Posts by HERCULES

    Moin Schlichi,

    danke dafür!
    Das ist aber interessant, dass die Mobilmachung erst am 01.01.1940 erfolgt sein soll.
    Ich habe die FPN nämlich in Verbindung mit einer Stationierung der Batterie in Ostfriesland ab dem 02.09.1939 gelesen. Es war ein Schreiben, in dem sich ein Landwirt über die Flurschäden auf seiner Weide beschwerte. Adressiert war das Schreiben an die FPN 24585.

    Grüße, Lars

    Guten Abend zusammen,

    nach mehreren Ortsbegehungen konnte ich jetzt möglicherweise den korrekten Standort der Flugabwehrstellung ermitteln.
    Ich habe mich jetzt weiter in Richtung Nord/Ost bewegt, da der Winkel dort westentlich besser passte. Die Flugabwehrstellung befand sich jetzt möglicherweise mitten im Feld zwischen dem "Hingstlandsweg" und dem "Reithammerweg". Ich hab die Position grob in der angehängten Karte markiert.
    Dann könnte diese Flakstellung zu der Batterie gehören, die sich ab dem 02.09.1939 für 4 Wochen am Reithammerweg befunden hat. Die Stellungen der Batterie befanden sich jeweils auf der Nord- und Südseite des Reithammerweges mitten im Feld. Die abgebildete Flak wäre dann ein Geschütz der "Südseite".
    Soweit die Theorie, ich habe mich dann mal daran versucht das alte Bild als Transparenz auf das neue Foto zu legen. Die Position stimmt nicht ganz genau, aber ich denke schon, dass sich die Flak in dem Bereich befunden hat.

    Viele Grüße, Lars

    Hallo zusammen,

    Karl, bei den entstandenen Schäden ging es meist um Gebäudeschäden.
    Zum Beispiel gab es einen Fall, wo eine Flakgranate in den Dachstuhl eines Hauses gefallen ist. Diese ist nicht detoniert, hat aber trotzdem Schaden verursacht. Der Bewohner des Hauses hatte auch noch eine recht kreative Zeichnung angehängt auf der ein Haus, eine Flakgranate auf dem Dach und ein Richtungspfeil eingezeichnet waren. Das "Bild" war auch noch mit farblichen Akzenten versehen, leider fehlte dem Zeichner insgesamt ein wenig die künstlerische Begabung.

    Zur Einheitenfindung, vorab danke für die Infos Roy;
    Ich konnte heute in den Akten, die sich mit durch die Wehrmacht verursachten Flurschäden beschäftigt, auch noch relevante Informationen finden.
    Am 10.11.1939 wurde eine Beschwerde durch einen Landwirt in Tjüche (heute Marienhafe) eingereicht, der sich über Flurschäden beklagt, die durch eine Flak-Batterie verursacht worden ist. Die Batterie soll am 02.09.1939 in Stellung gegangen sein und hat sich zum Zeitpunkt der Beschwerde noch in Stellung befunden. Als Referenzeinheit wird dort die Flakgruppe Oldenburg genannt. Ich konnte mir leider nicht alle Informationen aufschreiben, allerdings habe ich eine Kopie angefordert. Sobald ich diese erhalten habe, kann ich vielleicht noch nähere Informationen zur Einheit erarbeiten.
    Geht man jetzt von der FlakGrp Oldenburg aus, gliedert diese sich wiederum in der 3. Flak-Divison ein.

    Edit: Ich denke es handelt sich bei der abgebildeten Flak um ein Geschütz des Flak-Regiments 26 -> http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/F…nter/FR26-R.htm


    Viele Grüße, Lars

    Hallo,

    evtl. kann ja die "passende" Einheit gefunden werden ?

    Hallo Roy,

    ich habe mir auch schon Gedanken über die Einheit gemacht, allerdings fällt eine Zuordnung hier sehr schwer. Ich habe in Unterlagen des örtl. Staatsarchives im Bezug auf Beschädigungen von Gebäuden/Ländereien durch Flakgranaten, desöfteren "8. Flak-Brigade" gelesen.
    Die 8. Flak-Brigade beheimatete, jedoch erst seit 1943, auch das "Flak-Regiment 63" oder auch "Flakgruppe Ostfriesland" genannt.

