Führte die Weltwirtschaftskrise in den Zweiten Weltkrieg?

  • Na ja Bernd, ich will nicht wirklich!
    Was mich stört ist der (mögliche) Vergleich Lebensraum erobern mit Freiheit verteidigen.
    Und da das hier etwas abgleitet und mir zu sehr Bezug zu aktueller Politik bekommt freue ich mich außerordentlich, das wir alle wieder zur Ausgangsfrage incl. passenden Zeitrahmen zurückfinden.
    Ich zähl auf dich... =)
    Grüße Thomas

  • Quote

    Original von Rainer
    Hallo,
    ich kann zu demganzen nur empfehlen zuerst "Mein Krampf" eines gewissen A.H. zu lesen. Dann dürfte sich so einiges von selbst erklären.

    Aha.

    Warum sind denn deiner Meinung nach, "Lebensraum im Osten" und "Volk ohne Raum" damals verbreitete Schlagwörter?

    Wieso schrieb z.B. Rudolf Jung (zweiter Vorsitzender der Sudetendeutschen DNSAP) schon 1919:

    Das deutsche Reich müsse als erste Tat „die Lösung der Boden- und
    Heimstättenfrage bestehen […] Woher das Land nehmen, so hören wir fragen.
    Nun, soweit es möglich ist, wird es innerhalb der heutigen Reichsgrenzen
    beschafft. Wird aber unserem Volke dort der Lebensraum zu eng, nun, dann wird
    es durch die Not getrieben, wieder dorthin fahren zu müssen, wohin einst die
    Ahnen zogen: Gen Osten!“

    Quelle: Rudolf Jung, Der nationale Sozialismus, Aussig 1919, S. 74; zitiert nach: http://books.google.de/books?id=1gHOA…thT1wzUcD3V4dhQ

    Kannst du das in deinem Hitlerzentralistischen Weltbild irgendwie erklären?

    Edited once, last by Jens (November 21, 2008 at 1:07 AM).

  • Ich habe auch nicht Dich gemeint, Thomas. Wir müssen auch nicht auf dem Begriff Lebensraum oder anderes rumreiten. Wer hat den schon benutzt und wer daran geglaubt? Ein anderes Thema wahrscheinlich.

    Wie auch immer, ich denke jedenfalls, daß mra etwas anderes meinte als einen Bezug zu "Mein Kampf-Phrasen", sondern eben darstellen wollte, daß man damals belogen wurde und gemacht wurde was man wollte, und dies heute nicht allzu viel anders ist.

    Gerade angesichts der polit. Stimmung und der Mehrheiten in der Bevölkerung zu vielen Themen und der völlig andersartigen Entscheidungen der sog. Volkvertreter drängt sich diese Schlußfolgerung nebst den bekannten Aspekten der Demokratieungläubigkeit, Politikverdrossenheit und Wahlverweigerung geradezu auf. Aber das ist ebenfalls ein anderes Thema und mra wird vielleicht noch auflösen, was er meinte.

    Zumindest ich habe aus seinem Post den Bezug zum Verhalten der Politik damals herausgelesen. Wenn er sich äußert sind wir alle schlauer. ;)

    Edited once, last by Hoth (November 21, 2008 at 1:17 AM).

  • Quote

    Original von Hoth
    Wenn er sich äußert sind wir alle schlauer. ;)


    So soll es sein, Bernd! =)
    Grüße Thomas


  • Hallo,
    dann frage ich mich warum das heutige Deutschland so gut lebt? Auch ohne die verlorenen Ostgebiete und ohne die eroberte Ukraine und den rerst noch zu erobernden Gebieten?
    DNSAP als Quelle, ist mir doch etwas sehr dubios, denn Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei ist ja wohl als Quelle wirklich totaler Mist.
    Gruss
    Rainer

    Suum cuique

  • Quote

    Original von Rainer
    Hallo,
    dann frage ich mich warum das heutige Deutschland so gut lebt? Auch ohne die verlorenen Ostgebiete und ohne die eroberte Ukraine und den rerst noch zu erobernden Gebieten?

