Kampfgruppen des SS-Pz.Gren.A.u.E.-Btl 5 Ellwangen

  • Hallo zusammen,
    dann mache ich mal hier einen Thread zu den Kampfgruppen des SS-Pz.Gren.A.u.E.-Btl 5 auf,

    hier aus dem „Freiwilligen“ Heft 9/10 2008

    [Blocked Image: http://img510.imageshack.us/img510/9549/imgew3.th.jpg][Blocked Image: http://img510.imageshack.us/images/thpix.gif]

    etwas zu einem SS-Bataillon „Ellwangen“ im Elsass 1944/45, nähere Angaben wären sehr interessant, wie diese Suchanfrage hier andeutet. Die paar Angaben dazu habe ich in besagter Chronik der Pz.Brig. 106 FHH gefunden, mehr war bisher nicht möglich ….

    Dann wäre der Einsatz bei Crailsheim natürlich auch ein Thema für diesen Bereich, wie Silberfuchs hier schrieb http://forum-der-wehrmacht.de/thread.php?threadid=9783

    Quote

    Original von Silberfuchs
    Ok, Roland.

    Dann schau mal nach dem Rgt. Alpen1 und Alpen2 in Freiburg und den Studies vom (XIII. SS-AK ) Ia Albert. Der geht sehr deutlich auf den Entsatz von Crailsheim ein.

    Ferner taucht auch eine "Kampfgruppe Weissenbach" auf, ich kannte da
    einen Angehörigen des A.u.E. Btl. 3 der ab Alexandersreuth den Entsatz auf Crailsheim mitmachte.

    Nebenbei spielt auch die böse Sache in Lippach eine Rolle. Die Ermordeten waren fast sämtlich alles Rekruten vom A.u.E. Btl. 5. Standort Ellwangen.

    Aber wie du schon vorher geschrieben hast,gehört das nicht in diesen Threat und ist eine andere Geschichte.. ...

    Oder hier

    Quote

    ....Ustuf. Rudolf Gragert von der Div. Wiking -war als Kampfgruppenführer von Ellwangen aus zum Entsetzen der Stadt angetreten und fand in Crailsheim den Sodatentod.

    Sein Grab konnte vor wenigen Jahren ermittelt werden - wunder 8o, er trug den Ärmelstreifen der Wiking!....

    Darüber habe ich leider keine weiteren Angaben ...

    Dann wäre noch der Einsatz im Raum Dillingen zu nennen, wozu ich einen Bericht eines damaligen Zugführers habe, der sich aber leider nicht mehr an Details erinnerte ...

    SS-Ustuf. Jorgen Holst: “… Ich war damals Untersturmführer und kam nach mehrmonatigem Lazarettaufenthalt Ende März/Anfang April 1945 zum ErsBtl.Westland nach Ellwangen.
    Hier wurde eine Kampfgruppe zusammengestellt, die Anfang April 1945 per Autobus, LKW und Pferdetroß und Wagen, zum Einsatz ausrückte. Leider entsinne ich mich keiner Namen der Führer, Unterführer oder Mannschaften dieser Kampfgruppe.
    Der Marschweg ging von einer Richtung in die andere, anfangs ohne, später mit wiederholter Feindberührung. …Ortsnamen sind nicht mehr bekannt bzw. nicht sicher.
    …In unserem Kampfabschnitt befand sich u.a. eine Flak-Abteilung, die noch aktiv an den Kämpfen teilnahm.
    Ich entsinne mich noch einer Lagebesprechung auf der als Verteidigungsabschnitt das Dreieck Donauwörth – Augsburg – Ulm genannt wurde…..

