Posts by scharnhorst

    Hallo zusammen,

    Uwe hat ausgeführt, dass sein Vater angeblich Angehöriger einer Edelweissformation gewesen sein soll. Wenn man mal davon ausgeht, dass die Formulierung "Edelweissformation" wörtlich überliefert wurde, dann spricht viel gegen die Annahme, dass wir es hier mit einem Edelweisspiraten zu tun haben. Die Edelweisspiraten waren m.W. nach doch eher eine mehr informelle und nicht organisierte Gruppe von oppositionellen Jugendlichen. In diesem Zusammenhang passt der Begriff "Formation" dann eher nicht.

    Viele Grüße aus Wegberg
    Detlef

    Hallo cabron,

    die Feldpostdienst ist aus dem allgemeinen Postdienst "abgeleitet" worden und war im 2. Weltkrieg wohl erstmals ordentlicher Bestandteil der Wehrmacht. Die Feldpost war in posttechnischen Dingen nicht mehr von der Reichspostverwaltung abhängig. Dennoch steht hier zu vermuten, dass man sich bei der Ausstattung natürlich sehr eng an die Reichspost angelehnt hat bzw. von dieser "gelebt" hat. Ein Blick auf die Beutel/Säcke der Reichspost ist daher nicht verkehrt.


    Viele Grüße aus Wegberg
    Detlef

    Hallo Uli,
    ja, das wollte ich ja eben auch zum Ausdruck bringen. Die Technik von heute war damals nicht einmal rudimentär vorhanden. Postdienst war noch in allen Arbeitsprozessen richtige Handarbeit. Wenn man dann noch die Bedingungen einbezieht unter denen die Bediensteten der Feldpost (aber auch der Reichspost )gearbeitet haben, dann kann man davor nur den Hut ziehen.


    Viele Grüße aus Wegber
    Detlef

    Hallo Uli, Hallo Christian,
    diese "Hausnummer" taucht in verschiedenen Online-Publikationen auf, z.B. hier(auf der Seite ganz unten) oder auf Seite 5 (Einleitung) dieser Doktorarbeit. Aus dem jeweiligen Kontext ergibt sich, das hier das Postaufkommen der deutschen Feldpost gemeint ist.

    Wenn ich mal von rund 6 Kriegjahren ausgehe und dann 6 x 365 Tage rechne, so komme ich auf 2.190 Tage. Bezogen auf, sagen wir mal die Mitte der geschätzten Bandbreite, also 35 Mrd. Sendungen, macht dann rd. 15.981.735 Sendungen pro Tag.

    Ich habe noch eine Seite der "Welt" gefunden. Hier wird ein heutiges tägliches Briefaufkommen von 66 Mio. Sendungen dargestellte (siehe hier). Wenn man hier einmal rund 300 Zustellungstage p.a. zugrunde legt (365 Tage abzgl. Sonn- und Feiertage), dann liegt man hier bei rund 19,8 Mrd. Sendungen p.a., also etwas mehr als in der o.g. Quelle. Hinzu kämen hier dann noch Pakete und Päckchen.

    Es wird jedoch deutlich, dass diese Zahlen irgendwie miteinander korrespondieren. Man darf eines nicht vergessen: Den heutigen Postsendungen fehlt i.d.R. die rein private Komponente. Wer schreibt denn heute noch seiner Verwandtschaft , seinen Freunden und Bekannten einen Brief oder Postkarte!? Wir reden heute i.d.R. von Behörden- bzw. Geschäftspost. Aber auch hier verändert sich das aufkommen durch die bekannten elektronischen Möglichkeiten und das Aufkommen sinkt kontinuierlich (siehe hier). So war das Aufkommen der Briefpost in Deutschland in den 1960er Jahren beispielsweise sicherlich deutlich höher als heute (hierzu habe ich leider keine Statistik gefunden).
    Während des Krieges haben die Soldaten und ihre Angehörigen regen Gebrauch von der Feldpost gemacht. Postbetriebstechnisch war ein Aufkommen von rd. 35 Mrd. Sendungen täglich sicherlich abzuarbeiten, trotz der erschwerten Bedingungen. Und die Feldpost hat auch insgesamt bis in die letzten Kriegstage noch sehr gut funktioniert.

    Ich halte das geschätzte Aufkommen daher zumindest nicht für abwegig.