    Weil man aus den Fehlern lernte und nach dem Krieg zum Freihandel zurückkehrte.
    Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/GATT

    Aber noch heute muss die deutsche Industrie auf den Weltmärkten sehr gut aufgestellt sein, um die nötigen Exporterlöse zu machen.
    Der Lohndruck durch die Globalisierung von dem die Wirtschaft ständig redet ist kein Vorwand.

    Quote

    Original von Rainer
    DNSAP als Quelle, ist mir doch etwas sehr dubios, denn Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei ist ja wohl als Quelle wirklich totaler Mist.
    Gruss
    Rainer

    Wieso?
    Das sollte auch nur ein Beispiel sein.

    Der Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten forderte in einer Botschaft vom 8.Mai 1927:

    „Die wirtschaftliche und soziale Not unseres Volkes ist verursacht durch den
    Mangel an Lebens- und Arbeitsraum. Der Stahlhelm unterstützt jede Außenpolitik,
    welche dem Bevölkerungsüberschuß Siedlungs- und Arbeitsgebiete eröffnet und
    welche die kulturelle, wirtschaftliche und politische Verbindung dieser Gebiete mit
    dem Kern- und Muttterland lebendig erhält. Der Stahlhelm will nicht, dass das
    durch seine Not in Verzweiflung getriebene deutsche Volk Beute und Brandherd
    des Bolschewismus wird.“

    Quelle: Reinhard Kühnl, Der deutsche Faschismus in Quellen und Dokumenten, Köln 1978, S. 54

    Wie erklärst du dir denn das nicht nur Hitler, sondern sehr viele Lebensraum wollen? Was steckt denn dahinter? Steckt da nicht ein reales objektives Problem dahinter?

  • Quote

    [
    i]Original von Jens[/i]
    Volkmann macht eine klare handefeste Aussage, die habe ich zitiert. Der Kontex ist irrelevant, da eine Abschwächung der Aussage im Kontext nicht vorhanden ist, was sonst Zitatfälschung wäre-

    Wie kann du so aus der Hüfte geschossen, beurteilen das Rechbergs Aussage falsch ist?

    Willuhn stellt fest, das in der Welt ein Wirtschaftskampf herrscht.
    Ein Problem war damals, das die meisten Länder damals die eigene angeschlagene Industrie mit protektionistischen Maßnahmen zu stützen versuchten und andererseits ein Preisdumping und Währungsabwertungen betrieben wurden um den Export zu steigern. Deutschland war eben der Verlierer dieses Wirtschaftskampfes, da es auch schon mit dem Versailler Vertrag als Handelskonkurrent ausgeschaltet wurde.


    Zu Volkmann: Kannst Du dann bitte seine Schlußfolgerung darstellen? Wo wird der Nahrungsmittelimport in Frage gestellt und welche Analyse gibt es zu den Jahren der WW-Krise? Mit "gegen den Strich" ist gemeint: Volkmann konstatiert sehr nüchtern eine bestimmte ökonomische Lage, hier Export-Importrelationen und die dadurch in der Krise hervorgerufenenen temporäören Probleme; der Schluss einer "existentiellen Bedrohung" ist von Dir frei erfunden und von dem Autor nicht gedeckt;

    Deshalb die Feststellung: aus dem Kontext gerissen und außerdem gegen den Strich interpretiert.

    Zu Rechmann: nix Hüfte, sondern Vergleich von Rezeption und Realität. Die Ausführungen von Rechmann sind damals weit verbreiteter Unsinn mit nationalistischem Touch:
    - Bevölkerungsproblem
    - Nahrungsmittelproblem
    - Importproblem
    - Exportproblem
    - Raumproblem
    - Autarkieproblem
    Diese Diskussionen erstrecken sich aus dem Sichtpunkt 1933 ein halbes Jahrhundert zurück. Dazu gibt es Tonnen von Sudelliteratur aus dem nationalistischen Umfeld, von der gemäßigten bis zur extremen Rechten. Die Thesen an sich waren im übrigen breit akzeptiert und nicht auf das rechtsextreme Lager beschränkt.

