Hallo ihr da,
je älter ich werde, um so mehr interessiere ich mich um die Vergangenheit. Na ja, es gibt vielleicht mit 70 nicht mehr so viel an Zukunft, um das man sich kümmern könnte
Vielleicht deshalb habe ich zwei historische Romane geschrieben, die in der Zeit des Zweiten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit spielen. Während des Schreibprozesses kam mir die Idee, in der Vergangenheit meiner Familie zu stöbern und für meinen Sohn, meine Tochter und meine Enkel so eine Art Familienbiografie zu schreiben. Deshalb hier mein Vorschlag an euch alle:
Schreibt eine Biografie über euren Großvater oder Vater, wenn ihr euch schon die Mühe macht, Licht in ihre Vergangenheit zu bringen.
Falls ihr das nicht ohnedies schon könnt, lernt Sütterlin lesen! Die meisten alten Briefe sind in Sütterlin geschrieben und von denen gibt es sicherlich noch einige in alten Schuhkartons der Verwandtschaft. Ich denke, da wäre manch ein Schatz zu heben.
Wie aber könnt ihr eine solche Biografie schreiben, ohne euch in finanzielle Risiken zu stürzen? Geht auf keinen Fall zu einem sogenannten Bezahlverlag, auch dann nicht, wenn ihr eure Biografie der Öffentlichkeit als Roman zur Verfügung stellen wollt. Die Bezahlverlage verlangen von euch eine "Kostenbeteiligung" und versprechen euch das Blaue vom Himmel. Am Ende stehst du mit Kosten von über 1000 Euro da und hast einen riesigen Packen unverkäuflicher Bücher im Keller. Bei diesen Verlagen bist DU der Kunde, nicht derLeser.
Such dir lieben einen Print-on-Demand (PoD) Anbieter . Bei diesem Verfahren werden die Bücher erst dann gedruckt, wenn welche bestellt werden. Du kannst dann entscheiden, ob jeder dein Buch kaufen kann - dann ist es über Amazon und theoretisch auch im Buchhandel erhältlich. Die andere Möglichkeit ist, dass du deine Biografie niemand zugänglich machst, nur du kannst sie kaufen. Dann kannst du z.B. 10 Exemplare kaufen und an die Verwandtschaft verteilen. Vorteil dabei wäre, dass du ohne Bedenken auch fremdes Bildmaterial verwenden kannst, ohne mit dem Urheberschutz in Konflikt zu kommen. Machst du deine Biografie der Öffentlichkeit zugängig, entstehen dir höchsten Kosten für unter 50 Euro für das Veröffentlichen (klar, die Autorenexemplare kosten extra!). Das ist zu stemmen. Aber du musst dann auch einiges berücksichtigen (Impressum, Urheberrecht ...).
Die PoD-Anbieter stellen dir eine MS-Word-Vorlage zur Verfügung, in die du deinen Text und deine Fotos einfügen kannst. In deine Biografie kannst du nämlich eingescannte Fotos integrieren, du kannst auch Briefe kopieren und einbinden. Klar, wird es dann etwas teurer, aber ich denke, das kann es wert sein. Als ich bei meiner Biografie-Arbeit die alten Alben meiner Eltern durchforstet habe, habe ich viele Fotos gefunden, die ich nicht mehr zuordnen konnte, und bin auch auf zahllose Fragen gestoßen, die mir niemand mehr beantworten kann. Das sollte unseren Kindern und Kindeskindern nicht passieren. Genau deshalb schreibe ich die Biografie.
Solltest du es auch angehen wollen und Fragen haben, kannst du mich gerne kontaktieren.
Anbieter (es gibt bestimmt mehr als diese) sind z.B. : BoD und epubli (https://www.bod.de - https://www.epubli.de)
Übrigens noch einen Tipp: Hast du dein Buch fertig und sieht es am PC super aus, kauf trotzdem erst EIN Exemplar. Erkennst du am gedruckten Buch Fehler, kannst du jederzeit Änderungen anbringen und es noch einmal ausdrucken - so lange, bis es fehlerfrei ist. Glaub mir: Ich spreche aus Erfahrung 
Hast du dir die Recherche-Arbeit gemacht, vielleicht findest du ja auch das eine oder andere, das du deinem Landes- oder Stadtarchiv zum Archivieren anbieten könntest. Wäre toll!
Dir viel Freude beim Erstellen deiner Biografie .... falls du es angehst
Viele Grüße aus dem fernen Pfinztal
Peter Hakenjos