Posts by Tsi gedenkstu

    Hallo an alle,

    L'burg ist ja wirklich "eine Reise wert"! Ich habe recherchiert,
    bis mir der Kopf rauchte; viele Einsichten und Eindrücke gewonnen.
    Die StAnwälte haben ja wahre Kärnerarbeit verrichtet,
    gegen viele Widerstände und oft mit wenigen belastbaren
    Ergebnissen...

    Es ist aber erschütternd, wenn man Zeugenaussagen oder sogar
    Berichte von Überlebenden liest und dann, nur durch wenige Seiten
    getrennt, mit den Vernehmungen von Tatverdächtigen konfrontiert
    wird: "Nichts gesehen, nichts gewusst, nichts getan...". Es gibt aber
    auch Ausnahmen, Menschen, die sich nach Jahren voller Alpträume nun
    "alles von der Seele" reden wollten...

    Von meinem Verwandten habe ich keine konkreten Spuren gefunden,
    was sehr merkwürdig ist! Hier meine FRAGE dazu:

    Ich hatte ja, wie bereits berichtet, vor wenigen Jahren von der
    WASt und dem BA, ehemals DC, zwar ausschnitthafte, aber sehr
    genaue Angaben bekommen über die Mitgliedschaft meines
    Verwandten im 1./Res.Batl. 33. Er liegt da ganz klar namentlich vor.

    Im Verlauf des damaligen Verfahrens gegen Angehörige der Bataillone
    33 und 320 wurden, wie ich recherchiert habe, das damalige Berlin
    Document Center und die WASt mehrfach angeschrieben, mit sehr
    vielen Ergebnissen, nur: Mein Verwandter taucht damals nicht auf!

    Hat jemand eine Erklärung dafür? Gab es vielleicht "Beziehungen", die
    genutzt wurden? Oder hing es mit der dt. Staatsangehörigkeit
    zusammen, die mein Verwandter erst im August 1941 über
    die "Einwandererzentralstelle" (EWZ) Litzmanstadt erhielt? Sind die
    Bestände EWZ vielleicht erst später zum DC / BA hinzugekommen?

    Über Antworten oder auch nur Anregungen freut sich
    Martin

    Hallo Alle,

    wer kann mir diese Informationen erläutern, die ich in Bezug auf die 1. Kompanie des Reserve-Polizei-Batl. 33 erhalten habe:

    "1. company was from beginning subordinated to Erich Koch office as guard company"

    Speziell würden mich interessieren:
    - Infos zu Erich Koch
    - Was heißt hier "office" von Erich Koch?
    - Was bedeutet "guard company", also nicht die bloße Übersetzung, sondern Aufgaben, Bedeutung usw.?

    Danke im voraus,
    Martin

    Hallo und Danke der Nachfrage. Roland, das ist ja ein spannendes Puzzle! Vielen Dank für die Kontaktaufnahme mit P. Kjellander! Da passen meine neuen Informationen ja bestens (siehe unten)! Zunächst zu „petma“.

    Von „petma“ gab es noch folgende Anmerkung: “By the way, one of the other fellows who missed the train to Ukraine was a young guy who afterwards became the assistant of Karl Hintzer, the photographer of some of the pictures seen in the links you sent [“Ostland-Komp.]. Karl Hintzer has donated thousands of pictures documenting the Estonians' way of living in Germany to the Herder Institut.” Ich bin wahrscheinlich demnächst in Marburg, da kann ich dem Herder-Institut ja einen Besuch abstatten, vielleicht gibt es noch mehr Fotos vom Ostland-Batl.

    Über einen anderen Kontakt in Feldgrau („Estonian“) kam ich an folgende Infos:
    In Estland sei die betreffende Einheit nur unter dem Namen „Ostland-Batl.“ bekannt:
    „Here everybody knows this unit as bat."Ostland" but here were other units formed in Estonia, like Schutzmannschaft Front Bataillon 33 (1941-1943) fought in Leningrad front and Schutzmannschaft Wacht Bataillon nr. 33 (1943 renamed Estnische Polizei Batallion nr.33) fought in Estonia 1944 and finished as Estnische Polizei Füsilier Bataillon 33 in late summer of 1944.” Da sind manche Verwechslungen erklärbar (wie bei Steven Campbell in AHF).

