige Panzerabwehrwaffen.
    Luftzuführung am heutigen war völlig unzureichend, da die eingetroffenen 41 cbm wiederum nur an einen Bruchteil der Kampftruppe ausgegeben werden können. Außerdem wurden 6 to Munition zugeflogen, wovon 1/3 nicht benötigt wird, da noch ausreichende Bestände vorhanden. AOK weist bei Heeresgruppe ausdrücklich darauf hin, nur die angeforderten Munitionsarten zuzufliegen. Bei Heeresgruppe ist der Bedarf von Versorgungsgütern angefordert.
    W.E.K.6 vorerst aufgelöst, Personal ist der Truppe zum Einsatz zugeführt.
    (RH20-6-794 #18)

    24.11.1942 KTB AOK.6/O.QU
    Feindliche Einbrüche an der Süd- und Ostfront bedingen ein weiteres Verschieben von eigenen Panzerkräften und mot. Heeresartillerie, demzufolge auch entsprechende Mehrverbrauch ab Betriebsstoff. Vorläufige Überprüfung der Mun.-Bestände bei Divisionen ergibt, daß die Ausstattungen der Divisionen höher sind als bisher angenommen wurde. Durch teilweises Verfügen der Korps- und Divisions-Sperrlager läßt sich ein Ausgleich für weniger gut ausgestattete Divisionen schaffen.
    Die geringen Mengen des zugeflogenen Betriebsstoffes in Verbindung mit den vorhandenen Beständen reichen nur zum Teil aus, um die vorgesehenen Verschiebungen durchführen zu können. Verpflegungslage weiterhin gesichert.
    Für den nicht anwesenden Armeearzt wird Oberstabsarzt Dr. Arndt, Korpsarzt LI.AK, eingesetzt. Er übernimmt nach Rücksprache mit den einzelnen Korpsärzten die Organisation zur Errichtung neuer San.-Einrichtungen. Auf dem Flugplatz PITOMNIK wird eine Großkrankensammelstelle eingerichtet, um Verwundete mit den rückfliegenden Transportmaschinen zurückzubefördern.
    VIII.AK meldet, daß Flugplatz PESKOWATKA aufnahmefähig ist.
    Generalmajor Pickert, Kdr. 9.Flakdivision, wird als Beauftragter der Armee für die Luftlandung von Versorgungsgütern auf Flugplatz PITOMNIK eingesetzt. Kommando des V.St.P. wird der 9.Flakdivision unterstellt.
    Mun.-Bestände aus A.M.L. KARPOWKA werden laufend der Truppe zugewiesen und teils zugeführt. Weiter Mun.-Bestände werden mit der Bahn von KARPOWKA nach V.St.P. GUMRAK überführt. Von A.V.L. KARPOWKA wird an sämtliche Divisionen noch ein Tagessatz Verpflegung ausgegeben. Weitere Verpflegungsbestände sind XI.AK gesperrt, welches den größten Teil seiner Verpflegungsbevorratung nicht mehr mitnehmen konnte.
    Dem VIII.AK sind vorübergehend XIV.PK und XI.AK versorgungsmäßig unterstellt.
    Zuweisungen an Betriebsstoff erfolgen nur noch durch O.Qu in Verbindung mit der Führungsabteilung. Betriebsstoff kann nur ausgegeben werden für einen Teil der Panzerkampfwagen, Sturmgeschütze und sonstige Panzerabwehrwaffen.
    Luftzuführung am heutigen war völlig unzureichend, da die eingetroffenen 41 cbm wiederum nur an einen Bruchteil der Kampftruppe ausgegeben werden können. Außerdem wurden 6 to Munition zugeflogen, wovon 1/3 nicht benötigt wird, da noch ausreichende Bestände vorhanden. AOK weist bei Heeresgruppe ausdrücklich darauf hin, nur die angeforderten Munitionsarten zuzufliegen. Bei Heeresgruppe ist der Bedarf von Versorgungsgütern angefordert.
    W.E.K.6 vorerst aufgelöst, Personal ist der Truppe zum Einsatz zugeführt.
    (RH20-6-794 #18)

    27.11.1942 18:00 HG Don -> OKH
    Die Heeresgruppe wird - neben der taktischen Meldung - täglich besondere Meldung über Lage 6.Armee erstatten.
    Die Armee meldet, daß die Mun.-Ausstattung noch 10 bis 20% einer Ausstattung beträgt, Inf.-Mun. etwas höher.
    Betriebsstoff reicht noch für Bewegung einzelner Panzerabteilungen, nicht mehr für größere Verschiebungen.
    Pferdefutter nicht mehr vorhanden.
    Kampfmoral der Truppe durch gekürzte Verpflegung, Fehlen von Stellungen, jeder Deckung im offenen Gelände, jeden Holzes besonders beansprucht.
    Luftversorgung bisher aus Wettergründen völlig unzureichend (Höchstleistung bisher 1/10 des Mindestbedarfs) heute nichts).
    In eingehender Besprechung zwischen Generaloberst von Richthofen und mir hat ersterer festgelegt, dass
    a) bei derzeitiger Wetterlage die Luftversorgung in der nächsten Zeit in dem geforderten Umfange nicht geleistet werden kann
    b) auf lange Sicht bei guten Wetter die Luftversorgung gegenüber feindl. Abwehr kaum wird durchgesetzt werden können.
    gez.v.Manstein
    (T311-R268 #803)

    27.11.1942 KTB AOK.6/O.QU
    Die für evtl. feindliche Angriffe vorgesehene eigenen mot. Kräfte sind mit den gestern eingetroffenen Betriebsstoff aufgefüllt und haben ihre Bereitstellungsräume bezogen,
    Durch das äußerst schlechte Wetter ist am heutigen Tage nicht mit der angekündigten größeren Luftzuführung zu rechnen.
    Teilen des VIII.AK und XI.AK gelang es, die im zu räumenden Gebiet liegenden Versorgungsgüter in den neu befohlenen Abschnitt zurückzunehmen.
    Der am 26.11. eingetroffene Kurier, Stabsarzt Dr.Seggel, wird als Sachbearbeiter für San.Wesen beim Arbeitsstab O.Qu behalten und regelt mit dem stellvertretenden Armeearzt Verwundetenabschub und -Versorgung.
    Befehl an LI.AK, aus den unterstellten Verbänden als Ersatz für die nicht eingetroffenen Betriebsstoffmengen 30 cbm Betriebsstoff zu entnehmen, um sie der Armee zu weiteren Verteilung und Beweglichmachung anderer mot.Verbände zuzuweisen.
    12:00 Uhr Meldung vom Flugplatz PITOMNIK über Einfall der ersten Ju.
    Stabsintendant Dr.Reiche berichtet über Versorgungslage weiterer Truppenverbände mit der Feststellung, daß außer XI.AK die Verpflegungslage den Verhältnissen entsprechend günstig ist. Gesamtüberblick erfolgt voraussichtlich am 28.11. abends.
    Funkstelle Hans ist wieder betriebsbereit und hat bereits Verbindung mit Funkstelle Konrad, sodaß mit Restkommando O.Qu in MOROSOWSKAJA Verbindung besteht.
    Schwerpunkt in der Luftzuführung bleibt immer noch Betriebsstoff, außerdem sind 60 to Art.-Mun. angefordert. Für Panzerkampfwagen sind 2 Ju mit Gleitschutzstollen beantragt.
    Die sich beim V.St.P. GUMRAK gemeldete Armeeversorgungsdienste werden von Hptm. Bellersen zusammengestellt und dem AOK gemeldet. Sie reichen aus, um die vorgesehenen V.St.P. zu besetzen. Außerdem werden Verwaltungsdienste den Korps zugeteilt. Neben V.St.P. KARPOWKA ist Hauptversorgungsstützpunkt GUMRAK eingerichtet. Als Stützpunkt für Luftversorgung wird neben PITOMNIK ein weiterer V.St.P. 2 km nördlich BASSARGINO erkundet.
    Abschlußmeldung des Versorgungsstabes 104 PITOMNIK ergibt, trotz schlechten Wetters Einfälle von 13 Jus. Inhalt von 12 Jus 4 cbm Otto, Inhalt der 13. Ju steht noch nicht fest. Abschub von Verwundeten: 200.
    Schneestürme haben sich am Abend des heutigen Tages gelegt. Nach Mitteilung 9.Flak.Div./Ia ist beabsichtigt, in der kommenden Nacht Luftzufuhr vorzunehmen.
    Versorgungslage mit Beständen der verschiedenen Versorgungsgüter sowie Anforderung für den nächsten Tag wird in der Tagesmeldung an Heeresgruppe Don gefunkt.
    Für die im Armeegebiet eingesetzten Verbände beläuft sich der V.S. auf 1370 cbm Otto und 195 cbm Diesel.
    (RH20-6-794 #30)

    28.11.1942 KTB AOK.6/O.QU
    Morgenmeldung vom Flugplatz PITOMNIK: In der vergangenen Nacht Einfall von 17 Jus mit 13,2 cbm Betriebsstoff, 13,8 to Munition, sowie 3 Ju mit Verpflegung (etwa 6 to). Abschub von 210 Verwundeten.
    Bei Munition war wieder ein Teil dabei, welcher nicht angefordert war und auch nicht benötigt wird. Mitteilung über Abstellung dieser Mängel wird Kurier, der am heutigen Tage mit den gesamten Versorgungsunterlagen zu O.Qu nach MOROSOWSKAJA zurückfliegt, mitgegeben.
    Für den bei AOK eingetroffenen Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Don wird Bedarfsrechnung für Angriffbewegung Süd aufgestellt und vorgelegt.
    Verpflegungsübersicht ergibt folgendes Bild:
    Mundverpflegung bei gekürzten Portionen bis 10.12. ausreichend, Brot bei Portionen von 350 g bis 6.12. ausreichend.
    Ab sofort muß im Raum MOROSOWSKAJA Brot gebacken werden, damit Nachschub an fertigen Brot ab 4.12. einsetzen kann. Fertiges Brot wird deshalb gewünscht, da bei Herstellung im Kessel Betriebsstoffverbrauch eintritt und Kolonnen bewegt werden müssen, was eine erhöhte Luftzuführung an Betriebsstoff notwendig machen würden.
    Befehle über Ausgleich an Verpflegung, insbesondere Fleisch, sind an die Korps ergangen.
    Für die Beweglichmachung der Panzerkampfwagen sind Gleitschutzstollen angefordert.
    295.ID wird taktisch dem XIV.PK unterstellt, versorgungsmäßig bleibt sie weiterhin beim IV.AK, um 29.ID(mot), welche den größten Teil der Versorgungstruppen verloren hat, versorgen zu können.
    Meldung über eingetroffene Versorgungsgüter durch Luftzufuhr: 22 Jus mit 18,4 cbm Betriebsstoff, 16 to Munition sowie etwa 8 to Verpflegung, in der Hauptsache Stärkungsmittel. Außerdem sind noch weitere 9 Jus ebenfalls mit Betriebsstoff und Munition eingefallen, die in der Tagesmeldung für 29.11. gemeldet werden.
    Anflug der Transportmaschinen wird durch das Eingreifen feindlicher Jäger sehr gestört, 2 Jus wurden auf dem Anflug abgeschossen. Eigene Abwehr vernichtete insgesamt 16 feindliche Flugzeuge (13 durch Jäger, 3 durch Flak).
    Vom IV.AK wird zu hoher Verschuß an l.F.H.-Munition gemeldet. Bitte für den zu erwartenden Angriff am nächsten Tage um erhöhte Zuweisung dieser Munition.
    Arko 144 vom IV.AK übernimmt Flugplatz BASSARGINO.
    XI.AK wird eine 60 to Kolonne bis aus weiteres für Versorgungsfahrten unterstellt.
    Laut Mitteilung des Verstorgungsstabes 104 PITOMNIK findet in der Nacht vom 28./29.11. kein Einsatz von Jus statt.
    Weitergabe eines Befehls an alle Quartiermeister und Bahndienststellen über mögliches Auftreten von feindlichen Fallschirm- und Luftlandetruppen. Vorsichtsmaßnahmen sind zu treffen.
    (RH20-6-794 #34)

