Liebe Forumsgemeinde!
Ich wünsche allen Aktiven und Interessierten hier von Herzen alles erdenklich Gute für 2024! Ich hoffe, Ihr seid gut ins neue Jahr gestartet.
Mein Auftakt war sehr emotional.
Ich bin seit geraumer Zeit leider ziemlich auf Tauchstation und komme kaum noch dazu, mich mit dem Forum zu beschäftigen – durch vielerlei private und berufliche Umstände.
Heute möchte ich mich in meinem allerersten Thread, den ich im April 2015 zu meinem Großvater gestartet hatte, einmal wieder zu Wort melden. Im September jährt sich sein Todestag – unglaublich, aber wahr! – zum zehnten Mal.
Vor vier Tagen, am 5. Januar, wäre er – geboren 1924 – 100 Jahre alt geworden.
Das Datum hat mich sehr beschäftigt und so bin ich – auch wenn er mir immer nah ist (nicht zuletzt mit all den bewegenden Dingen, die er mir aus dem Krieg erzählt hat) – zum ersten Mal an sein Grab gefahren. Oder besser: an den Ort, an dem seine Urne damals beigesetzt wurde.
Ich hatte den Drang, ihm an diesem Tag nah zu sein und die Wiese aufzusuchen, unter der er – vollkommen anonym bestattet, es war sein Wunsch – nach der Überführung aus Bayern seine letzte Ruhe gefunden hat.
Die Mitarbeiterin der Friedhofsverwaltung eines Städtchens in Niedersachsen war so freundlich und entgegenkommend, mir in einem Lageplan den Bereich grob zu kennzeichnen, in dem seine Asche im September 2014 in die Erde kam.
Ich hatte mir schon lange vorgenommen, den Ort aufzusuchen und einfach einmal „dort zu sein“, bin über diese Hürde aber seltsamerweise erst hinweggekommen, nachdem im April 2023 meine Oma gestorben war. Mit 97 Jahren! Ich hatte in diesem Themenstrang auch von ihr mehrfach erzählt.
So möchte ich heute mit einem Foto an meinen Großvater Siegfried Ehnert erinnern – und allen danken, die mir seit 2015 in diesem Forum geholfen haben, seine Kriegserlebnisse mit Zahlen, Daten, Orten, Fakten und Dokumenten zu unterlegen.
Er hätte – das hat meine Oma einmal erwähnt – immer darauf gewartet, dass ich noch mehr frage. Ich habe es nicht getan – aus Angst, zu viel in ihm aufzuwühlen. „Siegfried, hör´ auf! Du träumst nur wieder davon“, hat meine Großmutter ihn und damit in letzter Konsequenz auch mich immer wieder eingebremst.
Ich habe es an seiner Grabstätte sehr bedauert, dass ich nicht den Mut aufgebracht habe, mit ihm zu seinen Erinnerungen im Gespräch zu bleiben.
Viele Grüße aus Bayern und bis bald einmal wieder!
Frank