Posts by Wolfgang Grote

    Hallo Steffen,

    Wie Christian bereits richtig angedeutet hatte, war das I. Bataillon des SS-Panzergrenadierregiments 23 ab dem 16.11.1944 der 5. SS-Panzerdivision "Wiking" unterstellt.
    Das Bataillon war Anfang 1944 bei den Rückzugskämpfen vom Oranienbaumer Kessel bis Narwa zerschlagen worden.
    Ende April 1944 erfolgte die Neuaufstellung des Bataillons auf dem Truppenübungsplatz Hammerstein, die sich bis in den September 1944 hinzog.
    Im Dezember 1944 lag das Bataillon, das weiterhin der 5.SS Panzerdivision "Wiking" unterstand in Modlin, von dort wurde es zur Jahreswende zusammen mit der 5. SS-Panzerdivision "Wiking" und der 3. SS Panzerdivision "Totenkopf" nach Ungarn transportiert.
    Zu diesem Zeitpunkt wurde das Bataillon von dem Hauptsturmführer Vogt kommandiert.
    Anfang Januar 1945 griff die 5.SS Panzerdivision "Wiking" mit unterstelltem I. Bataillon/SS-Panzergrenadierregiment 23 aus dem Raum westlich von Tata nach Süden in Richtung Budapest an. Bei diesem Angriff kämpfte das Bataillon am 02. und 03.01.1945 bei Felsögalla und zwischen dem 04. und 12.01.1945 zusammen mit dem SS-Panzerregiment 5 im Raum Bicske. Dabei wurde das Bataillon im Gut Hegeyks eingeschlossen und brach am 12.01.1945 nach Westen aus. Es sammelte sich wieder in Tarjan und marschierte von dort aus in den Ruheraum Veszprem.
    Am 16.01.1945 wurde das Bataillon nach Berhida - Papkeszi verlegt und beteiligte sich am 18.01.1945 an dem Angriff des IV. SS Panzerkorps von Westen aus in Richtung Budapest. Das Bataillon kämpfte bei Seregelyes und Dinnyes und wurde anschliessend der gepanzerten Kampfgruppe der 1. Panzerdivision (Heer) unterstellt. Es griff am 25.01.1945 zusammen mit dem Panzergrenadierregiment 1 Pettend an.
    Am 26.01.1945 erfolgte ein Gegenangriff der Roten Armee und die Angriffstruppen mussten wieder auf ihre Ausgangstellungen in der "Margarethen-Stellung" südlich des Velencze-Sees zwischen Seregelyes und Dinnyes zurückgenommen werden.
    Anfang Februar 1945 sollte das I. Bataillon des SS-Panzergrenadierregiments 23 wieder der 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division "Nordland" zugeführt werden. Dies lehnte das OKH aber auf Antrag der Armeegruppe "Balck" ab.
    Am 19.02.1945 wurde das Bataillon aus der Front herausgezogen und in Urkut, westlich von Veszprem, aufgefrischt. An diesem Tag hatte das Bataillon noch eine Stärke von 2 Führern, 2 Unterscharführern und 32 Mannschaften.
    Ende Februar 1945 hatte das Bataillon nach der Zuführung von Marine- und Luftwaffenangehörigen ein Stärke von insgesamt 250 Mann, nur etwa 40% der Sollstärke.
    Am 01.03.1945 übergab Sturmbannführer Vogt das Bataillon an Sturmbannführer Barth. Vogt übernahm die SS Panzeraufklärungsabteilung 5.
    Wegen eines am 16.03.1945 begonnenen Grossangriff der Roten Armee wurde am 18.03.1945 noch während der Wiederaufstellung das I. Bataillon des SS Panzergrenadierregiments 23 alarmiert und über Stuhlweissenburg in den Raum Pakozd verlegt.
    Am 19.03.1945 bezog das Bataillon Stellungen südwestlich von Nadap.
    Am 21.03.1945 befahl der Divisionskommandeur der 5. SS Panzerdivision "Wiking" SS-Oberführer Ulrich entgegen dem Befehl Hitlers die Aufgabe von Stuhlweissenburg, um eine Einschliessung der Division zu verhindern.
    Die Division brach zusammen mit dem I. Bataillon/SS Panzergrenadierregiment 23 in südwestliche Richtung durch und fand im Raum Berhida - Papkeszi Anschluss an die 9. SS Panzerdivision "Hohenstaufen".
    Die Division und auch das Bataillon hatten starke Verluste, Sturmbannführer Barth war bei den Kämpfen gefallen. Sie zogen sich Ende März 1945 in den Versammlungsraum bei Fürstenfeld zurück. Von dort aus bezogen die Einheiten Anfang April 1945 die sogenannte Reichsschutzstellung. Die Reste des I. Bataillons/SS Panzergrenadierregiment 23 unter der Führung von Obersturmführer Radke lagen im Raum Gleisdorf - nördlich Feldbach.
    Das Bataillon war anschliessend in keine grösseren Kampfhandlungen mehr verwickelt und zog sich am 08.05.1945 im Rahmen der 5. SS Panzerdivision "Wiking" über Graz, Bruck, Murau, Tamsweg, Mauterndorf nach Radstadt zurück, das am 12.05.1945 erreicht wurde. Hier ging das Bataillon in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
    Quelle : Die 11. SS Freiwilligen-Panzergrenadier-Division "Nordland" von Rolf Michaelis
    Gruss