    Und, sehr interessant:
    “If your relative was in Ostland, this doesn't mean he went to bat. Narwa automatically. As I remember, in one of your post you told about Rowno. In Rowno was a first company of Ostland, it means Latvian company. When Estonian companies were transferred to Estonian SS Legion, then first company was left to Rowno. Also lots of Estonians were transferred to the other units in Ukraine as "specialists". In bat. Ostland was lots of highly educated men and they were used as translators, engineers, doctors, veterinaries and simply as bureaucrats.
    Later on, many of them were landing in Berlin and were working in different offices.”

    Für die Recherche über den weiteren Weg meines Verwandten kann das wohl vieles bedeuten… Allerdings konnte er Deutsch und Estnisch fließend, Russisch gut und Englisch leidlich, er wäre also wohl als „Spezialist“/Dolmetscher in Frage gekommen.

    Ein anderes Mitglied von „Ostland“ = I./Res.Pol.Batl.33 hieß Erik Roman Hubel, dieser fiel in der Ukraine. „Estonian“ dazu:
    “It is hard to say why, but he was lost as missing in action 02.Feb.1944 near Rowno. He was last seen, when he got wounded to the hand. But at this time we can see some other unit names he was serving – like Polizei Reserve Batallion 304 and Polizei Sicherungs Kompanie Kiew. And they belonged to the Kampfgruppe Prützmann.”

    Sehr erhellend für die Funksprüche/Fernschreiben Prützmann-Himmler sind folgende Infos über einen Konflikt Prützmann – Himmler über die Verwendung der Männer:

    „If to talk about bat. Ostland, then we must know also that all 3 companies had a different locations and fate in Ukraine. 1. company was from beginning subordinated to Erich Koch office as guard company. 2.companie was located near of the Dneproges hydroelectric plant and was independent. 3.companie was also from beginning of Kiew campaign subordinated to the Polizei Reserve Batallion 304.
    After Estonian SS Legion was formed in Sept.1942, SS Hauptamt gave order to bat. „Ostland” to transfer all estonians to Estonian Legion. SS-Obergruppenführer Hans-Adolf Prützmann did not follow this order. He felt that he need this battalion in Ukraine. Estonians were interested to go to the legion and complained that they are forced to stay. After that Himmler personally gave order to Prützmann and then Estonians were free to go. Transfer was easy with 2. company – they went over with the full company. More difficulty were in 1. and 3. company. There the local bosses start to invent the reasons why do not let Estonians to go. Most easiest way was to send soldiers personally and temporally to the other units for different reasons like: to study, or to teach or to help in some functions. After some time they were returned to the own unit. There is many examples, when later (all Estonians were already gone) some soldiers had they personal fight with bureaucracy to get free from Kiew pol. Bat. and get transferred to the Estonian units.”

    Was denkst Du dazu, Roland?

    Da mein Verwandter ja in der 1. Kompanie war, würden mich weitere Informationen zu „Erich Koch office as guard company“ interessieren! Vielleicht kann da jemand helfen?

    Viele Grüße von Martin

    Hallo Carmen,

    das sind ja detaillierte Angaben!

    Ich habe eine weitere Frage zu der von Dir beschriebenen Person "3.v.links; eher vermutlich Oberscharführer (Kragenspiegel links
    mit 2 Sterne, Schulterstück mit 1 Stern)", denn das ist ja mein
    Verwandter. Er ist auch auf Foto 4 zu sehen: Ist der Rang dort auch
    Oberscharführer? Schulterstück hier mit 2 Sternen?

    Und entschuldige meine Unkenntnis: Was bedeuten die Kürzel "LAH"
    und OvD"?

    Vielen Dank für Deine Expertise,
    Gruß Martin

    Hallo und vielen Dank für die bisherige Hilfe!

