Posts by knaff

    Hallo Graphologen !

    Mein Vater absolvierte - nach seinem Einsatz als HJ-Flakhelfer ( 6./807 ) - von Jänner bis März 1945 seine RAD-Ausbildung (6/354).

    Im Zuge dieser Ausbildung fand eine - wie man heute sagen würde -
    " Informationsveranstaltung " der Waffen-SS statt.
    Mein Vater ( *Feb.1928 ) und drei oder vier seiner Kameraden meldeten sich freiwillig.

    Am 12.März 45 gings vom RAD-Lager im Waldviertel mit dem Zug ins heimatliche Wien.

    Vom Franz-Josefs-Bhf. waren es nur ein paar Minuten zur Adresse der SS-Meldestelle in Wien lX. Liechtensteinstraße.

    Dort angekommen wurde Ihnen von einem SS-Führer mitgeteilt, die Personalakten wären verlagert worden; man werde einen Einberufungsbefehl schriftlich an die Wohnadresse senden und gab den Buben das auch noch schriftlich - falls sie von einer Streife überprüft werden sollten.

    Nicht wirklich unglücklich darüber- statt bei der SS-Ausbildung im Schlamm zu robben- bei seiner Mutti zu sein, wurde das traute Wiedersehen durch die U.S.-Luftwaffe gestört, die der Stadt Wien mit einem Großangriff zum 6. Jahrestag des Anschlußes gratulierte.
    Das Amtshaus gegenüber der Großelterlichen Wohnung hatte einen Luftschutzkeller, der so massiv war, daß keine Bombe hinein und die darin Schutzsuchenden gleich den ganzen Tag nicht mehr herauskamen .

    Eine, im Innenhof detonierte Fliegerbombe, hatte nämlich alle Eingänge verschüttet.

    Nach endlosen Stunden des wartens, klopfens und grabens hatte man von Innen und Außen eine Vebindung freigeschaufelt.

    Mit dem nach Hause gehen war´s aber auch vorbei, weil kein "Hause" mehr da war, wo man hätte "nach- gehen" können.

    Schlecht für meine Großeltern und schlecht für den armen Reichsführer, der seinen Einberufungsbefehl nicht mehr zustellen konnte, wo doch der Krieg - mit meinem Papa als Grenadier - sicher noch gewonnen worden wäre.

    Die RAD-Kameraden, die keine Freiwilligenmeldung abgegeben hatten, und sich regulär beim Wehrkreiiskommando XVll. meldeten,wurden ausnahmslos dem Ansturm der Roten Armee entgegengeworfen, wobei Viele von Ihnen
    fielen, verwundet wurden oder erst nach Jahren aus russischer Gefangenschaft heimkehrten.

    Meine Großeltern wurden behelfsmäßig als "Fliegergeschädigte" in einer winzigen Soutterainwohnung in einem anderen Stadtteil untergebracht, in der mein Vater - aus dem Fenster blickend - die Befreiung Österreichs miterleben durfte, wobei ihm der erste vorbeikommende Russe ( die Soutterainwohnung war zu 2/3 unter dem Bordsteinniveau ) gekonnt und flink die Armbanduhr abmontierte.

    So - das war die Vorgeschichte zu meiner Frage - verzeiht die Themenverfehlung;
    aber ich war im Schreiben und hoffe halt es hat Irgendwen interessiert.


    Wer kann im rechten oberen Kästchen, unterhalb des Kartenstelle-175-Stempels, die Tintenblei - Handschrift entziffern ?

    [Blocked Image: http://img11.myimg.de/RADEntlscheinPapaDetail9ee2c.jpg]

    [Blocked Image: http://img11.myimg.de/RADEntlscheinPapa68207_thumb.jpg]

    Wär toll wenn´s wer lesen und " übersetzen" könnt´

    Danke + Grüße aus Wien

    Niki

    Hallo Kordula !