    Amerikanischer Angriff auf eine von uns besetzte Ortschaft, vorweg eine größere Anzahl Panzer. Nach Abschuß der ersten 2-3 Panzer durch Panzerfaust in der Ortschaft zieht sich der Amerikaner zurück. Wir setzen uns bei Einbruch der Dunkelheit ab…

    Eilmarsch etwa 15 km bis an einen Fluß, an dessen jenseitigem Ufer eine Ortschaft liegt. Brücke noch nicht gesprengt. Es kann sich um Dillingen gehandelt haben, soweit ich aus der Karte ersehen kann.
    Wir ziehen in der Ortschaft unter. Hinter der Ortschaft ein bewaldeter Hang, wo die einzige Pak, die wir mithaben, in Stellung gebracht wird. Bei der Annäheung der Amerikaner wird am gegenüberliegenden Hang der erste Panzerspähwagen bzw. Panzer in Brand geschossen. Amerikanische Artillerieflieger über uns. Bald gehen die ersten Häuse durch amerikan. Artilleriebeschuß in Flammen auf. Unsere Flak (? Pak, Anm.d.Verf.) erhält Treffer. Amerikanische Infanterie greift auf Fluß zu an. Der Angriff kommt in unserem Abwehrfeuer am jenseitigen Ufer zum Stehen. Bei Dunkelwerden setzen wir uns wieder ab. Der Amerikaner soll bereits in unserem Rücken sein…

    Vor einer kleineren, in einem Tal gelegenen Stadt, deren Turm/Türme sichtbar sind, liegen wir in Bereitschaft. Amerikaner hat die Stadt besetzt und wurde außerdem im nahegelegenen Wald festgestellt. Wir greifen durch das Waldstück an. Unsere Kompaniechef, ein Hauptsturmführer, fällt. Vier US-Infanteristen werden gefangengenommen. Der Angriff eingestellt. In der Nacht setzen wir uns wieder vom Feind ab ….“

    Zwischen dem 20. – 25.4.1945 kämpften in dem Raum Dillingen – Günzburg verschiedene Einheiten der Waffen-SS, deren Einheitsbezeichnungen bisher unebkannt sind. Neben Teilen einer Waffen-SS-Panzergrenadier-Einheit standen im besagten Raum noch eine Sturmgeschütz (?) – Einheit und eine Werfer-Einheit der Waffen-SS im Einsatz. Der Stab der Werfer-Einheit soll in Rettenbach von einem amerikanischen Angriff überrascht und zersprengt worden sein. Die in Offingen eingestetzte Waffen-SS-Einheit soll sich zum Teil aus Angehörigen eines Wehrertüchtigungslagers aus dem Raum Helbronn zusammnegesetzt haben. (DF 9/1974, S. 21 Fragekasten Kriegsgeschichte)

    Weiter SS-Ustuf. Jorgen Holst: “… In einer kleinen Ortschaft nördlich Günzburg sichern wir auf der durchgehenden Straße, als plötzlich 2 PKW mit weißer Fahne angesaust kommen. Unser Zeichen zum Halten wird nicht befolgt, daraufhin Feuer frei. Der erste PKW landet mit geplatzten Reifen in einem Feld, der andere hält ebenfalls an. Aus den Wagen, die mit gestohlenen Lebensmitteln gefüllt waren, steigen 5 amerikanische Soldaten aus, die aus einem Gefangenenlager entwichen oder losgelassen worden waren. Der eine hatte einen leichten Kopf-streifschuß erhalten. Mit großer Freimütigkeit forderten sie uns zur Übergabe auf. Aus der heutigen Sicht ar diese Aufforderung durchaus verständlich. Ich erhielt den Auftrag, die Gefangenen zum Bataillons-Gefechtsstand zu bringen, dieser lag .. in Günzburg...." (BA-MA N 756)

    Ergänzungen und Hinweise sind also immer gerne gesehen ;)

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo Roland,

    in diesem Zusammenhang steht auch noch die

    Kampfgruppe "Deggingen"

    die aber schon im "DF" von Vopersal behandelt wurde.

    Darauf denke ich muss man näher nicht hier im Forum näher eingehen,das hast Du sicher vorliegen.

    Grüsse.

  • Hallo Fuchs :D

    Stimmt, den von Vopersal erstellten Bericht zum Bataillon "Deggingen" habe ich vorliegen

    Quote

    .... Darauf denke ich muss man näher nicht hier im Forum näher eingehen,das hast Du sicher vorliegen. ...

