Hallo Uli, Hallo Christian,
diese "Hausnummer" taucht in verschiedenen Online-Publikationen auf, z.B. hier(auf der Seite ganz unten) oder auf Seite 5 (Einleitung) dieser Doktorarbeit. Aus dem jeweiligen Kontext ergibt sich, das hier das Postaufkommen der deutschen Feldpost gemeint ist.
Wenn ich mal von rund 6 Kriegjahren ausgehe und dann 6 x 365 Tage rechne, so komme ich auf 2.190 Tage. Bezogen auf, sagen wir mal die Mitte der geschätzten Bandbreite, also 35 Mrd. Sendungen, macht dann rd. 15.981.735 Sendungen pro Tag.
Ich habe noch eine Seite der "Welt" gefunden. Hier wird ein heutiges tägliches Briefaufkommen von 66 Mio. Sendungen dargestellte (siehe hier). Wenn man hier einmal rund 300 Zustellungstage p.a. zugrunde legt (365 Tage abzgl. Sonn- und Feiertage), dann liegt man hier bei rund 19,8 Mrd. Sendungen p.a., also etwas mehr als in der o.g. Quelle. Hinzu kämen hier dann noch Pakete und Päckchen.
Es wird jedoch deutlich, dass diese Zahlen irgendwie miteinander korrespondieren. Man darf eines nicht vergessen: Den heutigen Postsendungen fehlt i.d.R. die rein private Komponente. Wer schreibt denn heute noch seiner Verwandtschaft , seinen Freunden und Bekannten einen Brief oder Postkarte!? Wir reden heute i.d.R. von Behörden- bzw. Geschäftspost. Aber auch hier verändert sich das aufkommen durch die bekannten elektronischen Möglichkeiten und das Aufkommen sinkt kontinuierlich (siehe hier). So war das Aufkommen der Briefpost in Deutschland in den 1960er Jahren beispielsweise sicherlich deutlich höher als heute (hierzu habe ich leider keine Statistik gefunden).
Während des Krieges haben die Soldaten und ihre Angehörigen regen Gebrauch von der Feldpost gemacht. Postbetriebstechnisch war ein Aufkommen von rd. 35 Mrd. Sendungen täglich sicherlich abzuarbeiten, trotz der erschwerten Bedingungen. Und die Feldpost hat auch insgesamt bis in die letzten Kriegstage noch sehr gut funktioniert.
Ich halte das geschätzte Aufkommen daher zumindest nicht für abwegig.
Viele Grüße aus Wegberg
Detlef