Posts by Nordmende

    Hallo Alexxxx12399,

    die Gesamtdarstellung der von Dir gezeigten handgezeichneten russischen Karte (leider ohne Datum!) mit der Bezeichnung "Безымянный.jpg" (безымянный = namenlos, anonym) würde mich auch interessieren. Das Wasserzeichen zeigt deutlich die Quelle ЦАМО РФ = Zentralarchiv des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation, also derjenigen staatlichen Stelle, wo zurzeit die Scanorgie zur Veröffentlichung der deutschen Beutedokumente stattfindet.
    Die Karte wurde, wie gesagt, per Hand gezeichnet und ist geografisch nicht sehr genau, bzw. weist Fehler auf: der Ort Подклетное (Podkletnoe) liegt nicht auf dem West- sondern auf dem Ostufer des Don, dort wo Podkletnoe eingezeichnet wurde liegt in Wirklichkeit der Ort Semiluki (Семилуки). Dort, wo 168. ID, IR442 eingetragen wurde, liegt die Straße Semilukiweg, die gestrichelt eingezeichnet ist und die lange den Beginn des nordwestlichen Frontverlaufs markierte (mehr als 1 Regiment der 168. ID war nie zeitgleich im Brückenkopf Woronesh!).
    Die eingezeichneten Wäldchen liegen nicht an der richtigen Stelle, wochenlang hart umkämpft waren das Dreieckswäldchen ( роща триугольная) am nördlichen Beginn des Semilukiweges, der von den Deutschen so genannte "Handtuchwald" (роща длинная = langes Wäldchen) weiter nördlich entlang der Stadtgrenze, sowie der Herzwald (роща сердца) an der Nordwestecke, wo der Front in Richtung Universitätsviertel nach Osten umbog. Die weiter nordwestlich gelegene Vorstadt Podgornoe hatte die Wehrmacht schon im Juli räumen müssen .
    Irgendeinen Frontverlauf kann ich der Karte nicht entnehmen.
    Interessanterweise sind aber nahezu alle Batterien der Artillerieregimenter 157 (57. ID) und 175 (75. ID) anscheinend lagerichtig eingezeichnet, z.T. mit Sichtrichtung und Schusswinkel, anscheinend also eine Artilleriekarte.


    Die russischen Abkürzungen für die deutschen Einheiten bedeuten: пд = пехотная дивизия = Infanterie Division, пп = пехотный полк = Infanterie Regiment, ап = артиллерийский полк = Artillerie Regiment. Also 157 ап = AR 157...


    Andreas (Alter Fritz) schau Dir mal die Aufnahmen aus diesem russischen Forum an : http://vif-vrn.ru/viewtopic.php?t=93

    Die Aufnahmen stammen alle aus deutscher bzw. russischer Provenienz zwischen Juli 1942 und Januar 1943 (unmittelbar nach dem Abzug der Deutschen) und stellen den Friedhof mitten in der Stadt auf dem

    Кольцовский сквер ( = Kolzovskyj Platz) dar, Dieser Platz liegt dem heutigen Lenin-Platz vor der Gebietsverwaltung gegenüber. Ist einer der wenigen Parks in der heutigen Millionenstadt Woronesh, mit Rasenflächen, mehreren Brunnen und hohem Baumbestand. Trotzdem gehe ich davon aus, dass, obwohl der Friedhof sofort nach dem Frühlingsbeginn 1943 eingeebnet wurde, die meisten der dort Begrabenen noch heute dort sind. Die Bilder kann man z.T. stark vergrößern, so dass man Details der Inschriften erkennen kann. Sehr viele vom IR 164 (57. ID) dabei...


    Gruß


    nordmende

    Hallo Herbert,


    bis kurz vor seinem Tod im August 2016 mit 96 Jahren war mein alter Herr ein sehr aufgeweckter und interessierter Mensch, von Demenz und Altersschwäche keine Spur! Noch mit 95 Jahren rannte er die 12 Treppenabsätze im Wohngebäude meiner Eltern in Delmenhorst 3 - 4 mal täglich rauf und runter - während ich selbst schon beim ersten Mal völlig aus der Puste kam. Als sich anfangs der 90er Jahre die Gelegenheit auftat, die Ukraine und auch Russland zu bereisen, war mein alter Herr trotz seiner damals fast 75 Jahre sofort dabei. 3 aufeinander folgende Sommer waren wir dort zwischen 6 und 8 Wochen unterwegs. Im ersten Sommer in der West- und Zentralukraine vom Bug bis nach Kiew und in die Gegend, wo die 168. ID am Ost-Rand des Kiewer Kessels bei Beresan und Baryshevka im September 41 in harten Kämpfen gegen die Ausbruchsversuche der Russen aus dem Kessel zu überleben hatte. Im folgenden Sommer waren wir im Gebiet Sumy (Ukraine), weiter in den Gebieten Belgorod, Kursk und Woronesh unterwegs, u.a. im Dorf Yakovlevo an der Straße von Belgorod nach Obojan, wo die Stäbe der 168. ID im Winter 41/42 relativ lange lagen, sowie in Ostrogozhsk, am Don in Uryw / Storozhevoe und Shchuchye, wo die beiden Brückenköpfe der Roten Armee waren, danach noch zu einem Privatbesuch 200 km weiter nördöstlich im Gebiet Tambov (wo der Landkrieg gottlob nie hinkam). Den 3. Sommer verbrachten wir unterwegs über Prochorovka, Belgorod, Tomarovka, Grayvoron, Achtyrka, Kremenchug, Tcherkassy, Winiza,, Zmerinka, Kamenez-Podolsk, bis nach Kolomyia südlich Ivano-Frankovsk (Stanislav), wo mein Vater im März 1944 schwer verwundet wurde und er endgültig die 168. ID verlassen musste. Auf all den Reisen bemerkte Vater zwar, dass sich in den inzwischen 50 vergangenen Jahren die Beschaffenheit des Geländes stark verändert hatte, aber trotzdem erkannte er bestimmte Wegmarken und Örtlichkeiten wieder - und manche, nicht immer sehr angenehme Erinnerung kam wieder hoch.