    Aber ich dachte mir, dass Du vielleicht aus Deinem sehr interessanten "Fundus" vielleicht ein paar "Sahnehäubchen" zu den anderen Kampfgruppen mitteilen könntest, wollte Dich sozusagen "aus der Reserve locken" .... :D;)

    Herzliche Grüße Dein Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo "Silberfuchs"

    über jede Information über diesen Truppenteil bin ich jederzeit interessiert. Da die Polizeischule in unserem Kreis lag und ich (besonders wegen meinem geplanten Buch) an der Einheit interessiert bin, wäre es schön wenn du zusätzliche Informationen zu dem Truppenteil mir senden bzw. hier veröffentlichen könntest.

    Gruß Alex

  • Hallo zusammen,
    bei dem Bataillon Deggingen muss man zwei verschiedene Einheiten unterscheiden, einmal das Polizei-Bataillon Deggingen, wohl aus der dortigen Schule zusammengestellt, und dann das SS-Alarm-Bataillon Deggingen, dass im März 1945 aus dem von Sennheim in den Raum Stuttgart in das bisherige RAD-Lager “Nord Alb” bei Deggingen, südwestlich Geislingen, verlegte SS-Ausbildungslager. Vopersal berichtete im DF über die zweite Einheit!

    Das Pol.Btl Deggingen lag an der Oberrheinfront. Am 8.Februar 1945 übernahm SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Keppler die Führung des XVIII. SS-Armee-Korps in Waldkirch, wo das Korps an der Oberrheinfront zwischen Offenburg und Lörrach lag. Dem GenKdo unterstand:
    805.ID und Stab 48.VGD, Brigade 1005, Brigade Baur, sowie 89., 159., 716.ID, Lw.Brig.Notti, sowie Batl.z.b.V. 291. PolBtl.Deggingen, ein ukrain.Rgt. (Hausser, Soldaten ..., S. 337)

    Am 22.3.1945 unterstanden der Brigade 1005 u. a.
    Rgt 6 Oberrhein mit Zollgrenzschutz-Btl V, bad.Volkssturm-Btl XIII (alt), Volkssturm-Btl. Wartburg, PzJgKp.

    Rgt 7 Oberrhein mit II./Lw.Brig.Oberrhein, PolBtl Deggingen, bad.Volkssturm-Btl XIII, PzJgKp


    Hallo Björn,
    vielen Dank für den Link,

    Quote


    er beschreibt den Angriff auf Ellwangen, welches vom SS-Pz.Gren.A.u.E-Btl 5 verteidigt wurde!! Sehr interessant!

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Quote

    ....Vopersal berichtete im DF über die zweite Einheit!....

    Hallo zusammen,
    hier ist übrigens der Link zu dem Artikel von Vopersal zum SS-Alarm-Btl. „Deggingen“ (ein wenig runterscrollen ...) ;)

    http://forum.axishistory.com/viewtopic.php?…t&sd=a&start=30
    dort sind auch andere interessante Artikel aus dem „Freiwilligen“ zu finden :]

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo Zusammen,
    zum Einsatz der KG Ellwangen im Elsaß: hier sind zwei ergänzende Hinweise, die ich dank eines „interessierten Mitlesers“ :D (vielen Dank Siegfriedus!! ;)) erhalten habe.

    Werner D., seit dem 11.September 1944 als Führerbewerber in die 6.Kompanie eingetreten, die in einem Barackenlager außerhalb der Kaserne untergebracht war, berichtete: „ … Am 23.11.1944 erhielten wir scharfe Munition und wurden als „Marschkompanie Kampfgruppe Ellwangen (Horstmann)“ in Marsch gesetzt.
    Die war meine erste große Enttäuschung. Wir waren hervorragende ausgerüstet, eingekleidet und ausgebildet – und dann wurden wir auf klapprigen Holzgastlastwagen und Omnibusse verladen und über Stuttgart nach Haslach in die Nähe von Rastatt verlegt. Wir hatten nicht ein Militärfahrzeug dabei, es waren requirierte LKW mit Zivilfahrern, die uns an die Front begleitet haben und uns unter stärkstem Beschuss gefahren haben. ….“ (Werner D. an Wolfgang Vopersal v. 25.2.1988, 3 Seiten, BA-MA N 756, hier S. 1)

