Mein Onkel Günther Meyer war zu der genannten Zeit Oberjäger im 9.Fallschirmjägerregiment / 1.Bataillion/3.Kompanie.
Er war einer der wenigen die aus dem Kessel von Falaise entkommen konnte.
Hier ein Augenzeugenbericht von ihm:
Bombenangriff auf Elsdorf
Am 29.11.1944 wurde Elsdorf von amerikanischen Bombern angegriffen, ich war dabei. Meine Einheit, das 9. Fallschirmjäger-Regiment war einen Tag in den Häusern und Fabriken innerhalb und außerhalb von Elsdorf untergebracht. Wir kamen danach in den Raum Jülich und Düren und im Hürthgenwald zum Einsatz. Am 16. Dezember war dann die Offensive (Ardennen) von der Schnee-Eifel (Westwall) Richtung Belgien. ich habe diesen 29.11. in trauriger Erinnerung; viele Einwohner Elsdorfs sind getötet, verschüttet oder verwundet worden, auch Angehörige meines Regiments waren unter den Opfern. Man sagte damals, daß der Aufenthalt dieses 9. Fallschirmjäger- Regimentes in Elsdorf an den damaligen Kriegsgegner Amerika verraten wurde; unmittelbar danach erfolgte die Bombardierung. Ich war als Unteroffizier mi meiner Gruppe (14 Mann) in einem Haus an der Hauptstraße neben einem Eckhaus untergebracht, welches völlig zerstört wurde. Die dort im Keller eingeschlossenen Bewohner und Kameraden waren tot, verschüttet, verwundet. Der Kellereingang des von uns belegten Hauses führte in einen sehr tiefen Keller, welcher über mehr als 15 Stufen von er Hofseite begehbar war. Hinter dem Hof lagen Gärten, hinter den Gärten muß eine Eisenbahnlinie vorbeiführen. Es wurde Fliegeralarm gegeben, alle Hausbewohner und wir Soldaten flüchteten in den Keller. Ich blieb mit meinen Vorgesetzten in der Kellertür stehen; wir beobachteten die Bomber, wir sahen die Bomben! Als es dann grell zischte und pfiff von einer auf uns zufallenden Bombe, war unsere Reaktion "Sturz in den Keller"; ja wir flogen durch den Explosionsdruck die 15 Stufen herunter in den Kellerraum - Dunkelheit, Steine, Staub und Dreck umgaben uns, jedoch wir gelangten alle unversehrt wieder aus dem Keller dieses hauses. Die Kellertür, der Eingang, war halb zugeschüttet, da der Bombentrichter am Kellereingang endete. Es war ein Trichter von 4 - 5 Metern Durchmesser. Vom Kellereingang, also vom Hof, konnte man hinter den angrenzenden Gärten die Eisenbahnschienen sehen, die auch getroffen wurden, und wie Spieße oder Bögen in den Himmel ragten. Das Inferno hat ja nur wenige Minuten gedauert, es war hellichter Tag, nur an die Tageszeit kann ich mich nicht mehr erinnern. Es wurde versucht an die im Nachbarhaus (Eckhaus) Verschütteten heranzukommen, um sie zu retten."