    Für einen "normalen" Obergefreiten der Wehrmacht hatte mein Vater deutlich mehr Einblick in die Situation vor Ort als er de facto haben durfte, dies lag nicht zuletzt an der langjährigen Tätigkeit als Schreiber Ib und der Vertrauensbasis zu seinem Vorgesetzten Offizier von dem Knesebeck, der gegenüber meinem Vater stets sehr offen und deutlich seine Meinung vertrat und die gleiche Offenheit auch von meinem Vater verlangte. Major (später Oberstleutnant) von dem Knesebeck war auch einer Einzige in der Division, der von den russischen Sprachkenntnissen meines Vaters wusste und manchmal auch profitierte - er schützte seinen einzigen Stabsschreiber (trotz Planzahl gab es keinen zweiten Mann!) vor dem Zugriff von Ic, wohin mein Vater sofort gekommen wäre, wenn dort seine besonderen Sprachkenntnisse bekannt geworden wären. Niemand wollte ganz freiwillig zu den Gefangenenvernehmungen als Dolmetscher bei Ic, der Job war gefährlich - spätestens wenn man selbst in Gefangenschaft geriet. Auch seine persönlichen Notizen verfasste mein Vater in einer von ihm abgewandelten Form von Stenographie und er behielt die Kladde immer direkt bei sich - von diesen Aufzeichnungen durfte selbst von dem Knesebeck nichts wissen. Mein Vater hatte durch seine Tätigkeit Zugang zu Kartenmaterial und Unterlagen, auch zum Inhalt von Telefongesprächen (er saß auch am "Klappenschrank"), die weit über das normale Maß hinausgingen, aufzeichnen durfte er das alles eigentlich nicht! Dazu kamen noch die Informationen die von dem Knesebeck an ihn weitergab, außerdem hat er oft von dem Knesebeck auf Frontfahrten begleitet, z.B. im Herbst/Winter 42 zu den Ungarn am Brückenkopf Uryw und am Brückenkopf Shchuchye am Don. Von dem Knesebeck war stets ausgezeichnet über die Frontlage - nicht nur im eigenen Abschnitt- informiert. Er hatte einen Zwillingsbruder, der 1942/43 als Ia einer Pz.Div. bei der 2. Pz.Armee (später bei der 9. Armee) tätig war und den er mehrmals pro Monat von meinem Vater handvermittelt anrief.

    Natürlich sind die Kopfzahlen beim Ausbruch aus Ostrogozhsk und bei Erreichen der HKL (ohne GR(IR)429!) Schätzungen, dies waren die Schätzungen die von dem Knesebeck gegenüber meinem Vater nannte als sie im Februar 43 bei Belgorod wieder zusammentrafen und das Dienstgeschäft Ib in einem neuen BefehlsKOM wieder aufgenommen werden konnte, der alte BefehlsKOM war noch in Rybnoe bei Ostrogozhsk um den 10. Januar 43 bei einem Il2 Angriff der Russen ausgebrannt.


    Was letztendlich in den KTBs der höheren Stäbe (Korps, Armee, Heeresgruppe) an Eintragungen gemachte wurde, war schon sehr weit weg vom Originalschauplatz, die Fakten, Ortsnamen waren dann nicht immer gesichert, um so mehr als dort das Führen (Schreiben) des KTB meist den jüngsten Adjutanten überlassen wurde, manche hatten auf der Offiziersschule besser aufgepasst als andere, beliebt war das Führen des KTB jedoch nie, zumal die OB mehr oder weniger oft nachkontrollierten und Nachbesserung einforderten. Wenn jedoch eine Ansammlung von Stabsoffizieren einer Division in einen Hinterhalt geriet und Verluste hatte, dann sollte dies auch präzise festgehalten werden. Die Verluste - die ich gestern hier angegeben hatte, sind diejenigen nach den Notizen meines Vater, die auf den Worten von dem Knesebecks basierten, die dieser gegenüber meinem Vater wenige Stunden nach dem Ereignis im Stabsquartier in Koltunovka gemacht hat. Von dem Knesebeck als Ib war bei dem Hinterhalt Augenzeuge und überlebte, der ihm zugeteilte Adjutant fiel. Kann sich das "stv. Ib" aus Deiner Quelle für den 20.1.43 darauf beziehen? Leider geben die Aufzeichnungen meines Vaters weder Dienstgrad noch Namen des Adjutanten her?