    Viele Grüße aus Wegberg
    Detlef

    Hallo zusammen,

    ich habe gestern nochmals ganz gezielt nach Informationen zum Thema recherchiert. Leider bin ich nicht wirklich weitergekommen. Die Ausgangfrage, die cabron gestellt hat, ist eben sehr speziell. In jedem Falle kann man wohl sagen, dass die Feldpost in Beuteln transportiert wurde (die wohl die Dimension von Säcken gehabt haben). Meine Annahme, die sich auf den oben dargelegten Zahlen der Feldpost aus dem 1. WK ergeben hat, dass hier möglicherweise kleine Beutel in große Säcke verpackt wurden, kann nicht belegt werden.

    Und noch eine Antwort für Udo: Bei den Nachrichten-Post-Beuteln handelt es sich um gesonderte Beutel für die Dienstpost. Diese Post wurde von der Heimatpost gesondert bearbeitet und musste daher auch in gesonderte Beutel verbracht werden (sieh z.B. hier)

    Übrigens:
    Mit Erstaunen habe ich im Rahmen meiner Recherche gelesen, dass insgesamt von einem geschätzten Aufkommen von 30 bis 40 Milliarden Sendungen während des Krieges gerechnet wird. Ich finde, dass ist eine unglaubliche Zahl, die man sich kaum noch vorstellen kann. Diese Zahl ist umso erstaunlicher, wenn man sich einmal das aktuelle Aufkommen ansieht. Danach wurde für 2011 wohl ein Aufkommen von rd. 16,6 Mrd. Briefsendungen verzeichnet (siehe hier). Dazu kommen dann nochmals rund 1,8 Mrd. Pakete (sieh hier). Das macht dann zusammen rund 18,4 Mrd. Sendungen. Dieses Aufkommen wird mittels moderner Technik in den Logistikzentren der Postunternehmen "gestemmt". Sicherlich waren damals insgesamt mehr Menschen im Rahmen der Feldpost tätig, als heute bei den Postunternehmen beschäftigt sind. Dafür war die Feldpost oftmals durch die Kriegslage grundlegend in der Ausübung ihrer Zustellungsarbeit behindert. Insofern haben die Feldpostmitarbeiter seinerzeit m.E. eine hervorragende Arbeit geleistet!

    Viele Grüße aus Wegberg
    Detlef

    Hallo Thomas,
    selbstverständlich ist mir die Historie der Waffenfarbe bekannt. Und damit bin ich sicher nicht alleine. Ich darf aber daran erinnern, dass die Eingangsfrage derart formuliert war, dass hier nachgefragt wurde, ob die Waffenfarbe eines Unteroffiziers einer Panzerkompanie rosa gewesen sein kann. Diese Frage wurde doch hinreichend beantwortet, oder?

    Es war kein Gegenstand der Frage, wie sich die Historie dieser Waffenfarbe dargestellt hat. Daher wurde hierauf auch nicht abschließend geantwortet. Der kleine thematische Schwenk in diese Richtung, so wie von Karl vorgenommen, ist daher vermutlich nicht unbedingt abschließend zu werten, da dieser Aspekt eben nicht im Focus der Frage gelegen hat.


    Viele Grüße aus Wegberg
    Detlef

    Hallo cabron,
    wie ich schon ausgeführt habe, ist die Maßeinheit zur Bestimmung von Mengen im Postverkehr (zumindest bei Briefen) immer der Beutel. Man darf sich aber von dem Begriff nicht unbedingt irritieren lassen. Die Bezeichnung "Beutel" ist halt ein postalischer Fachbegriff. Damit muss wohl nicht unbedingt ein Tütchen in der Größe eines Brotbeutels gemeint sein. Fraglich ist halt, wie groß die Beutel bei der Feldpost der Wehrmacht tatsächlich waren ?( .

    Übrigens: Das Thema "Beutel und Sack" war bei der DBP bis zur Privatisierung Gegentand der Beamtenausbildung. Die vielschichtigen Abgrenzungen zwischen Beutel und Sack wurden mitunter auch in Prüfungen abgefragt :D .

    Viele Grüße aus Wegberg
    Detlef

    Hallo zusammen,
    ich war ursprünglich davon ausgegangen, dass cabron den Begriff des Postbeutels bewusst, d.h. in Kenntnis des Terminus technicus, gewählt hat. Zwischenzeitlich bin ich mir nicht mehr so sicher.
    Daher von meiner Seite noch einige Erläuterungen:
    Bei Bundespost und Reichspost (sowie wohl auch Feldpost) gibt es grundsätzlich die grobe Unterscheidung zwischen Beutel und Sack. Briefsendungen werden i.d.R. in einem Postbeutel versendet, Päckchen und Pakete in einem Paketsack (siehe hierzu auch hier). Postintern wurde daher bei Bundespost und Reichspost auch stets das Aufkommen der Postbeutel erfasst (Bei Paketen: die Anzahl der Säcke) (siehe hierzu hier). Natürlich hat es auch noch die kleinen Ausnahmen von der Regel gegeben. So wurden im Bahn- und Luftverkehr die Postbeutel in sog. Lade- oder Kurssäcken versackt, um die Logistik einfacher zu machen.

