Hallo,
@ Peter
es kann ja nun vorkommen, dass neue letzte/allerletzte/aller-allerletzte Flüge "ausgegraben" werden - so wie gleich von mir im Anschluss an diesen Absatz.
Es ist nun einfacher, jeweils ein "aller" hinzuzufügen, als alle vorangegangen Posts mit jeweils einem "vor" auszustatten (aus letzter wird vor-letzter, dann vor-vor-letzter, ..., usw.) - was korrekterweise stattfinden müsste.
Bitte jetzt keine grammatischen Spitzfindigkeiten ... wir wissen ja alle was gemeint ist.
@ Thomas/Huba
Deine Anmerkung - in meinen Worten: wie lange existierte die Luftwaffe, bzw.: wie lange darf man eigentlich von Luftwaffe-Flügen sprechen?
Da ist ein sehr guter Punkt. Die Frage habe ich mir auch schon (noch vor deinem Post) gestellt. Das ist ein wohl ein juristisch-völkerrechtliches Problem, das ich als "gelernter Elektroingenieur" und "kleiner Hobby-Historiker" nicht zu beantworten wage. Schuster bleib bei deinen Leisten, sage ich mir da.
Die Antwort für mich selbst: die Luftwaffe existierte formaljuristisch wohl bis 9. Mai 1945, 0 Uhr - dem Zeitpunkt des Inkrafttretens der bedingungslosen Kapitulation. Kommandostrukturen und Verbandszugehörigkeiten existierten aber weiterhin in der Gefangenschaft bzw. Internierung, Meiner (persönlichen) Meinung nach blieb ein Soldat sogar bis zu seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft ein "Luftwaffensoldat" - in einigen Fällen daher bis 1955. Bis dahin galt auch die Fürsorgepflicht des Staates.
Die einfachere Antwort für mich selbst: wenn ein (ex-)Luftwaffensoldat in Uniform (oder Lw-Fliegerkombi) ein bereits vor Kriegsende für die Luftwaffe gefertigtes und in Dienst gestelltes Flugzeug mit Lw-Hoheitsabzeichen und "offizieller Mission" der jeweiligen Militärgewalt flog - dann war das ein "Luftwaffenflug".
@ alle:
in diesem Sinne war der nachfolgend geschilderte Flug ein RAF-Flug - denn die Maschine (Ar 234) war bereits mit dem RAF-Rondell bemalt - damit die Besitzverhältnisse klar sind und die Maschine nicht irrtümlich abgeschossen wird! (heute befindet sich ein Teil dieser Flugzeuge im RAF-Museum Hendon - wieder in Original Luftwaffe Bemalung, sogar mit Hoheitsabzeichen am Seitenleitwerk).
Also: Am 3. Oktober 45 sollte der (ex-)-Lw-Pilot Hptm. Helmut Miersch (ex 1.Eins./FAGr. 5) die Ar 234 WNr. 140596 von Schleswig-Land, via Brüssel-Melsbroeck nach Farnborough/GB überführen.
Miersch gehörte zum Kommando von Eric Brown (RAF Testpilot, Buchautor), der zu dieser Zeit ex Luftwaffe Flugzeuge (Beuteflugzeuge) zur Erprobung nach GB überführte.Die Maschine war zuvor von Stavanger-Sola nach Schleswig überführt worden, wo der offizielle Sammelpunkt der britischen Beutemaschinen eingerichtet war.
Auf Grund widriger Wetterumstände musste Miersch auf dem Flugplatz Eelde/NL eine Sicherheitslandung durchführen. Die Kanadier und Niederländer auf dem Flugfeld trauten ihren Augen nicht, als aus der Maschine ein Pilot in voller Hauptmannsuniform der Luftwaffe ausstieg.
Die Geschichte ist mehrfach dokumentiert, bitte selbst per Suchmaschine nach jeweils passenden Referenzen in Literatur und Zeitschriften suchen ...
Hier eine mögliche Referenz: http://home.planet.nl/~otten100/Ar234.html
oder der Hinweis auf einen Artikel in "Klassiker der Luftfahrt", Ausgabe 2/2017, Artikel "Der letzte Blitz"
Ähnliche Flüge des US-Kommandos Whatson's Wizzers von Süddeutschland (Lechfeld) nach Cherbourg zur Verschiffung "interessanter" (Me 262, Do 335) Flugzeuge in die USA, fanden bereits Anfang Juni 45 statt.
Auch diese Maschinen waren bereits mit anderem (US) Hoheitsabzeichen versehen.
Daher bleibe ich dabei:
- Der Flug der 15 Do 24 am 18. Juni 45 war der letzte "echte" Luftwaffen Flug.
- Die Hoheitskennzeichen am Seitenleitwerk, sprich die Hakenkreuze, waren übermalt - die Balkenkreuze an Rumpf und Tragflächen aber noch intakt
- Zusatzlich waren Rotkreuz-Kennzeichen (Seenot Kennzeichnung) angebracht.
- Die Besatzungen flogen in Uniform, die Verbands-Kommandostrukturen waren noch intakt, die Einheit wurde von bisherigen Kommandeur (Karl Born) geführt unter Beibehaltung der bisherigen Befehlsstruktur innerhalb der Einheit
Mit freundlichen Grüßen, Uwe K.