    Wolfgang

    Hallo Detlef,

    Es ist definitiv sicher, dass im Rheinland, d.h. Raum Düren - Jülich - Köln, keine französischen Einheiten im Einsatz waren.
    In Bezug auf Jülich besteht die Möglichkeit, dass der Grossvater deiner Frau nach seiner Gefangennahme nach Jülich gebracht wurde, um von dort zu einem Kriegsgefangenenlager in Frankreich transportiert zu werden. Jülich war somit nur eine Etappe. Dies ist aber nur eine Hypothese.
    Gruss

    Wolfgang

    Hallo Benedikt, Hallo Roger,

    Hinsichtlich des Einsatzes der Sturmgeschützbrigade 243 während der Ardennenoffensive liegen sowohl von deutscher Seite als auch von amerikanischer Seite nur sehr wenige Informationen vor.
    Die Sturmgeschützbrigade 243 traf verspätet erst am 19.12.1944 in dem Einsatzgebiet ein und wurde der Kampfgruppe Hauser der Panzerlehrdivision zugeteilt.
    Diese Kampfgruppe bestand neben der Sturmgeschützbrigade 243 aus dem Panzergrenadierlehrregiment 901, der 6.Kompanie des Panzerlehrregiments 130 und der III.Abteilung des Panzerartillerie-Regiments 130. Das Einsatzgebiet der Kampfgruppe Hauser lag südlich von Bastogne. Dies bestägt auch der G2-Bericht der 4.US-Panzerdivision vom 28.12.1944, aus dem hervorgeht, dass die Sturmgeschützbrigade 243 im Raum Hompré lag.
    Im Anschluss an die Kämpfe um Bastogne kam die Brigade im Raum von Consthum (Luxemburg) zum Einsatz bevor sie nach dem Verlust aller Sturmgeschütze in der zweiten Janaurhälfte 1945 aus der Front herausgenommen wurde.
    Da es erst ab dem 13.01.1945 zu Kampfhandlungen im Raum Hubermont kam, bei denen auch die Panzerlehrdivision teilnahm, ist vermutlich davon auszugehen, dass das Sturmgeschütz von Karl Oppermann während eines Luftangriffs getroffen wurde.
    Gruss