    Gerhard W., damals Angehöriger des Zuges Salvey der Marschkompanie des SS-Obersturmführers Erich Küster dieser Kampfgruppe, vormals Rottenführer in der alten 9. und später 6.Kompanie des SS-Pz.Gren.Rgt 10 „Westland“, berichtete nach dem Krieg zum Einsatz:
    „ … Ende November 1944, ich glaube, es war am 25.11., wurde die Stadt Straßburg im Elsaß von vorgedrungenen amerikanischen Panzern besetzt. Am Mittag des gleichen Tages wurde im A.u.E.-Btl. 5 Ellwangen/ Jagst Alarmstufe I gegeben.
    Als Angehöriger der Marsch-Kp. (Kp. Chef O´stuf Erich Küster) ist mir folgendes in Erinnerung geblieben: Die Marsch-Kp. befand sich außerhalb des Kasernenbereichs in Unterkunft. In den frühen Nachmittagsstunden wurde dort ein Reichsführerbefehl verleren, der zum Inhalt hatte, dass soeben Straßburg in amerikanische Hände gefallen sei und diese Stadt zurückzuerobern ist. Es folgte sogleich eine absolute Ausgangssperre. Die Kp. bereitete sich auf einen sofortigen Einsatz vor.
    Hier muss ausdrücklich betont und hervorgerufen werden, dass es unsern germanischen Freiwilligen freigestellt wurde, an diesen im Westen zu erwartenden Kämpfen teilzunehmen. Keiner von ihnen stellte sich abseits. –
    Sämtliche entbehrliche Sachen, besonders Privateigentum, wurde in mit Namen versehenen Zeltplanen auf den Boden der Unterkunft aufbewahrt. Später wurden diese Sachen von der Bevölkerung geplündert und bis heute ist unser Eigentum nicht zum Vorschein gekommen.
    Die Marsch-Kp. wurde kriegsmäßig ausgerüstet und mit scharfer Munition ausgestattet. Die Kp. bestand aus 3 vollständigen Zügen. Ich selbst war Zugtruppführer des 3.Zuges (O´schaf. Salvay aus Frankfurt, Schreibweise, auf S. 4 schreibt W. „Salvey“)

