Hallo zusammen,
erstmal vorweg: mit Aussagen wie "sowas gabs ja nie bei der Wehrmacht" wäre ich vorsichtig. Vielleicht wurde sowas nie offiziell eingeführt, was aber nicht gleichbedeutend ist mit "es hat es nie gegeben".
Was mir als erstes auffällt ist das höhere Alter der Herren. Weiter fällt auf, dass viele unterschiedliche Uniformen getragen wurden. Ich sehe es auch so, dass ein paar vom Schnitt zumindest nicht unbedingt deutschen Ursprungs sind.
Die Feldmützen sind noch vom alten Modell, bei einer wurde der Soutache-Winkel wohl entfernt, die anderen weisen durch die Farbe des Winkels eine (von der Waffengattung her) bunt zusammengewürfelte Truppe aus. Zumindest die Reihe unten könnte aus einem Artilleristen, einem Pionier und einem Grenadier bestehen. Die Feldmütze rechts im Bild wurde so vom Schnitt her bei der Luftwaffe und bei der Waffen-SS getragen, evtl. auch noch bei einigen Parteiorganisationen, allerdings ist sie mit dem Wehrmachtsadler versehen, weswegen (auch in Kombination mit dem Brustadler) davon auszugehen ist, dass es sich um einen Soldaten der Wehrmacht handelt. RAD isollte bei dem Herren völlig außen vor sein.
Man kann jetzt mutmaßen, zu welchen Einheiten die einzelnen Personen gehörten. Ich sehe es so, dass es sich um die so ziemlich letzte Aushebung der Wehrmacht vor dem Volkssturm handeln könnte. Notdürftige Ausstattung mit Uniformen (verm. auch aus dem Ausland), Feldmützen mit Winkel, die es eingentlich so nichtmehr hätte geben dürfen. Mich täte es auch nicht wundern, wenn trotz der unterschiedlichen Waffenfarben alle in einer Truppe gedient hätten, und diese "Absonderlichkeiten lediglich auf Materialmangel zurückzuführen wären.
Auch wegen den zu sehenden Handschuhen tippe ich auf Winter 44/45.
Vielleicht bezeichnet "St. Bauer" den Namen des auf dem Foto markierten (evtl. Steffan?). Im genannten Ort gibt es noch einige Bauers...