    Wolfgang

    Hallo Detlef,

    Am 20.03.1945 stand die 62. VGD nicht in Jülich. Zu diesem Zeitpunkt kämpfte die Division gegen den amerikanischen Brückenkopf bei Remagen im Raum Hennef - Uckerath.
    Auch waren in und um Jülich zu keiner Zeit französische Einheiten eingesetzt. Jülich wurde am 23.02.1945 von der 2.US Panzer-Division und von der 29.US Infanterie-Division erobert. Jülich selbst wurde von der 363. VGD verteidigt.
    Bis zum 24.02.1945 waren die Reste der 62. VGD im Raum Gemünd (Eifel) eingesetzt; die Division zog sich anschliessend auf Stellungen entlang der Erft in der Linie Weilerswist - Lommersum - Euskirchen zurück.
    Anfang März 1945 erfolgte der Rückzug der Division an den Rhein. Am 08.03.1945 kämpfte die Division in Bonn und setzte von dort aus über den Rhein.
    Am 09.03.1945 besetzte die Division Stellungen von Oberkassel über Dollendorf bis Königswinter.
    Es ist somit eher wahrscheinlich, dass dein Grossvater Anfang März 1945 während des Einsatzes der Division im Raum Euskirchen in amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten ist und von den Amerikanern anschliessend nach Jülich gebracht wurde.
    Quelle : Die 62.Infanterie-Division 1938-1944 - Die 62.Volksgrenadier-Division 1944-1945 des Kameradenhilfswerks der Ehemaligen 62.Division e.V;
    Vielleicht helfen dir diese Angaben etwas weiter.
    Gruss

    Wolfgang

    Hallo Erzgebirgler,

    Nachstehend ein kurzer Überblick hinsichtlich des Wegs der Reste der 10. SS-Panzerdivision durch das Erzgebrige :
    - Am 06.05.1945 sammelten sich die Reste der 10. SS-Panzerdivision in den Ortschaften Gompitz und Pennrich; die Division bildete anschliessend eine Verteidigungslinie zwischen Gompitz und Wilsdruff.
    - Am Abend des 07.05.1945 zog sich die Division über Freital, Dorfhain/Höckendorf, Dippoldiswalde in den Raum Schmiedeberg zurück; dort kam sie am 08.05.1945 nachmittags an.
    - Im Raum Schmiedeberg legte die Division mit den letzten noch verfügbaren Panzerkampfwagen (darunter auch Kampfpanzer "Sherman, die die Division bei ihrem Einsatz im Elsass von den Amerikanern erbeutet hatte) einen Hinterhalt und schoss in einem kurzen Gefecht 5 sowjetische T-34 ab.
    - Am Abend des 08.05.1945 wurden die restlichen Panzerkampfwagen zerstört und die Division zog sich nach Teplitz-Schönau zurück; dort trafen die Reste der 10. SS-Panzerdivision am 09.05.1945 ein.
    Mit der Kapitulation ging die Division nicht geschlossen in Kriegsgefangenschaft sondern sie löste sich in kleine Gruppen auf, die versuchten die Heimat zu erreichen. Somit konnte sich die Masse der Division der sowjetischen Kriegsgefangenschaft entziehen.
    Gruss

    Wolfgang

    Quelle : Das Kriegsende in Sachsen 1945 von Wolfgang Fleischer.