    Herbert Sturza
    ( Einheiten der Luftwaffe / Luft -Nachrichten-Regiment 38 )
    +
    ( Uniformen u. Ausrüstung / Heereskragenspiegel, Ärmelband, kein Brustadler)
    erzählte mir, daß er in Stalingrad an Ruhr und Gelbfieber erkrankt war.

    Erst als eine Verwundung hinzu kam ( ich glaube Granatsplitter ) wurde er in ein Lazarett nach Deutschland gebracht.

    Ich glaube mich erinnern zu können, daß er aus dem Kessel geflogen wurde.

    Er war von Ruhr und Gelbsucht so bedient, daß er - trotz seiner langjährigen Ausbildung zum Berufsoffizier und Fronterfahrung (in Russland seit dem ersten Tag des Feldzugs) - bis zum Sommer oder Herbst 1944, nach Köln/Ostheim ( Kompaniechef Telebau) kommandiert war . Eine weitere Frontverwendung kam erst auf sein persönliches Ansuchen zustande.

    Er starb im Alter von 62 Jahren an Leberversagen.

    Küß die Hand aus Wien

    Niki

    Da ich mich mit dem Computer noch nicht so wirklich auskenne hab´ich ein wenig gebraucht um vernünftige Scans zu machen.

    Aber jetzt:

    Auf Bild 4 (Leberwurst ) trägt Herbert Sturza eine andere Uniformbluse als auf den Bildern 1-3 (Portrait) und 5 (Dietl).

    Bei Bild 4dürfte es sich um eiine Uniform für Wehrübungen handeln.

    Beim Dietl - Besuch erkennt man den Unterschied:

    a). Der Filzkragen endet bei den Reveers.( wie bei Bild 1-3)

    b ). Die Brusttaschen haben eine Falz

    [Blocked Image: http://img9.myimg.de/BesuchvGeneralDietlDetbd8d9_thumb.jpg]

    Das Abzeichen an der Mütze des Erziehers ist vermutlich identisch dem kleinen Metalledelweiß, das bei der " ostmärkischen" HJ/DJ und BDM/JM am Uniformkragen befestigt war.

    Bei den vergrößerten Bildausschnitten scheinen die beiden Buchstaben am Schulterstück mit denen am Ärmelband des Erziehers übereinzustimmen.
    Sind es ein M und ein W ? (vielleicht für "Militärwaisenhaus")

    Gemäß

    http://www.hib-liebenau.at/hibpage/geschichte.htm

    hieß das Ganze ja von Oktober 1938 - 1940 " Oberschule des Hauses Liebenau des großen Militärwaisenhauses Potsdam "

    Wenn man diesem Beitrag logisch folgt:
    http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Soldat/Uneroffiziersschule-R.htm

    muß das L auf der Schulterklappe für "Liebenau" stehen.

    Wer glaubt den restlichen Schriftzug am Erzieher-Ärmelband entziffern zu können ?

    [Blocked Image: http://img9.myimg.de/AsessorHeinrich6656f_thumb.jpg]
    [Blocked Image: http://img9.myimg.de/LeberwurstDetail7b9d7_thumb.jpg]

    Ich hoffe es besteht noch allgemeines Interesse an dem Beitrag und sende

    Grüße aus Wien

    Niki

    Bei Stahlhelmen und Pelzmützen, sowie Winterbekleidung aller Art - kein Problem.

    Aber Schifferln ?

    Die Trageweise der Patronentasche ( nur 1 Stück ) habe ich bis dato auch nur bei dt. Luftwaffenangehörigen gesehen.

    Gruß aus Wien

    Niki

    Hallo Dieter und Beresina!

    Die Aufnahmen 1-4 sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit 1939 entstanden.
    Ich schrieb 1938/39 da ich sie zeitlich nur als "nach dem Anschluß" einordnen kann.

    Bei Bild 4 (mit Leberwurst) kann die Uniform nicht mit dem Bild der Anschluß-Parade übereinstimmen, da Herbert Sturza bereits die - uniformtechnisch nicht zuordenbare - deutsche Schuluniform trägt.

