Posts by Optikus

    Hallo!
    Sooooo, ich habe mal nachgesehen im Tagebuch meines Onkels, zu dieser Zeit Zugführer in der 3.Kompanie, Bestandteil des 1. Battallions/9. Fallschirmjägerregiment und hatten sich am Abend des 19.12.1944 am Rand von Schoppen eingegraben, die Nacht warf kalt und nass, er bemängelt die für den Einsatz fehlende Winterbekleidung, mitten in der Nacht kam der Angriffsbefehl das am folgenden Morgen um 5.45 auf Faymonville vorzugehen und gegen feindliche Panzerangriffe abzuriegeln sei. Er bezeichnet die folgenden Ereignisse der nächsten Tage als Selbstmordauftrag, da sie weder Artillerie noch Panzerunterstützung hatten und unzureichend ausgerüstet waren, sie sollten einfach verheizt werden.
    Es kam auch zu schwersten Verlusten, auch mein Onkel wurde dabei durch Phospor aus Phosporgranaten und durch Granatsplitter verletzt.

    Gruß Optikus

    Hallo akindl!
    Mit dem Grüßen wollte ich nur zum Ausdruck bringen welche Wertigkeit diese Auszeichnung hatte, da Sie ja geschichtlich unverdienterweise weit im Schatten des Ritterkreuzes steht.
    UND mal ganz ehrlich, wenn ich mir die Militärgeschichte meines Onkels betrachte, wäre mir das verweilen in der " Gemütlichen" Etappe wesentlich angenehmer gewesen, als der mehrjährige permanente Einsatz in vorderster Linie und seinen Ehrenzeichen, nur unterbrochen durch zahlreiche Lazarettaufenthalte durch seine erlittenen Verwundungen
    (Verwundetenabzeichen in Gold)!
    Er hatte sich das nicht rausgesucht, er wollte nur überleben und unter Ordensgeilheit "Halsschmerzen" litt er auch nicht.
    Apropos , "fragwürdige Ehre", nun ja........................................
    In jeder Armee der Welt eine "Ehre" im Kriege,nur nicht in der Wehrmacht, da ist ja alles fragwürdig.

    Hallo rvL!
    Ich könnte dir da etwas helfen.
    Mein Onkel war Zugführer in einer Jägerkompanie des 1.Battalions des 25.Fallschirmjägerregiments und lag im Oderbruch nördlich von Zechin, einige km östlich von Letschin und hatte dort das Kommando über einen 1200m (mit 15 Mann!!!) breiten Frontabschnitts in vorderster Stellung.
    Er hielt dort seinen Frontabschnitt trotz stärkster Feindangriffe mit Hilfe von 6 Mg 42 und Unterstützung eines im Erdkampf eingesetztem Flakgeschützes 8,8 .
    Lt. seinen Einträgen (15.4.1945) wurden dabei 4 Kompanien Russen getötet und zahllose T 34 abgeschossen. Am 16.4.1945 dann schwerstes Bombardement durch russische Artillerie, wobei es große Opfer bei der Neugruppierung des Regiments gab, der eigene Rückzug seines Zuges und Kampf erfolgte ohne Verluste!!!!!!!!!!!!! wegen Munitionsmangels. Er erwähnt in seinen Memoiren das die Bombardierung so stark war und die Zahl der toten Soldaten auf dem Schlachtfeld so hoch, das im zerrissene Leichenteile nur so um die Ohren geflogen sind, es ein Inferno war.
    Später verabschiedete er sich persönlich beim Batterieführer der Flak, die sich auch komplett verschossen hatte.
    Beim Regimentsstand/Kompaniestand angekommen hätten ihn die Offiziere angesehen als ob sie einen Geist sehen, weil niemand damit gerechnet hatte einen Überlebenden zu sehen, bei diesem ihm befohlenen Himmelsfahrtsposten.
    Mein Onkel, damals gerade einmal 20 Jahre alt,war zu dieser Zeit schon Träger der Nahkampfspange, des EK 1 , EK 2, des Fallschirmsprungabzeichen , des Sturmabzeichens und hatte das goldene Verwundetenabzeichen , Panzervernichtungsabzeichen, Scharfschützenabzeichen............................

    Hallo ehansl02!
    Ich hab nochmal nachgedacht.