    Hallo Zusammen,

    Ich versuche die letzten Wochen der Sturmgeschützbrigade 394 zu rekonstruieren.
    Leider sind meine Informationen diesbezüglich nur sehr dürftig :
    - Am 15.02.1945 erhielt das AOK 1 den Befehl die Sturmgeschützbrigade 394 umgehend zur Heeresgruppe H nach Kempen/Geldern (Niederrhein)) in Marsch zu setzen. Die Verlegung erfolgte in den darauffolgenden Tagen.
    - Am 17.03.1945 wurde die Brigade für einige Tage in einen Ruheraum verlegt.
    - In der Nacht vom 23. auf den 24.03.1944 erfolgte die alliierte Rheinüberquerung am Niederrhein (Operation Plunder) zusammen mit einer alliierten Luftlandung im Raum Wesel (Operation Varsity). Daraufhin wurde die Brigade eiligst in Marsch gesetzt, um die 84. Infanterie-Division und die die 7. Fallschirmjägerdivision zu unterstützen, die beide nur noch Regimentsstärke besassen.
    - Am 24.03.1944 rollte die Sturmgeschützbrigade 394 in einen alliierten Bombenteppich hinein und verlor dabei einen Grossteil ihrer Geschütze.
    - Die Brigade kämpfte gegen die gelandeten Alliierten hauptsächlich nördlich der Stadt Wesel, bei Hamminkeln und bei Erle.
    - Die Brigade zog sich anschliessend über Münster - Teutoburger Wald - Hannover in den Harz zurück.
    - Im April 1945 wurden die Restteile der Brigade (ohne Geschütze) in die Infanterie-Division Schill eingegliedert und nur noch infanteristisch eingesetzt.
    Quellen : KTB Heeresgruppe G, "Sturmgeschütze - Die Panzer der Infanterie" von Franz Kurowski und Gottfried Tornau, "Sturmartillerie I" von Diedier Laugier.
    Vielleicht kann mir jemand mit mehr Einzelheiten bezüglich des Einsatzes der Brigade zwischen dem 15.02.1945 und der Eingliderung der Brigade im April 1945 weiterhelfen. Besten Dank im Voraus.
    Gruss

    Wolfgang

    Hallo Zusammen,

    Ich bin auf der Suche nach näheren Informationen in Bezug auf eine Kampfgruppe von Günsterberg.
    Diese Kampfgruppe hatte eine Stärke von etwa 300 Mann und eroberte in der Nacht vom 01. auf den 02.09.1944 die französische Stadt Longuyon zurück, die bereits von der französischen Widerstandsbewegung besetzt war.
    Gleichzeitig sammelten sich ab dem 02.09.1944 die Reste der 48. Infanterie-Division im Raum Longuyon.
    War die Kampfgruppe von Günsterberg möglicherweise Bestandteil der 48. Infanterie-Division ?
    Ich bin für jeden Hinweis dankbar.
    Gruss

    Wolfgang

    Hallo Fips,

    Der Bereich an der Ruwer wurde hauptsächlich durch das LXXXII AK verteidigt.
    Ob Unterlagen dieses Korps den Krieg überlebt haben, entzieht sich meiner Kenntnis.
    Ich schlage daher vor die Anlagen zum Kriegstagebuch der Heeresgruppe G (erhalten bis zum 08.03.1945) zu konsultieren, Referenz NARA T311R145 und T311R146; ausserdem sind die Armeetagesbefehle der 1. Armee erhalten, Referenz BA-MA RH20-1/158 (29.11.1944 - 06.03.1945).
    Die 256. VGD unterstand dem LXXXII AK, somit kommen für diese Division die gleichen Quellen in Frage wie für das LXXXII AK
    Die 79. VGD unterstand dem LXXX AK. In diesem Fall würde ich das KTB des LXXX AK konsultieren, Referenz BA-MA RH24-80/70.
    Gruss