    Ein kleines - sicher Dir vertrautes - Beispiel aus den Marx-Lenin-Werken:

    "Ricardo ist immer, soweit er selbst weiß, konsequent. Bei ihm ist also der Satz, daß keine Überproduktion (von Waren) möglich, identisch mit dem Satz, daß keine plethora oder superabundance of capital möglich ist. ... Ricardo selbst kannte eigentlich von Krisen nichts, von allgemeinen, aus dem Produktionsprozeß selbst hervorgehenden Weltmarktskrisen. Die Krisen von 1800 -1815 konnte er erklären aus Getreideteurung infolge des Mißwachses von Ernten, aus Depreziation des Papiergelds, aus Depreziation der Kolonialwaren etc., weil infolge der Kontinentalsperre der Markt gewaltsam, aus politischen, nicht ökonomischen Gründen, kontrahiert war. Die Krisen nach 1815 konnte er sich ebenfalls erklären, teils aus einem Mißjahr, von Getreidenot, teils aus dem Fall der Kornpreise, weil die Ursachen aufgehört hatten zu wirken, die nach seiner eignen Theorie während des Kriegs und der Absperrung Englands vom Kontinent die Getreidepreise in die Höhe treiben mußten, teils aus dem Übergang vom Krieg zum Frieden und den daher entspringenden "sudden changes in the channels of trade". ... Die spätren historischen Phänomene, speziell die fast regelmäßige Periodizität der Weltmarktkrisen erlaubte den Nachfolgern Ricardos nicht mehr, die Tatsachen zu leugnen oder sie als zufällige facts zu interpretieren. Statt dessen erfanden sie - abgesehn von denen, die alles aus dem Kredit erklären, um dann zu erklären, sie selbst werden die superabundance of capital voraussetzen müssen - den schönen Unterschied zwischen plethora of capital und overproduction." Karl Marx: Theorien über den Mehrwert, Ricardos Akkumulationstheorie - Kritik derselben.


    Soweit ich das sehe, beschäftigst Du Dich ausschließlich und exzessiv mit der historischen Zitatenlage. Etwas mehr Datenlage zu 1929/33 würde Dir vielleicht Wertungen der zeitgenössischen Zitate erlauben. Auch die Beschäftigung mit der Brüningschen Deflationspolitik zwecks Erledigung des parallel noch schwebenden Reparationsproblems wäre anzuraten, um die Folgen zu verstehen.

    Startliteratur, um die Vorkriegs-Ernährungslage vor dem Hintergrund nationalsozialistischer Autarkie-, Preislenkungs-, Rüstungs- und Exportpolitik besser beurteilen zu können:
    Heidel, Wolfgang, Ernährungswirtschaft und Verbrauchslenkung im Dritten Reich 1936-1939, 631 Seiten, aus 1989
    Basis der Dissertation sind u.a. interne Unterlagen zB der Gauleitungen, aber auch "Stimmungsberichte" und SoPaDe-Unterlagen.


    P.S. Anmerkung
    Eigentlich hatte ich es aufgegeben, auf Deine diversen "Thesen" zu antworten, da sich offensichtlich bei Dir auch kein Erkenntnisfortschritt (im Gegensatz zu Zitatesammlungen) einstellt.
    Ich habe Respekt vor damaligen ökonomischen Analysen und Standpunkten, weil man sie im Kontext und nach dem Erkenntnisstand beurteilen muss. Wenn jedoch derartige Analysen unverdaut heute wiedergegeben werden, ohne jede Beschäftigung mit ökonometrischen Daten (also: Vulgärökonomie, hier als Wirtschaftshistorie), fehlt mir dafür jedes Verständnis.

    Edited 2 times, last by cpa95 (November 21, 2008 at 9:19 AM).

  • Jens

    Was eine Forumsteilnehmer zu Ihrem einseitigem Geschichtsbewusstsein
    sagte:

    ..Eigentlich hatte ich es aufgegeben, auf Deine diversen "Thesen" zu antworten, da sich offensichtlich bei Dir auch kein Erkenntnisfortschritt (im Gegensatz zu Zitatesammlungen) einstellt.
    Ich habe Respekt vor damaligen ökonomischen Analysen und Standpunkten, weil man sie im Kontext und nach dem Erkenntnisstand beurteilen muss. Wenn jedoch derartige Analysen unverdaut heute wiedergegeben werden, ohne jede Beschäftigung mit ökonometrischen Daten (also: Vulgärökonomie, hier als Wirtschaftshistorie), fehlt mir dafür jedes Verständnis....