    Die Tatsachen, nämlich die Verleihungszahlen sprechen eindeutig gegen deine These, bzw.deine Informationsquellen, ansonsten wären die Verleihungszahlen wesentlich höher gewesen.
    Wie gesagt , weniger als 0.2 % aller Weltkriegsteilnehmenden Soldaten auf deutscher Seite, was allein schon alles über den Wert dieser Auszeichnung sagt und noch seltener wenn man es allein auf die Infanterie bezieht, es war ja schließlich auch die höchste Auszeichnung der Infanterie.
    Wurde aber auch an andere Heeresteile verliehen, wenn diese im Erdkampfeinsatz waren.
    Von der Silbernen oder Goldenen wollen wir da gar nicht erst reden..
    Lt. Heeresanordnung waren z.B. Träger der goldenen Nahkampfspange vor anwesenden Ritterkreuzträgern zu grüßen.

    Hallo Ulrich!
    Durch meine Familienforschung bin ich in letzter Zeit mit einigen Foren konfrontiert was die Kriege angeht und teilweise wird einem da wirklich schlecht.
    Entweder wird zu sehr einseitig heroisiert, oder alle Weltkriegsteilnehmer pauschal als Verbrecher hingestellt, bzw. manche benutzen es als Plattform zur Eigendarstellung in der Form das sie sich anders verhalten hätten, sich verweigert hätten, oder durchgepisst, oder alles noch viel besser gemacht hätten,wie auch immer, da kann ich wirklich nur den Kopf schütteln.
    Da kommt dann doch ein gewisser Zynismus und Ironismus meinerseits hoch.

    Hallo ehansl02!
    Nun,mag vielleicht auch von den Einheiten abhängig gewesen sein, ob es geschönte "Gefälligkeits"auszeichnungen gegeben hat, vielleicht auch war es dem einzelnen nicht bewußt das der Kompaniechef, etc. die ganzen gezeigten Leistung honorieren wollte, und das dann in Form einer Einzeltat zu Papier brachte, mag sein!
    Wie gesagt hat was mit subjektivem und objektivem Empfinden zu tun.
    Unverdient hat das keiner bekommen,Vetternwirtschaft mal aussen vor !
    In Eliteeinheiten, A-Kampfwerteinheiten halte ich es aber trotzdem für ausgeschlossen.
    Mein Onkel hatte das Verwundetenabzeichen in Gold gepaart mit dem Nahkampfzeichen, ohne seinen ganzen anderen Kladderadatsch und das zeigt in der Summe dann schon die Gründe. Ohne die noch höheren Auszeichnungen in meiner Familie und ihrer Zusammenhänge.

    Hallo a.kindl!
    DAS ist auch meine Meinung!
    Leider wird die sogenannte menschliche Intelligenz und der beschworene Geist uns keineswegs davor schützen.
    Davon abgesehen,wäre der Mensch als Ganzes wirklich intelligent, würde er nicht so mit seiner Lebensgrundlage, der Erde und ihren Ressourcen umgehen.

    Über vergangene, nicht umkehrbare Dinge wie den 2.Weltkrieg sollte man trotzdem wertneutral und sachlich reden, es bedeutete für beide Seiten Tod und Elend. Der, der überlebte tat das immer auf Kosten von jemand anderem, dass darf man nie vergessen.
    Makabrerweise hatte ich z.B. Verwandte beiderseits der Front.

    Hallo ehansl!
    Ich stehe in Kontakt mit einigen Frontsoldaten aus dieser Zeit und die sind da keineswegs deiner Meinung und haben keinesfalls derlei Erfahrungen gemacht.
    Ich kann mir nur vorstellen das da vielleicht ein gewisser Neid der vielleicht Undekorierten besteht und deshalb von einigen solch eine Meinung vertreten wird, oder ein anderes subjektives Empfinden hatten, aus welchen Gründen auch immer.

    Es ist wie bei den Jagdfliegern, wo immer wieder mal allierterseits die Abschusszahlen der deutschen Jagdflieger angezweifelt werden. Nur da gab es keineswegs, im Gegensatz zur allierten Fliegerei Mehrfachabschüsse, bzw. gezählte Teilabschüsse, sondern nur durch Bordkamera und Zeugen bestätigte Abschüsse des jeweiligen Fliegers.
    Da war die Luftwaffe rigoros.