    Wolfgang

    Hallo Hugo,

    Es freut mich, dass ich dir helfen konnte und dass mein Beitrag für dich von Interesse ist.
    Leider musste ich in der letzten Zeit feststellen, dass viele Fragesteller in diesem Forum es meist nicht für nötig finden auf die Beiträge zu antworten, und meinen, dass das Forum aus einer Reihe von "Fachidioten" besteht, die auf alle Fragen eine Antwort parat haben. Für das Jahr 1945 ist es oft sehr schwer Informationen zu finden, denn es gibt fast keine Kriegstagebücher von deutschen Einheiten aus dem Jahr 1945, die den Krieg überlebt haben. Man muss daher auf Literatur und amerikanische Quellen zurückgreifen, um den Einsatz der deutschen Einheiten rekonstruieren zu können.
    In meinem Beitrag bin ich nur auf die Ereignisse der 84. Infanterie-Division während der ersten Monatshälfte Februar 1945 eingegangen.
    Die Geschichte der Division und des Grenadierregiments 1052 endete natürlich nicht zu diesem Zeitpunkt.
    Anschliessend noch ein paar weitere Eckadaten :
    - Die 84. Infanterie-Division kam Ende Oktober 1944 an den Niederrhein, östlich der Stadt Nijmwegen, und blieb dort bis zum Angriffsbeginn der Briten und Kanadier am 08.02.1944.
    - Wegen der schweren Verluste in der ersten Monatshälfte Februar 1945 wurden die Reste der 84. Infanterie-Division bis zum 19.02.1945 in zwei Regimenter zusammengefasst, Grenadiereregiment 1052 und 1062. Bis Anfang März 1945 zog sich die Division über Goch in den linksrheinischen Brückenkopf von Wesel zurück. Am 09.03.1945 wurde dann die Räumung des Brückenkopfs genehmigt und die Reste der Division setzten über den Rhein und kamen in den Raum Wesel. Das Grenadierregiment 1052 lag anschliessend östlich von Wesel.
    - Am 23.03.1945 wurde die 84. Infanterie-Division im Rahmen den Operationen "Plunder" (Rheinübergang des XII. und XXX. Britischen Koprs am Niederrhein) und "Varsity" (Luftlandung des XVIII US Luftlandekorps westlich von Wesel) im Raum Wesel zerschlagen.
    - Um den 20.04.1945 sammelte der Stab der 84. Infanterie-Division eine Reihe von versprengten Truppenteilen und konnte daraus ein Infanterie-Regiment mit 3 Bataillonen und ein Artillerie-Regiment bilden. Die Division wurde als Korpsreserve dem XXXIX. Panzerkorps unterstellt, das die Elbeverteidigung zwischen Boitzenburg und Havelberg übernahm.
    Solltest du weitere Einzelheiten zu den Kämpfen am Niederrhein suchen, dann würde ich dir folgende Literatur bzw. die folgenden Berichte empfehlen :
    - Foreign Military Study B-093 : II. Fallschirmjäger-Korps (Zeitraum 15.09.1944 - 21.03.1945)
    - Foreign Military Study B-843 : 84. Infanterie-Division (Zeitraum Janaur - März 1945)
    - Das letzte Kriegjahr im Westen von Heinz Günther Guderian - Die Geschichte der 116. Panzer-Division 1944-1945.
    Die englische Version der beiden Foreign Military Studies kannst du kostenlos unter https://www.forum-der-wehrmacht.de/www.sturmpanzer.com einsehen.
    Gruss