    Der Autor der von mir angeführten Quelle war Postinspektor a.D. und dürfte sich der korrekten Begrifflichkeiten bewusst gewesen sein. Es spricht hier von Feldpostbriefsäcken. Dies spricht dafür, dass die Postbeutel in sog. Lade- oder Kurssäcke versackt wurden 8o . Dann wäre nämlich zu fragen, wie viele Briefe ein Postbeutel beinhaltet hat und wie viele Postbeutel in einem Lade- oder Kurssack versackt wurden 8o8o .

    Wenn man also einmal annimmt, dass die von mir errechnete Anzahl Briefe pro Beutel einigermaßen stimmt und sich auch auf die Postbeutel der Jahre 1939 bis 1945 übertragen lässt, dann wäre nur noch die Kapazität der o.g. Säcke zu klären. Hierzu habe ich bislang jedoch leider keine aussagekräftigen Quellen finden können, da i.d.R. nur Angaben über Stückzahlen für einen Frontbereich, eine Zeitspanne oder insgesamt zu finden sind.

    Viele Grüße aus Wegberg
    Detlef

    Hallo Cabron,
    eine schwierige Frage. Auf der von mir gefundenen Seite(siehe hier) werden einige Zahlen über die Feldpost des 1. Weltkrieges genannt. So wird in dem Bericht dargelegt, dass rund 16.000 000 tägliche Sendungen in 59.000 Feldpostbriefsäcken befördert wurden. Dies würde bedeuten, dass rund 270 Briefe in einen Sack gepasst haben werden.
    Weiterhin steht zu vermuten (konkrete Informationen liegen mir jedoch nicht vor), dass sich an den Feldpostbriefsäcken bzw. dem Volumen der Feldpostbriefsäcke im 2. Weltkrieg nichts bzw. nichts grundlegendes geändert haben wird.


    Viele Grüße aus Wegberg
    Detlef

    Hallo Alf,
    vielleicht noch zur Vollständigkeit (falls noch nicht bekannt):
    Die Buchstaben hinter den FPNrn. verschlüsseln die konkrete Konpanie/Batterie/Schwadron unterhalb der Einheit für die die eigentliche FPNr. vergeben wurde. Das schlüsselt sich dann wie folgt auf:

    A: Stab Kompanie/Schwadron/Batterie
    B: 1. Kompanie/Schwadron/Batterie
    C: 2. Kompanie/Schwadron/Batterie
    D: 3. Kompanie/Schwadron/Batterie
    E: 4. Kompanie/Schwadron/Batterie


    Viele Grüße aus Wegberg
    Detlef

    Hallo Fips,
    nur eine kleine Ergänzung: Nach dem LdW war das Werfer-Regiment 83 als Heerestruppe keiner der beiden von Dir genannten Divisionen unterstellt. Das Werfer-Regiment 83 (wie auch das Werfer-Regiment 84) war im genannten Zeitraum der Volks-Werfer-Brigade 7 unterstellt (siehe hier). Diese wiederum unterstand im relevanten Zeitraum dem LXXXII. Armeekorps der 1. Armee (siehe hier).

    Viele Grüße aus Wegberg
    Detlef

    Hallo Fips,

    zunächst meinerseits ein herzliches Willkommen hier im Forum :) .

    In Deiner Überschrift erwähnst Du das Werfer-Regiment 83. In Deiner Fragestellung vermutest Du, dass es sich bei der gesuchten Einheit um das Werfer-Regiment 8 handelt. Welche Einheit meinst Du denn jetzt?

    Nachtrag: Ich habe gerade im LdW gesehen, dass es kein Werferregiment 8 gegeben hat. Insofern ist hier wohl vom Werferregiment 83 auszugehen.

    Viele Grüße aus Wegberg
    Detlef

    Guten Morgen Bert,
    nun, ich habe hier eine Pressestimme als Beispiel für verschiedene Quellen angegeben Zugegeben, die taz ist aus den von Dir genannten gründen, vielleicht nicht unbedingt die beste Quelle. Aber die Aussage deckt sich hier mit den Erlebnissen meines Onkels und zudem gibt es beispielsweise im Internet noch andere Quellen, die tendenziell die gleichen Aussagen treffen (siehe z.B. hier).

