Hallo Ralf,
vielleicht kann ich Dir bei der ein oder anderen Frage vorab schon mal mit Auskünften behilflich sein..
Was bedeuten nun diese Produktionszahlen im Verhältnis zu dem vorhanden Bestand?
Hier sind mir keine näheren Informationen bekannt.
Wie hoch waren die normalen Abgänge an Rollenden Material ohne Feindeinwirkung um ausgeglichen zu sein.?
So allgemein läßt sich das wohl nur schwerlich durch Statistiken etc. darstellen lassen.
Vielleicht kannst Du Deine Frage etwas konkretisieren respektive verfeinern..
Als grober Anhaltspunkt vielleicht der Hinweis, daß in Friedenszeiten ein Fahrzeug oder sogar eine ganze Baureihe erst dann "ausgemustert" wurde, wenn entsprechend geeignete Ersatz-Fahrzeuge beschafft waren.
In Kriegszeiten hat ja eher gezählt, so viel Fahrzeuge wie möglich in Betrieb zu halten, so daß ein Zusammenhang wie " Jetzt ist ein Neu-Fahrzeug in Betrieb genommen, dann können wir ja ein altes ausmustern" oder auch " Wir haben nun ein neues Fahrzeug in Betrieb genommen, dann müssen wir jetzt ein altes dafür ausmustern.. " nicht gegeben war. ( Generell waren solche Zusammenhänge bei der Fahrzeug-Bewirtschaftung der ( Reichs- ) Bahn nicht gegeben ) .
( Ich hoffe, Deine Frage dem Sinne nach getroffen zu haben.. )
Ich habe von der Materie wenig Ahnung - nur so viel, daß nach einer gewissen Kilometerleistung die Räder abgenutzt waren, so daß sie durch Aufschrumpfung neuer Ringe hergerichtet wurden.
Sollte dies übersehen werden, so ist die ganze Achse zu tauschen.
Das "Aufziehen neuer Radreifen" ist eine gängige Arbeit im Rahmen der werkstättenmäßigen Instandhaltung ( in den zentralen Ausbesserungswerken / AW ). Dies erfolgt entweder nach Erreichen eines vorher festgelegten "Laufkilometer-Grenzwertes" ( Erfahrungswerte zugrundegelegt ) oder bei vorher schon eingetretenem konkreten Bedarf. Die Überwachung der Radreifen-Maße ist eine Arbeit, die in vorgeschriebenen Zeit-Abständen ( "Fristen" ) im Bahnbetriebswerk mit Hilfe einer kalibrierten Radreifen-Meßlehre durchzuführen und im Radreifen-Meßblatt als Anhang zum Betriebsbuch zu dokmentieren sind. ( Sicherheits-relevantes Bauteil ) .
In der Regel erfolgt dabei ein Austausch des Radsatzes oder der Radsatzgruppe der Lok mit zuvor bereits aufgearbeiteten Exemplaren, damit die Lok schneller wieder in Betrieb gehen kann.
Gleichwohl hat jedes Lokpersonal bei den Vorbereitungs- und Abschlußarbeiten ( vor bzw. nach der Fahrt / Schicht ) eine Sicht- und Klangprobe an den Radreifen durchzuführen.
In der Summe aller Dinge läßt sich festhalten, daß ein "abgenutzter" oder ein "loser" Radreifen schnell erkannt wird, bevor schlimmeres passieren kann.
Es würde mich freuen, wenn ich damit etwas zum Hintergrund-Verständnis beitragen konnte.
Ansonsten kannst Du gerne Rückfragen an mich richten.
Mit freundlichen Grüßen
( auch von einer 52.80 und einer KML 2 )
MunaLisa