Posts by Viktor7

    Hallo Sebastian,

    wie es bei Radio Eriwan heißt - im Prinzip ja, aber mit deinen Angaben mit Sicherheit nicht...

    im welchen Ort (Kreis) lebte dein Großonkel? Welche Besatzungsmacht wurde für ihn zuständig?

    Welches Arbeitsamt war zuständig?

    Gab es in der Nähe einen größeren Stalag?

    Gibt es im zuständigen Kommunalarchiv die Listen der eingesetzten Zwangsarbeiter und der Kgf?

    Gibt es im Ort selbst noch ältere Herrschaften, die sich womöglich an den Kgf erinnern?

    Sobald du wenigstens einen kleinen Hinweis findest, kann man die vorhandenen Datenbanken bemühen...

    Hallo Manfred,

    die Hauptverwaltung des Lagers Nr. 149 für die deutsche Kgf befand sich in Charkow. Die Zahl 15 deutet auf die Filialnummer. Ich vermute, diese muss sich auch dort befunden haben, da alle Arbeitsbataillone hatten eine vierstellige Numer, die mit 15.. begannen.

    Moin,

    hier habe ich eine Publikation über Arbeitsbataillon 445 gefunden:

    "Северо-западнее с. Кизнер дислоцировался отдельный рабочий батальон № 445. В лагере были построены бараки и оборудованы землянки, где проживали обезоруженные солдаты вермахта. В разное время батальон возглавляли капитан Моисеенко, гвардии подполковник Гниденко. В первые месяцы своего существования ОРБ № 445 располагался на западе Украины. Однако в августе 1946 г. подразделение было передислоцировано в Кизнер-ский район Удмуртской АССР.

    После переезда в конце сентября 1946 г. в расположении батальона находилось 885 чел. Впоследствии почти половину этого контингента отправили в другие пункты содержания пленных. К 28 июня 1947 г. в ОРБ № 445 осталось 462 чел.1

    Среди бывших иностранных военнослужащих встречались немногочисленные представители командного состава. Осенью 1947 г. все 25 немецких офицеров, в том числе капитаны П. Трост и О. Штайдель, были отправлены в один из лагерей, дислоцировавшихся в Челябинской области2.

    Довольно часто пленные немцы при учете в лагерях, расположенных в Удмуртии, не указывали свою подлинную этническую принадлежность, а записывались чехами или лицами другой славянской национальности, рассчитывая при этом на более лояльное к ним отношение со стороны представителей администрации пунктов содержания и других советских граждан. Однако такая тактика по сокрытию своего подлинного гражданства нередко проваливалась. В частности, подобный обман был раскрыт в лагере ОРБ № 445. Эрнст Айхлер и Эрнст Глотель представились при регистрации чехами, но безуспешно.

    Пленных, не являвшихся по национальности немцами, перевозили из ОРБ № 445 в лагерь № 371 ГУПВИ НКВД СССР. К примеру, туда отправились эстонцы Ю. Рецен, В. Арнольд, хорваты А. Госс, Ю. Сайц, поляки Ч. Куява, В. Карась3.

    Немцы из этого батальона строили узкоколейную железную дорогу от ст. Ягул до д. Русская Коса4. В окрестностях пос. Пыжман пленные были задействованы на лесозаготовках5.

    ОРБ № 445 функционировал в Удмуртии до декабря 1947 г., когда последние оставшиеся здесь 25 бывших вражеских военнослужащих отправились в лагерь № 371 и спецгоспиталь № 38886."

    Quelle: https://cyberleninka.ru/article/n/iz-i…deyoxf855207500

    Ich gehe davon aus, dass der Gesuchte bis zu Verlegung des Lagers im August 1946 bei 445 gewesen ist und wurde dann nach 456 verschickt.

    Interessant ist die Erwähnung von zwei deutschen Offiziere - Hauptmänner P.Trost und O. Steidel im Herbst 1947.

    Bemerkenswert ist der Bericht darüber, dass Ernst Eichler und Ernst Glottel es versucht hatten bei der Registration als Tschechen herauszugeben. Aus meiner Sicht bestätigt das die These, dass die fehlerhafte Angaben über die Einheiten etc. nicht der schlechten Gedächtnis zuzuschreiben waren.

    Das DRK hat eine Inhaltsübersicht mitgesendet. Bedeutet das Vorgedruckte ist bereits übersetzt.

    Hallo,

    so wie ich die Sache sehe, übersetzt bei DRK niemand etwas. Es gibt dort einfach einige "Muttersprachler", die die Akten ohne Probleme lesen und das Wesentliche wiedergeben können.

    Ich finde bei der Sache merkwürdig, dass ich keinen Grund für die Existenz eines Arbeitsbatallions in Potschep finde. Es gibt dort keine Großbetriebe, kein Bergbau, keinen Verladebahnhof oder Flugplatz... Und so groß ist ie Stadt auch nicht, um ca. 1000 Menschen mit Arbeit zu versorgen... Das verstehe ich nicht! Bestenfalls ein Holzverarbeitungsbetrieb, aber doch nicht für 1000 KGF...

