Posts by Odenwälder Bub

    Die Geschichte der Tätowierung im Nationalsozialismus ist noch nicht in Gänze erschlossen,von den in- und exkludierenden SS-Blutgruppen- sowie Häftlingstätowierungen einmal abgesehen.

    Guten Abend,

    obiges Zitat insinuiert, dass die im zweiten Halbsatz genannten Themen bereits signifikant bearbeitet wurden. Vor allem zu Ersterem würden mich Literaturangaben interessieren.

    Beste Grüße

    OB

    Guten Abend,

    wenn ich mich auf die Schnelle richtig erinnere bin ich vor einigen Jahren mal auf einen Beitrag zur SS-Blutgruppentätowierung in einem medizinischen Periodikum gestoßen. Autor war glaube ich der Reichsarzt-SS Robert Grawitz. Finde ich leider auf die Schnelle jetzt nicht.

    Angeblich habe es wohl auch Dissenz zwischen Grawitz und Himmler bezüglich der SS-Blutgruppentätowieung gegeben. Zumindest wird dies von P. Hausser in seinen Nachkriegserinnerungen ("Soldaten wie andere auch") behauptet.

    Zuletzt ist noch auf die Folgende medizinische Dissertationsschrift von 1912 hinzuweisen:

    Über Tätowierungen bei Soldaten von Leopold Gorozek

    Beste Grüße

    OB

    Hallo,

    ... nun, die von Insa Meinen angefertigte Dissertation ...

    da muss es sich aber wohl um ein Missverständnis von Dir handeln? Bei dem von Frau Dr. Meinen in dem Wissenschafts-Magazin "Einblicke" veröffentlichten Artikel handelt es sich nicht um eine Dissertation, sondern um einen Auszug aus dem Forschungsprojekt "Wehrmacht und Prostitution", dass am Ende des Artikels auch kurz beschrieben wird.

    Gruß, J.H.

    :rolleyes:

    Hallo,

    wo genau liegt da ein Missverständnis vor? Der Artikel in diesem Magazin rekurriert (wie schon die gewählte Überschrift zeigt) auf die Dissertation (Projekt) von Insa Meinen, die damals im Begriff war zu entstehen/gerade entstanden war (1999). Der Titel des Artikels/Projektes und der Dissertation sind IDENTISCH! Letztere ist 2002 in der Edition Temmen publiziert worden. Die Dissertation ist aus dem erwähnten Forschungsprojekt heraus entstanden! So wie das üblich ist bei (geförderten) Projekten. Manchmal entstehen aus solchen Projekten auch mehrere Dissertationen!

    Glaubst du ernstlich, dass ich mit meinem vorigen Beitrag zum Ausdruck bringen wollte, dass es sich bei dem verlinkten ARTIKEL um eine Dissertation handelt?!?

    Auch der Artikel ist kein Auszug aus dem Projekt, sondern ein Exposé/eine Projektvorstellung (und wenn man will, somit auch der Dissertation).

    Bitte genau über Hintergründe informieren und verstehen, bevor hier oberlehrerhaft korrigiert wird.

    Beste Grüße

    OB

    Hallo,

    vielen Dank für die Bilder. Eines fällt mir seit Jahren auf, sei es auf online-Verkaufsplattformen oder in anderen Zusammenhängen, die einem Bilder aus diesem Themenspektrum unter die Nase kommen lassen: Die eigentliche Tätigkeit an diesen Orten, ergo die Medizin (Behandlungen, OPs, Verbände, Pflege, Visiten, etc.), ist fotographisch verhältnismäßig selten dokumentiert. Gruppenbilder, Aufnahmen von Patienten in Krankenbetten oder mit den zuständigen Schwestern, Feierlichkeiten und Unterhaltungsprogramm sind eher die Regel. Sogar, wenn es sich dabei um Nachlässe von Sanitätspersonal handelt.

    Das ist schade, macht aber Abweichungen von den Vorgenannten umso interessanter.

    Beste Grüße

    OB

    Hallo,

    zur Einrichtung von Bordellen für die Wehrmacht in Frankreich ein Link zur Projektarbeit "Wehrmacht und Prostitution im besetzten Frankreich": https://uol.de/einblicke/30/w…zten-frankreich

    Quelle: Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, Autorin Dr. Insa Meinen

    Gruß, J.H.

    Hallo,

    nun, die von Insa Meinen angefertigte Dissertation, auf die hier verwiesen wird, ist bereits mindestens 2 Jahrzehnte alt. Ungefähr zur gleichen Zeit entstand das Grundlagenwerk von A. Neumann zur Heeressanitätsinspektion bzw. dem Wehrmachtssanitätswesen. Hier wird aus Perspektive des Sanitätdienstes die Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten dargestellt (S. 235 ff.). Ein durch die Besatzung oragnisiertes und mizuverantwortendes Bordellwesen entstand eben gerade aus dem Anspruch der Kontrolle/Prävention von sexuell übertragbaren Infektionen bei Soldaten.

