Servus Byron!
Leider kommen diese beiden Namen Missinger und Kukuk im KTB meines Onkels nicht vor.
Wohl die beiden SS/SD-Sturmbannführer.
Er schrieb eher allgemein, z.B.: . . der Großteil der Offiziere im Stab war gegen die Deportationen eingestellt... niemand versteht das,... uns schadet diese Aktion sehr,..hier ist das Judenproblem ein religiöses, und daran sollten wir interessiert sein. .. im Übrigen bekamen wir durch die Juden gute Feindnachrichten. . . usw.,
Am 6.4. Der Befehlshaber in Serbien berichtet, das er anläßlich eines Spazierrittes einen fest vernagelten Transport angetroffen habe, aus dem es entsetzlich stank. Es war ein Judentransport. . . .sie bekommen nichts zu Essen und zu Trinken und können auch ihre Leichen nicht herauswerfen. Der Befehlshaber dachte es wäre ein Missgriff einer untergeordneten Stelle und machte eine Meldung. Es war aber von "Oben" befohlen und die Meldung erfolglos.
GenLt. Glaise-Horstenau schrieb ebenfalls dazu:. . . "diese schreckliche Sache kam an den obersten Kriegsgerichtsrat in Berlin, der sich aber hütete einzugreifen. Der Vorgang entsprach durchaus dem, was man -oben- wünschte".
Dem Buch von Erwin Pitsch, Alexander Löhr, 3. Band, Kapitel Griechenland im Frühjahr 1943, S. 64-76, entnehme ich und zitiere verkürzt:
Laut Aussage Wislicenys (beim Nürnberger Prozess), war vor dem Abtransport der Juden bereits Stubaf. Rolf Günther im Auftrag Eichmanns in Saloniki. ( Günther war Adjutant Eichmanns )Nach der Konzentrierung der Juden in 3 Ghettos kam der Befehl Eichmanns(Anfang März) zum Abtransport. . . . .die gesamte Aktion leitete Brunner persönlich. . . .Wisliceny und sein Stab waren in 2 Villen aus jüdischem Besitz (Odou Velissariou) untergebracht. . . . . . . am 15.3. ging der 1. Transport mit 2.800 Juden nach Krakau. . . . am 17.3. der 2. Transport nach Treblinka. . . bis Ende März(43) waren lt. Reitlinger 13.435 Juden in 5 Transporten weggeschafft worden. Mitte Mai war der Großteil 42.830 Menschen in 16 Zügen abtransportiert.. . . . . .In der Zeit v. 22. bis 29.3. unterstützten die Bulgaren die Deportationen aus ihren Besatzungszonen Thrazien und Mazedonien. . . .Seitens griechischer Persönlichkeiten soll es mehrere Interventionen zugunsten der Juden gegeben haben. Die Rechtsanwaltskammer von Saloniki übergab nach dem ersten Transport dem griechischen Ministerpräsidenten eine Petition, die die Internierung auf eine griech. Insel verlangte...Als der Vorsitzende des Judenrates Rabbiner Koretz, dem neuen Ministerpräsidenten denselben Vorschlag machte, wurde er von Dr. Merten aus seinem Amt entfernt. . . . . . .. Dank italienischer Intervention sollen 551 Juden aus Saloniki die erste Deportierungswelle überlebt haben und in die ital. Besatzungszone gereist sein. . . . . . .Am 7.Aug. erfolgte die letzte Deportation aus Saloniki. 1.800 Flüchtlinge, zum Teil aus Mazedonien geflüchtet, wurden aus dem Baron Hirsch-Ghetto weggebracht. . .
.......Einige 100 Juden blieben in Saloniki, zum Teil versteckt oder im Auffanglager Paleo Mela.
Vielleicht kannst du damit etwas anfangen
Gruß Theodoros