    Es zeichnet sich ab, dass mein Verwandter eher nicht
    Richtung "Estnische SS-Legion" und "Narwa-Btl." versetzt wurde.

    Nach Durchsicht des umfangreichen Materials scheint folgende Variante
    möglich: 1.Komp. vom "Res.Pol.Batl. 33" zeitweise dem "Pol.Batl. 320"
    unterstellt, danach kann mein Verwandter entweder in der "Polizei-
    Sicherungskompanie Rowno" oder weiter im Pol.Batl. 320 verwendet
    worden sein. Pol.Batl. 320 wird dann ab Februar oder Juli 1942
    zur "III./SS-Pol.Rgt. 11" und später Teil der "Kampfgruppe Prützmann".
    Polizei-Sicherungskompanie Rowno wird evtl. auch Teil dieser
    Kampfgruppe.

    Hat jemand noch eine Idee, wie ich den weiteren Weg meines Verwandten überprüfen kann?

    Vielleicht helfen ja auch folgende Fotos die ich eingestellt habe, siehe

    https://www.forum-der-wehrmacht.de/thread.php?pos…1118#post221118

    Herzliche Grüße,
    Martin

    Hallo,

    ich möchte einige Fotos einstellen im Zusammenhang mit meiner
    Recherche zur Mitgliedschaft eines Verwandten im Ostland-
    Btl./Reserve-Polizeibataillon 33, später wahrscheinlich Polizei-
    Sicherungskompanie Rowno.

    Siehe: https://www.forum-der-wehrmacht.de/thread.php?threadid=22787

    Zum ersten Foto ("polizei batl klein"):
    Es müsste sich um Angehörige des "Ostland-Batl.s" handeln. Kennt hier
    jemand einen der Männer? Kann man das genauer zuordnen? Ist das
    noch die Ausbildung in Frankfurt/O. (wegen des Drillichzeugs)?

    Zum zweiten Foto ("männer pol-batl klein"):
    Auch hier die Frage, ob das jemand genauer zuordnen kann, also kennt
    jemand einen der Männer, ist das noch Ausbildung (Alkohol?)

    Zum dritten Foto ("ss-offiziere klein"):
    Sind das tatsächlich SS-Offiziere; wenn ja, welcher Rang, evtl. welche
    Personen? Kann man den Hintergrund irgendwie deuten?

    Zum vierten Foto ("Ordnungspolizei welcher Rang klein"):
    Dies ist nochmal mein Verwandter (ist auch auf den anderen Fotos zu
    sehen), welcher Rang ist das? Kann man auf die Zugehörigkeit zu einer
    bestimmten Einheit schließen?

    Zum fünften Foto ("Befehlhaber der Ordnungspolizei Kiew klein"):
    Handelt es sich um Gefechtsaufstellungen? Was bedeutet es, dass mein
    Verwandter Zugriff darauf hatte? Hat es schon etwas mit der Bildung von Polizeiregimentern zu tun?

    Ihr seht schon, ich kenne mich noch nicht besonders gut aus, jeder
    Hinweis kann nützlich für mich sein!

    Danke schonmal,
    Martin

    Hallo Christian (und andere, die hierbei helfen können),vielen Dank für die präzisen Anfragen!

    In der Tat verfüge ich über eine bunte Mischung aus Originalunterlagen, Kopien aus
    Archiven und diversen Hinweisen aus der Literatur. Nach wie vor ist mein
    Hauptanliegen, den Werdegang meines Verwandten (der Einfachheit halber ab jetzt
    „H“) zu rekonstruieren.
    Beim Roten Kreuz habe ich noch nicht angefragt, da H den Krieg überlebt hat (1991
    gestorben) - @ Christian: Lohnt sich das trotzdem?