    Am Nachmittag trafen unsere Fahrzeuge ein. Es waren beschlagnahmte Omnibusse, einschließlich ziviler Fahrer. Bei Eintritt der Dunkelheit wurde der Marschbefehl erteilt. Die Marsch-Kp. war somit die erste einsatzfähige Einheit der späteren Kampfgruppe Ellwangen. Die Fahrt erfolgte über Stuttgart, Autobahn Karlsruhe nach Rastatt. In den frühen Morgenstunden wurde Rastatt erreicht. Auf dem Wege dorthin sahen wir zurückflutende deutsche Truppen, besonders auffällig viele Inder.
    Auf einem Kasernengelände in Rastatt wurde haltgemacht, verpflegt usw. In den frühen Mittagsstunden wurde die Fahrt fortgesetzt. Es war schon eine eigentümliche, fast lächerlich wirkende Einheit, mit den verschiedenen Omnibussen, die sich hier in Marsch setzte, von Flüchtlingen und zurückflutenden Landsern belacht.
    Auf der Straße zur Rheinbrücke gab es einen längeren Halt. Parolen hin, Parolen her, die Brücke war zur Sprengung vorbereitet und sollte in wenigen Minuten in die Luft fliegen. Also fuhren wir Rheinaufwärts entlang des ehem. Westwalls. Die alte Stellungslinie war bereits als Auffanglinie vorbereitet und mit Volkssturmmännern besetzt.
    Bei Drusenheim befand sich eine gewöhnliche Bauernfähre, diese wurde unter schwierigen Umständen befahrbar gemacht und unsere schweren Omnibusse wurden in schwerer und gefahrvoller Arbeit übergesetzt. Im Dunkel des Abends ging nunmehr die Fahrt im Elsaß in Richtung Süden weiter. Die durchfahrenden kleinen Ortschaften lagen im völligen Dunkel, wie ausgestorben. Die Panzersperren waren geöffnet und es machte immer wieder Mühe, unsere Busse hindurchzubekommen.
    In einer kleinen Ortschaft hinter Offendorf wurden wir am Ortsausgang durch eine geschlossene Panzersperre an der Weiterfahrt gehindert. Hier standen erstmals Wehrmachtsangehörige auf Posten und nach deren Auskunft befand sich hier die vorderste deutsche Linie. Ein hinzugekommener Hauptmann erläuterte uns die Feindlage und gab uns zu verstehen, dass bis hierher amerikanische Sherman-Panzer vordringen und ebenfalls bewaffnete französische Zivilisten mit blau-weiß-roter Armbinde.
    Unser Auftrag lautete aber Straßburg, und auch ein Hauptmann der Wehrmacht konnte an diesem Befehl nichts ändern. Die nicht ganz durchsichtigen Aussagen des Offiziers bewogen uns, einen Halt einzulegen. Ein starker Spähtrupp wurde gebildet, Panzerbüchsentrupp usw. Beiderseits der Strasse in Richtung Gambsheim gingen wir unter Führung des O´stuf. Küster vor. Es war kurz vor Mitternacht. Einige abseits der Straße liegende Bauernhäuser wurden durchsucht. Die Bewohner waren nicht wenig erstaunt, deutsche Soldaten zu sehen, vielmehr erhofften sie, Franzosen begrüßen zu dürfen. Und hier wurde uns wieder der Aufruf des Reichsführers bewusst, der da sagte, wir befinden uns nicht auf deutschem Boden, sondern in Feindesland und haben uns entsprechend zu verhalten.
    Wir gelangten während der Nachtstunden nach Gambsheim. Auch hier die feindselige Haltung der Bevölkerung. Wir ließen eine Sicherung am Ortseingang zurück und drangen bis zum Rathaus vor. Bei Kerzenschein saß dort ein Angestellter und hielt Wache, wie er sagte, um auf die Papiere aufzupassen. Es waren aber weniger die Papiere, sondern im dortigen Keller befand sich ein gefangener Flaksoldat, der am nächsten Morgen den Franzosen ausgeliefert werden sollte. Wir verlangten den Bürgermeister; als wir an seinem Haus Einlaß vegehrten, wurde französisch geantwortet. Der Bürgermeister war in dieser Nacht zu einer Besprechung mit Widerstandskämpfern (gegangen), wir haben ihn auch nie gesehen. Gambsheim selbst wurde bisher auch täglich von amerikanischen Panzern durchfahren, ebenfalls von Franzosen beherrscht.
    Noch während der Nacht wurden unsere Fahrzeuge nachgezogen und die Ortschaft von uns gesichert. Die dort befindlichen Panzersperren in Richtung Wantzenau/ Straßburg nach Süden und ebenfalls nach Weyersheim in Richtung Westen wurden geschlossen und verstärkt.
    Die nächsten Tage blieb es ruhig und die Bevölkerung war enttäuscht über das Erscheinen der Waffen-SS. Bemerkenswert war, dass der Bahnhof noch von Beamten besetzt war und das Bahntelefon noch in Betrieb war. So war es uns möglich, mit dem Hauptbahnhof in Straßburg zu telefonieren, allerdings in französisch und als sich dort der Amerikaner meldete, wurde ihm auf englisch geantwortet, dass dieses das letzte Gespräch ist und Gambsheim von Soldaten der Waffen-SS besetzt ist.
    In den nächsten Tagen belegte der Amerikaner die Ortschaft mit Ari-Streufeuer. Aus Richtung Weyersheim erfolgten auch einzelne Panzererkundungen, die mit Panzerfaust und Panzerschreck abgewiesen wurden. Ein starker Spähtrupp in Richtung Kilstett/ Wantzenau klärte wohl die Feindlage, kehrte aber mit starken Verlusten zurück. Hier befanden sich starke feindliche Panzerkräfte und Mannschaftswagen. Ein Angriff mit einer Kompanie ohne Panzer und schweren Waffen wäre sinnlos gewesen.
    Nachdem nun eine kleine zusammengewürfelte Wehrmachtseinheit die Sicherung von Gambsheim übernommen hatte, verließen wir die Ortschaft und wurden in den Hagenauer Forst zurückgezogen, der bereits im Schussbereich der Amerikaner lag.
    Hier trafen wir auch erstmals die anderen Kompanien aus Ellwangen unter Führung von Horstmann. …“ Demnach führte SS-Hauptsturmführer Horstmann als Kommandeur des SS-Pz.Gren.A.u.E-Btl 5, Ellwangen, die Kampfgruppe selbst!!
    „Ich kann heute nicht sagen, um welche Kompanien es sich gehandelt hat, aber jedenfalls war die 1.Kp., eine schwere Kompanie, anwesend.
    Die nunmehr vollständige Kampfgruppe wurde nach Seltz zurückgezogen und einen Tag später wurde der Rhein überquert und im Raum Achern untergezogen.
    Die Marsch-Kompanie bezog die Ortschaft Ulm. In Wintersdorf wurden unsere Toten begraben. In den dortigen Ruhetagen wurden von uns die Volkssturmmänner mit dem Umgang von Panzerabwehrwaffen vertraut gemacht….“ (Gerhard W. an Referat Kriegsgeschichte v. 31.7.1972 betr. Fragekasten Nr. 82, SS-Kampfgruppe Ellwangen, H´stuf Heinz Horstmann, 4 Seiten, Kopie aus dem BA-MA N 756, hier S. 1 – 2)

