Standorte von RAD Lagern

  • Hallo IPSC,

    Deine Mutter war zwar in Steinfeld, aber das Lager war ehemals ein Lager der Männer.

    Nachdem die Maiden dieses Barackenlager übernommen hatten, erhielt es die wJ Nummer 5/ 224.

    Also eine eigene Zählung der Frauen, diese hatte nichts mit der Zählung der Männer zu tun.

    Frauenlager waren niemals mit Männer-Lagern zusammengelegt.

    An einem Ort/Stadt natürlich schon, aber von einander entfernt. Es ist aber selten so gewesen.

    Aus der Übernahme der Lager durch die Frauen kommt die Unklarheit mit den Nummern.

    Gleiches Lager, andere Besetzung.

    VG

    clan01

  • Guten Tag nach Uebersee.

    B. Gitschtaler, auch (Mit-)Herausgeber mehrerer Bücher über das Gailtal und Kärnten zu Zeiten des Reichsarbeitsdienstes, zu kontaktieren, könnte eventuell was bringen.

    Ich denke, wenn Du ihn über die Kontaklisten auf den entsprechenden Internetseite(n) anschreibst, wird er nicht "Nein" sagen, wenn Du in Deiner Mail angibst, Bücher zu bestellen und mehr zum genannten Lager wissen zu wollen...

    Georg

    Suche alles über die SS-Kaserne Ebelsberg und das Kriegsgefangenen-Lazarett Haid (Oberdonau).

  • Vielen Dank für diese wundervolle und durchdachte Information !!!!

    Zu Clan1:

    Siehe diesen Link https://www.worteimdunkel.at/?p=7652.

    Darin spricht die RAD Gruppe 362-Villach mit Lager 5/362 in Steinfeld, wo ich weiß, dass meine Mutter war. Du sagst jedoch, dies ist Lager 5/224. Kann das der Grund sein --->? Der Linktext besagt, dass die Gruppe 362 mit der Arbeitsgau XXXVI Südmark (Reichsgaue Steiermark und Kärnten) verbunden ist. XXXVI = 36, die ersten 2 Zahlen von 362. Dann heißt es im Text, dass das RAD/wJ ein anderes System verwendet und die Frauenzahlen Teil des Bezirks XXII Südmark sind. XXII = 22, die ersten 2 Zahlen der von Ihnen angegebenen Lagerbezeichnung, als sind korrekt. Könnte es so sein, auf diesen grund, dass 5/224 die richtige Bezeichnung ist? Trotzdem ... es wäre gut zu wissen, wo sich die vollständige Bezeichnung 5/224 befindet.

    An alle: Der Grund, warum ich frage, wie nah eine mögliche RAD/M-Baracke sein könnte, ist, dass ich ein Fotoalbum habe, das all diese Frauen (einschließlich meiner Mutter) zeigt ... ABER ... auf den Bildern ist oft ein Mann . Und nur EIN Mann, der oft gesehen wurde, wie er den Frauen bei der härteren Arbeit half. Es stellte sich heraus, dass dieser Mann meine Mutter heiratete (ihren ersten Ehemann), und es wurde gesagt, er sei ein "RAD-führer" ... aber von "wo" ist unbekannt. Meine Mutter und dieser Mann ließen sich später scheiden und meine Mutter heiratete später wieder ... und dieser zweite Ehemann war mein Vater.

    Auch dies ... es wird gesagt, dass RAD/wJ nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs obligatorisch war. Meine Mutter war im 1940, 18 Jahre alt, als sie (glaube ich) in RAD eintrat, aber ihre 18-Monate-ältere Schwester war nie in RAD. Warum?

    Und der letzte Punkt ... meine Mutter kam aus Leipzig, und sie wollte unbedingt von ihrem strengen Vater weg. Könnte sie sich für einen RAD-Standort entschieden haben?

    Es tut mir leid für so viele Fragen, aber diese Gruppe war sehr hilfreich. Danke.

    Edited once, last by IPSC (March 8, 2021 at 9:37 PM).

  • Hallo,

    5/ 224 bedeutet:

    5. Lager der Lagergruppe 224 im Bezirk XXII.

    Das Lager der Männer war nicht mehr belegt von Männern. Deswegen läuft es als Frauenlager, die es von der Reichsleitung in Berlin zugewiesen bekommen haben. Die Männer waren weg.

    Das ein RAD-Führer in der Nähe war, kann viele viele Gründe haben.

    Vielleicht auch, dass eine Dienststelle der Männer in der Nähe war. Oder, weil Männer eines anderen Lagers den Frauen halfen, das alte Männer-Lager zu renovieren, was sehr oft geschehen musste.

    Das nennt man "Bautrupp" oder "Baukommando" für eine befristete Zeit.

    Die Angaben auf der Webseite stammen aus einem Forum von Wilhelm Saris. Er hat auch die Verordnungsblätter des RAD abgeschrieben wie Jonas: Weiblicher Arbeitsdienst in Deutschland.

