Kämpfe in Heimboldshausen/Werra am 31. März 1945

  • Wo finde ich etwas über die Verteidigung des Ortes durch SS-Einheiten gegen US-Truppen?

    Auf deutscher Seite sind folgende Soldaten gefallen:

    Dittenschütz, Hans, Grenadier
    Erk, Jakob, Dienstgrad unbekannt
    Koch, Werner, Oberschütze, * Schermcke 1926
    Kurzawa, Walter, Junker, * Wernrode 1909?
    Peltenweis, Johann, * 1924?
    Scharf, Felix, * 1909?
    Schmidt, Hans, Gefreiter, * Streit 1924

  • Hi Widukind,

    woher stammt Deine Annahme, daß SS in/bei Heimboldshausen gekämpft hätte?
    Konnte dazu keinerlei Hinweise finden; s. dazu auch die Karte in Katrins Link.
    Hast Du bereits in den örtlichen Archiven versucht, Auskunft zu bekommen?

    Hier noch eine Seite mit Hinweisen - ohne Hinweise auf SS in H.
    In der Hersfelder Zeitung (Archiv hier) findet sich der Bericht eines Herrn Fischer.
    Du könntest versuchen, zu ihm Kontakt aufzunehmen.

    Gruß, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Hallo alle,
    ich weiß nicht, ob es von Interesse ist; stelle es aber totzdem mal rein. Beim Volksbund sind einige der oben genannten Personen verzeichenet:

    Zum Gedenken

    Aktenzeichen: K3376188
    Nachname: Erk
    Vorname: Jakob
    Dienstgrad: Sturmmann
    Geburtsdatum:
    Geburtsort:
    Todes-/Vermisstendatum: 31.03.1945
    Todes-/Vermisstenort:

    Jakob Erk ruht auf der Kriegsgräberstätte in Philippsthal-Heimboldshausen (Bundesrepublik Deutschland) .
    Endgrablage: Einzelgrab

    Zum Gedenken

    Aktenzeichen: J3376187
    Nachname: Koch
    Vorname: Werner
    Dienstgrad: Oberschütze
    Geburtsdatum: 19.05.1926
    Geburtsort: Schermcke
    Todes-/Vermisstendatum: 31.03.1945
    Todes-/Vermisstenort:

    Werner Koch ruht auf der Kriegsgräberstätte in Philippsthal-Heimboldshausen (Bundesrepublik Deutschland) .
    Endgrablage: Einzelgrab

    Zum Gedenken
    Aktenzeichen H1592916
    Nachname: Kurzawa
    Vorname: Walter
    Dienstgrad: Junker
    Geburtsdatum: 19.05.1909
    Geburtsort: Wernrode
    Todes-/Vermisstendatum: 31.03.1945
    Todes-/Vermisstenort: Heimboldshausen

    Walter Kurzawa ruht auf der Kriegsgräberstätte in Philippsthal-Heimboldshausen (Bundesrepublik Deutschland) .
    Endgrablage: Einzelgrab

    Zum Gedenken

    Aktenzeichen: L3376189
    Nachname: Schmidt
    Vorname: Hans
    Dienstgrad: Gefreiter
    Geburtsdatum: 25.09.1924
    Geburtsort: Streit
    Todes-/Vermisstendatum: 31.03.1945
    Todes-/Vermisstenort:

    Hans Schmidt ruht auf der Kriegsgräberstätte in Philippsthal-Heimboldshausen (Bundesrepublik Deutschland) .
    Endgrablage: Einzelgrab

    Einen Felix Scharf habe ich auch gefunden, jedoch ist dieser bei Smolenssk vermißt. Vll. helfen diese Informationen ja ein wenig weiter?
    MfG

  • Quote

    ...woher stammt Deine Annahme, daß SS in/bei Heimboldshausen gekämpft hätte?
    Konnte dazu keinerlei Hinweise finden ....

    Hallo Widukind,
    das würde mich ebenfalls sehr interessieren ;), denn auch in meinen Unterlagen habe ich zu diesem Kampfraum bisher nichts gefunden.

    Ich v e r m u t e, dass es sich um Angehörige einer Kampfgruppe des SS-Kraftfahr-Ausbildungs- und Ersatz-Regiment, aus dem Raum Weimar - Buchenwald - Bad Tennstedt handeln k ö n n t e, wegen der räumlichen Nähe und da das Regiment meines Wissens die einzige Einheit der Waffen-SS in diesem Raum war ?(

    Aber wie gesagt, belegen kann ich diese Angaben durch Berichte oder Hinweise aus der Literatur nicht. Meine Angaben zu Kampfeinsätzen dieses Regiments beginnen erst Anfang April 1945, was aber nichts heißen muss ...