    Nein, weitere brauchbare Quellen habe ich nicht zusätzlich benutzt, zwar kenne ich das Buch von Morosov "Westlich von Woronesh", bin aber allen sowjetischen und russischen Quellen zwischen 1945 und 1995 sowie ab 2013/14 gegenüber sehr skeptisch was Zahlen, Daten und Fakten angeht. Außerdem ist mir aufgefallen, dass sich die russische Version und die deutsche Übersetzung des Morosov Buches nicht unerheblich voneinander unterscheiden. Das Buch von Lajos Vollner "Das Schicksal ungarischer Soldaten am Don/Russland zwischen 1942/43" über den Einsatz der 2. ung. Armee am Don habe ich 2011 zwar ergattern können (inzwischen rettungslos vergriffen!), mein Vater war jedoch nach der Lektüre hochgradig unzufrieden, weil das Buch, das überwiegend auf den Aufzeichnungen des Vaters von Lajos Vollner basiert, unisono nahezu ständig nur die Benachteiligung der Ungarn durch die Deutschen beklagt, dagegen aber mit fast keinem Wort darauf eingeht, warum die ungarischen Soldaten bei der russischen Zivilbevölkerung im Dongebiet vollkommen verhasst und gefürchtet waren (sogar das Ansehen der Deutschen rangierte noch darüber!). Dieser Einstellung setzt sich bis heute fort: der 2003 eröffnete große ungarische Soldatenfriedhof in Rudkino (auf den Donhöhen bei Gremyachye) mit ungefähr 11.000 beigesetzten Soldaten und Offizieren ist zwar eingezäunt mit verschlossenem Tor, wurde aber inzwischen mehrmals geschändet.
    Das 1997 errichtete ungarische Ehrenmal in Uryw (mit Friedhof für 9000 Ungarn) wurde bis 2010 mindestens drei Mal von "Unbekannten" gesprengt. Die älteren Dorfbewohner der Gegend sagen noch heute: "bei der Befreiung haben die Unsrigen die Deutschen gefangen genommen, ungarische Gefangene wurden nicht gemacht!"

    Ich habe nachgeschaut, ob und was Vater am 13.1.43 über die Dislozierung von 417 nach Beresovo eingetragen hat. Er hat es zwar kurz vermerkt, allerdings mit dem Zusatz, dass 417 noch vor der endgültigen Einschließung von Ostrogozhsk in die Stadt zurückkehrte. Nebenbei: Beresovo liegt vom Flüsschen Potudan bei Soldatskoye auch nur weniger als 6 km entfernt!
    Tatsächlich wurden von der 168. ID - als "Korsettstangendivision" zwischen den Ungarn - Regimenter im Rotationsverfahren an die Brennpunkte geschickt, besonders bei den mehrmalig gescheiterten Versuchen, den Brückenkopf von Uryv/Storozhevoje einzudrücken waren Einheiten der 168. ID beteiligt. Ausbildung bei den Ungarn wurde eigentlich nicht gemacht, solche Abstellungen wären im Bereich Ib bekannt gewesen. Wohl gab es gegenseitige Offiziersbesuche, Verbindungsoffiziere waren benannt worden und die Stabsbesprechungen beim OB wurden gemeinsam durchgeführt.

    Allerdings wurden auch einige Male Einheiten zur Verstärkung der Front im Brückenkopf Woronesh angefordert. Im August 1942 war u.a. das III. Bataillon IR 417 mit der früheren Kompanie meines Vaters (10./417) dort in der hart umkämpften Nord/Nordwestfront zwischen den Brennpunkten "Herzwald" (roshcha serdza) und "Handtuchwald" (roshcha dlynnaya - eigentlich "langes Gehölz") eingesetzt. Mit 88 Mann war 10./417 dorthin gefahren, nach 3 Wochen kehrten ganze 7 Mann zurück. Alle Schulkameraden meines Vaters aus Friedland / Krs. Falkenberg OS und aus Oppeln, die bis dahin noch in 10./417 am Leben waren, waren gefallen...