    Abschreiben bedeutet aber, dass man immer die Jahreszahl mit abschreiben muss. Das hat Jonas getan. Ohne Jahreszahl ist eine RAD-Angabe wertlos. Und mit der Jahreszahl aus dem Jonas lässt sich Dein Problem absichern, was die Angabe einer Nummerierung von Frauen in einem alten Männerlager angeht.

    VG

    clan01

  • Guten Tag werte Forscher!

    Ich bekam heute Kopien des Wehrpass eines Bekannten, der leider schon einige Jahre verstorben ist. Bei ihm ist unter "III. Reichsarbeitsdienst" eingetragen:

    "Eingestellt als Am Dp mit RAD-St.Rollen-Nr. 78/5 am 2.3.1944 bei Abt. 1/350 Standort Schameder?

    Bei Schameder bin ich nicht sicher, aber mit "Scham" beginnt der Ort.

    Herzliche Grüße, Dirk.

  • Hallo,

    ich kann diese beiden dazusteuern, auch wenn sie nicht mit scham... beginnen,

    RAD-Abt. 1/350 Laxenburg

    RAD-Abt. 6/350 Senftenberg/ Oberdonau

    Thomas

  • Hallo alle, fliegerschicksal, das ist alles, was ich hinzufügen kann, hoffe, es hilft in irgendeiner Weise, Viel Glück mit Ihrer Suche, Radman

    1/350 Wien-Laxenburg / Laa a. Thaya I 01.07.1943 - 21.08.1943 / 1938,1939

    2/350 Laa a. Thaya II Hans Domes 1939

    3/350 Obermalleben 1938

    4/350 Breitenwaida 1938

    5/350 Marchegg 1938

    6/350 Asparn b. Tulln / Senftenberg (Oberdonau) / Laa a. Thaya Franz Holzweber / / 1938 /1943 / 1943

    K6/350 Paris 1940

    7/350 Obermalleben / Wien-Laxenburg 1944

  • Guten Tag.

    Wien-Laxenburg scheint ja eine wechselvolle Geschichte - zumindest was die RAD-Belegung angeht - gehabt zu haben. In manchen Überlieferungen scheint Laxenburg scheinen nämlich auch als in Laxenburg stationiert auf.

    Jetzt meine Frage an die Kameraden: war das RAD-Lager ein Barackenlager oder ein fester Bau? Weiß das jemand?

    Noch ein Nachtrag zum Post von Radman: Asparn bei Tulln gehört heute zur Gemeinde Langenrohr. Diese Gemeinde grenzt an Tulln. Ob Asparn einmal eine eigene (Klein-)Gemeinde war mag ich nicht beurteilen.

    Grüße aus den saukalten Bergen.

    Georg

    Suche alles über die SS-Kaserne Ebelsberg und das Kriegsgefangenen-Lazarett Haid (Oberdonau).

  • Hallo Radman,

    7/350 + 3/350 Obermalleben --> Obermallebarn

    VG

    clan01

    Wenn der Name sicher mit "Sch..." anfangen sollte, müsste es eigentlich Schönborn sein.

    Bitte mal prüfen oder ein Bild von der Schrift einstellen.

  • Hallo Georg,

    Ich bin zwar keineswegs ein Kamerad, aber die RAD-Lager waren grundsätzlich Barackenlager. Das gehörte sozusagen zur Philosophie des RAD.

    Gruß, Thomas!

    "Lirum-larum Löffelstiel, wer nichts sagt, der weiß nicht viel - larum-lirum Gabelstiel, wer nichts weiß, muss schweigen viel!"

  • Hallo HiWi,

    ääh, nö! Auch wenn es kursiv ist, ist es grundsätzlich falsch, was Du schreibst.

    Man kann von wenigstens 300 festen Unterkünften des RAD von 1933 bis 1939 ausgehen, danach wurden die festen Gebäude an wenigen Händen abzählbar.

    VG

    clan01

  • Hallo clan,

    Spaten und Ähre nennt für 1939 1625 RAD-Lager; wenn davon 300 'feste' Unterkünfte waren, sind das weniger als ein Fünftel.

    Die Chroniken der Arbeitsgaue 24 Mittelrhein und 27 Baden berichten unisono stolz davon, wie ihre Abteilungen aus "alten Fabriken, Kasernen, Brauereien, Schulen, Wohnhäusern, ehemaligen Tanzsälen, Scheunen, Hotels, Jugendherbergen, Wellblechbaracken, vereinzelt auch unvolkommenen Holzbaracken" in die "schönen und sauberen Stuben der Reichsbaracken" umzogen. Offensichtlich werden hier die "unhaltbaren Zustände, wie überall im Reich" dem "Fortschritt in der Entwicklung des Arbeitsdienstes" gegenübergestellt, indem die frühen und individuellen Behelfe mit dem vereinheitlichten 'Reichsstandard' kontrastiert werden (Zitate aus Generalarbeitsführer Etterich: Gau-Chronik. Reichsarbeitsdienst Arbeitsgau XXIV Mittelrhein, S. 34 und 43).

    Gruß, Thomas!