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Quote

    Original von RolandP

    Hallo Widukind,
    das würde mich ebenfalls sehr interessieren ;), denn auch in meinen Unterlagen habe ich zu diesem Kampfraum bisher nichts gefunden.

    Ich v e r m u t e, dass es sich um Angehörige einer Kampfgruppe des SS-Kraftfahr-Ausbildungs- und Ersatz-Regiment, aus dem Raum Weimar - Buchenwald - Bad Tennstedt handeln k ö n n t e, wegen der räumlichen Nähe und da das Regiment meines Wissens die einzige Einheit der Waffen-SS in diesem Raum war ?(

    Aber wie gesagt, belegen kann ich diese Angaben durch Berichte oder Hinweise aus der Literatur nicht. Meine Angaben zu Kampfeinsätzen dieses Regiments beginnen erst Anfang April 1945, was aber nichts heißen muss ...

    Herzliche Grüße Roland


    Herzlichen Dank, Euch allen!

    Ich denke, die SS-Einheit lässt sich anhand der Gefallenen ermitteln! Felix Scharf z.B. war SS-Schütze, das steht so auf seinem Grabstein!

    Die beiden Toten aus Thüringen sind wahrscheinlich versprengte Wehrmachtsangehörige, die auf dem Weg nach Hause waren und von der SS "eingesammelt" wurden.

    Ich habe schon sehr viel Material, z.B. aus der Schulchronik von Heimboldshausen, die im Staatsarchiv Marburg liegt. Auch habe ich viele Zeitzeugen befragt, u.a. Walter Daniel Fischer!

    Hallo Kay,

    diese Angaben helfen mir s e h r weiter, ganz herzlichen Dank!!!

    Mit besten Grüßen
    Widukind

  • Quote

    Original von Widukind
    Ich denke, die SS-Einheit lässt sich anhand der Gefallenen ermitteln!
    Felix Scharf z.B. war SS-Schütze, das steht so auf seinem Grabstein!


    Hi Widukind,
    Felix Scharf ist - lt. Kays Angabe - seit 01.09.1943 bei Smolensk vermißt ?(.
    An den Kämpfen bei H. kann er damit doch nicht mehr teilgenommenn haben.

    Hast Du weitere Hinweise zu anderen SS-Leuten?

    Gruß, Kordula

    Nachtrag: Bei Felix Scharf Vermißten-Datum hinzugefügt.

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Moin, dieses Thema beschäftigt mich seit Jahren. Mein Großvater ist am 1./2. ?April 1945 in Ransbach gefallen. Er war seit 1940 Soldat (Heer) und ist Ende des Krieges in die W-SS übergetreten. Laut der Aussage meiner Oma, hätte er nach einer erlittenen Verwundung nur noch Schreibstubenarbeit machen brauchen. Aber er wollte weiter dabei sein.
    Soweit meine Oma.
    Er ist bis kurz vor dem Einschluß der "Festung"Breslau als Genesender bei seiner Frau gewesen-in dieser Zeit entstand meine Mutter.
    Er ist dann zu seiner Einheit nach den Westen gefahren.
    Und am 1./2. ??? April 45 in Ransbach gefallen.
    Ich war mehrmals an seinem Grabe.
    Ich habe auch jeden Älteren Dorfbewohner auf der Straße angehalten und befragt. Dabei ist folgendes rausgekommen:
    ..... :"...mein Vater bekam nach den Kämpfen von den Amis den Befehl die gefallenen Deut. Soldaten mit dem Leiterwagen zu bergen. Als neugieriger Junge habe ich mich hinterher geschlichen."
    Ich bin dann mit diesem Mann zum Waldrand gefahren. Dort gingen wir zu der Stelle, wo die Männer gelegen haben. Man konnte immer noch die Trichter (Mulden )von den Panzergranaten erkennen. Dort lagen damals die Gefallenen.
    Ja, dann stand ich an der Stelle , an der mein Opa seine tödlichen Wunden erhielt.
    Der Mann erzählte mir:" das die SS-Soldaten den Krieg noch gewinnen wollten. Viele Soldaten haben sich ergeben und einfach an den Straßen gesetzt haben. Aber die wollten weiterkämpfen."
    Habe noch etliche ander Leute befragt....