    30.11.1942 21:35 AOK.6 -> HG Don
    Einbruchstelle nordwestl. JAGODNIKI bereinigt.
    Heute 45 Ju und 17 Heinkel 111 angekommen. 660 Verwundete abtransportiert.
    (T311-R268 #628)

    30.11.1942 KTB AOK.6/O.QU
    Meldung vom Versorgungsstab PITOMNIK über Eintreffen von 17 Jus mit Betriebsstoff und Munition.
    Klares Wetter, starke Luftkämpfe am Vormittag.
    Weitere Umgruppierungen erforden größeren Betriebsstoffverbrauch.
    In GUMRAK wird Lazarettbasis eingerichtet, die eine Aufnahme für 1/3 der anfallenden Verwundeten der Armee bietet. Freiwerdende Armee- und Div.-San.-Einrichtungen werden nach GUMRAK verlegt.
    Die gesamte Luftversorgung in MOROSOWSKAJA wird ab heute durch VIII.Fliegerkorps geregelt. Einzelheiten werden O.Qu mit Kommandierenden General VIII.Fliegerkorps besprochen.
    Eingetroffen am 29.-30.11. 14:00 Uhr: 45 Jus, 17 He. 2 Jus wurden im Anflug abgeschossen. Inhalt: Betriebsstoff und Munition. Es wurden 660 Verwundete abtransportiert, sodaß keine Überlegung auf Flugplatz PITOMNIK mehr besteht.
    Weitere Zuführung von San.-Einrichtungen der Korps nach Flugplatz PITOMNIK wird vom Armeearzt befohlen. Der Armeearzt, Generalstabsarzt Dr.Renoldi, ist heute beim O.Qu-Gefechtsstand eingetroffen.
    O.Qu MOROSOWSKAJA funkt, daß Heranführung von Luftfeldpost aus der Heimat eingeleitet ist, Abtransport zur Heimat wird erst nach Abschub der Verwundeten einsetzen.
    Um Flakschutz auf Flugplatz PITOMNIK zu sichern, ist tägliche Zufuhr von 3000 Schuß 3,7 cm Flaksprenggranten erforderlich.
    Für Unternehmen einer Panzerdivision wird Betriebsstoff und Munition der Division am 1.12. zugewiesen, jedoch bis zum Einsatz des Unternehmens gesperrt.
    Nach Mitteilung vom Versorgungsstab 104 PITOMNIK ist für die kommende Nacht ein Einsatz von 50 Jus vorgesehen.
    Da Divisionen des XI.AK, welche ab 1.12. dem VIII.AK unterstellt werden, den größten Teil ihrer Winterbekleidung verloren haben, sind die vorhandenen Restbestände dem VIII.AK zur Verteilung freigegeben. Ein Herausziehen von insgesamt 6000 Wolldecken aus anderen Korps ist vorgesehen, damit die Divisionen wenigstens ihre zweite Decke haben.
    (RH20-6-794 #42)

    11.12.1942 Heeresgruppenarzt Don
    (1) (..)
    (2) Abtransport mit Flugzeugen aus dem Kessel in der Zeit vom 20.11.-9.12.: 6441 Verwundete und Kranke
    Der Abtransport erfolgte in die Lazarette Morosewskaja und Tazinskaja. Beide Lazarette werden duch Einzugnahme weiterer Gebäude vergrößert. Gesamtzahl der Verwundeten und Kranken im Kessel: 8000
    (3) Die Lazarette der Heeresgruppe wurden ebenfalls erweitert, und zwar die Lazaretbetten von 8000 auf 13000, die Lagerstellen in den Krankensammelstelle von 2000 auf 5000.
    Am 9.12. waren 61% der Betten belegt, sodaß ein zu erwartender Zustrom der Verwundeten aufgefangen werden kann.
    (4) (..)
    (T311-R268 #1152)

    22.12.1942 07:00 AOK.6 -> OKH
    (1) Verpflegungstärke Stand 18.12.:
    249000 einschließlich Rumänen (13000), Hilfswillige (19300) und Verwundete (6000).
    (2) Gefechtsstärke:
    In vorderer Linie eingesetzte Infanterie 25000, Pioniere rund 3200 Mann. Hierin nicht enthalten in Hauptkampffront eingesetzte Heerestruppen (Pioniere, Artillerie, Bau-Bataillone, Brückenkommandos, MG-Bataillone, Flak-MG-Bataillone usw.), Luftwaffen- und Flakeinheiten, Regiments- und Bataillonsstäbe, schwere Infanteriewaffen, Pak, Sturmgeschütze, Panzer, Sfl.(?), Rumänenen, Hilfswillige.
    Meldung über Gefechtsstärken vom AOK eingefordert und wird in einigen Tagen nachgemeldet. Sie werden auf 60 bis 70 Prozent der Verpflegungsstärke geschätzt. Verzögerung der Meldung erfolgt deshalb, da genaue Nachprüfung, da Verkehr in Stellungen bei Tage nicht möglich und sowohl AOK als auch bei Korpsstäben Unterlagen für Erstattung dieser Meldungen verlorengegangen sind. Deshalb durch AOK bisher derartige Meldungen nicht gefordert.
    (3)(a) Betriebsstoff: 133 cbm Otto, 12 cbm Diesel - laufender geringer Bestand bei den Korps kaum meßbar (unter 0,1 V.S.)
    (b) Verpflegung, Stand 20.12. nach auf die Hälfte des zur Ernährung des Menschen Notwendigen gekürzten Sätzen:
    Brot bis 24.12.
    Aufstrich bis 25.12.
    Mittagskost bis 26.12.
    Abendkost bis 26.12.
    Getränke bis 27.12.
    Rauchwaren bis 28.12.
    Ersatz für Mittagskost und Teile Abendkost nur Pferdefleisch.
    (c) Munition: (..)
    (4) Gesundheitszustand:
    Ernährung der Truppe unbefriedigend bis schlecht. Seit 26.11. halbe Portionen, seit 8.12. nur 200 gr Brot täglich. Deshalb Kräftezustand nachlassend. Truppe ist vor Auffütterung nicht in der Lage, größere Märsche und Angriffshandlungen ohne zahlreiche Ausfälle durchzuführen. Seit 21.11. 56 Todesfälle im Armeebereich, bei denen nach truppenärztlichen Urteil der Ernährungszustand eine wesentliche mitwirkende Rolle spielt. Zur Zeit 2000 Kranke (in Verwundetenziffer 1. enthalten).
    (5) Vom 23.11. bis 18.12. wurden im Durchschnitt täglich 85 to Versorgung zugeflogen. Dies hat sich in den letzten Tagen gebessert. Vom 19.12. bis 21.12. täglich 225 to im Durchschnitt zugeflogen.
    (T312-R1507 #183)

    29.12.1942 00:30 Anna -> HG Don
    Operationsbefehl Nr. 2
    Mein Bestreben bleibt nach wie vor, die 6.Armee in ihrer Festung zu erhalten und die Voraussetzung für ihre Befreiung zu schaffen.
    Trotzdem muss vermieden werden, dass durch Zurückgehen verbündeter Truppen oder durch Eindrücken schwacher eigener Teile oder durch örtlich gebildete starke Feindüberlegenheit neue Kessel entstehen.
    Ausserdem soll durch bewegliche Kampfführung dem Russen an einzelnen Stellen die Initiative entrissen werden und die Überlegenheit der deutschen Führung wieder zur Geltung gebracht werden.
    Ich befehle deshalb:
    (1) Die Heeresgruppe A wird unter Beibehalt und besonderer Verstärkung ihrer Küsten- und Gebirgsfront schrittweise Zug um Zug in mehreren Abschnitten in eine verkürzte Stellung (..) zurückgenommen. (..)
    (2) Die Heeresgruppe Don hat nach wie vor die Pflicht, alles zu tun, um die Voraussetzung für die Befreiung der 6.Armee zu erhalten. Sie darf deshalb ihre Verbände nur dann nach Westen zurücknehmen, wenn es unbedingt notwendig ist und auch dann nur in ständigem Kampf, um den Feind möglichst grosse Verluste beizubringen und um Raum und Zeit für den Aufmarsch der anrollenden Verstärkungen zu erhalten bzw. zu schaffen.
    (..)
    (3) Bei den Rückzugsbewegungen, insbesondere denen der Heeresgruppe A, kommt es darauf an
    (a) die innere Haltung der Truppe und ihr Überlegenheitsgefühl über den Russen mit allen Mitteln, insbesondere durch Offensivstösse grösserer und kleiner Ausmaßes zu erhalten,
    (b) dem Feind durch bewegliche Kampfführung, Verminungen, durch Pak beherrschte Minengassen, Zeitzünderminen, Hinterhalte usw. größtmöglichen Schaden zuzufügen,
    (c) sämtliche Waffen, Gerät, Material und Vorräte rechtzeitig zu bergen und mitzuführen,
    (d) sämtliche Verwundete rechtzeitig abzutransportieren,
    (e) sämtliche Bahnstrecken gründlichst zu zerstören und das auf ihnen noch befindliche Breitspurmaterial zu vernichten,
    (f) die in den geräumten Gebieten vorhandenen Unterkunftsmöglichkeiten für den Gegner in weitestem Umfang unbenutzbar zu machen, insbesondere die Heizmöglichkeiten zu zerstören.
    (g) in das neue Gebiet schon jetzt vorausschauend Bevorratung zu schaffen, insbesondere Lebensmittel aus den fruchtbaren Ebenen.
    (4) Um die Einheitlichkeit der Bewegungen der Heeresgruppen A und Don (..) wird die Heeresgruppe A der Heeresgruppe Don unterstellt. (..) Heeresgruppe Don führt von diesem Zeitpunkt ab die Bezeichnung Heeresgruppe Süd.
    (..)
    gez. Adolf Hitler
    (T311-R270 #436)

    29.12.1942 11:30 AOK.6 -> HG Don
    Wolgafront Feindeinbrüche westl. 100.JD - 79.ID. Gegenmassnahmen im Gange. Ostwärts Geschützfabrik Feindvorstösse abgewehrt. Bisherige Meldung der Verluste an Westfront 28.12. 328, dabei 33 Erfrierungen zweiten und dritten Grades.
    (T311-R270 #419)