    Allerdings steht in dem "Bericht" im Ostfreesland Kalender 1942, der auch das Bild enthielt, dass die Einheiten aus Ostpreußen nach Ostfriesland verlegt haben. Ich weiß jetzt allerdings nicht, in wie weit dass der Wahrheit entspricht und verwertbar ist.

    Die Seehafenstädte Emden und Wilhemshaven, die das eigentliche Ziel der Bombenangriffe darstellten, erhielten Flak-Schutz durch Einheiten der Marine. Für das ostfriesische Festland ist dann die "Flakgruppe Ostfriesland" als Lw-Verband zuständig gewesen. Das Kriegstagebuch der "Flakgruppe Ostfriesland" soll sich im Militärarchiv Freiburg befinden, eventuell bekomme ich im nächsten Jahr die Möglichkeit, dieses einzusehen. Das könnte Klarheit schaffen.
    Soweit meine Theorie!

    Viele Grüße, Lars

    Moin,

    eine zweite Flak direkt daneben schließe ich aus, da dieses Gebilde dafür zu nah an der abgebildeten Flak steht.

    Zu der Stellung allgemein muss ich dir Recht geben, Karl. Allerdings weiß ich auch nicht, was sich noch an Objekten in der Umgebung dieser Flak befunden hat.
    Dass der Soldat ein EM in Händen hält, würde ich jetzt nicht als solches interpretieren. Die Haltung des Objektes in Händen und die "helle" rechte Spitze, sieht mir sehr nach Munition aus.
    Zu der Szenerie, vielleicht wurden für das Foto Ladetätigkeiten imitiert? Dass würde auch das "schulmäßige" Auftreten erklären.

    Ob sich in der direkten Umgebung noch weitere Geschütze befunden haben, kann ich leider nicht sagen. Ich konnte darüber keine Informationen finden und auch Zeitzeuge konnte sich nicht erinnern.
    In einiger Entfernung (ca. 3-4km) befand sich eine Stellung mit einem Scheinwerfer, einem Richtungshöhrer und dazugehörigem Generator/Stromquelle sowie zwei U-Baracken.

    Grüße, Lars

    Moin,

    zur eventuellen Positionierung hinter dem Kanal/Graben; das Problem bei dem Vergleichsfoto ist dass, im Gegensatz zum historischen Foto, die Brennweite different ist. Ich hatte im Moment der Aufnahme leider nur die Kamera des Mobiltelefons zur Hand, von daher ist nicht so gelungen.
    In Natura passt der Abstand zur Kirche relativ gut. Ich werde es die Tage nochmal versuchen, eine exaktere Aufnahme mit der gleichen/ähnlichen Brennweite wie beim Original zu machen.
    Die Böschung des Grabens beginnt auf dem Originalfoto quasi direkt hinter der Baracke, soweit ich das richtig erkennen kann.

    Das mit dem Unterstand klingt aufjedenfall nach einer plausiblen Möglichkeit, allerdings ist es wirklich schwer zu erkennen. Ein Munitionsstapel hatte ich auch schon in Verdacht, allerdings nur für das vordere Objekt, mit dem "eckigen" Schattenwurf.

    Dass der Kalender ein Propagandablatt ist, trifft aufjedenfall zu. Der Bericht über die Luftverteidigung am "nordwestlichen Eckpfeiler gegen England" ist, bis auf die interessanten Fotografien, auch nicht verwertbar.

    Viele Grüße, Lars

    Edit: Hier nochmal kurz das Terretorium via google-maps: https://goo.gl/maps/LTruxxHDNqM2
    Dort wo jetzt der bewaldete Hügel mit Wanderwegen ist (ehm. Müllberg), war früher ein kleiner See, wie der südliche Bahnkolk.

    Guten Tag zusammen,

    ich habe vor kurzem eine Fotografie einer 88mm Flugabwehrkanone, mit der Kirche meines Heimatortes im Hintergrund, gefunden. Leider ist die Fotoaufnahme in relativ schlechter Qualität abgedruckt worden.
    Zu sehen ist das Geschütz an sich, die Besatzung (scheinbar während eines Ladevorganges) und dahinter eine Baracke.
    Das Bild ist im sog. "Ostfreesland Kalender 1942" erschienen. Es wurden keine Angaben zum Aufnahmeort gemacht, das Bild war folgendermaßen betitelt:
    "Wehe dem Engländer, der in den Wirkungsbereich der schweren deutschen Flakgeschütze geriet"

    Ich habe versucht, die genaue Position durch Ortsbegehungen festzustellen und diesbezüglich ein aktuelles Foto angehängt. Ich habe auf diesem Foto die vermutlichen Positionen markiert, da dort auch das Gras eine andere Farbe aufweist. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das mit der ehm. Stellung zusammenhängen könnte.

