Hallo Rudolf,
ich muss einräumen, in der Sache noch nicht allzu sehr recherchiert zu haben. Auch ich gehe vorläufig von einem reinen "Notnagel-/Feuerwehrwirken" der gesuchten Einheit aus.
Neben Erzählungen aus dem Familienkreis über den Vermißten liegt mir ein Gutachten des DRK über sein vermutliches Schicksal vor.
Nach den dortigen Auskünften ist er als Angehöriger der im Betreff bezeichneten Einheit vermißt seit April 1945 (nach dem Volksbund seit dem 01.01.45) und zwar im Raum "Gruenberg N.S./Beuthen b. Glogau/Boyadel
/Dtsch. Wartenberg/Driesen/Freystadt b."
Dieser Karte: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Nied….svg?uselang=de meine ich allerdings entnehmen zu können, dass die Kämpfe in dem angegebenen Raum bereits seit Mitte Februar 1945 weitgehend beendet gewesen sein dürften.
Das Gutachten des DRK führt weiter aus, die hier relevante Abteilung sei von Oppeln (Fall am 24.01) nach Sagan verlegt und von hier aus zur Verstärkung der Verteidigungskräfte an bes. gef. Abschnitten eingesetzt worden. Teile wurden nach Glogau weitergeleitet, wo es zu schweren Kämpfen mit sowjetischen Truppen kam, die am 14.02. die Stadt einschlossen. (...) Die wenigen Soldaten, die sich nach Westen durchschlagen konnten, gerieten in die verlustreichen Abwehrkämpfe um Lauban, Niesky und Priebus. (...) Ende März bis in den April hinein waren restliche Teile der Abteilung bei den Kömpfen um Muskau und im Raum Cottbus-Guben eingesetzt.
Insgesamt meint das DRK, eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür annehmen zu können, der Vermißte sei von Februar bis April 1945 in Niederschlesien gefallen.
Mein Ziel ist es aber, möglichst seinen gesamten Soldatenweg zu verfolgen. Schon deshalb freut mich Dein Hinweis auf Oppeln sehr. Ich werde zunächst diesem folgen - habe herzlichen Dank!
Nur zur Veranschaulichung des bewegenden Schicksales so manches Soldaten ein weiteres Zitat aus dem in Bezug genommenen DRK-Gutachten:
"Seit diesen Kämpfen werden viele Soldaten der Panzerjäger-Ersatz- und Ausbildungsabteilung 8, darunter auch der Verschollene, vermißt. (...) Andere aber haben in dem anfänglich noch tiefverschneiten, meist unübersichtlichen Gelände oder bei Straßen- und Häuserkämpfen den Tod gefunden, ohne dass es von überlebenden Kameraden bemerkt wurde. Das Feuer sow. Artillerie, Panzer und Flugzeuge erreichte auch Verbandsplätze und Lazarette".
Ich kann und will die gerade unter solchen Umständen Vermißten aber nicht aufgeben, deshalb freue ich mich weiter über jede Information über die letzten Kämpfe der Panzerjäger-Ersatz- und Ausbildungsabteilung 8, ihre Gliederung i. g. Zeitraum, ihre Kommandeure und ggf. über Einzelschicksale.
Beste Grüße und Wünsche sowie herzlichen Dank für Eure Bemühungen
H.