    29.12.1942 --:-- Schreiben Major Meisner (29.ID/1.Gen.Stab.Offz.)
    (..)
    Gerade in diesen Abwehrkämpfen hat sich gezeigt, wie gross der Unterschied im Kampfwert zu allen nicht aufgefrischten, insbesondere aber zu allen nicht aktiven Divisionen ist. An unserer Front ist und wird jeder Angriff scheitern, während die Abwehrkämpfe bei den meisten Divisionen im Kessel sehr mühsehlig sind und auch sein werden. Wir haben daher dauernd 3 bis 4 Bataillone und unsere Panzer auf der Achse, um Einbrüche an der anderer Stelle wieder auszubügeln.
    Dieser Zustand ist für uns wenig erfreulich, da einmal für verpumpte Truppenteile wenig Verständnis besteht und zweitens der dauernde Wechsel mangelhafter Quartiere im Winter die Gefechtskraft stark beeinträchtigt.
    Wir sind es ja vom Jahre gewöhnt, dass höhere Dienststellen ihr Glück im Vermischen von Verbänden sehen, daß man durch entsprechende Verbreiterung bzw. Verringerung der Kampffront der Stärke, bzw. Schwächen der Verbände mehr Rechnung tragen sollte. Dadurch werden örtliche Reserven ausgeschieden, die zum Gegenstoß bereitgehalten werden können.
    Außer diesen taktischen Dingen stehen folgende Dinge im Vordergrund:
    (1) Unterbringung und Holzfragen
    Unserer Männer liegen in primitiven Bunkern, teilweise nur mit Zeltbahnen überdacht, da die Heranschaffung von Holz aus Betriebsstoffgründen sehr schwierig ist.
    Nach und nach werden wir uns jedoch etwas vervollkommenen, um jedem Zug einen Aufwärmbunker zu verschaffen. Nachts muss man die Masse in Stellung bringen, am Tage genügen im allgemeinen Posten, sodaß die Masse sich dann ausschlafen und aufwärmen kann.
    Das Feuerungsholz müssen wir aus Stalingrad heranschaffen. Es wird auch schlecht und recht getan.
    (2) Ernährung
    Bisher konnte die Verpflegung durch aufgesparte Bestände der Truppe noch so verbessert werden, daß die Männer einigermaßen satt wurden, doch jetzt sind wir ausschließlich auf die zugewiesene Verpflegung angewiesen. Es ist daher notwendig, daß
    (a) die Brotportion heraufgesetzt wird
    (b) etwas Mehl geliefert wird, um die Suppen zu verstärken.
    Alle anderen Wünsche für die Verpflegung müssen meines Erachtens in dieser Lage zurückgestellt werden. Zweckmäßig wäre natürlich die Ausgabe von hochwertiger Kost, die keinen großen Transportraum in Anspruch nimmt, z.B. Schokolade, Vitamindrops bzw. Tabletten usw. Alkohol fehlt völlig und wäre bei der Kälte natürlich auch erwünscht.
    (3) Bekleidung
    Die Bekleidung ist im allgemeinen gut. Es fehlen lediglich Filzstiefel. Hierdurch haben wir täglich einige Erfrierungen.
    (4) Menschenfrage
    Man muß meines Erachtens sehr bald mit dem Hereinbringen von Infanteristen beginnen, um das ständige Absinken der Gefechtskraft auszugleichen. Zweckmässig wäre, wenn es sich organisieren liesse, daß die Urlauber, die noch in großer ausserhalb des Kessels sind, hereinfliegen. Das wird auf Schwierigkeiten stossen, weil die Urlauber dort eingesetzt sind. Doch haben wir die Erfahrung gemacht, daß der junge Ersatz zum grossen Teil den Anforderungen des Kessels psychisch und physisch nicht gewachsen ist. Kälte und unzureichende Verpflegung sind eben Belastungen, denen die Truppen ausserhalb des Kessels nicht ausgesetzt sind. Daher können im Kessel nur Kämpfer gebraucht werden, deren Kampfwert besonders hoch ist, damit sie nicht nur (als) "Esser" hier herumlaufen.
    (5) Feldpost
    Post kommt natürlich nur selten. Die letzte war über 6 Wochen alt. Weihnachtspost fehlt völlig. In dieser Lage müsste man auf Päckchen völlig verzichten und nur Briefpost befördern, damit die Männer etwa alle 8 Tage eine Nachricht neueren Datums von zuhause erhalten. Diese Frage ist für die Stärkung der Kampfmoral von besonderer Wichtigkeit.
    Das waren die wesentlichsten Punkte, die ich glaubte, Herrn Oberst vortragen zu müssen.
    (..)
    (T311-R270 #378)

    30.12.1942 KTB AOK.6/O.QU
    Nachteinfall brachte trotz dauernder Funksprüche so wenig Brot, daß die Truppe für heute nur mit 100 g Brot versorgt werden kann. Dies wirkt sich stark auf die Stimmung der Truppe aus, da sie eher mit Erhöhung der Portion statt, wenn auch nur vorübergehend, mit Verknappung rechnete.
    Trotz geschlossener Wolkendecke findet kein Einsatz von Ju über Tag statt. AOK nimmt hierzu an, daß von der Luftwaffe befohlen worden ist, daß bei klaren Wetter am Tage kein Einsatz stattfinden kann, da zu viele Maschinen durch Feindeinwirkung ausfallen. Es wird beantragt, daß bei Änderung der Wetterverhältnisse (trüben Wetter) auch am Tage geflogen wird, da sonst auf keinen Fall bei den zur Verfügung stehenden Maschinen der Tagesbedarf gedeckt werden kann.
    Hauptmann Toepke fliegt zu O.Qu Heeresgruppe Don und hält Vortrag über Versorgungslage der Festung. Außerdem nimmt Hauptmann Toepke Verbindung mit Oberst Bader sowie Absprunghafen SSALSK auf.
    (RH20-6-794 #116)

    31.12.1942 --:-- 71.ID -> AOK.6
    Mitte November meldeten sich auf OK STALINGRAD-Süd 4 angebliche rumänische Feldgendarmen mit dem Auftrag, STALINGRAD nach rumänischen Deserteuren abzusuchen.
    Durch den Einsatz der rumänischen Feldgendarme zur Säuberung von STALINGRAD nach den Ereignissen im großen Donbogen wurde festgestellt, daß die im November erschienenen Feldgendarmen in Wirklichkeit einer rumänischen Bande angehörten, die im Zariza-Tal die Zivilbevölkerung erpresste. 3 Mitglieder der Bande wurden am 4.12. festgenommen. Bei einen Fluchtversuch in der Nacht 4./5.12. wurden sie im berechtigten Waffengebrauch nach Anruf durch den Feldgendarmerieposten erschossen.
    (T311-R270 #1286)

    08.01.1943 KTB AOK.6/O.QU
    Zufuhr an Versorgungsgut noch immer unzureichend. Bei Verpflegung können die gekürzten Sätze bei weitem nicht mehr ausgegeben werden. Ausfälle durch Unterernährung nehmen laufend zu. Betriebsstofflage dermaßen gespannt, daß die Gefechtsfahrzeuge (Panzer, Sturmgeschütze) nur über kurze Strecken zu bewegen sind, auch nötigste Versorgungsfahrzeuge liegen teilweise still, sodaß zugewiesene Verpflegung vom Flugplatz aus oft erst an 10-15 Stunden abgeholt werden kann. Der Mann an der Front ist gezwungen zu hungern.
    Munitionsbestände sinken weiterhin ab, da der Verbrauch auch nicht in der geringsten Weise durch Luftzufuhr gedeckt werden kann. Nachtabwurf von Versorgungsbomben ein völliger Mißerfolg.
    Da der Bestand an Pferdefleisch nur bis zum 11.1. ausreicht, ist beantragt, ab sofort Frischfleisch zuzufliegen.
    (RH20-6-794 #134)

    14.01.1943 17:00 Tagesmeldung AOK.6
    In STALINGRAD verlor 305.ID durch Feindstoßtrupptätigkeit mehrere Bunker. Stärkste Angriffe Nordost- und Westfront in erbitterten Ringen abgewehrt, an Südwestfront zwischen KARPOWSKAJA und BASSARGINO zum Stehen gebracht. Über 30 Panzer abgeschossen. Durch erdrückende Feindüberlegenheit, besonders an Artl.-Munition, und zahlreichen Erfrierungen Widerstandsfähigkeit 3.ID(mot) und 376.ID, die heute nachmittag zuletzt ohne Munition mit blanker Waffe kämpften, so gesunken, dass 15.1. Halten jetziger Westfront unmöglich. Armee geht daher Nacht 15./16.1. in Linie BOL.ROSSOSCHKA - DUBININSKIJ - PESTSCHANYJ zurück und leitet allmähliche Zurücknahme der Westfront auf Linie BORODKIN - GONTSCHARA - ALEXEJEWSKA ein. Durch Betriebsstoffmangel Verlust zahlreicher Menschen und Waffen bei Zurückgehen sicher. Flugplatz GUMRAK ab 16.1. anfliegbar.
    Bis 17:00 Uhr 49 Ju 52, 23 He 111, mit 120 to Versorgung geflogen.
    Wetter: klar, starker Frost, gute Sicht.
    (T311-R269 #516)

    14.01.1943 KTB AOK.6/O.QU
    Trotz größten Einsatzes von Ju (48) ist die Zuführung, da die Beladung pro Maschine nur 1,4-1,5 to ausmacht, zu gering.
    Durch feindliche Truppen an der Südfront ist die Armee gezwungen, Flugplatz BASSARGINO aufzugeben. Neuer Flugplatz bei GUMRAK ist erkundet und eingerichtet, ebenso ist V.St.P. KARPOWKA zurückgenommen worden und wird mit Kräften auf GUMRAK und PITOMNIK verteilt.
    Bei Zurücknahme der Westfront ging wiederum ein Teil an Waffen und Gerät verloren bzw. wurde vernichtet. Die stehengebliebenen Kfz konnten auf Grund des Betriebsstoffmangels nicht mehr zurückgenommen werden. Die in den Stellungen verbliebene Munition konnte zum größten Teil zurückgenommen werden.
    (RH20-6-794 #146)

    15.01.1943 17:00 VO.AOK.6 -> OKH
    Feind mit starker Infanterie und Panzern im Vorgehen über Linie 123,6 (ostw. Bahnhof BASSARGINO) - 115,9 - 100,7 - 86,7 nach Osten und Nordwesten.
    Reste der 29.ID(mot), 3.ID(mot), 376.ID und 297.ID gehen auf endgültige Stellung an Bahnlinie bei und nordwestl. WOROPONOWO zurück.
    VIII.AK wird kommende Nacht in Zwischenstellung MAL ROSSOSCHKA - PITOMNIK zurückgenommen (heute nicht angegriffen).
    Nordostfront (16.PD) gegen stärkere Angriffe im wesentlichen gehalten, am linken Flügel ein Einbruch.
    Infanterie hatte heute bei XIV.AK und IV.AK zum Teil 75% Ausfälle.
    An blutigen Verlusten und Erfrierungen (nachts bei -35° Kälte) Widerstandskraft der Unterernährten und Erschöpften nur noch ganz gering. Erhebliche Verluste an Waffen und Material. Betriebsstoff nicht mehr vorhanden.
    Munition nur noch lückenhaft bei einigen Truppenteilen.
    Ob sogenannte Endstellung längere Zeit halten kann, ist zweifelhaft.
    Major v.Zitzewitz
    (T312-R1508 #592)

    16.01.1943 17:15 VO.AOK.6 -> OKH
    Zurücknahme West- und Südfront unter erheblichen Verlusten an Menschen, Waffen und Gerät gelungen.
    Stärkere Feindangriffe bei und nördl. Bahnknie ostsüdostw. PITOMNIK sowie nördl. STAROS - DUBOWKA im wesentlichen abgewiesen.
    Weitere Bereitstellungen vor West- und Südwestfront.
    Abwehrkampf leidet unter starker Kälte (zahlreiche Todesfälle durch Erfrierung) sowie völligen Fehlen Betriebsstoff und Munition.
    In STALINGRAD wiederholte örtliche Angriffe abgeschlagen.
    Von XI.AK noch keine Meldung, zur Zeit keine Verbindung.
    Abschnitt 71.ID durch IV.AK übernommen.
    Haltung zahlreicher Truppenteile trotz aller Schwierigkeiten über alles Lob erhaben.
    Völlig erschöpfte Offiziere und Mannschaften seit Tagen fast ohne Verpflegung schleppten im Mannschaftszug Kanonen 20 km weit durch tiefverschneite, oft weglose Steppe.
    Eigener Panzervorstoss vor die Hauptkampflinie nach Westen vernichtete mehrere Feindkompanien, führte aber an der Front zum Verlust von 4 eigenen Panzern.
    Versorgungslage katastrophal.
    Truppe kann an einigen Fronten Verpflegung aus Betriebsstoffmangel nicht mehr an die Front bringen.
    Während des ganzen Tages ständig Staffeln von 9 bis 10 Russenbombern ungestört im Angriff gegen dagegen wehrlose eigene Truppe.
    (T312-R1508 #593)

    16.01.1943 21:55 Funkspruch AOK.6
    Warum wird GUMRAK heute Nacht nicht gelandet? Alles vorbereitet. Ausbleiben von Versorgung, vor allem Betriebsstoffen macht Kampf 17.1. aussichtslos.
    Lediglich Abwurf genügt nicht, da nicht alle Behälter erfasst werden.
    (RL30-5 #7)

    16.01.1943 21:55 AOK.6 -> Lfl.Kdo.4/VIII.Flg.Korps
    Bisher nur Versorgungsabwurf. Wenn heute Nacht nicht Betriebsstoff in grösserer Menge gelandet wird, ist der Kampf der Armee aussichtslos. Bewegungen von Panzern und Sturmgeschützen am 17.1. dann nicht mehr möglich. Abwurfbehälter in der Nacht nicht auffindbar, am Tage bei tiefen Schnee und ohne Betriebsstoff nur in geringen Umfange zu erfassen. Flugplatz GUMRAK ist wiederholt frühzeitig nachtlandeklar gemeldet.
    AOK.6 Chef
    (RL30-5 #11)