    Aus meinen Quellen/Unterlagen geht gesichert hervor, dass H in der 1. Komp. vom
    Res.Pol.Batl. 33 war (s.u.); das liegt möglicherweise daran, dass er als
    „Baltennachumsiedler“ eingebürgert werden sollte; vielleicht aber auch an seinen
    Sprachkenntnissen (deutsch, estnisch, bisschen russisch, englisch). Nach meiner
    Kenntnis waren in der 1. Komp. auch „Volksdeutsche“ (siehe z.B. http://forum.axishistory.com/viewtopic.php?f=38&t=147252
    Die Einbürgerung erfolgte aber erst am 29.08.1941 (s.u.).

    Nun werde ich meine Quellenlage darstellen, verbunden mit der Bitte an alle,
    eventuelle Infos zu den genannten Dienststellen, Daten, Begriffen, Einheiten usw.
    gerne mitzuteilen.
    Ich hoffe, dass ich mit den Infos meinerseits nützlich sein kann für andere!

    Originale (also gesicherte Infos) aus Nachlass und Kopien aus BA (inkl. Berlin
    Document Center, Einwandererzentralstelle, Sammlung „Research“, WASt) und
    Deutsche Dienststelle:

    19.01.1941, „Deutsche Gesandtschaft in Tallinn, Umsiedlungsstelle“ (Eltern und
    Bruder von H sind „zur Umsiedlung ins Deutsche Reich vorgemerkt“)

    05.06.1941, „Volksdeutsche Mittelstelle Lager VIIIa Werneck“ (H „ist sofort nach
    Erfassung durch die Kommission des SS-Oberführers Hintze nach Berlin zur AEG zu
    entlassen“) [wer war Hintze?; Hs Vater war bei der AEG, vielleicht Einflussnahme?]

    16.07.1941, „Polizeidirektor Frankfurt (Oder), Kommando der Schutzpolizei“,
    aufgrund der Notdienstverordnung wird H zur Polizeireserve einberufen

    21.07.1941, „Volksdeutsche Mittelstelle Lager VIIIa, Einsatzgau Mainfranken,
    Schloss Werneck“, an „Volksdeutsche Mittelstelle, Einsatzgau Mainfranken,
    Würzburg, Adolf-Hitler-Str. 24“ („übersende ich Ihnen das Verzeichnis der Freiwilligen
    zur Waffen-SS, die sich zur Zeit im Polizei-Schulungslager Frankfurt a/O. befinden“);
    hier wird H mit Kenn-Nr. genannt

    29.08.1941, „Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen, Organisation Todt“
    an „Fachgruppe Bauwesen e.V. im NS-Bund Deutscher Technik“,
    Bewerbungsunterlagen zurück, da „Einsatz deshalb nicht möglich ist, weil [H] z.Zt.
    zu einem Polizeireservebataillon eingezogen ist und Freistellungen von der
    Wehrmacht [sic!] nicht möglich sind.“ [erneuter Versuch, H vor dem Kriegseinsatz zu
    bewahren?]

    29.08.1941, diverse Kopien mit gleichem Datum, im Kontext
    Einwandererzentralstelle:
    Einbürgerungsantrag, „Litzmannstadt, den 29.8.1941“ mit Zusatz
    „Frankfurt a/Oder, Polizei Res. Bat. Ostland“, „es erscheint der Umsiedler [H] aus Reval“
    [Frage von mir: Lag das Res.Pol.Batl. 33 am 29.8. in L’stadt oder ging das auch per Post???]
    Einbürgerungsurkunde, ausgestellt in Litzmannstadt
    Anlage mit Vermerk: „Zugezogen Frankfurt a/Oder Polizei Res. Ostland am 3.3.41 von Reval“
    Karteikarten mit „Durchschleusungsnummer“, „Umsiedl.-Nr.“ sowie Anmerkungen „Gedient:
    1938-40 in Estl. Polizei“, „Beruf: Polizeianwärter“, „Erfaßt durch Kom.Nr. in:
    Litzmannstadt, Frankfurt Oder, Pol.Res.Bat. Ostland“ Tag der Durchschl. 29.8.41“,
    „Bisherige Beschäftigung: Polizeibatl. Ostland… Art der Beschäftigung: Freiwilliger…, von 16.7.41 bis – „