    Wolfgang

    Hallo Hugo,

    Die 84. Infanterie-Division, zu der das Grenadier-Regiment 1052, war erst ab dem 08.02.1945, Beginn der Operation "Veritable", in Kampfhandlungen verwickelt.
    Vor Beginn des Angriffs der Engländer und der Kanadier am 08.02.1945 lag die Division in der Linie Cuijk (Maas) - Millingen (Rhein); die Grenadierregimenter 1051 und 1062 lagen am Reichswald und das Grenadierregiment 1052 lag rechts vom Reichswald, in der Linie Wijler - Millingen.
    Die 84. Infanterie-Division war schlecht ausgerüstet und wurde am 08.02.1945 von 5 Divisionen des 30. Britischen Korps angegriffen (15., 51. und 53. Britische Infanterie-Division sowie 2. und 3. Kanadische Infanterie-Division). Kurz vor dem Angriff am 08.02.1945 wurde die 84. Infanterie-Division noch durch das 2. Fallschirmjägerregiment verstärkt. Dies gab der Division mehr Kampfkraft; trotzdem hatte die Division der Übermacht der Briten und Kanadier nichts entgegenzusetzen. Unterstützt wurde die Division an diesem Tag nur durch die schwere Panzerjägerabteilung 655.
    Am 09.02.1944 musste sich die Division etwa 5 Km zurückziehen, auf die Linie nordwestlich Kleve - Westrand Kleve - Westrand Materborn - Gelden-Berg - 2 Km nordostwärts Gennep. Als Verstärkung erhielt die 84. Infanterie-Division das Fallschirmjägerregiment 16 der 6. Fallschirmjägerdivision.
    Um den Angriff der Briten und Kanadier zu stoppen wurden die 116. Panzerdivision und die 15. Panzergrenadier-Division am 11. bzw. 12.02.1945 in den Abschnitt der 84. Infanterie-Division verlegt. Beide Division führten am 12.02.1945 einen erfolglosen Gegenangriff durch.
    Der 84. Infanterie-Division wurde am 13.02.1945 das Grenadierregiment 858 der 346. Infanterie-Division unterstellt und die Division verteidigte die Linie Erfgen - Stammenhof - Bahnhof Hasselt - Hasselt - Rosendahl. Die Division selbst war der 116. Panzerdivision unterstellt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Grenadierregiment 1051 und 1062 mehr oder weniger zerschlagen; nur das Grenadierregiment 1052 war noch einigermassen intakt.
    Wie ernst die Lage war, geht aus dem Divisionsbefehl der 116. Panzerdivision vom 13.02.1945, 01.00 Uhr hervor. Dort war u.a. vermerkt :
    "Kommandeur 84.I.D. ist dem Kommandierenden General (116. Panzerdivision) persönlich verantwortlich für das Einsammeln aller Versprengten, für das Bilden von Einheiten aus ihnen und dafür, dass sie wieder zum Einsatz vorgebracht werden, um den der Division verbleibenden Abschnitt zu halten"
    Die Operation "Veritable" der Briten und Kanadier endete am 21.02.1945.
    Vielleicht helfen dir diese Informationen etwas weiter.
    Gruss

    Wolfgang

    Hallo Hugo,

    Das Grenadierregiment 1052 war an der Westfront in den Monaten Januar/Februar 1945 eingesetzt.
    Das Regiment gehörte zusammen mit den Grendierregimentern 1051 und 1062 zur 84. Infanterie-Division unter der Führung von Generalmajor Heinz Fiebig.
    In den Monaten Januar und Februar 1945 befand sich die Division im Reichswald und kämpfte im Februar 1945 während der Operation "Veritable" im Raum Goch - Kalkar gegen kanadische und britische Truppen.
    Zur 84. Infanterie-Division gehörte das Artillerie-Regiment 184. Das Artillerie-Regiment 193 unterstand der 93. Infanterie-Division und kämpfte Anfang 1945 an der Ostfront.
    Gruss