    16.01.1943 23:30 AOK.6 -> Lfl.Kdo.4/VIII.Flg.Korps
    Von eigener Westfront beobachtet Nachtbefeuerung Flugplatz PITOMNIK durch Gegner. Hier besteht Eindruck, dass eigene Versorgungsmaschinen trotz bester Erdsicht und Orientierungsmöglichkeit und voll betriebsklaren Flugsicherungsanlagen GUMRAK in PITOMNIK abwerfen. Sofortige Unterrichtung Besatzungen.
    (RL30-5 #15)

    16.01.1943 KTB AOK.6/O.QU
    Die in der Nacht eingetroffenen Versorgungsgüter sind, soweit möglich, an Korpskolonnen, geringe Teile jedoch an die im Raum zurückgehenden Einheiten verteilt worden. An Versorgungsgut ist nichts in Feindeshand gefallen. Dagegen konnte nicht verhindert werden, daß ein Teil des Geräts auf Flugplatz PITOMNIK vernichtet werden mußte, da auch hier Betriebsstoff für die Zugmittel fehlte. AOK setzte die noch verfügbaren Kolonnenteile in der vorherigen Nacht zum Flugplatz in Marsch und konnte die noch dort befindlichen Verwundeten zum größten Teil zurückschaffen. Merhrer San.-Einrichtungen im Raum des VIII.AK konnten ebenfalls nicht mehr restlos geräumt werden.
    O.Qu verlegt Gefechtsstand in den Raum 7 km südostwärts GUMRAK.
    Flugplatz GUMRAK nimmt Betrieb auf. Es landen im Laufe des Tages 6 He mit Verpflegung.
    (RH20-6-794 #150)

    17.01.1943 15:30 Lft.Flotte 4 -> AOK.6
    Am 17.1.43 zwischen 10:00 und 10:20 landete 1 He 111 auf dem Flugplatz GUMRAK.
    Die Besatzung meldete nach Rückkehr:
    Eigene Truppen beiderseits des Platzes GUMRAK im Zurückgehen Richtung STALINGRAD. Es scheinen Fronttruppen zu sein.
    Wenig russische Truppen erkannt. Vereinzelte Jäger über und am Platz GUMRAK. Starke russische Bomberverbände ohne Bombenwurf.
    Landemöglichkeit nur noch schmaler Landbahn beschränkt vorhanden. Nachtlandung und Nachtstart nicht mehr möglich. Flugleitung und sonstige Horstorganisation nicht vorhanden. Keinerlei Auskunft zu erhalten. Transportgut sofort von vorbeiziehenden Truppen abgenommen. Rücktransport Verwundeter und fliegenden Personals, das am Platz stand. Eigene Truppe machte undisziplinierten Eindruck, musste mit Waffe von Flugzeugen ferngehalten werden.
    (T311-R271 #360)

    20.01.1943 KTB AOK.6/O.QU
    Zuführung steigerte sich in der Nacht und am heutigen Tage gegenüber den Vortagen erheblich. Außer geringen Sätzen von Verpflegung konnte auch etwas Betriebsstoff-Gemisch ausgegeben werden.
    Es wurden 130 Verwundete abtransportiert, die Gesamtzahl ist jedoch noch nicht zu übersehen.
    Die Armee richtet wiederum verschiedene Versprengtensammelstellen ein, um die teilweise erschöpften, teils leicht verwundeten Soldaten einige Tage in eine annehmbare Unterkunft zu bringen, sie einigermaßen zu verpflegen und sie dann wieder der Truppe zuzuführen oder neue Kampfeinheiten aufzustellen.
    Ein Ausweichflugplatz wird 5 km ostwärts GUMRAK erkundet und eingerichtet. Landung auf diem Flugplatz ist nur am Tage möglich. Außer diesem Flugplatz sind bei allen Korps Abwurfstellen eingerichtet. Eine geringe Anzahl von Versorgungsbehältern wurde bereits am heutigen Tage abgeworfen.
    (RH20-6-794 #158)

    21.01.1943 --:--
    Bericht des Oberstarzt Schulze und Oberstltn.v.Basewitz, 24.PD, ausgeflogen am 18.1.1943 21:00 Uhr aus dem Kessel von STALINGRAD, über dortige Verhältnisse:
    An Verpflegung gab es bei der PD bis zum 14.1. etwa 1500 Kal., davon 200 g in Brot, bei der kämpfenden Truppe 300 g; seit dem 15.1. wurde die Kost wesentlich knapper, da die abgeworfenen Verpflegungsbomben keineswegs ausreichten und es Pferde oder früher eingeschlachtetes Pferdefleisch nicht mehr gab. Bisher verfügte die PD noch über gewisse Vorräte. Holz zur Zubereitung warmen Essens war immer noch vorhanden. Bei den ID ist die Verpflegung schon längere Zeit schlechter. Einzelne, aber nicht in Massen, sind abgemagert, weil die PzDiv vorher sehr gut im Ernährungszustand war und gut diszipliniert ist. Wo sich bei anderen Truppen Zersetzungserscheinungen zeigen mit unrechtmässiger Aneignung von Lebensmitteln, neuerdings auch durch Plünderung des Inhalts von Lebensmittelbomben, ist der allgemeine Ernährungszustand schlechter. Reine Hungertodesfälle wurden in der Div. nicht beobachtet, doch Todesfälle infolge Erschöpfung und Erfrierung. In der Nacht des Abflugs herrschten 35° Kälte. Winterbekleidung ist vorhanden.
    In Nowotscherkassk wurde das Füllen der Verpflegungsbomben beobachtet (Brot, Haferflocken, Dauerwurst, Butter, Zucker etc.). Als besonders wichtig für die Zubereitung einer warmen Kost wurden Haferflocken bezeichnet.
    Seuchen sind nicht aufgetreten. Die blutigen Verluste sind hoch, besonders durch die starken Bombenangriffe. Erfrierungen sind häufig, sie betreffen in erster Linie die zahlreichen Versprengten, die ohne hinreichende Unterkünfte sind.
    Der San.-Dienst war in Ordnung. Arznei- und Verbandmittel, auch Papierbekleidung waren genügend vorhanden. Für die letzten Tage brachten durch Fehlen von Transportmitteln einige Schwierigkeiten. Ärzte und Fachärzte standen genügend zur Verfügung. Die Verwundeteten lagern in Bunkern der Truppe oder San.-Dienste. Solange der Flugplatz PITOMNIK bestand, traten Schwierigkeiten im Abtransport aus dem Kessel nicht auf. Jetzt ist ein Abschub der Verwundeteten nicht mehr möglich, da nur vereinzelte Maschinen auf einem kleinen Flugplatz, der unter Artilleriefeuer liegt.
    (T311-R271 #1194)

    22.01.1943 14:05 AOK.6 -> HG Don
    22.01.1943 16:02 AOK.6 -> HG Don
    An OKH General Zeitzler zur Weitergabe an den Führer
    und Heeresgruppe Don, Oberbefehlshaber
    Nach anfänglicher Abwehr massierter Feindangriffe breiter und tiefer Durchbruch 22.1. mittags bei XIV.PK und IV.AK an Südwestfront, nachdem dort Munition verschossen. Russe im Vorgehen in 6 km Breite beiderseits WOROPONOWO z.T. mit entrollten Fahnen nach Osten. Keine Möglichkeit mehr Lücke zu schliessen. Zurücknahme nach Nachbarfronten, die auch keine Munition, zwecklos und nicht durchführbar. Ausgleich mit Munition von anderen Fronten auch nicht mehr möglich. Verpflegung zu Ende. Über 12000 unversorgte Verwundete im Kessel. Welche Befehle soll ich den Truppen geben, die keine Munition mehr haben und weiter mit starker Artilllerie, Panzern und Infanteriemassen angegriffen werden. Schnellste Entscheidung notwendig, da Auflösung an einzelnen Stellen schon beginnt, Vertrauen zur Führung noch vorhanden.
    (T311-R271 #1137 / T311-R271 #1074)

    24.01.1943 19:00 AOK.6 -> LFl.Kdo 4/VIII.Flg.Korps
    Ring um STALINGRAD schließt sich enger. Auch heute andauernde starke Angriffe des Gegners vor ganzer Front. Nord- und Westfront noch gehalten, Südfront neue Einbrüche. Im engeren Stadtgebiet grauenhafte Zustände, mindestens 20000 unversorgte Verwundete und ebensoviel Frostkranke, Verhungerte und Versprengte hausen unterkunftssuchend in Häuserruinen und Kellerlöchern. Bilder der Katastrophe größten Ausmaßes. Starkes Artillerie- und Granatwerferfeuer auf ganzer Stadt. Die Front wird gehalten durch kleine Kampfgruppen unter Führung von Generälen und beherzten Offizieren, die selbst an vordester Linie stehend letzte kampfkräftige Männer organisiert haben.
    (RL30-5 #375)

    24.01.1943 23:30 Tagesmeldung HG Don
    AOK.6: Feindangriffe an Westfront hielten mit unverminderter Stärke an. Die im Raum GORODITSCHE stehenden eigenen Kräfte kämpfen sich ab morgen nach Osten zurück, um im Traktorenwerk von STALINGRAD zu igeln. Igel im Süden STALINGRADs hielt bis 16:00 Uhr in Linie ostw. Krankenhaus - STALINGRAD-Westrand - Südrand MININA, hier örtliche Einbrüche. Wolga- und Nordostfront unverändert.
    Im engeren Stadtgebiet von STALINGRAD grauenhafte Zustände. Etwa 20000 unversorgte Verwundete suchen in Häuserruinen Obdach; dazwischen etwa ebenso viele Ausgehungerte, Frostkranke und Versprengte meist ohne Waffen. Auf ganzes Stadtgebiet starkes feindl. Artl.-Feuer.
    Unter Führung in der Front kämpfender tatkräftiger Generale und beherzter Offiziere, um die sich noch wenige kampffähige Soldaten scharen, wird am 25.1. letzter Widerstand am Stadtrand im Südteil von STALINGRAD geleistet werden. Traktorenwerk im Nordteil der Stadt kann sich möglicherweise noch etwas länger halten.
    AOK.6 meldet: "Bei den Kämpfen um STALINGRAD haben sich Verbände der 1.rum.Kav. und 20.rum.Div. Schulter an Schulter mit ihren deutschen Kameraden bis zuletzt hervorragend geschlagen. Ihre Taten sind würdig in der Geschichte dieses einmaligen Kampfes besonders hervorgehoben zu werden."
    Wetter: starkes Tauwetter, zeitweise Regen, Strassen- und Wegezustand verschlechtert, stellenweise Glatteis.
    (T311-R271 #1012)

    25.01.1943 16:50 AOK.6 -> HG Don
    Gegen Angriffe mit überlegener Artl., Panzern und schwächerer Infanterie wurde Westrand südl. Hälfte STALINGRAD zwischen 459 und 2 km 414 gehalten. Vorstadt MINIMA verloren gegangen. Hier kämpfen noch Reste 371.ID. Beiderseits 414 an Eisenbahn nach Süden abgeriegelt.
    Wolgafront unverändert, von Nordteil Festung keine Nachrichten. Es wird vermutet, dass XI.AK in Linie ORLOWKA - sich bei 35 nach Westen verteidigt. Später im Traktorenwerk. Stärkste rollende Angriffe zahlreicher Feindflieger auf ganzes Stadtgebiet. Zahlen Verwundeter und Ausgehungerter, Versprengter wachsen stündlich.
    (T311-R271 #986)

    25.01.1943 16:15 VIII.Flg.Korps -> AOK.6
    An Oberstltn. Heizmann Gen.Stabsoffz. 9.Flak-Div.
    Die Verbände des VIII.Flg.Korps sind mit brennenden Herzen bei Ihren tapferen Kameraden in der Festung. Wir wissen, welch einmaliges Schicksal ihr zu meistern habt. Euer kämpferischer Geist bleibt uns leuchtendes Vorbild, eure Treue zum Führer ist unsere Treue zu euch.
    Fiebig
    (RL30-5 #425)