    Werner D. beschrieb den bisherigen Weg der ehemaligen 6.Kompanie/SS-Pz.Gren.A.u.E-Btl 5, nunmehr „Marsch-Kompanie Kampfgruppe Ellwangen“ wie folgt: „ …. Unser erster Einsatz erfolgte nach dem Rheinübergang über eine Eisenbahnbrücke bei Drusenheim im Waldgebiet von Hagenau. Zu der Zeit müssen die Amerikaner schon Straßburg besetzt gehabt haben. Wir sind dann über Bischweiler bis Weyersheim vorgestoßen, wurden dann aber wieder über den Rhein zurückgenommen und über Breisach nach Colmar transportiert…..“
    (W. D. an Wolfgang Vopersal v. 25.2.1988, 3 Seiten, BA-MA N 756, hier S. 1)

    SS-Rottenführer Gerhard W. brichtete weiter: „ … Nach wenigen Tagen wurden wir weiter
    nach Süden in den Raum um Lahr verlegt. Die Marsch-Kp. in die Ortschaft Schmieheim. Auch
    hier war der Aufenthalt nur kurz. In Nachtfahrt überquerten wir bei Breisach wiederum den Rhein über die zerstörte Eisenbahnbrücke. Für unsere Busse äußerst schwierig. Wir erreichten im Elsaß Neubreisach.
    Das nächste Ziel war Colmar. Nahe Colmar liegt Kaysersberg. Hier waren inzwischen harte Kämpfe, in die wir zeitweise einbezogen wurden. Hier befanden sich bereits andere Einheiten der Waffen-SS im Einsatz. Unser Ziel aber blieb immer noch Straßburg und so gingen wir auf Schlettstedt vor. Die Luft wurde bereits vom Amerikaner beherrscht und so wurden die Tagesfahrten äußerst gefährlich und wir hatten verschiedentlich Kfz-Ausfälle.
    Schlettstedt selbst war bereits von Amerikanern besetzt und einzelne feindliche Panzerspitzen waren in den Raum Grussenheim und im Bereich des Colmar-Kanal vorgedrungen.
    Eine geschlossene Frontlinie beiderseits gab es nicht, ebenfalls war unsererseits die Lage völlig unklar. Bespannte Pioniereinheiten, sowie Wehmacht, Ari und andere verlorene Haufen bildeten das Bild dieser Gegend. ….“ (G. W. an Referat Kriegsgeschichte v. 31.7.1972 betr. Fragekasten Nr. 82, SS-Kampfgruppe Ellwangen, H´stuf Heinz Horstmann, 4 Seiten, Kopie aus dem BA-MA N 756, hier S. 2 – 3)