    Dem kann man nur zustimmen. Sie sind uneinsichtig, total subjektiv
    gefärbt und nicht in der Lage, Argumente ANDERER zu verarbeiten
    und ggf. auch zu aktzeptieren!

    Nachdem Sie von sich selbst sagen, dass sie eher ein Kommunist sind,
    und dann versuchen Marx zu interpretieren, dann wird für mich doch
    einiges klarer. Nazis und Kommunisten haben und hatten schon immer
    Gemeinsamkeiten! Und deshalb scheint Ihnen ein gewisses Demokratieverständnis zu fehlen, wenn es darum geht, Fakten anzuerkennen. Für Sie gilt nur Ihre "zusammengebastelte Meinung" und sonst nichts!

    Es wäre gut für dieses Forum, wenn wir in nächster Zeit von Ihren
    langatmigen und falschen Wertungen verschont bleiben könnten!


    Sie tun mir leid!

    Edited 3 times, last by Jahrgang39 (November 21, 2008 at 4:32 PM).

  • Gerade gefunden, Wikipedia schreibt:

    Quote

    Weltwirtschaftskrise und die Weimarer Republik

    Der Vertrag von Versailles legte Gebietsabtrennungen fest, die die Möglichkeiten der Eigenversorgung innerhalb der verengten Grenzen bei gleichzeitigem Bevölkerungswachstum verschlechterten. Die Einbuße entsprach 75 % der deutschen Eisenerzgewinnung, 26 % der Bleierzeugung und 7 % der Industrieunternehmen. Weiterhin fehlten die Agrarüberschussgebiete Westpreußen und Posen. Solange der Welthandel intakt war, konnte der Bedarf an Agrar- und Produktionsgütern durch Import wettgemacht werden. Die im Oktober 1929 ausbrechende Weltwirtschaftskrise zog neben dem Abzug von Auslandsanleihen und -krediten einen Zusammenbruch des internationalen Handels nach sich. Zwar sanken die Importe schneller als die Exporte und führten so kurzfristig zu einer positiven Außenhandelsbilanz, welche zusätzlich zur Deflation beitrug. Doch das gesamte Volumen des Welthandels schwand stark. Sinkendes Welthandelsvolumen und dadurch schrumpfender Export bewirkten einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Der daraus resultierende Kaufkraftschwund führte zu einem Rückgang der Inlandsnachfrage, ein sinkendes Binnenhandelsvolumen führte zu mehr Arbeitslosigkeit. Dieser Kreislauf wurde von der Deflation beschleunigt, da sie effektiv einer Reallohnerhöhung entsprach und zusätzliche Arbeitslose schuf. Ab Juni 1932 versuchte die Regierung unter Franz von Papen, die Arbeitslosigkeit durch vorsichtige staatliche Maßnahmen zu bekämpfen. Die Schaffung von Arbeitsplätzen wurde mit der Vergabe von Steuergutscheinen belohnt, was einer indirekten Arbeitsbeschaffung gleichkam. Doch war dieser Stimulus für die Wirtschaft zu schwach, um die gewünschte Wirkung zu erreichen. Die im Dezember 1932 nachfolgende Regierung Kurt von Schleicher hoffte auf einen weltweiten Wirtschaftsaufschwung, angesichts dessen bereits mäßige nationale Korrekturen greifen würden. Für direkte Arbeitsbeschaffung, also die Betätigung des Staates als Auftraggeber und Kunde, wurden 500 Millionen Reichsmark veranschlagt. Es ist unklar, inwiefern diese Mittel mittelfristig zum Ziel geführt hätten. Die Arbeitslosigkeit erreichte 1932 mit über sechs Millionen gemeldeten Arbeitslosen ihren Höhepunkt.