    25.01.1943 23:05 Tagesmeldung HG Don
    AOK.6: Gegen starke Feindangriffe mit überlegener Artl., Panzern und schwächerer, nur zögernd angreifender Infanterie, konnte Westrand STALINGRAD (südl. Hälfte) in Linie 7 km südl. GORODITSCHE - 3 km ostw. SSADOWAJA gehalten werden. Vorstadt MININA verlorengegangen, Reste der 371.ID kämpfen noch an der Bahnlinie (dort Abriegelungsfront nach Süden).
    Wolgafront unverändert. Verbindung zum XI.AK nicht vorhanden.
    XI.AK kämpft nach dessen Meldung mit noch wenig schweren Waffen und ohne Verpflegung in Linie SPARTOKOWKA - nördl. ORLOWKA - Westrand GORODITSCHE und südlich. Letzte Widerstandslinie des Korps am Westrand von STALINGRAD.
    Stärkste feindl. Fliegerangriffe in rollenden Einsatz auf ganzes Stadtgebiet. Zahl der Verwundeten, Ausgehungerten und Versprengten wachsen ständig.
    Abschlussmeldung steht noch aus.
    Wetter: Starker Frost (-15°), Strassen und Wege vereist, Gelände teilweise stark verweht.
    (T311-R271 #958)

    26.01.1943 16:25 AOK.6 -> HG Don
    Überlegene russische Kräfte setzten sich bis 26.1. mittags in Beseitz des Stadtteils südlich der ZARIZA und zerschlugen hierbei Reste des IV.AK. Ihr weiterer Angriff nach Norden wurde durch eine dünne Sicherungslinie am Nordufer der ZARIZA abgewehrt, über die ZARIZA gedrungener Feind vernichtet.
    Gegen Westfront in Linie 735 - 468 - 2 km westl. 468 geführte Angriffe wurden abgewehrt. Wolgafront keine besonderen Ereignisse. Vom XI.AK ostw. GORODITSCHE fehlt Nachricht.
    Starkes Artl.-Feuer. Verteidigung auf ganzes Stadtgebiet, lebhafte feindl. Artl.Tätigkeit. Verteidigung engeren Stadtgebiets durch 30-40000 unversorgte Verwundete und Versprengte äusserst erschwert. Wenige tatkräftige Führer sind bemüht, immer wieder aus Versprengten Trupps zu bilden, mit denen sie selbst in vorderen Linien kämpfend noch Widerstand leisten. Munition bald zu Ende. Verpflegung ausser wenigen Resten nicht mehr vorhanden.
    Bei den Kämpfen um Stalingrad hat sich das kroatische Inf.Rgt.369 mit einer kroatischen Artl.Abt. beteiligt und hierbei hervorragend bewährt.
    (T311-R271 #908)

    26.01.1943 --:00 Tagesmeldung HG Don
    AOK.6: Überlegene Feindkräfte nahmen bis 26.1. mittags Südteil von STALINGRAD südlich der ZARIZA und zerschlugen hierbei Reste des IV.AK. Weitere Angriffe Feindes nach Norden konnten durch eine dünne Sicherungslinie am Nordufer der ZARIZA und gegen Westfront in Linie 5 km südostw. - 4 km GORODITSCHA - 5 km nordostw. WERCH.JELSCHANKA abgewiesen werden. Über die ZARIZA vorgestossene Feindkräfte wurden vernichtet. An Wolgafront keine besonderen Ereignisse. Zu XI.AK keine Meldungen.
    Auf gesamtes Stadtgebiet feindl. Artl.-Feuer. Verteidigung derselben durch 30000-40000 unversorgte Verwundete und Versprengte äusserst erschwert. Wenige tatkräftige Führer sind bemüht, immer wieder aus Versprengten Kampfgruppen zu bilden, mit denen sie selbst in vorderer Linie kämpfend noch Widerstand leisten. Verpflegung ausser wenigen Resten aufgebraucht.
    Bei den Kämpfen um Stalingrad hat sich das kroatische Inf.Rgt.369 mit einer kroatischen Artl.Abt. beteiligt und sich hierbei hervorragend bewährt.
    Wetter: -18°, Wetter klar, Strassen und Wege vereist.
    (T311-R271 #877)

    28.01.1943 16:30 Funkspruch AOK.6
    Lage 12:00 Uhr im wesentlich unverändert, weiterhin starkes Artl. und Granatwerferfeuer. XI.AK igelt mit der im Aufbau befindlichen Westfront in der Linie 729 - 728 - 735 - 736. Hier und im Südigel zahlreiche Feindvorstösse abgewiesen. Über ZARIZA vorgedrungene Gegner durch eigene Stoßtruppe vernichtet.
    Verpflegungslage zwingt dazu, den Verwundeten und Kranken keine Verpflegung mehr auszugeben, damit Kämpfer erhalten bleiben.
    (T311-R271 #785)

    28.01.1943 18:10 AOK.6 -> VIII.Flg.Korps
    Erbitten folgendes Sanitätsmaterial:
    Mullbinden, Verbandspäckchen, Dermatolpuder, Tetanusserum, Morphium, Cardiaca, Frostheilsalbe, Lebertransalbe, Antipyratika, Urotropin, Bärentraubenblätter, Prontosil, Tannalbin, Kohle oder Bolusalbe, Targesin oder Noviformsalbe, Schienen, Luminal, Marfanilpuperozgas-Aedem-Serum, Leukoplat, Sicherheitsnadeln.
    (RL30-5 #555)

    28.01.1943 --:-- Tagesmeldung HG Don
    AOK.6: Nach starken Feindangriff mit überlegener Artl. und Salvengeschützen ZARIZA-Front westl. Eisenbahn durchbrochen, nachdem Munition dort verschossen. Armee versucht in Linie 7 km nordnordostw. WERCH.JELSCHANKA - 2 km nordw.ZARIZA-Mündung abzuriegeln. Gleichfalls starke Angriff mit Panzern gegen Nordfront der Südkräftegruppe: Lage hier noch ungeklärt. Armee hat mit XI.AK keine Verbindung.
    XI.AK igelt nach dessen Meldung im Raum Nordrand SPARTOKOWKA - Westrand STALINGRAD - 8 km ostw. STALINGRADSKIJ und wies mehrere Feindvorstösse gegen Nordfront ab.
    Verpflegungslage zwingt dazu, den Verwundeten und Kranken keine Verpflegung mehr auszugeben, damit Kämpfer erhalten bleiben.
    294.ID hat in der Zeit vom 16.12.42 bis 25.1.43 128 Feindpanzer und 15.Pz.Spähwagen abgeschossen. Nennung im Wehrmachtsbericht wird beantragt.
    Wetter: -22°, vormittags klar, nachmittags bewölkt, zeitweise Oststurm, Wege vereist und leicht verweht.
    (T311-R271 #751)

    30.01.1943 08:45 XI.AK -> HG Don // CHECK TEXT //
    Funkverbindung zur ganzen Front. Artl. und Granatwerferfeuer. Waffeneinsatz an ***flugzeugen. Erhebliche Ausfälle. *** örtliche Einbrüche. *** *** ***. *** ....
    Ausgeschlossen, daß 62 Flugzeuge im Nordkessel abgeworfen haben.
    (T311-R272 #510)

    30.01.1943 10:00 AOK.6 -> HG Don
    8 bis 10 Trupps haben Ausbruchsversuch unternommen. Voraussichtlich nach Südwest über NISHI-TSCHIRSKAJA.
    (T311-R272 #508)

    30.01.1943 10:15 AOK.6 -> HG Don
    30.01.1943 10:20 AOK.6 -> LFl.Kdo. 4
    Starkes Artl.Feuer auf letzten Stützpunkt im Südigel. Front noch überall geschlossen. Luftversorgung nur auf besondere Anforderung anlaufen lassen, da sie voraussichtlich nicht mehr möglich sein wird für Igel. XI.AK fehlen Unterlagen.
    (T311-R272 #507 / RL30-5 #625)

    30.01.1943 11:30 Milch -> FHQ
    (1) Nachteinsatz 29./30.1.43:
    151 Flugzeuge gestartet, davon 132 durch Abwurf erfüllt, 2 noch im Einsatz, 17 abgebrochen. Abgeworfenes Versorgungsgut etwa 134 to, Masse Verpflegung, 17 to Munition.
    (2) Nachtwetter 29./30.1.43:
    Auf Strecke wolkenlos, Absprunghäfen leichter Schneefall, keine Einsatzbehinderung.
    (3) Besondere Beobachtungen:
    (a) Große Brände im Südkessel, Hochhaus brennt. Abwurfstelle Roter Platz in der 2.Nachthälfte 800 m nach Norden verschoben. Im Nordkessel zunächst nur Leuchtsignale zur Kennzeichnung der Abwurfplätze, in der zweiten Nachthälfte keinerlei Kennzeichen mehr.
    (b) Funkfeuer und Peiler nur von einzelnen Besatzungen gehört.
    (c) Sperrballons nicht beobachtet.
    (4) Aufklärungsergebnisse:
    Im KARPOWKA-Abschnitt Erdkämpfe beobachtet (leichte Flak, zahlreiche Leuchtkugeln), dort Rückwanderertruppen vermutet. In TAZINSKAJA Nachtflugbetrieb erkannt.
    (5) Fernjagd STALINGRAD mit 6 Me 109 und 5 Me 110 30.1. gegen 10:00 Uhr gestartet.
    (RL30-3 #335)

    30.01.1943 12:30 Lageunterricht HG Don
    AOK.6: Heftige Angriffe gegen ganze West- und Südfront, gegen die sich wenige, noch kampfkräftige und mit Munition versehene Teile der Armee unter Aufbietung letzter Kraft zur Wehr setzen. Mehrere Panzer abgeschossen. Feind erzielte unter hohen blutigen Verlusten breite und tiefe Einbrüche. Zahlreiche wehrlose Offiziere und Soldaten fielen in Feindeshand. Zur Abriegelung ist eine Verengung des Südkessels vorgesehen. Zusammenbruch des Südkessels am 30.1. möglich, da Munition und Panzerabwehrwaffen für längere Verteidigung nicht vorhanden. Letzter Widerstand wird durch Reste Gren.Rgt. 194 und Armeestab im Hochhaus geleistet werden. Es ist möglich, dass XI.AK im Traktorenwerk noch länger hält, da Gegner dort schwächer.
    (T311-R272 #499)

    30.01.1943 12:35 HG Don -> XI.AK
    Sofort Antwort auf gestrigen Spruch wegen Rückwanderern.
    Heutige Luftaufklärung meldet Gefechtstätigkeit bei KARPOWKA.
    (T311-R272 #497)

    30.01.1943 12:55 AOK.6 -> HG Don
    Russe mit Panzern im Bahnhofsgelände 300m westlich von uns. Dort verbissener Widerstand von Einzelgruppen. Lage bei XI.AK unbekannt.
    (T311-R272 #502)

    30.01.1943 12:55 XI.AK -> HG Don
    XI.AK meldet 10:45 : XI.AK hält befehlsgemäss bis zum Letzten. Haltung der Truppe bei schwersten Verlusten vorbildlich. Bis 10:45 kein Grossangriff.
    (T311-R272 #494)

    30.01.1943 13:20 AOK.6 -> HG Don
    An Stab Feldmarschall Milch.
    8 bis Ausbruchsgruppen in südwestlicher Richtung. Weg wahrscheinlich NISNE-TSCHIRSKAJA. Gefechtstätigkeit einer dieser Gruppen bei KARPOWKA nicht ausgeschlossen.
    (T311-R272 #492 / RL30-5 #641)

    30.01.1943 14:30 AOK.6 -> Don
    Kampfgruppen am Bahnhofsplatz nördl. ZARIZA halten sich noch, dazwischen Russen. Nordfront VIII.AK angegriffen, Lage dort unbekannt.
    (T311-R272 #490 / RL30-5 #653)

    30.01.1943 17:00 XI.AK -> HG Don
    Mehrere Angriffe an Nordwest und Südfront. Örtliche Einbrüche: Bereinigung nachts durch letzte Reserven beabsichtigt.
    Durch starke Artl. u.Granatwerferfeuer und Fliegertätigkeit erhebliche Ausfälle.
    Kann mit Einsatz Luftwaffe morgen gerechnet werden?
    (T311-R272 #479 / RL30-5 #663)