    Beste Grüße

    OB

    das DRK war ja weiter deren "Unterorganisation"

    Hallo,

    das ist so nicht korrekt! Das IKRK war, sehr einfach gesprochen, ein Zusammenschluss Genfer Bürger. Nicht mehr und nicht weniger. Die nationalen Rotkreuzgesellschaften waren nur mittelbar assoziiert. Aufgrund der Gleichschlatung und zentralisierten Führung des DRK während des 3. Reiches war der Kontakt, von Einfluss gar nicht zu sprechen, des IKRK mehr als schwierig. Es ist eine nicht selten anzutreffende Fehlannahme, dass die nationalen Rotkreuzgesellschaften "Unterorganisationen" des IKRK waren und funktionelle Zusammenhänge im "Top-Down" Modus geschahen.

    Beste Grüße

    OB

    Ich finde das Buch allgemein sehr gut. Ich habe das aber auch hauptsächlich benutzt,

    um Einsatzorte / Unterstellungen von Flak-Einheiten zu finden. Nicht für die Recherche

    zur Laufbahn von Offizieren.

    Moin,

    ohne mich jetzt all zu lange in Ausführungen verlieren zu wollen. Obige Aussage ist wesentlich zur Beantwortung der Eingangsfrage.

    Was dem Threadersteller mitunter vielleicht nicht klar ist, dass die Intention des Werkes ausschließlich die Darstellung einer Organisationsgeschichte der Flak ist.

    Sie wurde von Hummel, der Mitarbeiter des MGFA damals in Freiburg war, aufgrund der noch vorhandenen Aktenlage in der Abteilung Militär des BA Freiburg erstellt. Natürlich finden sich Fehler oder Lücken, da schon das Ausgangsmaterial lücken- oder sogar fehlerhaft war.

    Für den organisationsgeschichtlichen Überblick allerdings unentbehrlich.

    Beste Grüße

    OB

    Hallo OB

    jeder Krieg hat seine Krankheiten und die Frage wäre sind sie verschieden oder gleich über die Geschichte.

    Mit freundlichen Grüßen

    Hallo,

    zu begrifflichen Abweichungen/Kontinuitäten, sowie historischen Perspektiven von/auf Krankheiten und Erkrankung gibt es Berge medizinhistorischer Fachliteratur. Somit ist diese Frage bereits hinreichend beantwortet.

    Der Ansatz des Vergleichs der Kodierungs-Systeme leuchtet dennoch nicht ein. Die Krankheitsnummern der Wehrmacht entsprechen allgemein grundlegenden medizinischen Bezeichnungen, sieht man einmal von Nummern für Einwirkung bestimmter Waffensysteme ab. Die viel ausdifferenzierten ICDs von heute sind damit wohl kaum vergleichbar.

    Dass jeder Krieg ganz eigene Krankheiten hat, wäre mir neu. Bis in die Neuzeit bzw. die Zeitgeschichte hinein hatten/haben sich (Massen-)Heere, bzw. deren Ärzte/"Gesundheitsfachleute" mit Erkrankungen & Problemen auseinanderzusetzen, die teils schon aus der römischen Militärgeschichte bekannt sind.

    Weiterhin ist fraglich inwieweit es bestimmte Krankheiten gibt, die sich nur auf den Krieg beschränken. Nahezu alle im Kriege zu findenden Krankheiten/Verletzungen finden sich auch im Zivilleben wieder bzw. umgekehrt. Dass Kriege die Entwicklung von Techniken und Methoden perpetuiert haben, die die zivile Medizin verbessert haben steht außer Frage. Siehe Traumatologie, etc.

    Spezifika gibt es sicherlich dennoch, zumindest für moderne Kriege, siehe die Entwicklung von Kernwaffen und deren Wirkung auf den Organismus. Dies war leider bisher Kennzeichen eines modernen Krieges(-endes) und wird hoffentlich zukünftig niemals wieder so sein.

    Beste Grüße

    OB

    Zumindest ist in einem Skript zur Sanitätstaktik von 1937 die Verwendung von "Lazarettstaedten" beschrieben, welche dem Feind über das Auswärtige Amt gemeldet und gekennzeichnet werden.