    07.07.1942, „Dienststelle Feldeinheit 47 769 A, O.U., den 7. Juli 1942“ an
    „Kommission Sonderzug z.Hd. des SS-Obersturmbannführers Wagner in Lemberg
    [gemeint ist der Sonderzug der EWZ], Betr.: Einbürgerung von
    Baltennachumsiedlern, Bezug: Dortiges Schreiben 1219/42 N.B.; als Anlage: drei
    Aufstellungen über „Baltennachumsiedler“, die 1) vom „Res.Pol.Batl. 33, 1.Komp. zu
    anderen Einheiten versetzt oder entlassen worden sind“, die 2) „bereits eingebürgert
    sind“, die 3) „in der Liste, der nach Lemberg bestellten Männer nicht enthalten sind“
    Unterzeichnet: Braschnevitz/Braschnewitz „Major d.Sch.d.R. und Bataillons-
    Kommandeur“
    [was bedeutet die Abkürzung?]
    Hier taucht H unter 2) auf, „Bereits eingebürgerte Baltennachumsiedler aus der Zahl
    der Polizeireservisten des Res.Pol.Batl. 33/1. Komp.“,
    [die Liste enthält in den mir
    vorliegenden Kopien an die 40 Namen, die aber mit Ausnahme H geschwärzt sind]

    31.07.1944, Postkarte von H aus Bad Schandau = „Reservelazarett Bad Schandau“, „wahrscheinlich Dienstag auf einen Tag in Berlin“
    [kann man bzgl. Reservelazarett noch weitere Nachforschungen anstellen, wann wer
    aus welchen Einheiten da war?]

    19.04.1945 lt. altem Lebenslauf von H im Rang eines „Zugwachtmeisters“ in
    Gefangenschaft geraten

    09.07.1945, Kartei der brit. Entlassungsstellen (von „Deutsche Dienststelle“),
    „Truppenteil Unternehmen Skorpion West“, Dienstgrad Unteroffizier-Grad,
    […] Tag der Registrierung 09.07.1945“; [Frage: Beruht das auf Angaben des Entlassenen
    oder haben die Briten den Truppenteil usw. überprüft?]

    So, ansonsten habe ich noch einige Fotos aus dem Nachlass von H, versch.
    allgemein zugängliche Quellen wie Klemp („Nicht ermittelt“), Curilla („Die deutsche
    Ordnungspolizei…“), Michaelis („Der Einsatz der Ordnungspolizei…“), siehe auch
    meine Angaben hier:
    https://www.forum-der-wehrmacht.de/thread.php?threadid=22785

    Frage an Moderatoren: Wäre es OK, wenn ich mit den obigen Angaben ein neues
    Thema eröffne? Mit passenderen Hinweisen wie Biographie-Recherche, Volksdeutsche Mittelstelle, EWZ usw.?

    Viele Grüße,
    Martin

    Hallo Uwe und Lemmy und alle, die sich meiner Frage bisher dankenswerte Weise angenommen haben,

    Danke für die Hinweise, denen ich erstmal nachgehen muss.

    Grundinfos zur SS-Standarte Kurt Eggers und zum "Skorpion West" z.B. bei
    http://www.infobitte.de/free/lex/ww2_Lex0/s/skorpionWest.htm
    oder mit versch. Literaturverweisen
    http://de.wikipedia.org/wiki/SS-Standarte_Kurt_Eggers

    Spezifischer bei
    http://www.feldgrau.com/articles.php?ID=63
    und
    http://www.feldgrau.com/ss-st-ke.html
    (hier fand ich den Hinweis, dass ein SS-Kriegsberichter-Zug der SS-Standarte Kurt Eggers war "attached to: Estnische SS-Freiwilligen-Brigade").

    Möglicherweise liegt hier die von mir gesuchte Verbindung, wie mein Verwandter vom Res.Pol.Batl. 33 über Polizeikompanie Rowno und Narwa Bataillon zum "Skorpion West" gekommen ist.
    Kann hier jemand helfen? Mir ist überhaupt nicht bekannt, wie und unter welchen Bedingungen jemand damals von einer Einheit zu einer anderen versetzt werden konnte.