    30.01.1943 17:30 AOK.6 -> HG Don
    Hauptkampflinie um uns herum an mehreren Stellen durchbrochen. Wir igeln 300m Umkreis Roter Platz. Lage bei VIII.AK und XI.AK wird noch gemeldet.
    (T311-R272 #477)

    30.01.1943 18:20 AOK.6 -> VIII.Flg.Korps
    Rest-Kdo. der Abt. in STALINGRAD meldet sich mit heutigem Tage ab.
    Alles Gute und Grüsse in die Heimat.
    (RL30-5 #687)

    30.01.1943 18:40 AOK.6 -> LEO 6
    Die Besatzung der schweren Funkstelle Obfeldw. Borzymowski, Feldw. Maier, Uffz. Schirge, Obgefr. Schmitt, Mühlhofer, Koch, Lüdke, Ehrenfellner, Höptner, bis zum Ende betriebsklar, meldet sich ab.
    Wir bitten unseren Angehörigen die besten Grüsse zu übermitteln.
    (RL30-5 #685)

    30.01.1943 19:45 XI.AK -> HG Don
    Erfasstes Abwurfgut auf Abwurfplätzen:
    1300 kg Brot, 70 kg Gemüse, 1192 kg Abendbrot, 323 kg Brotaufstrich, 43 kg Schokolade, 55 kg Dextro-Energen.
    Bestände bei Truppe z.T. erfasst. Abwurfplätze mit Scheinwerfern gekennzeichnet. Um zentralen Abwurf wird gebeten. An San.-Material dringend gebraucht:
    Verbandsstoff, Narkose, Morphium, Brontalbinpuder.
    (RL30-5 #673)

    30.01.1943 19:46 VIIII.Flg.Korps -> AOK.6
    An Freudenfeld
    LN.Truppe stolz auf Sie und ihre Männer.
    Nachrichtenführer
    (RL30-5 #679)

    30.01.1943 19:50 Flak.Regt. 104 -> LFl.Kdo. 4
    Haben in den Kellerruinen des Roten Platzes STALINGRAD im Donner des feindl. Feuers die Proklamation unseres Führers vernommen. Sie gab uns Mut und Entschlossenheit für die letzten Stunden des Kampfes um die Trümmer der roten Hochburg an der Wolga. Über uns weht die Hakenkreuzflagge. Der Befehl unseres Obersten Befehlshabers wird bis zum Letzen befolgt. Wir gedenken in Treue der Heimat.
    Es lebe der Führer.
    Flak.Regt.104 Rosenfeld, Oberst
    (RL30-5 #675)


    30.01.1943 21:40 VO.AOK.6 -> Anna
    31.01.1943 07:35 AOK.6 -> HG Don
    Bis 21:30 keine Veränderung der Lage.
    Nach Meldung zahlreicher Truppenführer ist die Widerstandskraft ihrer zusammengewürfelter Männer so am Ende, dass sie sich nach dem Verschiessen ihrer Munition trotz schärfster Gegenmassnahmen willenlos gefangen geben. Wir haben in unserem Bunker die Führerproklamation gehört und vielleicht zum letzten Mal bei den Nationalhymnen die Hand zum Deutschen Gruss erhoben.
    (T312-R1508 #593)
    (T311-R272 #416)

    31.01.1943 07:45 AOK.6 -> HG Don
    Russe vor der Tür. Wir bereiten Zerstörung vor.
    (T311-R272 #414)

    31.01.1943 07:45 AOK.6 -> HG Don
    Wir zerstören.
    (T311-R272 #415)

    31.01.1943 08:25 Morgenmeldung HG Don
    AOK.6: keine Meldung
    (T311-R272 #412)

    31.01.1943 12:45 Stab Milch -> XI.AK
    Wieviel Versorgungsgut letzte Nacht angekommen?
    Neuen Bedarf sofort melden!
    (T311-R272 #403)

    31.01.1943 13:15 HG Don -> AOK.6 (nicht mehr herausgegangen, da keine Verbindung)
    Kameraden der 6.Armee!
    Unser Dank für Eure heldenhafte Aufopferung wird der Kampf um die Vermächtnisses sein, das Ihr uns hinterliesst.
    v.Manstein
    (T311-R272 #411)

    31.01.1943 17:40 XI.AK -> HG Don
    Nacht vom 30.-31.1. erfasstes Abwurfgut:
    auf Abwurfplätzen 180 kg Brot, 1700 kg Abendbrot, 35 kg Gemüse, 220 kg Brotaufstrich, 50 kg Schokolade, 6 kg ...
    Bestände der Truppe weitgehend erfasst. Verpflegungsstärke etwa 50000 Mann.
    Verpflegung 28 to benötigt, 10 to Brot, 2 to ..., 4,5 to Wehrmacht Fleischkonserven, 5 to Fleisch, 2,5 to Wurst oder Speck, 1,5 to Fett, 0,75 to Getränke, 1 to Zucker, 0,5 to Schokolade, Rauchwaren.
    (T311-R272 #291)

    31.01.1943 --:-- Tagesmeldung HG Don
    Letzte Meldung 7:45 Uhr: "Russe vor der Tür, wir bereiten Zerstörung vor. Wir zerstören."
    Seither keine Funkverbindung mehr.
    XI.AK Gegenstösse zur Beseitigung feindlicher Einbruchstellen nur teilweise erfolgreich; starke Ausfälle durch Beschuss. Munition schwerer Waffen geht zu Ende. Behelfsmässiger Landeplatz ab 1.2. anfliegbar (Stadtplan 75c).
    Wetter: -15°, gegen Mittag Temperaturerhöhung auf -8°, Strassen und Wegezustand unverändert.
    (T311-R272 #339)

    31.01.1943 --:-- Fernspruch HG Don
    Sender London meldet heute morgen 7:00 Uhr, dass Moskau die vollständige Kapitulation der Reste der STALINGRAD eingeschlossenen Armee bekanntgegeben hat. Generalfeldmarschall Paulus hat sich mit seinem Stabe ergeben. 5000 Mann zogen in die Gefangenschaft, darunter 11 deutsche und 5 rumänische Generale.
    (RL30-5 #719)

    01.02.1943 02:45 XI.AK -> HG Don
    Nacht ohne Ereignisse.
    Örtliche Einbrüche bereinigt.
    Stärkere Artl.Vorbereitung seit einer Stunde lässt Grossangriff im Süden und Südwesten vermuten.
    (T311-R272 #327)

    02.02.1943 06:40 XI.AK -> HG Don
    Widerstand wird voraussichtlich 2.2. infolge der überwältigenden Übermacht und des Verschiessens aller Munition zum Erliegen kommen.
    (RL30-5 #729)

    02.02.1943 08:40 XI.AK -> HG Don
    XI.AK hat mit seinen 6 Divisonen in schwersten Kampf bis zum letzten Mann seine Pflicht getan. Es lebe der Führer! Es lebe Deutschland.
    gez. Strecker
    (RL30-5 #727)

    02.02.1943 20:00 Milch -> FHQ
    (1) Zum Nachteinsatz 2./3.2. zunächst nur 12 He 111 gestartet, von deren Funkmeldung über Lage im Kessel Start der restlichen Flugzeuge abhängig ist.
    (2) Funkverbindung mit XI.AK besteht zur Zeit nicht. Letzter Spruch um 08:40 Uhr: "XI.AK hat mit seinen 6 Divisonen in schwersten Kampf bis zum letzten Mann seine Pflicht getan. Es lebe der Führer! Es lebe Deutschland. gez. Strecker".
    (3) 2 zur Tagesaufklärung STALINGRAD angesetzte Ju 88 der Lfl.4 haben Flüge wegen Motorstörung abgebrochen.
    (4) 19:00 lagen 5 Meldungen der eingesetzten He 111 vor, davon drei: "nichts zu erkennen", eine: "Abwurfstelle erkannt", eine: "vielleicht noch Verteidigung vorhanden".
    Darauf wurde zunächst 2.Welle (Rest der He 111) eingesetzt und Ju 52 in Bereitschaft gehalten. Einsatz letzterer von weiteren Meldungen abhängig.
    (RL30-3 #447)

    03.02.1943 01:10 Aktennotiz
    Der Führer hat befohlen:
    (1) Generalfeldmarschall Milch wird mit sofortiger Wirkung von seiner Aufgabe, Versorgung STALINGRAD, entbunden. Gesamter Versorgungsbetrieb geht wird auf Luftflotte 4 über.
    (2) Versorgung STALINGRAD entfällt ab sofort. Es ist gegen Rückwanderergruppen aufzuklären und diese sind gegebenenfalls zu versorgen.
    (3) Nächster Versorgungsschwerpunkt - nach Möglichkeit 3.2. beginnend - Brennstoff zu 17.Armee und Verwundete dafür raus.
    (4) (..)
    (RL30-3 #449)

    03.02.1943 12:00 Milch -> FHQ
    (1) Nachteinsatz 2.2./3.2.43:
    27 Flugzeuge gestartet, 10 über Nordkessel abgeworfen, 16 nicht abgeworfen, 1 vermißt.
    Abgeworfenes Versorgungsgut 4 to Munition, 2 to Verpflegung, 1 cbm Betriebsstoff.
    (2) Nachtwetter: Strecke zunächst wolkenlos, ab 01:00 Uhr Nebeleinbruch über STALINGRAD.
    (3) Einsatz erfolgte, nachdem erste Besatzungen zum Teil noch Kampftätigkeit im Nordkessel festgestellt hatten. Ju 52 wurden wegen der unsicheren Erdlage nicht eingesetzt.
    (4) Besondere Beobachtungen: Abwurfstelle waren nicht gekennzeichnet, Peiler und Funkfeuer wurden nicht gehört. Geringe Flak- und Scheinwerferabwehr. Kfz-Verkehr. Leuchtsignale und falsche ES im gesamten Stadtgebiet beobachtet.
    (5) Da Aufgabe beendet, wird Sonderstab Gen.Feldm. Milch mit dem 3.2.43 24:00 aufgelöst.
    (6) Gen.Feldm. Milch am 3.2. 09:45 Uhr zum Führerhauptquartier gestartet.
    (RL30-3 #453)

    Viele Grüße
    Frank

    Hallo zusammen,

    auch hier eine kleine Ergänzung:
    SS-Ostuf Wilhelm Schwarz befand sich seit 1920 im Polizeidienst (1938 Polizeireiterstaffel 3 in Berlin) und wurde am 09.11.1943 zum Bezirkshauptmann d.Gend. ernannt. Im Januar 1945 zur Polizeischule f.Reit- und Fahrwesen Rathenow.

    Viele Grüße
    Frank

    Moin Dieter,

    ich "kenne" nur Herbert Janicke (*15.01.1911), NSDAP #1752525, SS #313943

    im Dezember 1938 im SS-Stammbez. 2 (Frankfurt/Main) (SS-DAL 1938 Nachtrag: SS-Ustuf am 09.11.1938)
    am 09.11.1939 PV Frankfurt/Main (anläßlich seiner Beförderung zum Oltn.d.SchP)
    01.12.1941 noch Oltn.d.SchP (Orpo RRL 1941)
    00.02.1942 Führer 1/Pol.Batl. 93 RE: III./Pol Rgt 24

    Viele Grüße
    Frank

    PS:
    Dann hast du geschrieben

    Hauptmann d. Sch. Janicke, PV Frankfurt/M.., ab 2.8.42 III.Pol. 24, gefallen am 9.5.43 bei Stozek, nordostwärts von Kremianez/Ukr.

    Es gab aber (RRL 1941) noch einen Ltn. Herbert Jähnke (*12.03.1914) NSDAP #5771464 ...

    Hallo zusammen,

    ein weites Puzzleteil von https://collections.ushmm.org/search/catalog…y=2111&z=8.6e-5 vermutlich vom Jahreswechsel 1942/1943

    Unter dem angebenen Link finden sich zahlreiche Dokumente zur Orpo - es lohnt sich ....