    Hallo Peter,

    könntest du bitte spezifizieren um welches Skript es sich hier handelt? Die Begrifflichkeit "Lazarettstadt" ist offiziell international nie eingeführt worden meiner Kenntnis nach. Zumindest nicht über die entsprechenden Konferenzen hinaus in der man derlei Angelegenheiten zu klären versuchte. Der Begriff "Sanitätsstadt" hingegen ist dort nachweisbar.

    Beste Grüße

    OB

    Danke. Das Problem ist nur das sich die Krankheitsberzeichnungen oder auch die Diagnosen und Symptome mit jeder ICD Klassifikation verändern und die Sysiphusarbeit ist es die Gesundheitsziffern des Ersten und Zweiten Weltkrieges mit den heutigen Erkrankungsdiagnosen zu vergleichen und zuzuordnen. Denn eine Krankheit kann auch dadurch "verschwinden" das sie in eine andere Diagnose aufgenommen wird und simsalabim die Krankheit ist von einem auf das andere Jahr weck. Nur wenn man nachliest erkennt man in den Gesundheitsziffern ups die Kranken sind nur unter andere Diagnosen verschoben. Deshalb ist die Befassumg vor allem bei psychiatrischen Erkrankungen komplex, weil ein Schussbruch des Humerus bleibt ein Schussbruch des Humerus. Nur der Kriegszitterern des Ersten Weltkrieg, wurde im Zweiten zum Neurotiker und heute ist er unter PTBS zu finden. Doch trotzdem Danke

    Mit freundlichen Grüßen

    Hallo,

    dieses Unterfangen ist allein deshalb schon insbesondere für die Psychiatrie vollkommen sinnbefreit, da in diesem Fach bestimmte Termini in den vergangenen 70 Jahren schlichtweg "verworfen" wurde, teils weil sich ein viel ausdifferenziertes Krankheitsverständnis entwickelt hat, teils weil viel klarer ist welche Ätiologie manche Erkrankung hat und teils, weil manch ein Verhalten gar nicht mehr als pathologisch angesehen wird (siehe z.B. das Thema Sexualität).

    Welchen nutzen es generell haben soll ICD und die Nummern des Krankheitenverzeichnisses der Wehrmacht abzugleichen/zu übertragen entzieht sich meinem Verständnis.

    Beste Grüße

    OB

    Moin,

    1941 wurde ein Erich Martin mit der Schrift Über die Bedeutung der Blutgruppen und der Blutkörperchen-Merkmale für den Vaterschaftsausschluss, an der medizinischen Fakultät der Uni Heidelberg zum Dr. med. promoviert. Möglicherweise der gesuchte Kandidat.

    Die Arbeit kann per Fernleihe leider nicht bestellt werden. Ich würde aber eine Anfrage für eine Kopienbestellung zu der Seite der Schrift stellen, die seinen Lebenslauf wiedergibt. Die findet sich in jeder Dissertation. Dann weiss man mehr zu Geburtsort, Eltern, etc.

    Beste Grüße

    OB

    Moin

    Bezüglich RAD, Männer wurden vor ihrem Wehrdienst für eine gewisse Zeit zum RAD einberufen. Galt das nur für die jungen Sprossen oder auch für die im Krieg später eingezogenen Reservisten älterer Jahrgänge? Zum Beispiel mein Uropa Jahrgang 1902, Wehrdienst ab Ende 1940, hat man so jemanden auch erst zum RAD berufen oder wurde man schneller in die Grundausbildung geschickt?

    Gruß,

    Benjamin

    Hallo,

    gerade zur Zeit des Krieges gab es ein ziemliches "Gerangel" zwischen RAD und Wehrmacht hinsichtlich der Anteile eines Jahrgangs die die jeweilige Organisation erstmals einziehen durfte.

    Beste Grüße

    OB

    Ich bin erstaunt, wie viele längst widerlegte Behauptungen in diesem Thread tradiert werden. Offenbar ist auch heute noch, selbst in einem Forum wie dem unseren, eine sachliche Darstellung zuverlässig dokumentierter Fakten über das Unternehmen "Barbarossa" nicht möglich.


    Dafür bietet das Thema aber gleich ein ganzes Potpourri an Mythen, die direkt der Memoirenliteratur entstammen könnten: fehlende Berücksichtung von Winterbekleidung, rettende sibirische Divisionen, Präventivkrieg, fataler Zeitverlust durch den Griechenlandfeldzug usw.


    An dieser Stelle geht mein Dank an Jockel und Karl, die ihre Angaben mitunter auf wissenschaftlicher Literatur abstützen, damit die ein oder andere Eingabe korrigieren konnten und den Thread für mich insgesamt lesenwert machen!

    Hallo,

    danke für das Statement! Beim Lesen der ersten Beiträge war ich drauf und dran den Antworten-Button zu drücken um sinngemäß genau das zu schreiben!