    Auf der alten Fotografie sieht man außerdem noch ein paar Kühe, einen Kanal und etwas Undefinierbares, im Hintergrund links neben der Flak und rechts vorne im Bild.

    Vielleicht kann jemand mit erfahrenem und fachkundigem Blick noch ein paar Informationen erkennen und/oder meine vermutete Position bestätigen bzw. korrigieren, soweit möglich.

    Vielen Dank im Voraus und Grüße,

    Lars

    Guten Abend,

    ich denke auch, dass man nur noch eventuelle Szenarien spekulieren kann.
    Für meinen Teil habe ich, durch die zahlreichen Antworten, einige Informationen über diese Ringstände gewinnen und verstehen können.
    Vielen Dank dafür!

    Grüße, Lars

    Guten Abend,

    danke für die zahlreichen Antworten!
    Es handelt sich um die Bahnstrecke, die Gerd beschrieben hat. Diese ist auch heute noch intakt.

    Die Information über die Einheitsblätter klingt sehr interessant, das war mir noch nicht bekannt. Wo kann ich diese Blätter finden und zuordnen?
    Die Brücke hat keinen besonderen Eigennamen, ich weiß nicht ob die Positionsangabe auch ausreichend ist (Bahnlinie Norden – Emden bei Km 24,130 ( Osteel / Schrankenposten 7))

    Viele Grüße, Lars

    Guten Abend,

    ob die Ringstände tatsächlich Teil des Friesenwall-Projektes waren, ist durchaus möglich.
    In der Stadt Aurich, die direkt in der Nähe meines Heimatortes liegt, wurden viele Panzergräben sowie einige Ringstände ausgebaut um die Stadt im Friesenwall-Projekt auszubauen. Die Arbeiten wurden fast ausschließlich von Gefangenen des Konzentrationslagers in Engerhafe durchgeführt.
    Auch heute noch sind Reste der PzGräben erkennbar!
    In einem Buch, in dem unter Anderem die Geschichte der Schule meines Heimatortes beleuchtet wird, steht geschrieben, dass am Ende des Krieges der Unterricht nicht mehr durchgeführt werden konnte, da die Klassenräume durch RAD und HJ belegt waren, die im Zuge des Friesenwall-Projektes Panzergräben ausheben sollten.

    Vielleicht wurden die Ringstände auch im Zuge des Friesenwall-Projektes errichtet, im Endeffekt allerdings zur Fliegerabwehr genutzt.

    Ich habe nochmal einen Google-Ausschnitt beigefügt, auf dem habe ich die Ringstände eingezeichnet (rote Punkte), den geplanten Panzergraben nach ZZ-Aussagen (rote Linie) und die Eisenbahnlinie sowie die "Versorgungsstraße" (grüne Linien).
    Auf die Eisenbahnlinie wurden öfters Tieffliegerangriffe geflogen und es gab auch Material- sowie Personenschäden.
    Die "Versorgungsstraße", heutige Bundesstraße 72, war eine wichtige Straße von Emden/Aurich nach Norden, wo sich ein Marine-Depot befand.
    1944 fanden Tieffliegerangriffe auf einen Konvoi auf dieser Straße statt , es wurden dabei fünf Soldaten getötet und viele Fahrzeuge zerstört.


    Da sich die Ringstände jeweils in der Nähe dieser beiden Ziele befanden, gehe ich von einer Nutzung als Fliegerabwehr aus.
    Die Ringstände befinden sich aufjedenfall an "militärtaktischen Stellen".

    Viele Grüße,

    Lars

    Moin Thomas,

    der Witterungsschutz erscheint plausibel und ist mit Sicherheit auch sehr sinnvoll, bei diesen Ringständen. Ich denke mal so ein Objekt war mit "Deckel" gemeint.

    Ist es nachvollziehbar bzw. übliche Praxis gewesen, dass diese Ringstände durch z.B. Luftwaffenhelfer besetzt worden sind?

