Guten Morgen Sandrine,
nachstehend die Fortsetzung:
1) Am 16.10.1944 wurde eine Reorganisation des Regiments von Stössel befohlen:
- Das I. Bataillon unter der Führung von Hauptmann Voss war nicht mehr Bestandteil des Regiments und wurde dem Sicherungsregiment 1010 unterstellt
- Das II. Bataillon unter der Führung von Hauptmann Müller wurde in I. Bataillon umbenannt und war ausserhalb des Forts Driant eingesetzt.
- Das III. Bataillon unter der Führung von Hauptmann Weiler wurde in II. Bataillon umbenannt und war im Anschluss ausserhalb des Forts Driant eingesetzt.
- Es wurde die Festungsgruppe Driant (= Bataillon Seidel) unter der Führung von Hauptmann Seidel gebildet; diese Einheit umfasste die 9., 10., 11. und 12. Kompanie des Regiments. Am 17.10.1944 wurde Hauptmann Weiler von Hauptmann Seidel als Kommandant des Forts Driant abgelöst. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Besatzung des Forts noch eine Gesamtstärke von 200 Mann.
Am 09.11.1944 wurde das Regiment von Stössel in Volksgrenadierregiment 1215 umbenannt.
2) Situation am 20.11.1944: Die Gesamtstärke des Forts Driant betrug 600 Mann und setzte sich aus verschiedenen Einheiten zusammen, die sich in den Sektor des Forts Driant zurückgezogen hatten. Lebensmittel und Munition gab es noch für mindestens 8 Tage und das Wasserversorgungssystem befand sich in Ars s/Moselle. Seit dem 18.11.1944 stand das Fort Driant unter dem Kommando von Oberstleutnant Richter (Kommandeur des Sicherungsregiments 1010 - Später Volksgrenadierregiment 1217).
3) Am 21.11.1944 erreichten 160 Mann des Landesschützenbataillons 782 das Fort Driant.
4) Am 29.11.1944 betrug die Gesamtstärke der Besatzung des Forts Driant 700 Mann, die sich aus den folgenden Einheiten zusammensetzte:
- Festungsgruppe Driant unter dem Kommando von Hauptmann Seidel mit der 9. - 12. Kompanie des Volksgrenadierregiments 1215 (ehemals Regiment von Stössel)
- Teile des Landesschützenbataillons 782 unter der Führung von Hauptmann Meyer (= Kampfgruppe Meyer)
- Teile des Sicherungsregiments 1010
5) Am 30.11.1944 wurde ein Verhandlungsangebot der Amerikaner abgelehnt; zu diesem Zeitpunkt war die Moral der Besatzung schlecht; es gab einen Mangel an Lebensmittel und einige Pferde wurden bereits geschlachtet. Die Bestände an Munition waren sehr gering und die noch verfügbaren Geschütze waren nicht mehr in einem guten Zustand.
6) Situation der Garnison des Forts Driant am 01.12.1944:
- Der Gefechtsstand von Oberstleutnant Richter (Kampfkommandant des Forts) befand sich in der Kaserne 2
- Der Gefechtsstand von Hauptmann Seidel (Festungsgruppe Driant) befand sich in den Kasernen 3 und 4
- Der Gefechtsstand von Hauptmann Meyer (Kampfgruppe Meyer - Landesschützenbataillon 782) befand sich in der Kaserne 5
- Der Gefechtsstand von Leutnant Averbeck (1. Kompanie des Landesschützenbataillons 782) befand sich in der Kaserne 1
Die Stärke der Besatzung lag zwischen 700 - 800 Mann und setzte sich aus den folgenden Einheiten zusammen:
- 350 Mann der Kampfgruppe Meyer (Landesschützenbataillon 782); die Kampfgruppe kam am 24.10.1944 in das Fort Driant, um die Reste des Grenadier-Ersatzbataillons 208 abzulösen.
- 100 Mann des Sicherungsregiments 1010 (später Volksgrenadierregiment 1217), die am 16.11.1944 in das Fort Driant kamen.
- 100 Angehörige der Artillerie, die Artillerie stand unter dem Kommando von Hauptmann Schulz, Kommandeur der 2. Batterie des Küstenartillerieregiments 938; das Regiment stand unter dem Kommando von Oberst Vogel, der gleichzeitig Kommandant des Forts Plappeville war.
- 150 Mann der Kampfgruppe Seidel (Festungsgruppe Driant)
- 50 Angehörige der Pioniere
- 10 Sanitäter
Wäre der Gefechtsstand von Oberstleutnant Richter am 18.11.1944 nicht von Fort St. Quentin in das Fort Driant gewechselt, hätte der damalige Kommandant des Forts den Amerikanern bereits das Fort übergeben. Oberstleutnant Richter hatte aber die Absicht das Fort erst nach dem Aufbrauchen aller Vorräte aufzugeben (geschätzt am 09.12.1944). Die Moral der Besatzung war sehr schlecht und die meisten Soldaten wollten aufgeben, taten dies aber nicht aus Angst vor Repressalien gegen ihre Familien in der Heimat. Kommandant des Forts St. Quentin war nach dem 18.11.1944 Oberst von Stössel.
7) Kapitulation des Forts Driant am 08.12.1944:
Hinsichtlich des Zeitpunkts der Übergabe des Forts Driant an die 5. US Infanteriedivision gibt es unterschiedliche Angaben:
Die Übergabe des Forts soll einmal um 15 Uhr 45 erfolgt sein und die Anzahl der Gefangenen wird auf 650 beziffert, darunter 20 Offiziere.
Ein anderes Mal soll die Übergabe um 17.00 Uhr erfolgt sein und die Anzahl der Gefangenen wird auf 577 beziffert, darunter 23 Offiziere,, 128 Unteroffiziere und 426 Mannschaften - Folgende Zusammensetzung:
- 98 Mann des Stabs des Volksgrenadierregiments 1217, darunter Oberstleutnant Richter (Regimentskommandeur und Kommandant des Forts Driant), Hauptmann Thren, Hauptmann Punde und Hauptmann Quandt.
- 280 Mann des I. Bataillons des Volksgrenadierregiments 1217, darunter Hauptmann Seidel (Bataillonskommandeur)
- 31 Mann des II. Bataillons des Volksgrenadierregiments 1217
- 80 Mann des III. Bataillons des Volksgrenadierregiments 1217, darunter Hauptmann Meyer (Bataillonskommandeur)
- 88 Mann des Küstenartillerieregiments 938, darunter Hauptmann Schulz (Kommandeur der 2. Batterie)
Als Hauptgrund für die Übergabe gab Oberstleutnant Richter den Beschuss des Forts durch die schwere Artillerie der US Armee an, der erheblichen Schaden im Fort anrichtete.
Soweit die Übersicht in Bezug auf die im Fort Driant eingesetzten deutschen Einheiten.
Es hoffe sie hilft dir weiter.
Gruss
Wolfgang