    Hey Huba !
    Sein Leben zu riskieren ist nicht intelligent?
    Nun, wenn man egoistisch denkt,so wie das heute ist, mag das so sein, ist aber im Krieg und vor allem direkt an der Front, wie auch m Leben ein ziemlich schäbiger Charakterzug.
    Hätte es solche Leute im Krieg nicht gegeben , egal auf welcher Seite, wären noch viel mehr Menschen der eigenen Einheiten gestorben.
    Einer für alle , alle für einen!
    Davon hing das eigene Leben auch ab.
    Soooooo zumindest hat mein Onkel und meine anderen Vorfahren gehandelt im Krieg und sind dafür mit viel Blech dekoriert und für ihre Tapferkeit und sozialer Kompetenz befördert worden.
    Bald weiß ich für mich eh mehr, wenn von allen die angeforderten Daten von der WAST kommen.

    Hallo ehansl!
    Es gab ganz klare Kriterien dafür, die auch nachgeprüft und beurteilt wurden, gerade in der Wehrmacht. Man darf auch nicht vergessen das vieles, gerade in den letzten 3 Monaten des Krieges durch das allgemeine Chaos gar nicht mehr zur Anerkennung, bzw. der daraus resultierenden Auszeichnung kam.

    Ich arbeite gerade im Zuge meiner Familienforschung, Kriegstagebücher meiner Vorfahren auf die beim Militär waren und mir jagt es oft einen Schauer über den Rücken, wenn ich lese in welcher Scheisse Sie meistens, (speziell ein Fallschirmjäger in der Familie an dessen Unterlagen ich gerade sitze) lagen und der bekam seine ganzen hohen Auszeichnungen nicht von ungefähr. Leider gewinnt man durch das Internet anhand von Bildern etc. oft den Eindruck das fast jeder so viel Lametta am Reverse hatte.DAS entsprach aber nie den Tatsachen im Verhältnis zur Gesamtzahl , schon gar nicht wenn solche Soldaten auch noch lebendig und unverstümmelt das Kriegsende überlebt haben.
    Ich persönlich habe mit dem meisten aus dieser Zeit nicht viel am Hut, aber ich habe die höchste Hochachtung vor jedem einzelnen echten Frontsoldaten der versucht hat die eigene Haut und die seiner Kameraden ebenso zu retten, diese Verantwortung auf sich genommen hat.

    Hallo!
    Habe jetzt erst diese Diskussion entdeckt!
    Es ist schon fast makaber , wenn jemand schreibt das z. B. Verleihungszahlen bei der bronzenen Nahkampfspange von rund 36000 ganz schön viel ist und na ja bei der Silbernen von rund 9500 ja wohl auch nix ist.
    Man sollte mal nicht vergessen das es rund 20 Millionen Soldaten der Wehrmacht gedient haben und das selbst Träger der bronzenen Nahkampfspange eine absolute Ausnahme darstellten, nur knapp 0,2 % aller deutschen Soldaten durften sich dieser Ehre rühmen, bzw.mußten einiges an Intelligenz und Mut haben,respektive genügend Schutzengel um Sie überhaupt in Empfang nehmen zu können.

    Gruß optikus

    Mein Onkel nahm als Feldwebel des 25.Fallschirmjägerregiments der 9 . Fallschirmjäger division an der Schlacht um Stettin teil, vorher war er mit der Kampfgruppe Alpers als Mitglied der 3. Fallschirmjägerdivision Fallschschirmjägerregiment 9 als einer der ersten deutschen Abwehrkrfte beim D-day bei St. Lo dabei, kam beim Rückzug in den Kessel von Falaise und entkam als einer der wenigen um dann wieder an der Ardennenoffensive und der Schlacht im Hürttgenwald teilzunehmen, später dann Ruhrkessel aus dem er wiederum entkam um im Anschluß im Osten beim besagten 25. Fallschirmjägerregiment zu kämpfen.
    Hier ein Text aus seiner niedergeschriebenen Erinnerung:

    Nach der Vernichtung meines Regiments (Altdamm), bin ich nördlich Küstrins (Oderbruch) Seelower Höhen in einer aus Versprengten zusammengestellten Jägerkompanie in der Absetzbewegung kämpfend gegen die 6-fache Überlegenheit der 5. sowjetischen St0ßarmee( Kampf um Berlin) bis zur Linie Wannsee-Werder-Havel-Phoeben ohne Verletzung entkommen..............., um dann nach Wochen bei Jericho/ Fischbeck über die Elbe zu kommen..........