    In der Marschkolonne tragen Alle die Bundesheeruniform des Ständestaates.

    Den Umstand, daß nur die Offiziere den Hoheitsadler an der Bundesheeruniform tragen, könnte man vermutlich so erklären, daß die 16-jährigen Kadetten ja keine regulären Heeresangehörigen waren.

    Dies könnte auch einen Ansatz für die spezielle deutsche Schuluniform der Bilder 1-5 darstellen zu der m.E. grundsätzlich kein Brustadler gehört.

    In den Jahren 1923-1933 war die Uniform des Bundesheeres der Reichswehr angeglichen.

    http://www.austro-hungarian-army.co.uk/badges/bundrank24.html

    1933 - iim austrofaschistischen Ständestaat des Engelbert Dollfuß - wurden
    die Uniformen wieder denen der k.u.k. Armee nachempfunden.

    Hier noch 2 Bilder vom "Anschluß":

    Die Kadetten machen sich in Liebenau zum Abmarsch zur Parade bereit

    [Blocked Image: http://img9.myimg.de/LiebenauAnschlu209cd3_thumb.jpg]

    [Blocked Image: http://img9.myimg.de/LiebenauAnschlu33f03a_thumb.jpg]
    im Hintergrund die Militärmittelschule


    Zum Uniformvergleich:

    Mein Großvater k.u.k.Oberleutnant Emil Kukula
    [Blocked Image: http://img9.myimg.de/IdentittskarteOpaeb23d.jpg]

    und hier ( ganz rechts) 1918 in Pordenone (Italien) als Leutnant bei der k.u.k.Flieger-Kompanie 40

    [Blocked Image: http://img9.myimg.de/Pordenonec606e_thumb.jpg]

    Gruß aus Wien
    Niki

    Original v. Alt-Stralauer

    Quote

    Auffällig sind die Kragenspiegel, welche bei Kaltenegger, Krieg am Eismeer, S. 256 ähnlich abgebildet sind. Leider nur Brustbild und Schiffchen der finn. Armee.


    Hallo Uwe !

    Du schreibst es ja selbst : Schiffchen der finnischen Armee!!

    Ein Uniform-Mix erscheint mir unwahrscheinlich.

    Liebe Grüsse aus Wien

    Niki

    Quote

    also eigentlich muß ich hier auch passen...hätte nur die Vermutung, das es sich um östereichische Uniformen handeln könnte, wegen des Zeitpunktes der Aufnahme. Vielleicht erfolgte eine Umkleidung noch nicht, was die Uniformjacken betrifft.

    Guter Ansatz - leider falsch !

    1939 waren in der "Ostmark" alle Uniformen 100%ig "eingedeutscht".

    Das Brustbild zeigt Herbert Sturza im Jänner 1938 in österreichischer Kadettenuniform.
    [Blocked Image: http://img9.myimg.de/OnkelHerbertJan382165b_thumb.jpg]


    Dieses Foto wurde im Rahmen des "Anschlußes" im März 1938 in Graz aufgenommen:

    [Blocked Image: http://img9.myimg.de/LiebenauAnschluff83c_thumb.jpg]


    Bei der Parade der Kadetten trägt sowohl der kommandierende Offizier, als auch der Offizier links neben der Tribüne, den deutschen Hoheits-Brustadler
    auf der österreichischen Bundesheer-Uniform.

    Bitte weitergrübeln !

    Gruß aus Wien

    Niki

    Lieber Andreas !

    Zuerst mal vielen Dank für den Link.

    Dann möchte ich darauf hinweisen, daß ich zu meinem Thema ein fettes Fragezeichen angebracht habe.

    Ich habe nie behauptet " DIE SIND VON EINER STRAFEINHEIT " , sondern die Uniformierung verwirrt mich; und ich will sehen was Anderen so zu diesem Bild einfällt.

    Das Buch im Link ist das vom Angolia ( Bender ist der Verleger ) und wenn Du mir Deine Mail-Adresse gibst ( per PN ) schick´ich Dir gern einen Scan von der Seite (mit Foto + Text).

