Hallo Steffen,
Wie Christian bereits richtig angedeutet hatte, war das I. Bataillon des SS-Panzergrenadierregiments 23 ab dem 16.11.1944 der 5. SS-Panzerdivision "Wiking" unterstellt.
Das Bataillon war Anfang 1944 bei den Rückzugskämpfen vom Oranienbaumer Kessel bis Narwa zerschlagen worden.
Ende April 1944 erfolgte die Neuaufstellung des Bataillons auf dem Truppenübungsplatz Hammerstein, die sich bis in den September 1944 hinzog.
Im Dezember 1944 lag das Bataillon, das weiterhin der 5.SS Panzerdivision "Wiking" unterstand in Modlin, von dort wurde es zur Jahreswende zusammen mit der 5. SS-Panzerdivision "Wiking" und der 3. SS Panzerdivision "Totenkopf" nach Ungarn transportiert.
Zu diesem Zeitpunkt wurde das Bataillon von dem Hauptsturmführer Vogt kommandiert.
Anfang Januar 1945 griff die 5.SS Panzerdivision "Wiking" mit unterstelltem I. Bataillon/SS-Panzergrenadierregiment 23 aus dem Raum westlich von Tata nach Süden in Richtung Budapest an. Bei diesem Angriff kämpfte das Bataillon am 02. und 03.01.1945 bei Felsögalla und zwischen dem 04. und 12.01.1945 zusammen mit dem SS-Panzerregiment 5 im Raum Bicske. Dabei wurde das Bataillon im Gut Hegeyks eingeschlossen und brach am 12.01.1945 nach Westen aus. Es sammelte sich wieder in Tarjan und marschierte von dort aus in den Ruheraum Veszprem.
Am 16.01.1945 wurde das Bataillon nach Berhida - Papkeszi verlegt und beteiligte sich am 18.01.1945 an dem Angriff des IV. SS Panzerkorps von Westen aus in Richtung Budapest. Das Bataillon kämpfte bei Seregelyes und Dinnyes und wurde anschliessend der gepanzerten Kampfgruppe der 1. Panzerdivision (Heer) unterstellt. Es griff am 25.01.1945 zusammen mit dem Panzergrenadierregiment 1 Pettend an.
Am 26.01.1945 erfolgte ein Gegenangriff der Roten Armee und die Angriffstruppen mussten wieder auf ihre Ausgangstellungen in der "Margarethen-Stellung" südlich des Velencze-Sees zwischen Seregelyes und Dinnyes zurückgenommen werden.
Anfang Februar 1945 sollte das I. Bataillon des SS-Panzergrenadierregiments 23 wieder der 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division "Nordland" zugeführt werden. Dies lehnte das OKH aber auf Antrag der Armeegruppe "Balck" ab.
Am 19.02.1945 wurde das Bataillon aus der Front herausgezogen und in Urkut, westlich von Veszprem, aufgefrischt. An diesem Tag hatte das Bataillon noch eine Stärke von 2 Führern, 2 Unterscharführern und 32 Mannschaften.
Ende Februar 1945 hatte das Bataillon nach der Zuführung von Marine- und Luftwaffenangehörigen ein Stärke von insgesamt 250 Mann, nur etwa 40% der Sollstärke.
Am 01.03.1945 übergab Sturmbannführer Vogt das Bataillon an Sturmbannführer Barth. Vogt übernahm die SS Panzeraufklärungsabteilung 5.
Wegen eines am 16.03.1945 begonnenen Grossangriff der Roten Armee wurde am 18.03.1945 noch während der Wiederaufstellung das I. Bataillon des SS Panzergrenadierregiments 23 alarmiert und über Stuhlweissenburg in den Raum Pakozd verlegt.
Am 19.03.1945 bezog das Bataillon Stellungen südwestlich von Nadap.
Am 21.03.1945 befahl der Divisionskommandeur der 5. SS Panzerdivision "Wiking" SS-Oberführer Ulrich entgegen dem Befehl Hitlers die Aufgabe von Stuhlweissenburg, um eine Einschliessung der Division zu verhindern.
Die Division brach zusammen mit dem I. Bataillon/SS Panzergrenadierregiment 23 in südwestliche Richtung durch und fand im Raum Berhida - Papkeszi Anschluss an die 9. SS Panzerdivision "Hohenstaufen".
Die Division und auch das Bataillon hatten starke Verluste, Sturmbannführer Barth war bei den Kämpfen gefallen. Sie zogen sich Ende März 1945 in den Versammlungsraum bei Fürstenfeld zurück. Von dort aus bezogen die Einheiten Anfang April 1945 die sogenannte Reichsschutzstellung. Die Reste des I. Bataillons/SS Panzergrenadierregiment 23 unter der Führung von Obersturmführer Radke lagen im Raum Gleisdorf - nördlich Feldbach.
Das Bataillon war anschliessend in keine grösseren Kampfhandlungen mehr verwickelt und zog sich am 08.05.1945 im Rahmen der 5. SS Panzerdivision "Wiking" über Graz, Bruck, Murau, Tamsweg, Mauterndorf nach Radstadt zurück, das am 12.05.1945 erreicht wurde. Hier ging das Bataillon in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
Quelle : Die 11. SS Freiwilligen-Panzergrenadier-Division "Nordland" von Rolf Michaelis
Gruss
Wolfgang