    Ja, der vorgeschobene Divisionsgefechtsstand war vor dem 13.1. zwischen Yevdakowo und Kamenka in der Siedlung Timiryazevo. Die Russen hatten nach Neujahr 1943 begonnen, an verschiedenen Stellen der Front überfallartig nach "weichen Stellen" zu suchen - nicht nur von den Don-Brückenköpfen aus. Außerdem führte OB Kraiss seine Leute am liebsten "von vorne" - er war bei seinen Leuten sehr beliebt, denn wie viele ehemalige Frontleutnants des ersten Weltkrieges fühlte er sich zwischen "seinen Leuten" am wohlsten, außerdem trug er das Sturmabzeichen, dass er sich wirklich verdient hatte. Leider führte diese Eigenschaft im August 1944 bei Saint-Lo in der Normandie auch zu seinem Tod (als OB der 352. ID). Dort ruht er nun zwischen "seinen Leuten" auf dem Soldatenfriedhof La Cambe 15 km nördlich von Saint-Lo

    Gruß

    Nordmende

    Hallo

    @ Kumpel69: mein Vater gehörte von Mitte August 1944 bis Kriegsende zum D VIII Bataillon in Roskilde. Zu den Gepflogenheiten beim DRK-Ost Suchdienst kann ich nichts sagen, allerdings hatten sich 1949 nach Gründung der Bundesrepublik und der DDR die Kontakte drastisch abgekühlt, der kalte Krieg ließ grüßen...

    Chicagoland: Der Vorschlag zur Aufstellung von einer Ausbildungsdiv. unter dem Höh.Kdo. Kopenhagen mit Rgt.Stäben D 1102, 1103, 1105, mit dem Batl. D I, III, IV, VIII, X, XI, XII, XIII, XVII und Wachbatl. Kopenhagen, ausserdem die von OKW / WFSt befohlenen Neuaufstellungen kam kaum noch zur Umsetzung. Der Bataillonskommandeur D VIII (wie auch so mancher seiner Kollegen) nahm es zur Kenntnis und unternahm herzlich wenig zur Umsetzung. Dänemark war ein ruhiges Fleckchen und "keiner will noch in letzter Minute seinen Arsch riskieren" [Originalzitat des Batl.Kommandeurs]

    Ja, kommt hin! 26.05. Hönschnap/Hønsnap vor Krusau / Krusaa Grenze... Vor der Grenze stauten sich die zurückmarschierenden Einheiten, die Briten bei der Entwaffnung und Registrierung an der Grenze hatten riesige Haufen an Waffen zu handeln und wußten manchmal schon nicht mehr wohin mit dem ganzen Zeug.
    Übrigens, die britische Regierung hat nicht unerhebliche Teile dieser Waffensammlung bis 1948/49 recht gewinnbringend verhökert ;)

    Gruß Nordmende

    Hallo Herbert,
    Nizhniy Olshan (am Südufer der Tyxaya Sosna) liegt ungefähr 18 km flußaufwärts von Ostrogozhsk und ist mit dem Ort Verkhniy Olshan über den Fluß mit einer kleinen Strassenbrücke verbunden. Ich empfehle dringend als Kartenmaterial die russische/englische Version von Yandeks (https://yandex.com) zu benutzen, alle Orte sind Russisch und englisch beschriftet, auch wenn die englische Transskription der russischen Buchstaben gewöhnungsbedürftig ist! Die Yandex Karten kann man ebenso auf Satellitenbild umschalten wie google.maps.

    Bei Nizhniy Olshan führt eine Unterführung unter der südlich des Flusses gelegenen Hauptbahn Ostrogozhsk-Alexejevka-Wailuki hindurch. Mein Vater hatte Nizhniy Olshan auf dem Beifahrersitz eines Opel Kadett über das Eis der Tychaya Sosna erreicht. Hinten im Wagen sassen noch ein Unteroffizier und ein Feldwebel, quer auf ihren Beinen lag ein Oberfeldwebel der Stabskompanie mit einem Lungensteckschuss. Der (vollkommen übermüdete) Fahrer des Kadett sollte an der kleinen Brücke das Eis verlassen und auf das Nordufer der Tychaya Sosna in Richtung Verkhniy Olshan auf eine Rollbahn wechseln. An der Brücke sollte ein Einweiser (Kettenhund) stehen, dies war aber nicht der Fall. Statt rechts abzubiegen fuhr der Fahrer nach links durch Nizhniy Olshan und blieb unmittelbar vor der Bahnunterführung im Tiefschnee stecken und konnte aus eigener Kraft nicht mehr wenden. Mein Vater stieg aus und ging durch die Bahnunterführung. Auf der anderen Seite war ein Hohlweg, dort lag eine vollkommen zusammengeschossene Fahrkolonne und viele Tote - offensichtlich Ungarn, dazwischen rannten noch einige Rotarmisten beim Beutemachen herum. Wegen dem verdreckten Schneetarnanzug konnten die Russen nicht erkennen, dass mein Vater Deutscher war, er herrschte eine Gruppe von 6 Rotarmisten auf russisch an, dass sie mit zwei starken Balken auf die andere Seite der Unterführung kommen sollten. Die Russen kamen mit und drehten mit den Balken den Kadett um, aber kaum dass der Wagen in der richtigen Fahrtrichtung stand, gab der Fahrer Gas und verschwand ohne sich um meinen Vater zu kümmern, der mt den Russen zurückblieb. Die (unbewaffneten) Russen hatten inzwischen am Fahrzeug erkannt, wem sie geholfen hatten und verschwanden eilends durch die Unterführung. Dies nur als Anekdote, um aufzuzeigen, welches Chaos in diesen Tagen dort herrschte. Wie mein Vater letztendlich lebend über den Fluß nach Verkhniy Olshan kam, ist eine Geschichte für sich...