    Beste Grüße

    OB

    Guten Abend liebe Leute,

    eine Frage insbesondere an die Eisenbahn-Kenner: Gibt es Grundlagen-Literatur, die sich mit dem Thema Lazarettzüge aus Eisenbahnersicht befasst? Aus medizinischer Sicht gibt es tatsächlich kleinere Artikelchen in medizinischen Fachzeitschriften, v.a. aus dem WK I. Auch in regionalen Periodika findet man vereinzelt etwas zu einzelnen Zügen. Für Antworten wäre ich dankbar.

    Beste Grüße

    OB

    Hallo,

    wie dem Bericht zu entnehmen ist, galt der betreffende Leutnant trotz entsprechender Versorgung und Anschlussbehandlung bei Entlassung aus dem Reserve-Lazarett als "wehrdienstbeschädigt". Weiterhin beidseitige Schwerhörigkeit. Daher ist vorstellbar, dass sobald eine Lazarettversorgung nicht mehr notwendig war eine Umschulung zu was auch immer beabsichtigt wurde. Mit einem nicht mehr vollständig streckbaren Arm im Ellenbogengelenk, sowie beidseitiger Schwerhörigkeit war eine Verwendung in seiner Tätigkeit vor Verwundung vermutlich nicht mehr möglich. Daher hat man vermutlich den Einsatz an anderer Stelle (Rückwärtige Dienste/Etappe, Stabsdienst, etc.) beabsichtigt.

    Grundsätzlich kenne ich Fälle in denen Lehrgänge aller Art für alle möglichen Gruppen von Militärangehörigen bis unmittelbar vor Kriegsende abliefen. Aus meiner Heimat ist z.B. ein Fall bekannt, wo bist Ende März 1945 ein Reserveoffiziers-Bewerber-Lehrgang lief. Bei Herannahmen der Front gliederte man diesen dann geschlossen in die für die örtliche Verteidigung bestimmten Truppen ein.

    Beste Grüße

    OB

    Hallo Jockel,

    ich danke Dir sehr für dieses Belegstück. Sehr interessant, dass hier der Terminus "offene Stadt" verwendet wurde. Ein im damaligen internationalen/Völkerrecht gängiger und definierter Begriff und dass in der historischen Verarbeitung der Begriff "offene Lazarettstadt" verwendet wird. Der Begriff "Sanitätsstadt" war im Übrigen ein in internationalen Konferenzen der Zwischenkriegszeit diskutierter Begriff, den man in einem künftigen Kriege anzuwenden gedachte. Man konnte den Begriff jedoch nicht mehr durch formelle Akte in internationale Konventionen einbeziehen, da sich die Ereignisse in den 1930ern dann überschlugen.

    Beste Grüße

    OB

    Danke, das wäre sehr nett. Also ich habe in den Akten mehrere unterschiedlichen Typenbezeichnungen gefunden, die die DAF genutzt hat. Ich VERMUTE, dass das mit den unterschiedlichen Größen zu tun hatte: die durchschnittliche RAD Baracke war zur Unterbringung des RAD gedacht, also Standard 100 Personen mit Küche, Essraum, iGemeinschaftsraum und Sanitätsbaracke. Die DAF hatte aber nicht so viel Platz und es wurden pro Frau etwa 15 Männer gerechnet, in einigen regionen auch mehr.

    Moin,

    es wäre sicherlich sinnvoll, die exakten Typenbezeichnungen mal zu benennen.

    Wie die Praxis zeigt, war der Einsatz der "RAD-Baracke" längst nicht auf den RAD beschränkt. Sie wurde an unterschiedlichsten Standorten und zu unterschiedlichsten Zwecken verwendet. Federführend für die Entwicklung verantwortlich war die sogen. FOKORAD (Forschungs- und Konstruktionsgesellschaft der Reichsleitung des Reichsarbeitsdienstes). Die von ihr herausgegebenen Typenblätter der Baracken wurden von mehreren 100 Holzbaubetrieben, sowohl im Reichsgebiet, als auch in den besetzten Betrieben verwendet um für den RAD, aber auch das OKH und die sogen. Reichsautobahnlager Baracken zu bauen. Der Einsatz der rund 10 Barackentypen beschränkte sich also keinesfalls nur auf den RAD. Weiterhin gab es auch kleinere Normbauten (Wohnhäuser, etc.) für die Führer des RAD.

    Zeitgenössische Fachliteratur zum Thema: Beschreibung der beweglichen Unterkünfte des Reichsarbeitsdienstes. In: Der deutsche Holzbau. 2 (1942)

    Beste Grüße

    OB