    Wirtschaftskonzepte der „Reformer“ und der NSDAP

    Ein breit gefächerter Personenkreis aus Wirtschaft, Finanzwesen, Wissenschaft und Presse reagierte auf die negativen Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise mit der Entwicklung und Vorstellung von nationalen Konzepten. Die hier als Reformer bezeichneten Persönlichkeiten sahen das selbstregulierende, liberale und nur auf Angebot und Nachfrage basierende Konzept der Weltwirtschaft gescheitert. Die Forderung nach Autarkie zur Loslösung von zukünftigen Krisenherden gewann zusehends an Bedeutung. Dabei sollte aber der Rahmen des Handelns über die bestehenden Grenzen des Reiches ausgedehnt werden. Weltweit kristallisierten sich abgegrenzte Handelsblöcke heraus, wobei England und Frankreich mit ihren Kolonien eigene Blöcke bildeten. Für das Konzept der „Reformer“ bot sich eine Verbindung mit den baltischen Staaten, Österreich, Osteuropa und dem Balkan an. Dieses Gebiet wurde mit verschiedenen Variationen als Zwischeneuropa bezeichnet. Innerhalb dieses Raumes sollten Agrarprodukte, Rohstoffe und Industriegüter zollfrei getauscht, die Produktion staatlich gelenkt werden. Dabei sollte Deutschland die Vormachtstellung zukommen. Die Weltwirtschaft sollte durch eine Großraumwirtschaft abgelöst werden. Diese Strömung spielte der NSDAP, die vor der Weltwirtschaftskrise keine schlagkräftigen wirtschaftlichen Konzepte aufweisen konnte, in die Hände. Die zentrale Vorstellung einer Lebensraumideologie Adolf Hitlers konnte in die Theorie der Großraumwirtschaft eingepasst werden. Autarkie wurde zu einem Schlagwort für die ökonomische Kompetenz der NSDAP, die bei den Reichstagswahlen im September 1930 zweitstärkste Partei wurde. Die Verschlechterung der Wirtschaftslage in Deutschland ging direkt mit dem Aufstieg der NSDAP einher.

    Allerdings wurde bei Nahrungsmitteln die Autarkie fast erreicht.

    Quote

    Die angestrebte Autarkie konnte annähernd nur im Nahrungsmittelbereich und im Bereich Chemie verwirklicht werden.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaf…Deutschen_Reich

    Das bestätigt vollauf meine Schlußfolgerung, die ich aus den gefundenen Dokumenten gezogen habe.

  • Wenn man Rußland erobern wollte um wirtschaftlich autark zu werden, wozu
    brauchte man dann die NSDAP?

    Um das deutsche Volk für den Krieg zu mobilisieren.

    - Ein Mensch der national denkt, ist bereit für sein Vaterland in den Krieg zu
    ziehen, während ein normaler Mensch dies nicht ist. Im Dritten Reich galt es als
    hohes Ideal für sein Vaterland zu fallen.

    - Der Antisemitismus lieferte das passende Feindbild und liefert einen Schuldigen
    am Krieg.

    - Der Rassismus erklärt andere Völker für minderwertig, so das man kein Mitleid
    mit dem Überfallenden empfindet und keine Skrupel hat andere Menschen
    totzuschlagen

    - Die ganze faschistische Bewegung, verherrlicht das Militär, sie wurde militärisch
    organisiert, mit Fahnen, Uniformen und militaristischen Massenaufmärschen.


    Wenige Tage nach der Errichtung des Ministeriums für Volksaufklärung und
    Propaganda, das die gesamten deutschen Medien koordinierte und leitete, am 25.
    März 1933, erläuterte Joseph Goebbels vor Intendanten und Direktoren der
    Rundfunkgesellschaften, dessen Funktion:

    „Das Ministerium hat die Aufgabe, in Deutschland eine geistige Mobilmachung
    zu vollziehen. Es ist also auf dem Gebiet des Geistes dasselbe, was das
    Wehrministerium auf dem Gebiet der Wache ist. […] die geistige Mobilmachung
    [sei] ebenso nötig, vielleicht noch nötiger als die materielle Wehrhaftmachung des
    Volkes“

    Quelle: Jutta Sywottek, Mobilmachung für den totalen Krieg, Opladen 1976, S. 23

    Damit hat Goebbels offen gesagt wozu die ganze faschistische Propaganda dient.