    Mir ist auch aufgefallen, dass im Februar 1947 (letzte Seite) der "Oberschreiber" des Krankenreviers unterschrieben hat. Muss er ja in der Zeit der "Inventur" krank gewesen sein.

    Den Begriff Kfz-Mechaniker gab es aber schon in den 1930ern, z.B. das Buch (1934)

    Hallo Alex,

    ich möchte jetzt das Thema nicht verfälschen, aber einen Einwand will ich noch loswerden. Den Begriff an sich sollte man nicht mit der Berufsbezeichnung verwechseln. Vermutlich in jeder größeren deutschen Stadt gab es technisch und kaufmännisch begabte Menschen, die ihr Glück in der aufkommenden Branche suchten. Aus Stellmacher, Klempner und Sattler wurden Vertreter des Kfz-Handwerks, die sich überwiegend "Mechaniker" bezeichneten. Das war aber noch keine Berufsbezeichnung mit klar umrissenem Profil, es waren die Chefs der meistens familiengeführten Betriebe.

    Mir ist auch noch nie aufgefallen, dass bei den unzähligen Melde- und Personalunterlagen der Betriebe oder auch bei der Erfassung der Kriegsgefangenen bis 1945 ein solcher Begriff verwendet wurde. Aber ich werde künftig darauf achten und ggf. meine Meinung korrigieren...

    Ich dachte, Kfz-Mechaniker und Autoschlosser sind Synonyme

    Hallo Alex,

    alles zu seiner Zeit... das gilt auch heute noch. Den Begriff Kfz-Mechaniker gab damals einfach nicht. Bei einer Übersetzung sollte man bei den verwendeten Begriffen und Bezeichnungen bleiben.

    Aber was heißt OTB? Wolltest Du vielleicht ОРБ schreiben?

    Da hast du Recht, das wollte ich. Ich hatte aber in meinem Beruf zu lange und zu oft mit den Deutschen zu tun, die in OTB (трудовой батальон) waren, da wurde ich zum Opfer von "Bruder Leichtfuß". Das Problem besteht auch noch darin, dass ich nach der dritten Covid-Impfung mein Sehvermögen sogut, wie komplett eingebüßt habe. Daher lese ich nur noch selten Korrektur, um Kraft für das Wesentliche zu sparen...

    In der Akte kommen die Buchstaben noch mal vor, man könnte sie als 45b D.P.6 interpretieren.

    Moin,

    auf der Titelseite der Lagerakte ist vermerkt, dass er in den 445 OTB und 456 OTB, letztere im Geb. Brjansk gewesen ist. Die KGF wurden beim Arbeitseinsatz meistens in de Anlehnung an die Militärstrukturen organisiert - Kompanien, Batallione u.a. In diesem Fall handelt es sich um die "Отдельный рабочий батальон" - eigenständige Arbeitsbatallion. in der Stadt Почеп (rus.)

    Ich habe im Netz einen Auszug aus einer Publikation über die Geschichte der deutschen KGF in Region Brjansk gefunden. Ist zwar in Russisch, läßt sich bestimmt mit einem Netz-Übersetzer grob aufklären:

    https://ruskline.ru/analitika/2017…oxjjj1577372107

    In übrigen war sein Beruf laut Akte nicht Kfz-Mechaniker, sonder Autoschlosser. Auch die Tätigkeit wird als "Schlosser" bezeichnet.

    Über beide Türen könnte dann ein Ortsname in beiden Sprachen gestanden haben

    Moin Otto,

    ein Ortsname wäre sehr unwahrscheinlich. Für mich sieht es nach einem Eigentümerschild aus.

    In diesem Fall würde untere Teil heissen: "Нiмецька залiзниця" - "Deutsche Bahn". Für einen Wasserturm wäre dies eine plausible Beschriftung.

    Wobei die Heereszeugämter ja keine Rüstungsbetriebe waren.

    Hallo Robert,

    das hat bis jetzt auch niemand behauptet, oder?

    Wurden dort auch Kriegsgefangene eingesetzt?

    Natürlich nicht. Die Heereszeugämter waren "Abnehmer" oder "Gütekontrolleure" als Schnittstelle zw. den Rüstungsbetrieben und der Wehrmacht. Irgendjemand musste doch dafür den Kopf hinhalten, dass die Fremdarbeiter und die Kriegsgefangenen einsatzfähiges Gerät und Waffen herstellten. Oder bist du der Ansicht, in den deutschen Rüstungsbetrieben Fremdarbeiter und die Kriegsgefangenen eingesetzt wurden?

    Hallo Professor,

    für mich klingt die gestellte Frage nach einer maschinelle Übersetzung aus einer Fremdsprache. Sollte dies zutreffen, wäre es sinnvoll die Frage ergänzend auch in der Muttersprache zu stellen. Manchmal machen es gerade die Nuancen den Sinn der Anfrage deutlich.