    Die Besazung muss sich immer in der Nähe des Ringstandes befunden haben um bei Alamierung auch gegen feindliche Flugzeuge wirken zu können.
    Dementsprechend ist es naheliegend, dass z.B. ortsansässige Jugendliche, die noch zu jung für den Einsatz in der Wehrmacht waren, rekrutiert worden sind um diese Ringstände zu besetzen.
    Kann ich dieser Annahme nachgehen bzw. deckt sich dieses mit der gängigen Praxis?

    Viele Grüße, Lars

    Moin,

    vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
    Es ist richtig, es ging mir primär um die Sprengvorbereitungen die zur Zeit des 2. Weltkrieges getroffen wurden. Die Sprengvorrichtungen, die in der BRD aufgrund des kalten Krieges eingerichtet wurden, sind mit Sicherheit sehr ähnlich angelegt.

    Ich weiß leider auch nicht, ob noch weitere Brücken der Bahnstrecke damals mit Sprengkammern versehen worden sind, dies kann ich mir allerdings sehr gut vorstellen. Eventuell wurde die gesamte Brücke auch während des zweiten Weltkrieges von der OT errichtet und ist dementsprechend von vorne herein mit Sprengkammern ausgestattet worden.

    Der Aufwand um diese kleine Brücke unpassierbar zu machen ist mit Sicherheit überschaubar gewesen, das stimmt.

    Vielleicht kann ich noch herausfinden, wo die Sprengmittel gelagert worden sind.

    Grüße, Lars

    Guten Abend,

    ich habe im Bezug auf die Dokumentation der Kriegsgeschichte meines Heimatortes im Landesarchiv Niedersachsen eine interessante Notiz im Bezug auf die Sprengvorbereitung einer Eisenbahnbrücke gefunden.
    Es handelt sich um folgenden Text:

    "Am 19.12.1956 stellte man an der Bahnlinie Norden – Emden bei Km 24,130 ( Osteel / Schrankenposten 7 ) an der Brücke beidseitig Versackungen fest , welche sich bei genauer Prüfung als Sprengkästen der OG Todt herausstellten . Diese wurde geräumt.
    Der Bahn war dies bezüglich nichts bekannt, und deshalb soll die ganze Strecke untersucht werden."

    Ich habe die betreffende Brücke auch ausfindig gemacht und entsprechende Fotos angehängt.

    Ich habe zu dieser Thematik noch einige Fragen, da ich via Internetrecherche wenig finden konnte. Kann man diese Vorgehensweise der Organisation Todt eventuell datieren aufgrund der Herausgabe eines bestimmten Befehles oder wann wurden diese sprengvorbereitenden Maßnahmen in der Regel getroffen?

    Wie kann ich mir das ganze in der baulichen Ausführung vorstellen? Ich konnte vor Ort nichts mehr entdecken, was irgendwie auf Sprengkästen hindeutet. Da 1956 Versackungen festgestellt worden sind, gehe ich davon aus, dass sich diese Sprengkästen oder Schächte unter den Betonfundamenten befunden haben müssen. War dies eine gängige Methode und gibt es eventuell vergleichbare Zeichnungen?

    Wer war für diese Sprenungen zuständig, waren es Pioniereinheiten? Und wurden die Sprengmittel dann von diesen Einheiten mitgeführt oder wurden diese an einem nahegelegenen Ort verwahrt?

    Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen!

    Viele Grüße, Lars

    Moin,

    Im Bezug auf die Kriterien bei der Wahl des Gebildes und des Standortes denke ich mal, dass diese zum Schutz für entsprechendes Terretorium oder für entsprechende Anlagen errichtet wurden, wenn wirklich akute Angriffsgefahr bestand.
    Die beiden Ringstände in meinem Heimatort liegen beide in der direkten Nähe von verursachten Personen- und Materialverlusten durch englische Tieffliegerangriffe. Nachdem diese Angriffe erfolgt sind, stand mit Sicherheit die Frage im Raum, wie man in Zukunft solche Verluste vorbeugen kann und hat sich dementsprechend für den Bau dieser Ringstände entschieden. Das wäre eine plausible Theorie, allerdings weiß ich es auch nicht genau, es ist nur eine Vermutung.
    Zum angeblichen Deckel dieses Ringstandes, dies hat mir der Anwohner erzählt. Wirklich vorstellen kann ich mir das auch nicht, wenn dieser Ringstand mti einem MG ausgestattet war.
    Eine Besatzung von drei Personen ist, meiner Vorstellung nach, auch nicht realistisch. Liege ich da richtig?

    Grüße, Lars