    Ein Herr Hans Kaiser arbeitet an einer Veröffentlichung über Kempen (s.u.), er sendet weitere Infos (inkl. Verweise aufs Militärarchiv Freiburg: RS 4/41, RS 4/1155 und weitere) über "SS-Bataillon Skorpion West" zu:
    "http://forum.axishistory.com/viewtopic.php?t=50653":
    "I`m writing a book about "Kempen 1933 - 1945". The Skorpion West was founded in Kempen in May 1944. I have collected some material about this unit and its activieties. If you like, I send you the paragrah of the book manuscript. My E-Mail: kaiserkamplade@online.de"

    Soweit erstmal,
    Viele Grüße, Martin

    P.S. @ Margarete: Was halten Sie von Rosalie Gerut?

    Hallo Margarete,

    ich verstehe jetzt und kann Ihre Vermutung bestätigen: Es ging mir ein wenig - da es ja nur eine schnelle Nickname-Entscheidung war - um
    Erinnerung, auch um Gedenken, Würdigung, Mahnung... und ein bisschen darum, das Jiddische nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

    Ich kenne dieses Forum noch nicht gut, kann mir aber vorstellen, dass
    Sie schon mit Verspottung oder Leugnung konfrontiert waren.

    Wie ich aus Ihrem Link sehen kann, verbinden uns offenbar ähnliche Erfahrungen mit nahen Verwandten, die ihre Verstrickung in der NS-
    Zeit "beschwiegen" oder beschönigt haben. Sehr empfehlenswert zur "beschwiegenen Schuld": Gesine Schwan. Politik und Schuld. Die
    zerstörerische Macht des Schweigens. Fischer 1997.
    Aber das ist wohl kein Thema für ein öffentliches Forum bzw. das spezifische Waffen-SS-Unterforum.

    Kennen Sie Rosalie Gerut? "Rosalie, the daughter of Holocaust survivors is a co-founder of One by One, an international, nonprofit organization
    founded by the children of both survivors and members of the Nazi Regime. The group bears witness against racism, injustice and genocide
    around the world", siehe z.B. http://www.rosaliegerut.com/

    Ein Ansatz, der Ihren Gegensatz aus Ihrer ersten Erwiderung ("Wem gilt
    das Gedenken, den Polizisten oder deren Opfern?") ein stückweit transzendiert.

    Es grüßt
    Martin

    Hallo Roland,

    ich bin absolut beeindruckt - so viele Hinweise und Infos! Vielen Dank!
    Ich muss mir erstmal Zeit nehmen, um das angemessen zu würdigen, durchzuarbeiten und mit meinen Daten zu meinem Vorfahren abzugleichen.

    Zu Deiner Frage: Ich verfüge über wenige personenbezogene Rahmendaten vom BA, von der Deutschen Dienststelle,
    über wenige Originalunterlagen und Fotos aus dem Nachlass meines Verwandten und über Teile der einschlägigen Literatur (Klemp, Tessin, Curilla). Ansonsten zu Res.Pol.Batl. 33 bzw. Pol.Batl. 320:

    Sehr umfangreich:
    http://www.okupatsioon.ee/english/overvi…v-RESISTAN.html

    Zahlreiche Fotos vom Res.Pol.Batl. 33 hier:
    http://www.feldgrau.net/forum/viewtopi…6&hilit=ostland

    Versch. Infos:
    https://www.forum-der-wehrmacht.de/thread.php?postid=171587
    http://forum.axishistory.com/viewtopic.php?f=38&t=147252
    http://www.scribd.com/doc/18282882/S…729-August-1941

    Im Curilla (2006) habe ich Belege gefunden, dass das Res.Pol.Batl. 33/I in schwere Kriegsverbrechen verstrickt war.