    Die Stabsoffiziere waren in einer Gruppe von ~20 Mann zu Pferde deutlich nach meinem Vater aus Ostrogozhsk aufgebrochen, als mein Vater in Verkhnyj Olzhan angekommen war, hörte er die Schießerei aus dem Sumpf östlich von Nizhnyj Olzhan über den Fluß hinweg aus 3 - 4 km Entfernung. Die Herren Offiziere waren dort in einen Hinterhalt geraten und hatten ordentlich Verluste, nur 14 Reiter kamen noch in Verkhniy Olzhan an. Darunter Leicht- und Schwerverwundete, vor allem die Adjutanten hatte es erwischt, der Ia Pitschmann war gefallen, Ib und Ic hatten jedoch überlebt., der OB Kraiss war dort nicht dabei.

    Nur vorübergehend war am 19./20. Januar in Koltunovka, der nächste kleine Ort in Richtung Alexejevka, der DivGefStd. Wenig später wurde der DivGefStd in ein Haus an der Strasse nach Ilovskoe (heute Ilovka) verlegt, dazu musste ein größeres Waldgebiet durchquert werden, um Alexejevka zu umgehen.

    Die Eintragung vom 22. Januar scheint mir nicht schlüssig: der weitere Marschweg ging tatsächlich über Budenovsk (heute Biryuch). Ilovskoe lag da aber schon weit im Rücken. Bei den Ungarn konnte man schon überhauot nicht mehr von 10. und 13. Division sprechen, jedwede Kommandostruktur der Ungarn hatte sich längst aufgelöst. Die ung. 1. PzDiv. besass nicht ein Kettenfahrzeug mehr, was sollten die Ungarn noch halten? Am 4./5. Tag nach dem Ausbruch erreichten die Marschkollonnen der Division das Oskoltal bei Novy Oskol. Die Hoffnung dort eine Verteidigungsstellung aufzubauen machten die Russen schnell zunichte. Dort Begann ein noch Wochen andauernder Marsch durch etliche Kessel nach Westen, viele blieben unterwegs entkräftet liegen und erfroren entlang der Rollbahn oder starben an den Verwundungen, die sie bei den häufigen Durchbrüchen von russischen Auffangstellungen erlitten hatten. Schwerverwundete konnten nicht mehr mitgenommen werden, es gab keine Fahrzeuge mehr, der Sprit war längst aufgebraucht. Jeder war sich selbst der Nächste und nahezu jeder hatte eine Pistole mit nur einer Kugel in der Tasche...
    Später, viel später erreichten die Kolonnen die deutsche HKL bei Belgorod und wurden von der 167. ID empfangen. Rund 9.000 Mann (davon 7.500 Angehörige der 168. ID) hatten den Ausbruch und den Marsch bis nach Belgorod überlebt. Aber statt Ablösung begann zunächst die Schlacht um Belgorod, die Ablösung und Auffrischung erfolgte erst im März in Mirgorod.

    Das Flüsschen Potudan entspringt ungefähr 20km ostwärts von Stary Oskol beim Dörfchen Potudan im Belgoroder Gebiet und fließt über Znamenka zuerst in südostlicher Richtung über die Grenze zum Woronesher Gebiet und danach stark mäandernd ostwärts in Richtung Don, mündet zwischen Devitsa und Korotoyak in den Don (fließt also ungefähr 20 km nördlich an Ostrogozhsk vorbei). Tatsächlich hatte das dorthin entsandte GR 442 (oder IR 442, wir sind da gerade im Übergang der Bezeichnung, im damals üblichen Sprachgebrauch wurde noch die Bezeichnung IR 442 benutzt!) dort erhebliche Verluste, IR 442 war schon vorher nur noch bei rund 50% Kampfstärke, kaum mehr als 80 - 90 442er konnten sich in den folgenden 2 - 3 Tagen noch nach Ostrogozhsk durchschlagen..

    Soweit für heute, die Aufzeichnungen meines Vaters, beziehungsweise seine zusätzlichen mündlichen Erläuterugen, die er mir teilweise vor Ort in der Ukraine und in Russland diktierte, geben noch eine Fülle von Details her. Nur seine Fotos sind mit dem persönlichen Gepäck in den Kriegswirren verloren gegangen...