  • Dasselbe Prinzip führte zum 1. Weltkrieg:

    Walther Rathenau 1913:

    "Die letzten hundert Jahre bedeuteten die
    Aufteilung der Welt. Wehe uns, daß wir so
    gut wie nichts genommen und bekommen
    haben! Nicht politischerEhrgeiz und nicht
    theoretischer Imperialismus rufen diese
    Klage aus, sondern beginnende wirtschaft-
    liche Erkenntnis. DieZeit naht eilend heran,
    in der die natürlichen Stoffe nicht mehr
    wie heute willige Marktprodukte, sondern
    heiß umstrittene Vorzugsgüter bedeuten;
    Erzlager werden eines Tages mehr gelten
    als Panzerkreuzer, die aus ihren Gängen
    geschmiedet werden.

    [...]

    Es wird Zeit, daß wir es kennen-
    lernen und daß wir unumwunden bekennen
    und aussprechen: ja, es ist wahr, wir haben
    Nöte und Bedürfnisse. Wir können nicht
    in einem Menschenalter hundert Millionen
    Deutsche mit den Produkten einer halben
    Million Quadratkilometer einheimischen
    Bodens und einer afrikanischen Parzelle er-
    nähren und beschäftigen, und wir wollen
    nicht der Gnade des Weltmarktes anheim-
    fallen. Wir brauchen Land dieser Erde.
    Wir wollen keinem Kulturstaat das seine
    nehmen, aber von künftigen Aufteilungen
    muß uns so lange das nötige zufallen, bis
    wir annähernd so wie unsere Nachbarn
    gesättigt sind, die weit weniger Hände
    und unendlich mehr natürliche Güter
    haben.


    [...]

    Aber wie dem auch sei; selbst wenn eine
    künftige Zeit, eine glücklichere Politik
    und ein klareres Erkennen uns einen ge-
    rechteren Anteil an der Erbschaft der Welt
    gewährt als unser jetziger Pflichtanspruch:
    die Zeit der großen Erwerbungen ist für
    Deutschland verpaßt. Da wir eine gewalt-
    same Neuverteilung der Lose nicht erseh-
    nen dürfen, so müssen wir mit dem Ge-
    danken rechnen, daß wir auf absehbare Zeit
    und in weitem Umfang eine zwangsweise
    kaufende und notgedrungen handelnde Na-
    tion bleiben
    .

    So besteht die Verdopplung der Gefahr: neben
    der Erschwerung des Kaufs die Erschwerung der
    Zahlung, die Entwertung des Zahlungsmittels, des
    Ausfuhrguts.

    Mit Ausnahme von England, das in glänzender
    Isolation die Irrtümer der Jahrhunderte zu über-
    dauern pflegt, frönen alle Wirtschaftsstaaten dem
    Hochzoll. Das Prinzip der Warenhemmung, das
    in Form der Binnenzölle vernichtet werden mußte,
    um vor hundert Jahren den Landeswirtschaften
    Raum zu schaffen, beherrscht heute die Weltwirt-
    schaft. Wenn der Deutsche dreimal so billig
    Strümpfe wirken kann wie der Amerikaner, wenn
    der Amerikaner dreimal so billig Strohhüte flechten
    kann wie der Deutsche, so muß dennoch jeder in
    seinem Lande beide Produkte herstellen; ihr Aus-
    tausch ist zoUteclmisch verboten. In dem Sinne,
    daß die Welt ein Interesse daran hat, jede Ware
    dort machen zu lassen, wo sie mit dem geringsten
    Aufwand an Arbeit in vollkommenster Ausführung er-
    zeugt werden kann, sind Phöniker und Zentralafrika-
    ner uns an wirtschaftlicher Erkenntnis überlegen.


    [...]
    So werden unsere Landwirtschaftsprodukte tatsächlich
    nahezu um den vollen Zoll verteuert; die meisten
    Industrialprodukte dagegen haben mit einer aus-
    gebildeten Erzeugung des Einfuhrlandes zu kon-
    kurrieren, die nicht gestattet, auch nur einen Teil
    des Zolls aufzuschlagen.