    Diese fanden u.a. in Rowno (Ukraine) statt. Zu diesen Verbrechen gibt es erschütternde Schilderungen von Zeugen, siehe z.B.
    http://www.zeno.org/Geschichte/M/D…rmittagssitzung

    Schilderungen von Hermann Friedrich Gräbe:
    http://wissen.spiegel.de/wissen/image/s…pdf&thumb=false

    Siehe ein anderer Zeuge im Text S.16f. (Anhang):
    http://www.rosalux.de/fileadmin/rls_…s/102_Wirth.pdf

    oder auch
    http://www.ln.mid.ru/ns-dgpch.nsf/0…ae?OpenDocument
    http://balsi.de/Weltkrieg/Einh…ppen/C-9-EK.htm
    mit der Aussage: "in Rowno wurden durch das "KdS Rowno" später im Juli 1942 die letzten 5000 Juden exekutiert"
    -> KdS heißt doch eigentlich Kommandeur der SiPo, oder? Oder kann hier auch die "Polizeikompanie Rowno" oder das in Rowno stationierte Res.Pol.Batl. 33 gemeint sein?

    Vielen Dank nochmal; ich bin in der Frage noch nicht so wohlsortiert, kann daher sein, dass ich noch weitere Infos nachreichen kann.

    Ich habe auch vor, in Ludwigsburg und bei den in Klemp und Curilla genannten Staatsanwaltschaften nachzufragen (Verfahren der 50er und 60er Jahre zu versch. Pol.Batlen.). Gibt es da schon Erfahrungswerte?

    Viele Grüße,
    Martin

    Hallo Margarete,

    Danke für Ihre Anmerkungen und den Link. Da Sie auch viele jiddische Lieder kennen (offenbar auch von Abraham Brudno), könnte Sie folgender Link interessieren:

    http://www.youtube.com/watch?v=lhu-95niJG4

    Hier interpretiert Rosalie Gerut "Unter dayne vayse shtern" (Text Abraham Sutzkever, Melodie A. Brudno).

    Das Lied wurde im Getto Wilna geschrieben und zuerst im Theater des
    Gettos bei der Aufführung "Di Yogenish in Fas" (Die Jagd im Fass, wenn ich recht verstehe) gesungen. Sutzkever musste Unglaubliches durchmachen, überlebte den Krieg und starb erst letztes Jahr in Israel. Aber das wissen Sie wahrscheinlich, ebenso, dass Brudno nach der Vernichtung des Gettos in ein KZ in Estland deportiert wurde, wo er 1944 ermordet wurde.

    Ihre Frage verstehe ich leider nicht, vielleicht können Sie sie ja erläutern.
    Viele Grüße,
    Martin

    Hello,
    I am interested in the "Reserve-Polizeibataillon 33 = Polizeibataillon Ostland". One of my ancestors was in this unit. He was a "Baltendeutscher", born in Tallinn/Estonia. In summer 1941, he was in Frankfurt/Oder and was integrated in the "Polizeireserve". He came to the "Reserve-Polizei-Bataillon 33, 1. Kompanie", which was called "Polizeibataillon Ostland" until autumn 1941.
    In the book "Nicht ermittelt..." by Stefan Klemp (2005) it is written, that the "1. Kompanie" Ostland reached Rowno (Ukraine) in october 1941, were it became part of the "Polizeibataillon 320" until february 1942. The "1. Kompanie" stayed in Rowno until autumn 1943. Then it was distributed to other units. One was called "Polizeikompanie Rowno", another perhaps "Narwa Bataillon" (not sure). The way of my ancestor is not clear yet, but at the end of the war he was member of the "Skorpion West". I try to clear this way from "Polizeikompanie Rowno" to "Skorpion West".
    My question: Who knows something about the "Polizeibataillon Ostland/33", the "Polizeibataillon 320", the "Narwa Bataillon" (and perhaps "Estnische SS-Legion", "Estnische Nr. 1", "20. SS-Division 'Estland'"?) and especially about the "Polizeikompanie Rowno"?
    Thank you,
    Martin