    Verzeichnis der Anzahl der Offiziere (einschl. der Verwaltungsbeamten im Offiziersrang) beim Kommandeur der Ordnungspolizei Shitomir

    1. Kommandeur d.Orpo Oberstleutnant d.Gend. Oemler
    2. Stabsoffz. Major d.SchP Hirsch
    3. Adjutant Oltn. d.Gend. Kietzmann (abgelöst durch Ltn.d.SchP.d.Res. Metz)
    4. Kraftfahroffizier Oltn. d.SchP Peinhopf
    5. Nachrichtenoffizier Oltn. d.SchP Koßmann (abgelöst durch Oltn. d.SchP Barth)
    6. Führer d.N-Staffel Rev.-Ltn. d.SchP Beddaisch (abgelöst durch Rev.-Ltn. d.SchP Wiemer)
    7. Führer d.K-Staffel Rev.-Ltn. d.SchP Goßler
    8. Gerichtsoffizier Ltn. d.SchP.d.Res. Dr. Flatzek
    9. Luftschutzoffizier Ltn. d.SchP.d.Res. Kauerauf
    10. Waffenmeister ?? Schlögel

    11. Pol.Oberinsp. (Wirtschaftsabt.) Ullrich
    12. Pol.Insp. (Wirtschaftsabt.) Grust
    13. Pol.Sekr. (Wirtschaftsabt.) Besse (abgelöst durch Pol.Sekr. Lotz)
    14. Pol.Sekr. (Wirtschaftsabt.) Götz

    15. Adjutant beim SS- und Polizeiführer Hptm.d.Gend. Meyer (wurde gestrichen)
    16. Adjutant beim Generalkommissar Oltn.d.SchP.d.Res. Harning
    17. Ordonnanzoffizier Ltn.d.SchP.d.Res. Nägele
    18. Ordonnanzoffizier Ltn.d.SchP.d.Res. Becker
    19. Ordonnanzoffizier Ltn.d.SchP.d.Res. Menzel
    20. Ordonnanzoffizier Ltn.d.SchP.d.Res. Dauberschmidt
    -----------------------------------------------------
    21. Kommandeur d.Gend. Oberstleutnant d.Gend. von Bredow
    22. stellv.Kommandeur Hptm.d.Gend. Dörge
    23. Bürooffizier Bez.-Ltn. Wolf

    24. Gend.-Hauptm.-Führer Mosyr Bez.-Oltn.d.Gend. Kohlmarger
    25. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Stolz
    26. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Kellermann
    27. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Naß
    28. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Durdel
    29. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Schuler
    30. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Jahn

    31. Gend.-Hauptm.-Führer Korosten Hptm.d.Gend. Beyes
    32. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Spörhase
    33. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Springer
    34. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Petermann
    35. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Röder
    36. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Lachner
    37. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Sterk
    38. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Burow
    39. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Oschaburg
    39. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Schulz
    41. Gend.-mot.-Zug Führer Bez.-Ltn.d.Gend. Berndt

    42. Gend.-Hauptm.-Führer Berditschew Hptm.d.Gend. Wahlbrink
    43. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Kurzhalz
    44. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Mateja Hisch
    45. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Behrens
    46. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Dutkowski
    47. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Reichert
    48. Gebietsführer Bez.-Oltn.d.Gend. Lange
    49. Gend.-mot.-Zug Führer Bez.-Ltn.d.Gend. Silbe

    50. Gend.Hauptm.-Führer Winniza Hptm.d.Gend. Heschl
    51. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Baumgärtner
    52. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Wagner
    53. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Kube
    54. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Stelling
    55. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Heinze
    56. Gebietsführer Bez.-Ltn.d.Gend. Gottschalk
    57. Gend.-mot.-Zug Führer Bez.-Oltn.d.Gend. Matzek
    58. Gend.-mot.-Zug Führer Bez.-Oltn.d.Gend. Graul

    59. Leitender Verw.Beamter Pol.-Inspektor Kissling
    60. Verwaltungsbeamter Pol.-Obersekretär Dunkler
    61. Verwaltungsbeamter Pol.-Obersekretär Macklert
    62. Verwaltungsbeamter Pol.-Sekretär Schreier
    63. Verwaltungsbeamter Pol.-Obersekretär Nitsche
    64. Verwaltungsbeamter Pol.-Obersekretär Vorderlage
    65. Verwaltungsbeamter Pol.-Obersekretär Schlör
    -----------------------------------------------
    66. Schutzpolizei-Dienstabt. Shitomir Hptm. d.SchP Netzbandt (abgelöst durch Oltn.d.SchP Bahrmann)
    67. Schutzpolizei-Dienstabt. Shitomir Rev.-Oltn.d.SchP Dietzsch
    68. Schutzpolizei-Dienstabt. Shitomir Rev.-Oltn.d.SchP Fischer
    -----------------------------------------------
    69. Schutzpolizei-Dienstabt. Berditschew Rev.-Ltn.d.SchP Albrecht
    70. Schutzpolizei-Dienstabt. Berditschew Rev.-Ltn.d.SchP Ullrich
    71. Verwaltungsbeamter Pol.-Sekretär Fischer
    -----------------------------------------------
    72. Schutzpolizei-Dienstabt. Winniza Rev.-Oltn.d.SchP Bahrmann (abgelöst durch Hptm.d.SchP Netzbandt)
    73. Schutzpolizei-Dienstabt. Winniza Rev.-Ltn.d.SchP Zimmermann
    74. Schutzpolizei-Dienstabt. Winniza Rev.-Ltn.d.SchP Hesch
    75. Verwaltungsbeamter Pol.-Sekretär Schaller
    ------------------------------------------------
    76. Aufsichtsoffizier Batl.108 Hptm.d.SchP. Dr. Wallaschek
    77. Verwaltungsbeamter Batl.108 Pol.Obersekretär Schettler
    78. Verwaltungsbeamter Batl.108 Pol.Sekretär Schneidewind
    79. Verwaltungsbeamter Batl.108 Pol.Sekretär Donat
    ------------------------------------------------
    80. Aufsichtsoffizier Batl.109 Hptm.d.SchP. Wegner
    81. Verwaltungsbeamter Batl.109 Pol.Inspektor Huppertz
    82. Verwaltungsbeamter Batl.109 Pol.Sekretär Mummerz
    ------------------------------------------------
    83. Aufsichtsoffizier Batl.110 Hptm.d.SchP. Krüger
    84. Verwaltungsbeamter Batl.110 Pol.Obersekretär Saffran
    85. Verwaltungsbeamter Batl.110 Pol.Sekretär Lotz (abgelöst durch Pol.Sekretär Bosse)
    ------------------------------------------------
    86. Aufsichtsoffizier Batl.11 lit. Hptm./Major d.SchP. Draub
    87. Verwaltungsbeamter Batl.11 lit. Pol.Sekretär Auert
    88. Verwaltungsbeamter Batl.11 lit. Pol.Sekretär Stegmüller
    ------------------------------------------------
    89. Aufsichtsoffizier Batl.25 lett. Major d.SchP. Mews
    90. Verwaltungsbeamter Batl.25 lett. Pol.Obersekretär Hansch

    RG-31.096M.0005.00000779 KdO Shitomir (Jahreswechsel 1942-1943).jpg RG-31.096M.0005.00000780 KdO Shitomir (Jahreswechsel 1942-1943).jpg

    Viele Grüße
    Frank

    Hallo zusammen,

    es dürfte sich um dieses Bild handeln (unter dem Reiter Opfer)

    https://www.memorialmuseums.org/denkmaeler/vie…n-von-Schytomyr

    Vermutlich war auch mein Großvater (Brückenbau-Batl. 255) vor Ort, nach seinen Feldpostbriefen wartete er recht lange in Shitomir auf die Eroberung von Kiew.

    Viele Grüße
    Frank

    PS:
    Vorausgegangen war die Erhängung dieser 2 jüdischen Gerichtsmitarbeiter. Ihnen wurde vorgeworfen, vor der deutschen Besatzung mit dem sowjetischen NKWD zusammengearbeitet zu haben und für den gewaltsamen Tod von 1.300 Ukrainern verantwortlich zu sein.
    https://www.yadvashem.org/holocaust/this…ugust/1941.html

    Das Ganze ist auch gefilmt worden: https://archiv-akh.de/filme/3349#1

    Moin Apatin,

    ein guter Einstieg ist das nicht - du brichst mit drei Worten alle Rekorde :(:(

    Wer soll bitte mit deinen Einzeiler etwas anfangen und darauf antworten wollen?

    Auszug aus den Forumsregeln:
    Bestandteil eines jeden Posts ist die Anrede, der abschliessende Gruß.

    Rudolf Sembol war Ostuf in der Waffen-SS und kein Ostuba.

    Johann Heinrich
    April 6, 2021 at 12:07 PM

    Viele Grüße
    Frank

    Hallo zusammen,

    wir hatten hier im Forum schon:

    • einen Oltn.d.SchP Arthur Bergmann (*26.11.1898), 1941/1942 im Pol.Batl. 304 Leiter Kfz-Zug, am 22.06.1946 in Chemnitz hingerichtet
      (Quelle: Todesurteile sowjetischer Militärgerichte).
      Meine Vermutung: er könnte eventuell der "Bergmann" aus Teschen sein.
    • einen Major Bergmann, im April 1945 in Bielefeld:
      In Bielefeld, Sedanbunker, befand sich bis zum Verlassen der Stadt neben dem Stab Oberst Sommer auch der Stab der Polizei unter Major Bergmann und der Luftschutzoffizier, Polizei-Hauptmann Groß.
      - RE: SS-Pol.Btl.zbV -

    Viele Grüße
    Frank

    Hallo Grotian,

    zu Bialowieza gibt es sicher Informationen:

    Sodann tauchte das Bataillon am 8. Juli 1941 im Gebiet um Białowieża auf, wo es bis 10. Juli 1941 hunderte Juden festnahm, die anschließend nach Hajnówka deportiert wurden. Das dort errichtete Gefangenenlager wurde in der ersten Hälfte des Juli 1941 vom Polizei-Bataillon 309 bewacht.
    (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Polizei-Bataillon_309)

    Weitere Informationen findest du einsehbar (und auch zum Herunterladen) im Bundesarchiv:
    Signatur R20/58 https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direkt…9-899917c6ddb1/
    Signatur R20/59 https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direkt…9-3520bae0dfd0/

    Wurde dein Vater am 17.08.1900 geboren?

    Viele Grüße
    Frank


    PS:

    Die fraglichen Wuppertaler Urteile findest du unter https://junsv.nl/westdeutsche-gerichtsentscheidungen - es sind die Prozesse Nr.664 und Nr.792 und ein Urteil des LG Darmstadt vom 25.02.1977 (Nr. 840)

    (ich schiebe die Beiträge nachher zusammen)

    Hallo zusammen,

    Trotzdem gibt es einen Befehl von Himmler, indem er sinngemäss die Absetzung eines Polzeipräsidenten im Westen
    wegen Versagens und dessen Versetzung zur Einheit Dirlewanger zum Häuserkampf nach Warschau verkündet.
    [Aus meiner Sicht muss hiermit SS-Oberführer Flasche gemeint sein.]

    https://www.landesarchiv-nrw.de/data02/Abt_Rhe…7_00007_087.jpg

    Tatsächlich dürfte hier der SS-Brigadeführer Rudolf Weiß gemeint sein, der am 1.September 1944 als Polizeipräsident Metz bei Annäherung allierter Truppen überstürzt Metz verlassen hatte.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_We…8SS-Mitglied%29

    Viele Grüße
    Frank

    Hallo zusammen,

    nun mußte ich erst einmal das "Original" dieses Erlasses suchen ...

    in der Regel waren für die Wachverstärkungen aber nur Angehörige der Stammabteilungen vorgesehen. Aber auch nur die Angehörigen, welche altersbedingt der Stammabteilung zugeordnet waren. So jedenfalls sah es der Geheimerlass von A. H. vom 17.08.1938 vor.