    Leider erwähnen die Berichterstatter keine näheren Daten, um ihre Berichte näher einzugrenzen. Bekannt ist ja durch die Angaben aus dem Bericht im „DF“, dass es bei der Marsch-Kompanie am 19. (? 29.) November 1944 Ortskämpfe gegeben haben muss, bei denen es Ausfälle gab. SS-Obersturmführer Ernst Küster schrieb ja am 1.Dezember 1944 als Führer der „1.Marschkompanie SS-Kampfgruppe Ellwangen“ an die Witwe eines Gefallenen seiner Kompanie (siehe auch Artikel im „DF“)

    Hierbei sind mehrere Punkte interessant. Die "Marsch-Kp." wurde anscheinend aus der 6.Ausb.Kp. gebildet, war aber nur Teil der Gesamt-Kgr. Horstmann ...aber der wirkliche Umfang dieser KGr ist bisher nicht ersichtlich.
    Es scheint, als sei die Marsch-Kp. getrennt von den anderen Kompanien im Einsatz gewesen (als erstes abtransportiert? Mangel an Fahrzeugen?)
    Der Gefallene am 19.11.1944: es muss eigentlich der 29.gewesen sein ?(, denn am 19.11. war die Kompanie noch in Ellwangen!!

    Die Besonderheit im Umgang mit den germanischen Freiwilligen hat mich überrascht; dass sie gefragt wurden, ob sie mit in den Einsatz im Westen gingen (da sie sich ja nur zum Einsatz gegen den Bolschewismus gemeldet hatten!!!), sie scheinen aber wie beschrieben den Einsatz mitgemacht zu haben, bekannt ist u. a. ein ndl. Ustuf., der im Nov. 1944 bei diesem Einsatz verwundet wurde!! ;)

    Wenn Ergänzungen vorhanden sein sollten, bitte melden!! :]

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo zusammen.


    Erstmal den Fahrschein eines Angehörigen des Btl. Ellwangen.

    Für Roland zum entschlüsseln, den Kp.-Führer der Stamm-Kp. des A.u.E. 5 - Moore machts dann möglich. :D

    Der Mann war bei dem Entsatz von Crailsheim dabei. Nur knapp entging er dem Exzess von Lippach.

    Der längerer von ihm liegt vor - doch wo im Archiv.? :rolleyes:

    Aber komme auf das Thema zurück - versprochen. :]

    [Blocked Image: http://i33.tinypic.com/22mg0n.jpg]

    [Blocked Image: http://i37.tinypic.com/2cdxv11.jpg]

  • Hallo Fuchs :D,
    vielen Dank für dieses Dokument, aber

    Quote

    ....Für Roland zum entschlüsseln, den Kp.-Führer der Stamm-Kp. des A.u.E. 5 - Moore machts dann möglich. :D.....


    das würde ich ja gerne tun, w e n n ich die Unterschrift (mal wieder :rolleyes:) l e s e n könnte ... ;)

    Hilfst Du einem "alten Mann über die Straße" ... ?(:]

    Hallo Jan,

    Quote

    ... Man verneige sich vor ihm, dem selten Gast. ...


    Du hast ja auch poetische Anwandlungen ... :D:D:D8o

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hmm
    Ab und zu hab ich sowas. (Glühwein ist ganz ok)

    Man könnte ja auch die ominösen Wiking-Einheiten dazu zählen die durch Thüringen zogen, dazuzählen.
    Oder??

    Jan

  • Hallo Jan,
    mach da mal lieber einen eigenen Thread zu auf ;), erstens ist eine direkte Verbindung zum AuE 5 nicht erkennbar und zweitens scheint eher eine Verbindung zu den Panzer-Abholkommandos der "Wiking" möglich ... ?(

    Angaben zu solch einer Kampfgruppe habe ich bisher aber auch keine ... 8o;(;( würde mich daher auch s e h r interessieren ...  8)

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Roland
    Soweit unten im Süden?
    Wie ist deine Therorie?

    Wenn es 2 Abholkommandos waren (man möge meine Ausschweifung endschuldigen) waren es Nicos-Truppen und die Jungs im Rheinland.
    Gab es noch ein drittes?

    Möller schreibt von starken Einheiten die ständig eine Bedrohung waren.
    Auch Rockstuhl gibt Wiking und sogar Nord-Einheiten in seinen Büchern an.