    Mein Onkel nahm als Feldwebel des 25.Fallschirmjägerregiments der 9 . Fallschirmjäger division an der Schlacht um Stettin teil, vorher war er mit der Kampfgruppe Alpers als Mitglied der 3. Fallschirmjägerdivision Fallschschirmjägerregiment 9 als einer der ersten deutschen Abwehrkrfte beim D-day bei St. Lo dabei, kam beim Rückzug in den Kessel von Falaise und entkam als einer der wenigen um dann wieder an der Ardennenoffensive und der Schlacht im Hürttgenwald teilzunehmen, später dann Ruhrkessel aus dem er wiederum entkam um im Anschluß im Osten beim besagten 25. Fallschirmjägerregiment zu kämpfen.
    Hier ein Text aus seiner niedergeschriebenen Erinnerung:

    Nach der Vernichtung meines Regiments (Altdamm), bin ich nördlich Küstrins (Oderbruch) Seelower Höhen in einer aus Versprengten zusammengestellten Jägerkompanie in der Absetzbewegung kämpfend gegen die 6-fache Überlegenheit der 5. sowjetischen St0ßarmee( Kampf um Berlin) bis zur Linie Wannsee-Werder-Havel-Phoeben ohne Verletzung entkommen..............., um dann nach Wochen bei Jericho/ Fischbeck über die Elbe zu kommen..........

    Mein Onkel Günther Meyer war zu der genannten Zeit Oberjäger im 9.Fallschirmjägerregiment / 1.Bataillion/3.Kompanie.

    Er war einer der wenigen die aus dem Kessel von Falaise entkommen konnte.

    Hier ein Augenzeugenbericht von ihm:

    Bombenangriff auf Elsdorf

    Am 29.11.1944 wurde Elsdorf von amerikanischen Bombern angegriffen, ich war dabei. Meine Einheit, das 9. Fallschirmjäger-Regiment war einen Tag in den Häusern und Fabriken innerhalb und außerhalb von Elsdorf untergebracht. Wir kamen danach in den Raum Jülich und Düren und im Hürthgenwald zum Einsatz. Am 16. Dezember war dann die Offensive (Ardennen) von der Schnee-Eifel (Westwall) Richtung Belgien. ich habe diesen 29.11. in trauriger Erinnerung; viele Einwohner Elsdorfs sind getötet, verschüttet oder verwundet worden, auch Angehörige meines Regiments waren unter den Opfern. Man sagte damals, daß der Aufenthalt dieses 9. Fallschirmjäger- Regimentes in Elsdorf an den damaligen Kriegsgegner Amerika verraten wurde; unmittelbar danach erfolgte die Bombardierung. Ich war als Unteroffizier mi meiner Gruppe (14 Mann) in einem Haus an der Hauptstraße neben einem Eckhaus untergebracht, welches völlig zerstört wurde. Die dort im Keller eingeschlossenen Bewohner und Kameraden waren tot, verschüttet, verwundet. Der Kellereingang des von uns belegten Hauses führte in einen sehr tiefen Keller, welcher über mehr als 15 Stufen von er Hofseite begehbar war. Hinter dem Hof lagen Gärten, hinter den Gärten muß eine Eisenbahnlinie vorbeiführen. Es wurde Fliegeralarm gegeben, alle Hausbewohner und wir Soldaten flüchteten in den Keller. Ich blieb mit meinen Vorgesetzten in der Kellertür stehen; wir beobachteten die Bomber, wir sahen die Bomben! Als es dann grell zischte und pfiff von einer auf uns zufallenden Bombe, war unsere Reaktion "Sturz in den Keller"; ja wir flogen durch den Explosionsdruck die 15 Stufen herunter in den Kellerraum - Dunkelheit, Steine, Staub und Dreck umgaben uns, jedoch wir gelangten alle unversehrt wieder aus dem Keller dieses hauses. Die Kellertür, der Eingang, war halb zugeschüttet, da der Bombentrichter am Kellereingang endete. Es war ein Trichter von 4 - 5 Metern Durchmesser. Vom Kellereingang, also vom Hof, konnte man hinter den angrenzenden Gärten die Eisenbahnschienen sehen, die auch getroffen wurden, und wie Spieße oder Bögen in den Himmel ragten. Das Inferno hat ja nur wenige Minuten gedauert, es war hellichter Tag, nur an die Tageszeit kann ich mich nicht mehr erinnern. Es wurde versucht an die im Nachbarhaus (Eckhaus) Verschütteten heranzukommen, um sie zu retten."