    Zudem gibt es von jedem schönen Grundsatz auch immer die bekannten Ausnahmen. Die DDR hat bei Gründung der NVA auf das fachliche Potenzial der ehemaligen Wehrmachtsangehörigen zurückgreifen müssen, da der schnelle und erfolgreiche Aufbau einer eigenen Armee ansonsten schwerlich möglich gewesen wäre. Hier heiligte der Zweck die Mittel. Die DDR hat auch prominente Wehrmachtssoldaten durchaus hofiert (z.B. GFM Friedrich Paulus), wenn sich hierdurch politische Vorteile für die DDR abzeichneten.

    Der kleine (ehemalige) Soldat wurde jedoch seitens des DDR-Staates im Allgemeinen eher schlecht behandelt. Mein Onkel war seinerzeit sehr krank aus der Gefangenschaft nach Hause gekommen und war dann dauerhaft nur noch eingeschränkt arbeitsfähig. Er konnte keinen Beitrag zum Aufbau des Sozialismus im Allgemeinen und dem Aufbau der NVA im Besonderen leisten. Er hat insofern der sozialistischen Gemeinschaft nur auf der Tasche gelegen.

    Übrigens:
    Aber auch im Westen war übrigens nicht alles so toll. Meinem Vater (ex post) bzw. meiner Mutter (und letztlich mir) wurde auch in Westdeutschland übel mitgespielt. Mein Vater, der schwer kriegsbeschädigt war, ist 1974 an den Spätfolgen verstorben. Dies wurde seinerzeit von den behandelnden Ärzten bestätigt. Damit hätte meine Mutter und auch ich eine höhere Rente erhalten. Dies blieb uns jedoch verwehrt, weil seitens der Rentenkasse und des Versorgungsamtes der Zusammenhang zischen Kriegsbeschädigung und eingetretenem Tod in Abrede gestellt wurde. Seinerzeit hat ein bestellter Gutachter nach Aktenlage einen "gewöhnlichen" Herzinfarkt attestiert.


    Viele Grüße aus Wegberg
    Detlef

    Hallo Thomas,
    ich weiß ja nicht, ob man beispielsweise einen Zeitungsartikel als Fakt bezeichnen kann, da es sich hierbei um keine Primärquelle handelt. Dennoch hier mal ein Beitrag, der auch kurz etwas zum Verhältnis der DDR zu den ehemaligen Wehrmachtssoldaten aussagt (siehe hier).
    Und noch ein Hinweise aus der eigenen Verwandtschaft (ein Onkel und eine Tante), die seinerzeit in der DDR gelebt haben: Der zweite Weltkrieg wurde in der DDR ausschließlich aus der Sicht der UdSSR dargestellt, während die Deutschen immer und grundsätzlich die "Faschisten" waren, die "heimtückisch das friedliebende Volk der SU" überfielen. Dies wurde dann völlig undifferenziert auf alle in der DDR ansässigen ehemaligen Wehrmachtssoldaten übertragen. Und dies haben diese Männer/Familien dann wohl auch zu spüren bekommen.

    Allerdings schweifen wir hier thematisch ab. Diese Aspekte haben ja eigentlich nichts mit dem hier diskutierten Thema zu tun. Die Thematik wäre aber sich mal einen eigenen Thread wert!?

    Viele Grüße aus Wegberg
    Detlef

    Hallo Dieter,

    stimmt! Das Kontrollratsgesetz Nr. 34 hat ja dann juristische Fakten geschaffen, die dann ab 26.08.1946 Gültigkeit erlangt haben.

    Mir ging es eigentlich wirklich um die Zeit davor, da sich für diese Zeit eben keine eindeutigen rechtlichen Absicherungen für weitere Wehrsoldzahlungen finden lassen.

    Wenn man, auf Basis dieses Kontrollratsbeschlusses, die Annahme triftt, dass die Wehrmacht erst mit Ablauf des 25.08.1946 als aufgelöst zu betrachten gewesen ist, dann kann man hieraus natürlich auch folgern, dass die Wehrmacht als Organisation bis zu diesem Tag noch existent war, ihre Administration aufrecht erhalten konnte und dies in regional unterschiedlicher Ausprägung auch getan hat. Hieraus könnten sich dann auch die weiteren Wehrsoldzahlungen nach Kriegsende erklären.

    Viele Grüße aus Wegberg
    Detlef