    "Lirum-larum Löffelstiel, wer nichts sagt, der weiß nicht viel - larum-lirum Gabelstiel, wer nichts weiß, muss schweigen viel!"

  • Hallo nochmal,

    Ein Nachtrag aus Gauleitung des Arbeitsgaues XX B: Der Arbeitsdienst Westfalen-Süd:

    "Aus der Erkenntnis heraus, daß der Umbau bzw. der Ausbau leerstehender Fabriken, Schlösser usw. leicht teurer werden kann als der Neubau von Baracken, und daß diese Baukosten bei einem Ortswechsel umsonst aufgewandt werden, erließ die Reichsleitung des Arbeitsdienstes Normen für planvoll zu errichtende Barackenlager, die auf die Bedürfnisse des Arbeitsdienstes besser zugeschnitten sind und den Anforderungen in hygienischer Hinsicht einwandfrei entsprechen."

    Das Barackenlager wird weiterhin als "Idealtypus des Arbeitsdienstlagers" benannt, weswegen ich auch das Barackenlager als die grundsätzliche Form der Unterbringung der RAD-Abteilungen bezeichne.

    Gruß, Thomas!

    "Lirum-larum Löffelstiel, wer nichts sagt, der weiß nicht viel - larum-lirum Gabelstiel, wer nichts weiß, muss schweigen viel!"

  • Hallo,

    um zu den sich entgegenstehen Positionen einen gewissen Kompromiss zu schaffen: Die Unterbringungsformen einzelner Arbeitsdienst- bzw. RAD- Abteilungen haben vor allem eine starke zeitliche Komponente. Die Selbstzeugnisse von Arbeitsdienstführern, oft in Form von Chroniken, benennen vor allem für die "Phase der Vereinheitlichung" bis zur Schaffung des Reichsarbeitsidenstgesetzes, die Nutzung bereits vorhandener Gebäudebestände als Unterkünfte. Hierzu gehörten wie richtig genannt ehemalige Fabrikgebäude und herrschaftliche Anwesen, ebenso sind jedoch auch z.B. alte Mühlen oder sogar zeitweise Lager mit Großzelten nachweisbar. Aus meinen Forschungen ist mir auch die zeitweise Nutzung eines Lehrerseminars bekannt.

    Richtig bleibt aber, dass es im RAD eine ziemlich große "Normierungswut" gab, die sich nicht nur in der Standardisierung einzelner Baracken der sogen. "Holzhauslager" ausdrückte, sondern in fast allem Gegenständlichem das im RAD Verwendung fand. Eine Durchsicht der Verordnungsblätter des RAD illustriert dies sehr anschaulich.

    Beste Grüße

    OB

    PS: Siehe zur zeitlichen Abhängigkeit z.B: Faatz. Das Holzhauslager im Arbeitsgau XXV.

  • Hallo zusammen,

    Quote

    ...von 1933 bis 1939 ausgehen....

    genau das ist das primäre die Zeit "wann". Ganz grob kann man sagen es gab eine Zeit vor dem West-Wall und danach was die Unterbringung angeht.

    Das resultierte aus den Aufgaben der Abteilungen und da war die Baracke ab dem Westwall das ideale. Das es im einzelnen noch viel komplizierter

    war wo und warum eine Abteilung wo untergebracht wurde oder nicht weil dann sind wir bei Thema Geld,Politik und pers. Eitelkeiten und die gab es beim

    RAD, Partei und anderen "Würdenträger" im Übermaß.

    Quote

    um zu den sich entgegenstehen Positionen einen gewissen Kompromiss zu schaffen

    der Kompromiss liegt darin das Unterbringung an der Zeit hängt.

    Gruss Dieter

  • der Kompromiss liegt darin das Unterbringung an der Zeit hängt.

    Hallo,

    das Lesen des Folgesatzes des von Dir angeführten Zitates, hätte wiederum das Zitieren meiner Ausführungen in Deinem Beitrag überflüssig gemacht. Möglicherweise mag dein Kommentar dazu aber auch eine anerkennende Bekräftigung des Ausgeführten sein. Falls nicht, verstehe ich den Sinn dieses Zitats bzw. des Kommentars nicht. Es war ja bereits gesagt worden.

    Beste Grüße

  • Hallo OB,


    Quote

    Möglicherweise mag dein Kommentar dazu aber auch eine anerkennende Bekräftigung des Ausgeführten sein.

    so sollten wir es sehen !

    Gruss Dieter

  • Hallo und guten Tag!

    Zunächst einmal herzlichen Dank für die vielen freundlichen und hilfreichen

    Antworten zu meiner Anfrage.

    Ich hoffe es ist erlaubt, hier auch Scans aus dem Wehrpass zum RAD einzustellen.

    Diese beziehen sich auf meine Anfrage vom 04. Mai 2021 zu 1/350 Schameder oder Schamers?

    SchmidtHRAD1a.png

    Ich würde mich über eine Rückantwort zur Ortsangabe sehr freuen.

    Herzliche Grüße und einen schönen Feiertag, Vatertagstag oder Christ Himmelfahrtstag,

    Dirk