    Hallo,

    das D VIII Bataillon befand sich zumindest in der Zeit von August 1944 bis zum 2. Mai 1945 in Dänemark in Roskilde auf Seeland unweit von Kopenhagen. Der Bataillonsstab lag in den damaligen Barracken am Hafen, die Kompanien z.T. in Roskilde Stadt bzw. in einem früheren dänischen Ferienlager westlich von Roskilde. Die Kopfstärke des Bataillon schwankte stark, es wurden regelmäßig Marschkompanien zusammengestellt, und nach kurzer Abstellung auf den Übungsplatz Oksböl in Jütland an verschiedene Fronten abkommandiert. Je nach Zugang an Genesenden bzw. Evakuierten aus Kurland und Ostpreußen konnte die Verpflegungsstärke bis zu 1.200 Mann betragen, wurde dann aber ebenso schnell wieder durch Abkommandierungen abgebaut.
    Abmarsch aus Roskilde am 2./3. Mai 1945, Marschweg über die Insel Seeland, Fähre Korsør/Nyborg, weiter durch Fünen, Kriegsende am 8. Mai im Wald oberhalb von Middelfahrt, über die Kleine Belt-Brücke nach Kolding. Marsch durch Jütland zur deutschen Grenze bei Krusaa/Kupfermühle (Flensburg) als geschlossenes Bataillon mit voller Bewaffnung. Komplette Waffenabgabe am Grenzübergang und Weitermarsch in die britische Sperrzone G im Gebiet Tellingstedt- Wrohm - Altenfähre unweit der Eider. Unterbringung bei Bauern in Scheunen. Ab Oktober/November 1945 Beginn der ersten Entlassungen durch die Engländer.

    Mein Vater gehörte nach Verwundung südlich von Stanislaus (Ivano-Frankovsk), Lazarett-Aufenthalt in Baden-Baden, Zuführung zum Ersatz-Bataillon 350 (Kattowitz), ab August 1944 zum D VIII Bataillon / Bataillonsstab. Alle obigen Angaben nach seinen schriftlichen Aufzeichnungen bzw. mündlichen Angaben

    Hallo Alebo,


    in Deinem Marschweg für die 168. ID sind noch einige Schreibfehler bei den Ortsnamen zu korrigieren (z.B. Ostrogozhsk im Gebiet Woronesh). Außerdem liefen die Marschwege nie geradlinig, sondern manchmal sehr verwinkelt kreuz und quer - so z.B. beim Rückzug von Ostrogozhsk im Januar/Februar 1943 der für das Gros der Division erst mit dem Erreichen der neuen HKL im Gebiet Belgorod und nachher mit der Auffrischung in Mirgorod - Gebiet Sumy und der Abberufung des OB der Division Generalleutnant Dietrich Kraiss endete. De facto dürfte der Gesamtweg der Division noch um einige 100 km länger gewesen sein!


    Der Rückzugsweg von Ostrogozhsk ging auch nur für das stark geschwächte IR 429 der Division über das deutlich mehr nördlich gelegene Kastornoye. Die Masse der Division mit allen anderen noch in Ostrogozhsk eingeschlossenen Truppenteilen sollte einen anderen Weg nehmen (ein recht bunter Haufen, von Korpstruppen bis zu einzelnen Resteinheiten der Ungarn war alles dabei). Generalleutnant Kraiss hatte im Kreise seiner Leute am späten Abend des 18. Januar beschlossen, gruppenweise zuerst über das gefrorene Flüsschen Tycha Sosna aus Ostrogozhsk nach Südwesten in Richtung Alexejevka – Budyennoe – Novyj Oskol auszubrechen. Diesen Entschluss fasste Kraiss entgegen dem ausdrücklichen Führerbefehl, dass der „feste Platz Ostrogozhsk in jedem Falle zu halten sei“. Vor etlichen Zeugen kommentierte Kraiss diesen Führerbefehl auf seine eigene trockene badensische Art als „ … reiner Irrsinn. Der Russe steht schon vor Charkow. Wir brechen aus!“ Diese Worte fielen im Keller des heutigen Kramsky-Museums in Ostrogozhsk, einem Gebäude aus altzaristischer Zeit mit sehr stabilem Mauerwerk und schon seit 1942 zum Teil ausgebrannten oberen Stockwerken, denn die Stadt stand seit dem 17. Januar 1943 unter ständigem Artilleriefeuer der Russen von südlich der Stadt jenseits der Tychaya Sosna gelegenen Höhenzügen aus, wo die Russen direkte Einsicht auf die Stadt hatten. Außerdem wurde im Norden der Stadt schon zwei Tage gekämpft und das östlich vorgelagerte Dorf Rybnoe war schon geräumt worden.


    Geschätzt ungefähr 12 – 14.000 Mann saßen noch in der Mausefalle Ostrogozhsk, niemand hatte einen genauen Überblick wie viele verschiedene Truppenteile noch im Kessel waren. Von der 168. ID waren jedenfalls die Reste von IR 417, IR 442 und AR 248 sowie die Stäbe der Division mit Stabskompanie dabei. Kraiss befahl, alles schwere Gerät zurückzulassen, einzelne fahrbereite Sturmgeschütze und wintergängige Fahrzeuge, die noch über etwas Sprit verfügten, wurden mitgenommen - soweit der Sprit noch reichte. Unmengen an Material, große Mörser und fast die gesamte Artillerie blieben zurück. Nach der Besetzung von Ostrogozhsk durch die Rote Armee am 20. Januar haben die restlichen Bewohner der Stadt noch mehrere Monate die Hinterlassenschaften der Wehrmacht in das Flüsschen gewuchtet – so berichtet die Ostrogozhsker Stadtchronik.

