Hallo an alle,
hiermit melde ich mich nach längerer Passivität wieder zurück im Forum
Zum Thema:
Ich habe den Film am Wochenende gesehen und bin beeindruckt.
Dieser Film hat sicher das Potential zu polarisieren und man kann dies am Beitrag von Josep O. erkennen.
Der Film versucht keinesfalls historische Genauigkeit zu vermitteln und er ist auch kein Versuch das Thema in die Fantasy-Ecke zu verschieben.
Ich sehe den Film als einen ehrlichen Versuch, das Thema aus russischer Sicht aufzuarbeiten.
Dieser mystische Weiße Tiger, der offensichtlich aus "einer anderen Welt" kommt, entspricht dem, was vermutlich viele sowjetische Soldaten empfunden haben, wenn sie im Gefecht auf den deutschen Tiger trafen -> nahezu unverwundbar, präzise auf große Entfernung und immer wieder an Brennpunkten auftauchend (bedingt durch den Einsatz der sPzAbt als "Feuerwehr").
Es geht also insgesamt gar nicht um den EINEN Tiger, sondern um das Phänomen der technologischen und vielleicht auch taktischen Überlegenheit, trotz der eigenen (sowj.) modernen Panzer.
Es ist, aus meiner Sicht, eine Stärke des Films, dass selbst zum Kriegsende der Konflikt nicht durch einen Endkampf gelöst wird.
Auch werden die Deutschen nicht, wie sonst so oft, als Teufel dargestellt, sondern als Menschen, denen das Phänomen selbst unheimlich/ unerklärlich ist.
Es bleibt die Furcht vor dem erneuten Auftauchen des Tigers (in 10...20 oder 100 Jahren) und der Aussage des russischen Panzersoldaten, dass er dann wieder bereit ist den Kampf aufzunehmen.
Ich glaube, damit wird eine große Angst auf Seiten der Russen dargestellt, dass sie Deutschland oder dem Westen (?) erneut als Feind gegenüber stehen könnten.
In diesem Sinne sehe ich den Film als Refelexion der aktuellen Ereignisse.
Mit Interesse habe ich auch die gute technische Ausstattung bewundert.
Die Szene der Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde fand ich auch sehr gelungen. Ich empfand sie als sehr realistisch und völlig ohne Pathos und Häme dargestellt.