    Wolfgang

    Hallo Peter,

    Es würde hier zu weit führen das gesamte Kampfgeschehen um die Grebbelinie aufzuführen.
    Ich würde dir empfehlen das Buch "Mei 1940 De strijd op Nederlands grondgebied", herausgegeben vom "Instituut voor Militaire Geschiedenis" zu besorgen. In diesem Buch wird auf insgesamt 50 Seiten über die Kämpfe an der Grebbelinie berichtet. Ebenfalls werden in diesem Bericht über die Kampfhandlungen des Infanterie-Regiments 322 der 207. Infanterie-Division und der SS Standarte "Der Führer" (Kommandeur SS Standartenführer Georg Keppler), die die 207. Infanterie-Division verstärkte, berichtet.
    Hinsichtlich der Verluste ist es korrekt, dass die niederländischen Einheiten bei den Kämpfen um die Grebbelinie höhere Verluste hatten als die deutschen Einheiten :
    Die 207. Infanterie-Division zählte insgesamt 13 gefallene Offiziere, 205 gefallene Unteroffiziere und Mannschaften, 41 Soldaten galten als vermisst.
    Davon entfielen auf die SS Standarte "Der Führer" insgesamt 7 gefallene Offiziere und 111 gefallene Unteroffiziere und Mannschaften, 18 Soldaten galten als vermisst. Das Infanterie-Regiment 322 zählte 3 gefallene Offiziere und 48 gefallene Unteroffiziere und Mannschaften, 20 Soldaten galten als vermisst.
    Quelle : Verluste der 207. Infanterie-Division 10-16 Mai 1940, DC-IMG, Strijd Nederlands Grondgebied, doos 559c
    Auf niederländischer Seite fielen insgesamt 18 Offiziere und 344 Unteroffiziere und Mannschaften, davon hatte das 8. Infanterie-Regiment mit 4 Offizieren, 158 Unteroffizieren und Mannschaften sowie 17 Vermissten die höchsten Verluste.
    Quelle : "Grebbeberg, Namen van gesneuvelde militairen", DC-IMG, Strijd Nederlands Grondgebied, doos 610-8.
    Gruss

    Wolfgang

    Hallo Beate,

    Die 346. Infanterie-Division war im Oktober 1944 mit den Grenadier-Regimentern 857 und 858 im niederländisch-belgischen Grenzraum nördlich von Antwerpen und südlich von Bergen-op-Zoom im Einsatz. Ein Grenadier-Regiment 854 hatte es bei der 346. Infanterie-Division nicht gegeben.
    In der ersten Hälfte des Monats Oktober 1944 kämpfte das Grenadier-Regiment 858 zusammen mit der gemischten Flak-Abteilung 252 und dem MG-Bataillon 14 im Raum Huybergen gegen die 2. Kanadische Division. Bei diesen Angriffen gegen die Kampfgruppe Chill und das Grenadier-Regiment 858 versuchten die Kanadier bei Woensdrecht (südlich von Bergen-op-Zoom) die 70. Infanterie-Division, die auf der Halbinsel Walcheren im Einsatz war, vom Festland abschneiden. Die Kanadier konnte aber ihr Ziel nicht erreichen.
    Das Grenadier-Regiment 857, das links vom Grenadier-Regiment 858 im Einsatz war, war erst ab dem 20.10.1944 in schwere Kämpfe gegen die 49. Britische Division und die 4. Kanadische Panzerdivision bei Wuustwezel (südlich von Breda) verwickelt. Zu diesem Zeitpunkt griffen die vereinigten Kräfte der 49. Britischen Division, der 2. Kanadischen Division und der 4. Kanadischen Panzerdivision im Rahmen der Operation "Suitcase" wiederum die Kampfgruppe Chill und die 346. Infanterie-Division an, um die 70. Infanterie-Division an der Landenge bei Woensdrecht abzuschneiden. Am 21.10.1944 führte das Grenadier-Regiment 857 unterstützt von Sturmgeschützen der Sturmgeschützbrigade 667 und der der schweren Panzerjäger-Abteilung 559 und einem Jagdpanther der schweren Panzerjäger-Abteilung 559 einen Angriff auf Braken und Wuustwezel in die Flanke der 49. Britischen Division durch, der aber von den Briten abgewehrt wurde. Rechts vom Grenadier-Regiment 857 führte zur gleichen Zeit das Grenadier-Regiment 936 der 245. Infanterie-Division unterstützt von den übrigen Teilen der Sturmgeschützbrigade 667 und der schweren Panzerjäger-Abteilung 559 ebenfalls einen Angriff auf Braken durch, der ebenfalls von den Briten abgewehrt wurde. Am 23.10.1944 gelang dann der 2. Kanadischen Division die Landenge bei Woensdrecht zu besetzen und somit die 70. Infanterie-Division auf der Halbinsel Walcheren abzuschneiden.
    Sollte dein Grossvater beim Grenadier-Regiment 857 im Einsatz gewesen sein, dann wird er vermutlich um den 21.10.1944 gefallen sein.
    Gruss