    Kurz nach Mitternacht am 19. Januar begannen sich die ersten Gruppen (Marschkolonnen und Fahrzeuge) einigermaßen geordnet aus Ostrogozhsk kommend auf das Eis der zugefrorenen Tychaya Sosna abzusetzen. Die (noch heute) sehr sumpfige Flussniederung der Tychaya Sosna war alles andere als ein sicherer Weg. Überall im Sumpf saßen Schützeneinheiten der Russen und schossen auf alles, was sich bewegte. An markanten Wegpunkten des Ausbruchweges sollte Feldgendarmerie (Kettenhunde) als Einweiser stehen, was jedoch tatsächlich fast nie der Fall war. Bei Sasosna bzw. weiter bei Nizhnyj Olshan sollte der Fluss nach rechts verlassen werden, um über normale Wege nach Alexejevka weiter auf Alexejevka vorzustoßen. Jedoch benutzten einzelne Gruppen und Fahrzeuge auch den südlich hoch über der Fluss Niederung gelegenen Damm der Hauptbahn Wailuki – Alexejevka – Ostrogozhsk (- Woronesh), heute sogar zweigleisig Hauptbahn.


    Knapp unter 50 km beträgt die Entfernung von Ostrogozhsk nach Alexejevka, die ersten Gruppen welche im morgendlichen Zwielicht vor Alexejevka eintrafen erlebten eine derbe Überraschung: was sie von weitem für eigene Leute gehalten hatten, erwies sich als Falle; hinter und auf dem Bahndamm lagen die Russen mit einem starken Riegel aus T34 und den berüchtigten Feldgeschützen 7,62 (Ratsch-Bumm). Im Divisionsstab hatte man vermutet, dass Alexejevka nicht oder nur schwach verteidigt wäre, tatsächlich hatten die Russen dort eine Riegelstellung zum Abfangen der ausbrechenden Deutschen aufgebaut. Später vor Alexejevka eintreffenden Gruppen bekamen den Feuerzauber noch rechtzeitig mit und bogen nach links ins Gelände in allgemeiner Richtung auf Ilovskoe ab, allerdings nicht bis Ilovskoe (dort wurde ebenfalls heftig um den Flugplatz gekämpft), sondern vorher querfeldein in Richtung Ilinka, um Alexejevka nördlich zu umgehen. Manche Gruppen waren bis zu 15 Male im Wanderkessel, bis sie weit im Westen die deutsche HKL erreichten.


    Bei den Kämpfen am Bahndamm in Alexejevka die vom 19. bis zum 20. Januar andauerten, sind viele gefallen, auch sehr viele aus dem 1. und 2. Bataillon IR 417. Ich habe die Vermutung, dass zu diesen Gefallenen Dein Großvater gehörte. Kann es sein, dass er als Niederschlesier aus Reichenbach / Eulengebirge (heute Dzierżoniów) zum I. oder II. Bataillon IR 417 gehörte? Die Mehrheit des III. Bataillons IR 417 waren dagegen Oberschlesier aus den Kreisen Neustadt, Neisse, Falkenberg und Oppeln.


    Ich habe dieses kurze Exposé über den 19./20. Januar 1943 aus den schriftlichen und mündlichen Aussagen meines Vaters (geb. 14. Juli 1920, verstorben am 21. August 2016) zusammengestellt. Mein Vater war von Ende Dezember 1940 (Kielce) bis zum 20. März 1944 (Verwundung im Hube-Kessel bei Stanislav/Ivano-Frankovsk) Soldat in der 168. ID – die Russen nannten die Division „Zhelesnaya“ (die Eiserne). Er war zuerst MG-Schütze 2 in der 10./IR 417, später dann (ab Ende Juli1941) Schreiber im Stab Ib bei Major (später Oberstleutnant) von dem Knesebeck – was ihm letztlich das Leben gerettet hat, denn in der Kampfkompanie war die Überlebenschance als Obergefreiter und „Rückgrat der Armee“ deutlich geringer. Während der Rückzüge waren die Chancen allerdings auch nicht besser und nicht schlechter als bei allen anderen, denn er marschierte i.d.R. in kleiner Gruppe mit Bekannten aus der Stabskompanie. Vermutlich war mein Vater einer der Letzten noch lebenden Soldaten der 168. ID die den 22. Juni 1941 miterlebt haben.