    Dieser friedliche Krieg der Nationen bie-
    tet der Zukunft Deutschlands schwerere
    Gefahren als irgendeine Waffendrohung.
    Er entwertet unser Zahlungsmittel, er
    zwingt uns auf die Dauer, teuer zu kaufen
    und billig zu verkaufen, und somit unent-
    geltliche Arbeit für das Ausland zu leisten.

    Es ist kein Zweifel, daß unsere Gegner
    Kenntnis dieserLage haben, denn sie unter-
    stützen jede nationalistische Importhetze
    und verengern so das Netz der wirtschaft-
    lichen Einkreisung, nachdem die politische
    Einkreisung zur Unzerreißbarkeit gediehen
    ist.
    Um so weniger würden sie erstaunt
    sein, wenn wir es wagten, die Lage anzu-
    erkennen und durch gerechte Ansprüche
    ihre Folgerungen zu ziehen.
    "

    Quelle: http://www.archive.org/stream/gesamme…thuoft_djvu.txt

  • Jens

    Hören Sie doch endlich auf, nur zu zitieren, das ist dermaßen langweilig, langweiliger geht es wohl nicht. Und nun sollen wir uns wohl noch mit dem ganzen
    Quark zum I. Weltkrieg auseinandersetzen. Das ist schon eine Zumutung!

    Anm.:

    Der franz. Marschall Foch war maßgeblich daran beteiligt, dass dem Deutschen Reich 1918 hohe Reparationszahlungen auferlegt wurden. Vielfach wird er
    auch als Deutschenhasser klassifiziert.

    Überliefert ist jedenfalls der Ausspruch des Marschall Foch zum Kriegsende
    1918:

    "Das ist kein Friedensschluss, sondern nur ein Waffenstillstand auf 20 Jahre!"

    Jedenfalls sah Foch damals schon voraus, dass es wieder einen Krieg zwischen Deutschland und Frankreich geben wird!

    Edited once, last by Jahrgang39 (March 4, 2009 at 6:15 PM).

  • Quote

    Original von Jahrgang39
    Hören Sie doch endlich auf, nur zu zitieren, das ist dermaßen langweilig, langweiliger geht es wohl nicht. Und nun sollen wir uns wohl noch mit dem ganzen Quark zum I. Weltkrieg auseinandersetzen. Das ist schon eine Zumutung!

    Hallo Jahrgang39,

    bitte unterlasse es, Beiträge von Forumsmitgliedern derart zu kommentieren. Wenn Dich Beiträge langweilen, solltest Du sie nicht lesen - und schon gar nicht darauf antworten.

    Ich empfehle Dir einen Blick in die Forumsregeln zu werfen und sie zu beachten.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Arnold

  • Ich glaub das war in 3Sat dran, da war so ein geschichts Professor ich weiß den Namen nicht mehr, auf jeden fall hat der gesagt das so eine Wirtschaftskriese wie wir sie jetzt Weltweit haben früher immer zu einem Krieg führte. Er ist der Meinung das nur die Globalisierung die Welt bis jetzt vor einem neuen Krieg geschützt hat.

  • Beni

    Es mag ja sein, dass da "so ein Professor" die Meinung vertritt, dass Weltwirtschaftskrisen zu Kriegen führen.

    Fakt ist wohl heute, dass England und Frankreich und auch die Sowjetunion
    1939 nicht einen Krieg gegen das Deutsche Reich begonnen hätten. England
    war total abgerüstet, Frankreich kriegsmüde und die Sowjetunion war mit dem
    "Aufbau des Kommunismus" voll ausgelastet.

    Wegen der Laschheit der europäischen Staaten reizte Hitler die Geduld seiner
    Nachbarstaaten immer mehr aus. Man kassierte Österreich, das Sudetenland und dann die Tschechei und weil nichts passierte begann Hitler den "echten Krieg" gegen Polen. Er nahm die Staatsmänner Europas nicht voll und bezeichnete sie als "armselige Würmer". Der Schock kam für ihn dann erst später, als noch
    im Monat September 1939 Frankreich und England dem Deutschen Reich den
    Krieg erklärten.