    All diese Truppen durchstreiften Thüringen.
    Jan

  • Hallo Jan!! ;)

    Quote

    ....mach da mal lieber einen eigenen Thread zu auf ;),....

    herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Quote

    Original von schwarzermai
    :rolleyes: mir sei es verzeihn...

    Uwe

    Ich habe da etwas an Deinem Beitrag verändert. Nach der Änderung sei Dir hiermit verziehen...

    Gruß,
    Arnold

  • A.T. Jahrgang 1927 und Strm. berichtet vom A.u.E. Btl. 5 - Ellwangen:

    "Ich gehörte im Januar 1945 dem SS-Pz.-Gren. A.u.E. Btl. 5 nach einer ausgeheiten Verwundung an. Ende März 1945 wurde aus Leuten der Marschkp. und mehr oder weniger ausgeildeten Rekruten eine Kampfgruppe zusammengestellt und dem XIII. SS-AK unterstellt als Ersatzreserve.

    Als sich die Amerikaner nach den Kämpfen um Heilbronn und Schwäbisch-Hall Crailsheim näherten, stießen wir von Süden her auf die Stadt Crailsheim vor,um diese von der Flanke her zu entsetzen.

    Nach der Niederlage des Gegners und der Kapitulation der dort eingeschlossenen Reste wurden zwei Kp. unserer Kampfgruppe dem Rgt. 37 und zwei Kp. dem Rgt. 38 zugeteilt. Die dem Rgt. 38 zugeteilten Kp. rückten bereits am 15.4.45 über Ansabch und Stein nach Nürnberg ab.

    Wir,die wir dem Rgt. 37 zugeteilt waren,blieben im Versammlungsraum und marschierten erst in der Nacht vom 15. zum 16.04. über Wörth und Dinkelsbühl nach Bechhofen. Dort fassten wir frische Verpflegung in einem Lager sowie Munition und fuhren nach mehrstündigem Aufenthalt weiter über Merkendorf nach Windsbach. Am Abend zogen wir in Dürenmungenau unter um weitere Befehle abzuwarten.

    Es hiess,wir würden bei der 2. Geb.-Div. eingestezt,aber im Morgengrauen ging es weiter nach Abenberg. Aus der Ferne hörte man schon Kanonendonner, es hiess, feindliche Panzerspitzen stünden schon bei Roßtal und Heilsbronn. Von Süden kreutze eine schwere Panzerabteilung des Heeres unseren Weg,die angeblich nach Lichtenau befohlen wurden um dort einen Durchbruch zu verhindern. Ein Kradschütze überbrachte unserem Kommandeur,einem Hauptsturmführer dessen Name mir entfiel den Befehl,wir sollten uns beim I. Rgt. 37 melden, dessen Gefechsstand in Allerberg im Gilardischloß sich befand.

    Wir rollten unverzüglich über Mäbernberg uns Wallesau nach Eckersmühlen. Dort stießen wir auf Batterien des SS-Art. Rgt. 17 ebenso beim Heuberg.

    Über Polsdorf kamen wir nach Allersberg. Dort war alles in Aufregung, denn er wurden feindl. Panzerspitzen aus Richtung Leerstetten und Wendelstein gemeldet.

    Nach Meldung bei Btl.-Kommandeur Bitsch wurde unsere Kampfgruppe aufgelöst und auf die Kp. des I./37 verteilt.

    Ich gehörte nun zu Ostuf. Ott, der 4./37 - auch schwere Kp. genannt.

    Das Gros des Btl. war am 19.4. früh Morgens in Allersberg eingetroffen und wurde nun zur Verteidigung eingewiesen."

    Zitat Ende.

    Der Verfasser beschreibt nun auf vielen Seiten diese Kämpfe auch über Erhalt von Angehörigen mit dem Ärmelstreifen der "Hohenstaufen".

    Seiner Verwundung Lazarett,Behandlung usw.

    Aber das ist eine "andere" Baustelle,da die Ellwanger Kampfgruppe nun aufgelöst worden war und der 17. eingegliedert wurde. ;)