    Wolfgang

    Hallo Gargamel,

    Aus dem Kriegstagebuch des LXXXI Armeekorps gibt es noch die folgenden Zusatzinformationen :
    In der Nacht vom 10. auf den 11.08.1944 sollte das Sicherungsregiment 1 Stellung an der Strassengabel 9 Km nordöstlich von Nogent-Le-Rotrou beziehen;
    zu diesem Zeitpunkt unterstand das Sicherungsregiment 1 bereits der 352. Infanterie-Division.
    Am 15.08.1944 wurde das I. Bataillon des Sicherungsregiment 1 in La Loupe von 30 Panzern eingeschlossen; es konnte sich aber auf Le Boullay - Thierry zurückschlagen. Anschliessend haben 20 - 30 Panzer die Sperrgruppe bei Le Boullay - Thierry umgangen und Nogent-Le-Roi erreicht.
    Am 16.08.1944 um 14.00 Uhr findet sich der folgende Eintrag "Meldung über I./Sicherungsregiment 1 fehlt" und am 16.08.1944 um 20.00 Uhr "I./Sicherungsregiment 1 nicht auffindbar".
    Am 15.08.1944 befand sich das II. Bataillon des Sicherungsregiment 1 verstärkt durch 9 Sturmgeschütze der Sturmgeschützbrigade 341 bei Berchères (Chartres); dieses Bataillon befand sich am 17.08.1944 bei Rambouillet.
    Gruss

    Wolfgang

    Quelle : T314 R1593 (Meldungen der Divisionen 2.8. - 24.8.1944)

    Halo Gargamel,

    Das Sicherungsregiment 1, ursprünglich der 325. Sicherungsdivision (Gross-Paris) unterstellt, kämpfte um den 10.08.1944 mit 2 Bataillonen nordwestlich von Le Mans und war zu diesem Zeitpunkt der Panzer-Lehrdivision unterstellt. Die Kampfgruppe Mücke war weiter nördlich eingesetzt und unterstand der 708. Infanterie-Division. Um den 06.08.1944 wurde dem Sicherungsregiment 1 die 1. Kompanie der SS-Panzerjäger-Abteilung 17 (Teil der 17. SS Panzergrenadierdivision "Götz von Berlichingen") unterstellt.
    Später kämpfte das Sicherungsregiment 1 als Kampfgruppe von Kraewel (genannt nach dem Kommandeur des Sicherungsregiments 1 Oberstleutnant von Kraewel) südlich von Paris im Rahmen der 352. Infanterie-Divison.
    Gruss

    Wolfgang

    Hallo Zusammen,

    Als Literaturtipp zu dem Thema V1 kann ich die folgenden Bücher empfehlen :
    - Kriegstagebuch des Flakregiments 155 (W) 1943 - 1945 von Günter Neliba, erschienen als Band 27 in der Serie Zeitgeschichtliche Forschungen, Verlag Duncker & Humblot Berlin.
    - V1 - "Eifelschreck" von Wolfgang Gückelhorn und Detlev Paul, erschienen im Helios Verlag

    P.S. Die Bezeichnung "Flakgruppe Creil" als Tarnname erhielt das Flakregiment 155 (W) am 05.01.1944, sowie Oberst Wachtel den Tarnnamen Oberst Martin Wolf am gleichen Datum erhielt. Grund für diese Tarnbezeichnungen war ein am 01.11.1943 aufgefangener Funkspruch des feindlichen Nachrichtendienstes, in dem sich bereits mit den Aktivitäten von Oberst Wachtel und seinem Regiment beschäftigt wurde.

    Gruss
    Wolfgang