    Das ist so nicht ganz richtig: der Erlass erwähnt Stammpersonal zwar im Zusammenhang mit der Verstärkung der SS-Totenkopfverbände
    "Die SS-Totenkopfverbände bilden die Stämme für die Verstärkung der SS-Totenkopf­verbände (Polizeiverstärkung) und werden in der Bewachung der Konzentrationslager durch Angehörige der Allgemeinen SS, die das 45.Lebensjahr überschritten haben und militärisch ausgebildet sind, ersetzt.",
    aber nicht nicht notwendigerweise im Zusammenhang mit den Stammabteilungen der Allgemeinen SS (auch wenn hier auch die älteren SS-Angehörigen - sowie diejenigen, die z.B. beruflich stark eingebunden waren - untergebracht waren).

    Aber auch:
    "Die Ausbildung der für den Kriegsfall vorgesehenen Verstärkung der SS-Toten­kopf­ver­bände im Alter zwischen 25 und 35 Jahren erfolgt im Frieden durch die Ergänzungs­ein­hei­ten der SS-Totenkopfverbände."

    Zudem erlaubte die «Notdienstverordnung» vom 15. 10. 1938 eigentlich fast alles, was im im folgendem der Durchführung des Vierjahresplanes «zur Sicherstellung des Kräftebedarfs für Aufgaben von besonderer staatspolitischer Bedeutung» diente.

    In der späteren Praxis wurden tatsächlich überwiegend ältere SS-Angehörige bis hinunter zu Jahrgängen in den 1880ern zur Polizeiverstärkung herangezogen, es lassen sich aber schon im Herbst 1939 Angehörige der Jahrgänge 1920/1921 finden, die zum KL-Dienst herangezogen wurden. Der Meridian der mir bekannten lag etwa beim Jahrgang 1905.

    Erlass vom 17.08.1938 zum Verhältnis von Wehrmacht und SS (Auszüge)

    Durch Ernennung des Reichsführers SS und Chef der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern am 17. 6. 1936 (Reichsgesetzbl. I S. 487) habe ich die Grundlage zur Vereinheitlichung und Neugliederung der Deutschen Polizei geschaffen.
    Damit sind auch die dem Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei bereits vorher unterstehenden Schutzstaffeln der NSDAP in eine enge Verbindung zu den Aufgaben der Deutschen Polizei getreten.
    Zur Regelung dieser Aufgaben sowie zur Abgrenzung der gemeinsamen Aufgaben der SS und der Wehrmacht ordne ich zusammenfassend und grundlegend an:

    I. Allgemeines

    Die SS in ihrer Gesamtheit, als eine politische Organisation der NSDAP, bedarf für die ihr obliegenden politischen Aufgaben keiner militärischen Gliederung und Ausbildung. Sie ist unbewaffnet.
    Für besondere innerpolitische Aufgaben des Reichsführers SS und Chef der Deutschen Polizei, die ihm zu stellen ich mir von Fall zu Fall vorbehalte, oder für die mobile Ver­wendung im Rahmen des Kriegsheeres (SS-Verfügungstruppe) sind von der Anordnung der Ziffer 1) folgende bereits bestehende bzw. für den Mob.-Fall aufzustellende SS-Ein­heiten ausgenommen:
    - die SS-Verfügungstruppe
    - die SS-Junkerschulen
    - die SS-Totenkopfverbände
    - die Verstärkung der SS-Totenkopfverbände (Polizeiverstärkung)
    (..)

    II. Die bewaffneten Einheiten der SS

    A) Die SS-Verfügungstruppe
    1.) (..)
    2.) (..)
    Für den Mob.-Fall stehen zur Sicherstellung des Ersatzes der SS-Verfügungstruppe die Stämme der Ergänzungseinheiten der SS-Totenkopfverbände zur Verfügung, denen im Frieden die kurzfristige Ausbildung der Verstärkung der SS-Totenkopfverbände obliegt (siehe C 2)
    (..)
    3.) Bestimmungen für den Mob.Fall.
    a) (..)
    b) Zur Sicherstellung eines Ersatzes, der den allgemeinen Bestimmungen fur die Einstellung in die SS-Verfügungstruppe und ihrem weltanschaulich-politischen Geist entspricht, stehen im Kriege die Stämme der Ergänzungseinheiten der SS-Toten­kopf­verbände zur Verfügung, denen im Frieden die kurzfristige Ausbildung der Verstärkung der SS-Totenkopfverbände obliegt.
    Alle Angehörigen der SS, die in der SS-Verfügungstruppe ihrer Wehrpflicht genügt haben, sind im Mob.Fall im allgemeinen wieder zur Auffüllung der SS-Verfügungstruppe zu verwenden. Ältere Jahrgänge der SS-Verfügungstruppe, soweit sie nicht als Ersatz für die SS-Verfügungstruppe gebraucht werden, können auch zur Auffüllung für die im Mob.Fall aufzustellende Verstärkung der SS-Totenkopfverbände (Polizeiverstärkung) verwandt werden.
    Der Ersatz der SS-Verfügungstruppe im Mob.Fall ergänzt sich aus Freiwilligen der jüngsten wehrpflichtigen, unausgebildeten Jahrgänge.

    B. Die SS-Junkerschulen

    (..)

    C. SS-Totenkopfverbände

    1.) Die SS-Totenkopfverbände sind weder ein Teil der Wehrmacht noch der Polizei. Sie sind eine stehende bewaffnete Truppe der SS zur Lösung von Sonderaufgaben polizeilicher Natur, die zu stellen ich mir von Fall zu Fall vorbehalte.
    Als solche und als Gliederung der NSDAP sind sie weltanschaulich und politisch nach den von mir für die NSDAP und die Schutzstaffeln gegebenen Richtlinien auszuwählen, zu erziehen und durch Einstellung von S S - t a u g l i c h e n Freiwilligen, die ihrer Wehr­pflicht grundsätzlich in der Wehrmacht genügt haben, zu ergänzen. Besondere Ausnahme­fälle unterliegen der Zustimmung der Wehrmacht. Sie unterstehen dem Reichsführer-SS und Chef der Deutschen Polizei, der mir für ihre Organisation, Ausbildung, Bewaffnung und volle Einsatzfähigkeit verantwortlich ist.
    Der Reichsführer-SS und Chef der Deutschen Polizei wird ermächtigt, im Einvernehmen mit dem Oberkommando der Wehrmacht geeignete Freiwillige der Wehrmacht vor ihrer Entlassung zu werben. Die Dienstverpflichtung der Unterführer und Manner betragt 12 Jahre. Die beim Heer verbrachte Dienstzeit ist anzurechnen. Die notwendige Dienstzeit­versorgung bleibt einer späteren Regelung vorbehalten. Die SS-Totenkopfverbände erhalten ihre Geldmittel durch das Reichsinnenministerium.
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    5.) Bestimmungen fur den Mob.Fall
    Die SS-Totenkopfverbände bilden die Stamme für die Verstärkung der SS-Totenkopf­verbände (Polizeiverstärkung) und werden in der Bewachung der Konzentrationslager durch Angehörige der Allgemeinen SS, die das 45.Lebensjahr überschritten haben und militärisch ausgebildet sind, ersetzt. Die bisherigen Stämme der zwei Ergänzungseinheiten zur kurzfristigen Ausbildung der Verstärkung der SS-Totenkopfverbände treten als Stämme der Ergänzungseinheiten für die SS-Verfügungstruppe zu letzterer über.

    D. Verstärkung der SS-Totenkopfverbände (Polizeiverstärkung).

    1.) Die Verstärkung der SS-Totenkopfverbände ist eine Polizeitruppe, die im Bedarfsfall auf meinen Befehl, im Mob.Fall jedoch grundsätzlich aufgestellt und bewaffnet wird.
    2.) Ihre Stärke bestimmt der Reichsführer-SS und Chef der Deutschen Polizei innerhalb der Gesamtstärke aller Polizeieinheiten, die ich für das Reichsgebiet festsetzen werde.
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    III. Die Allgemeine SS

    Alle übrigen, vorstehend unter I und II nicht aufgeführten Angehörigen der allgemeinen, also unbewaffneten SS stehen der Wehrmacht im Kriegsfalle nach den Bestimmungen des Wehrgesetzes zur Verfügung.
    In Anbetracht jedoch der besonderen innerpolitischen Aufgaben, die die SS in enger Verbindung mit der Deutschen Polizei im Mob.Fall zu lösen hat, bestimme ich :
    1.) Der Stab des Reichsführers-SS, die Stabe der drei Hauptämter (SS-, SD- und RuS- Hauptamt), die SS-Oberabschnittsstäbe und SS-Abschnittsstäbe bleiben im Kriegsfalle für
    Aufgaben polizeilicher Art bestehen. Ihre Stärke, die auf das notwendigste Mass zu beschränken ist, regelt der Reichsführer-SS. Die für diese Stabe vorgesehenen SS-
    Angehörigen sind im Kriegsfall fur den genannten Zweck von der Verwendung in der Wehrmacht zurückzustellen.
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    Das "Original" kann man hier herunterladen (Seiten 185-193).

    Viele Grüße
    Frank

    Medizinstudium, Dr. med, Allgemeinmedizin Praxis in der Jauerstr. in Liegnitz/Niederschlesien ab circa 1934

    Hallo Reiner,

    es findet sich bereits im Liegnitzer Adressbuch von 1930 ein Eintrag für Dr. J.Schoen in der Jauerstraße 1 - er hat die Praxis von Dr. W.Wirsig übernommen.

    Einträge 1926 und 1930

    1926 Liegnitz, Jauerstraße 1.jpg   1930 Liegnitz, Jauerstraße 1.jpg

    Viele Grüße
    Frank

    Hallo Reiner,

    dein Großvater war SS-Untersturmführer in der Allgemeinen SS, nicht in der Waffen-SS.
    Und kein SS-Untersturmbannführer, diesen Rang gab es nicht!

    In der SS-Sanitäts-Oberstaffeln der Allgemeinen SS wurde das medizinische Personal (Ärzte, Apotheker, Sanitäter) gesammelt (in den Sanitäts-Staffeln das medizinische Personal eines Sturmbanns). Diese Sanitäts-Oberstaffeln oder Sanitäts-Staffeln waren räumlich dem Einzugsgebiet einer SS-Standarte bzw. eines Sturmbanns zugeordnet. Im Falle deines Großvaters der 70.SS-Standarte in Glogau.

    Hier wurde quasi eine weitere, einsatzspezifische Gruppierung innerhalb der Allgemeinen SS in Vorbereitung des Kriegseinsatzes - ähnlich den SS-Kraftfahr-, SS-Reiter-, SS-Nachrichten und SS-Pioniereinheiten, die jedoch großräumiger strukturiert waren, aufgebaut.

    Der Einsatz dieser "zivilen" Einheiten (im Gegensatz zur SS-Verfügungstruppe) bestand überwiegend in allgemeiner, auch weltanschaulicher, und fachspezifischer Aus- sowie Fortbildung und der Teilnahme und ggf. Schutzdienst bei Veranstaltungen - aber im späteren Verlauf, sofern noch im Heimatgebiet, auch in der befohlenen Unterstützung bei Deportationen der jüdischen Bevölkerung.

    Weiterhin bestand für jeden SS-Angehörigen (auch bereits für SS-Bewerber) die gefährliche Möglichkeit, im Rahmen der KL-Verstärkungen im Herbst 1938 oder 1939 zum kurzfristigen Einsatz als Wachverstärkung in Konzentrationslagern befohlen zu werden (was für manche auch ein Dauereinsatz wurde ...).

    SS- und NSDAP-Parteimitgliedschaft waren zwei Paar Schuhe: die NSDAP hatte ab 1.Mai 1933 einen Aufnahmestopp, sodaß sich viele anderen Parteiorganisationen wie SS, SA, NSV usw. zuwenden mußten um ihre äußerliche Loyalität zum neuen System zu bekunden.

    Ein Einsatz in der Wehrmacht war für SS-Angehörige nichts außergewöhnliches. So konnten z.B. auch viele WK1-Teilnehmer, die sich zunächst der SS zuwandten, später erfolgreich unter Aufgabe ihrer SS-Mitgliedschaft zu einer wieder wachsenden Wehrmacht übertreten.

    Ich vermute hier den Anlass zur Beförderung zum SS-Führer auch in einer Beförderung innerhalb der Wehrmacht, obwohl es auch andere Optionen geben könnte - für die man aber mehr aus der SSO in Erfahrung bringen müsste.

    Viele Grüße
    Frank