    Während der 90er Jahre haben wir gemeinsam einige Fahrten entlang des früheren Weges der 168. ID unternommen, unter anderem auch nach Ostrogozhsk (kein Problem, genau wie mein Vater beherrsche auch ich die russische Sprache in Wort und Text fließend. Der „alte Herr“ hatte bis ins höchste Alter ein bewunderungswürdiges Orientierungsvermögen auf der Straße und im Gelände und er verwechselte niemals ein Datum. Hinterlassen hat er mir seine Aufzeichnungen und mündlichen Erinnerungen aus den Jahren 1938 bis 1945.

    Hallo,


    Dank an den Moderator Rafael für das Zusammenführen der Threads, sollte tatsächlich hier hinein, aber irgendwo ist mir da ein kleiner Fehler unterlaufen...


    Ich bezog mich auf das Foto von Christian M. Aguilar, dass mir in etwas besserer Auflösung bekannt ist. Allerdings muß ich einen Schreibfehler zugeben, die Kennung der Maschine lautet richtigerweise .. + CT ! Nach Aussage meines Onkels (der selbst Flugzeugführer in der 9./KG 40 gewesen ist) hat er die Maschine als ehemalige F8+CT, FW 200C-8 identifiziert, die bis August 1944 von Bordeaux-Merignac (zeitweise auch vom Ausweichplatz Cognac aus) im KG 40 Fernaufklärung über dem Atlantik flog. Diese Maschine war nach der reichlich überstürzten Rückführung des KG 40 nach Deutschland Ende August 1944 in Lübeck-Blankensee abgestellt worden (die Maschinen des KG 40, die in Burg bei Magdeburg abgestellt wurden, waren überwiegend He177 der II. und einige wenige vorhandene der III. Gruppe). Das FuG 200 Hohentwiel gehörte 1943/1944 zur Standardausrüstung beim KG 40, einige Maschinen verfügten sogar über Aufhängungen für die drahtgelenkten Spezialbomben HS 293.


    Die Geschichte des KG 40 mit der Condor im Atlantikeinsatz ist in groben Zügen in der historischen Literatur belegt. Weniger bekannt sind Details der "Shuttle"-Aufklärungsflüge zwischen Bordeaux-Merignac und Trondheim in Norwegen, den Wettererkundungsflügen von Trondheim bis zur grönländischen Küste oder die Abkommandierung einer Staffel zur Versorgung von Stalingrad 1942. Die längste bekannte Flugzeit betrug im Atlantikeinsatz knapp mehr als 17 Stunden (wobei Spritfässer mitgeführt wurden, die per Hand in die Tanks umgepumpt wurden). Die militärische Version der Condor konnte jedoch nie ihre zivile Herkunft verleugnen, da sie mangels Panzerung - besonders der Unterseite - extrem verwundbar für Flakgeschosse war (auch Schiffsflak!); wegen ihrer geringen Geschwindigkeit gehörten die Jäger der alliierten Hilfsflugzeugträger und die Short Sunderland Flugboote der Engländer zu den gefürchtesten Gegnern. Auch die Übermüdung der Flugzeugführer nach stundenlangem Aufklärungsflug und Motorenausfälle führten oft zu katastrophalen Totalverlusten bei der Landung (besonders in Bordeaux-Merignac).


    Noch bis weit in die Nachkriegszeit flog eine (von ursprünglich zwei) zivile Condor in Dänemark und einige wenige in Südamerika, allerdings waren dies reine Zivilmaschinen, die z.T. in der Vorkriegszeit dorthin geliefert worden waren. Übrigens: die Piloten des KG 40 stellten bei der neuen Lufthansa ab 1954/55 das Gros der ersten Piloten, u.a. der langjährige Chefpilot Mayer, der früher in der 9./KG 40 flog...


    Gruss, nordmende


    PS.: Nach dem Buchstabenschlüssel für Kampfverbände handelt es sich bei der F8+CT um die 3. Maschine der 9. Staffel (in der III./KG 40). Die Buchstaben CT sollten in gelb ausgeführt sein. Die ursprüngliche Kennung F8 des KG 40 wurde bei der Transportstaffel Condor beibehalten, allerdings im Kurlandeinsatz häufig übermalt, ebenso das Geschwadersymbol der Weltkugel am Bug der Maschine...

    Hallo,


    die im Spätsommer /Frühherbst 1944 aus Bordeaux-Merignac und Cognac zurückkehrenden Restverbände des KG 40 mußten in Deutschland ihre Maschinen abstellen. So z.B. der Restverband III./KG 40 (7., 8. u. 9. Staffel) in Lübeck-Blankensee, andere Teilverbände u.a. in Burg bei Magdeburg und Würzburg. Wenigsten die Maschinen aus Lübeck-Blankensee wurden später (allerdings nur mit ausgesuchten Besatzungen!) für die Transportflüge nach Kurland eingesetzt. Die übrigen Besatzungen wurden aufgelöst und zum Teil in Dänemark (z.B. in Aalborg) bei verschiedenen Verbänden eingesetzt. Bei der abgebildeten Condor in BS-Waggum handelt es sich um die ehemalige F8 + CD, eine Maschine aus dem Stab des früheren KG 40...


    Gruß


    nordmende