    Der 2. Weltkrieg hat mit der Weltwirtschaftskrise, die 1939 längst vorüber war,
    m. E. nicht das Geringste zu tun. Die Schuld an diesem Krieg trifft diesen Wahnsinnigen namens Hitler!

    Edited once, last by Jahrgang39 (March 5, 2009 at 5:02 PM).

  • Quote

    Original von Jahrgang39
    Untermenschen namens Hitler!

    Der Gebrauch rassistischen NS-Vokabulars zur Beschreibung Hitlers ist völlig daneben. Nichts gelernt, woll?

  • Christian

    Herzlichen Dank für die überaus freundliche Belehrung! Ob ich "wohl nichts
    gelernt" habe, das ist ein klein wenig ungehörig. Aber damit muss man in
    diesem Forum wohl leben! Mit dem Wort "woll" kann ich im Übrigen nichts
    Vernünftiges anfangen!

    Ich bin in der Tat kein "Hitler-Fan" und deshalb bezeichne ich ihn bewusst
    als "Wahnsinnigen". Die Sache mit dem Untermenschen lassen wir....

    Trotzdem herzliche Grüße
    JG39

    Edited 2 times, last by Jahrgang39 (March 5, 2009 at 5:10 PM).

  • Fakt ist wohl heute, dass England und Frankreich und auch die Sowjetunion 1939 nicht einen Krieg gegen das Deutsche Reich begonnen hätten. England war total abgerüstet, Frankreich kriegsmüde und die Sowjetunion war mit dem "Aufbau des Kommunismus" voll ausgelastet.

    Fakt ist wohl genauso, daß auch Deutschland 1939 keinen Krieg gegen England, Frankreich oder gar die SU begonnen hätte. Und Fakt ist eher, daß sich die stärkste Militärmacht der Welt keineswegs allein auf den Aufbau des Kommunsimus beschränkte, sondern eher auf die Erweiterung ihres territorialen wie ideologischen Raumes und Einflusses und auf naheliegende und schon 1940 beginnende Expansionen und milit. Konflikte vorbereitete.

    Im übrigen ist die These, daß der Kapitalismus seine Krisen stets durch einen Krieg lösen will nicht neu, sondern bekannte Agitation der Linken.

    Schon Stalin hatte am 9. Februar 1946 in einer öffentlichen Rede erklärt:

    „Es wäre falsch zu glauben, daß der Zweite Weltkrieg zufällig oder infolge von Fehlern dieser oder jener Staatsmänner entstanden sei, obgleich es unbestreitbar Fehler gegeben hat. In Wirklichkeit war der Krieg ein unvermeidliches Ergebnis der Entwicklung der wirtschaftlichen und politischen Weltkräfte auf der Basis des modernen Monopolkapitalismus. “

    Mit anderen Worten, Schuld am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges waren nicht einzelne Staatsmänner oder Staaten, sondern das kapitalistisch-imperialistische System; oder anders gesagt, am Zweiten Weltkrieg waren alle beteiligten Staaten Schuld, natürlich mit Ausnahme der Sowjetunion, die - nach marxistisch-leninistischer Doktrin - als sozialistischer Staat aus Prinzip keine kriegstreiberische Politik verfolgen konnte.

    Seit dem ist diese These bekanntes und beliebtes Agitationsmittel und wird auch derzeit natürlich wieder von diesen Leuten beschworen.

  • Hallo!Muss mich erst einmal entschuldigen,für die dummen Fragen meinerseits die jetzt kommen,lese hier viel schreibe aber wenig.
    1.)War es nicht 1939 als die Sowjetunion die Baltischen Staaten überfiel?
    2.)War es nicht 1940 als die Sowjetunion Finnland überfiel?
    3.)Wer teilte sich Polen mit dem Deutschen Reich?
    4.)Weshalb wurde nur Deutschland der Krieg erklärt,warum nicht auch der Sowjetunion?
    5.)Welche europäischen Mächte waren zu diesen Zeitpunkt nicht imperialistisch?
    Denke aber doch das die Weltwirtschaftskrise und der Versaillervertrag im gleichen,daran Schuld tragen das es einen zweiten Weltkrieg gab.