    Grundsätzlich stimme ich Dir und Deinen Aussagen voll zu - aber das Bild ist mysteriös - und die Bewährungseinheit-Theorie ist ein Ansatz.

    Gruß

    Niki

    Hallo Uwe !

    Die Finnen, die Du erwähnst, sind also Angehörige der deutschen Luftwaffe und haben keinen Rang ?

    Kannst Du da vielleicht ein Foto einstellen oder eine Quelle zum Nachschauen nennen?

    Wäre total interessant.

    Lieben Gruß aus Wien

    Niki

    Koppelschlösser für Strafeinheiten hatten in der Mitte eine kreisrunde Ausbuchtung, die von drei konzentrischen Ringen umgeben war.

    Die Ausbuchtung war normalerweise gekörnt; Exemplare mit glatter Ausbuchtung sind darauf zurückzuführen, daß die Körnung aus Alu rasch abgerieben wurde.

    Die Ausbuchtung bei LW-Schlössern war außerdem nicht kreisrund sondern hatte die Form einer Ellipse .

    Quelle: Belt Buckles & Brocades of the lll. Reich v. John R. Angolia


    [Blocked Image: http://img9.myimg.de/blankesKoppSchl1a7d2c.jpg]

    [Blocked Image: http://img9.myimg.de/blankesKoppSchl2eeb95.jpg]

    [Blocked Image: http://img9.myimg.de/blankesKoppSchl3210de.jpg]

    Daß auf keiner der drei Ausbuchtungen auch nur das Gerinste zu sehen ist spricht dafür, daß sie glatt sind; und es bleiben schließlich auch noch die nackten Kragenspiegel bemerkenswert - der niedrigste LW-Rang hatte ja eine Schwinge darauf angebracht.

    Ich hoffe auf rege Diskussionsbeteiligung und sende meinen

    Gruß aus Wien

    Niki

    Hallo Roland +Tom !

    Ich bleib dabei - die Uniform ist die eines Hstf. der Pol.Division (vor der Umstellung im Jahre 1942) und KEINE Polizeiuniform.

    Schaut euch den gestickten SS-Ärmeladler für Führer an!

    Ein Polizei-Hptm. hätte den Polizeiadler am Ärmel.

    Für meine Angaben spricht, daß der Ogfr.Heinz J. 1943 bereits Uffz. war und der Hstf. ab 1944 nicht mehr bei der Pol.-div.

    Gruß aus Wien

    Niki

    Hallo meine Lieben !

    Die Sache mit den Runen kann ich aufklären :

    An der Uniform ist ersichtlich, daß Erich Jaeckert Hauptsturmführer der Waffen - SS - und zwar bei der 4.SS-Polizei-Panzer-Grenadier-Division war.

    Diese Division wurde im September 1939 als Polizei - Division aufgestellt.
    Deren Angehörige waren Polizisten und daher nicht zwingend SS-Mitglieder.

    Natürlich gab es, da Heinrich Himmler ja RFSS und Chef der dt. Polizei in Personalunion war, großflächige personelle Überschneidungen .

    Die Runen zeigten an, daß man, wie Hstf. Jaeckert hier auf diesem Foto, SS-Vollmitglied war.

    Diese Regelung galt auch für Angehörige einer "Waffen - Grenadier - Division der SS".

    Diese Einheiten rekrutierten fremdvölkisches Personal; der SS-Kader trug ebenfalls diese Runen ( z.B.Division Handschar, RONA, lettische, estnische etc..)


    Gruß aus Wien

    Niki

    Hallo Drexl !

    Laut Oswald war in der Porsche-Version ( Elefant ) ausschließlich die

    8,8 cm Pak 43/2 L/71

    in Verwendung.

    Beim Henschel - Klassiker gibt Oswald die 8,8 auch nur als Alternativbewaffnung an.

    Danke für die Links - aber wie kann ich einen Link einstellen bzw. ein Zitat anzeigen ?

    Wienergrüsse

    Niki