    Anbei Fotos der Soldatengräber, Bericht einer Ransbacherin, Dt. Dienststelle

    [Blocked Image: http://img18.myimg.de/Pict00471024x665e798c_thumb.jpg]
    [Blocked Image: http://img18.myimg.de/Pict00491024x457f8abe_thumb.jpg]
    [Blocked Image: http://img18.myimg.de/Pict0048966x768c795b_thumb.jpg]
    [Blocked Image: http://img18.myimg.de/Pict0047698x768698x768a6eec_thumb.jpg]

    Ich interessiere mich für das Leben und den Kampf der Männer der 6.SS-Gebirgsdivision "Nord".

  • Quote

    Original von kkn


    Hi Widukind,
    Felix Scharf ist - lt. Kays Angabe - seit 01.09.1943 bei Smolensk vermißt ?(.
    An den Kämpfen bei H. kann er damit doch nicht mehr teilgenommenn haben.

    Hast Du weitere Hinweise zu anderen SS-Leuten?

    Nachtrag: Bei Felix Scharf Vermißten-Datum hinzugefügt.

    Hallo Kordula!
    Entschuldige, ich habe bei meinem vorherigen etwas Post vergessen :rolleyes: M.E. gibt / gab es zwei oder mehrere Felix Scharfs. Einer, der bei der SS war und einer der bei Smolensk vermißt ist; hier der Link zu dem Vermißten: http://www.volksbund.de/graebersuche/c…661621C470B2F45 Zudem hatten beide zwei unetrschiedliche Geburtsdaten und der eine (der Vermißte) ein "F" mehr im Namen.
    Sorry das ich Verwirrung gestiftet habe.
    Kay

    Hallo Widukind!

    Quote

    Felix Scharf z.B. war SS-Schütze, das steht so auf seinem Grabstein!


    Ich bin mir nicht sicher, aber vll. wäre der Volksbund an den Daten interessiert. Ich würde einfach mal bei VDK anrufen und fragen, die Telefonnummer findest Du auf der Homepage.
    Kay

    Die Hervorhbung im Zitat von Widukind stammt von mir.

    Edited once, last by Kay (November 8, 2008 at 1:12 PM).

  • Quote

    Original von Charli Peng
    Moin, dieses Thema beschäftigt mich seit Jahren. Mein Großvater ist am 1./2. April 1945 in Ransbach gefallen. Er war seit 1940 Soldat (Heer) und ist Ende des Krieges in die W-SS übergetreten. Laut der Aussage meiner Oma, hätte er nach einer erlittenen Verwundung nur noch Schreibstubenarbeit machen brauchen. Aber er wollte weiter dabei sein.
    Soweit meine Oma.
    ...


    Hallo Charli,

    Dein Bericht ist sehr bewegend für mich! Ich weiß, dass bei Ransbach länger gekämpft wurde als in Heimboldshausen. Ich weiß auch ungefähr, wo Dein Opa gefallen ist. Ich nehme an, im "Stöckicht"!?

    Quote

    Original von Kay
    Ich bin mir nicht sicher, aber vllt. wäre der Volksbund an den Daten interessiert. Ich würde einfach mal bei VDK anrufen und fragen, die Telefonnummer findest Du auf der Homepage.


    Hallo Kay,

    bisher ging mein Wissen nicht über das des Volksbundes hinaus, erst durch Euch wird das anders!
    Wann und wo ist der richtige Felix Scharf denn geboren?

    Herzliche Grüße
    W.

  • Hi Widukind, hi Kay,

    da kommt ja dann immer alles zusammen:
    das vergessene zweite -f- ;( und mein ungenaues Lesen 8).
    Ist also geklärt :D.

    -------------------------
    Und noch eine Kleinigkeit für Dich, Widukind:
    Es ist nicht nötig, beim Antworten immer auf "Zitat" zu gehen.
    Ausgenommen, Du willst tatsächlich etwas aus einem Beitrag zitieren.
    Finde, die komplette Übernahme erschwert das Lesen sehr ;(.
    Nix' für ungut :).

    Gruß, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Ich bin eigentlich der Meinung, mein "Zitat"-Einsatz ist angemessen, aber vielleicht ist was dran .......!

    Quote

    Peltenweis, Johann, * 1924?

    Könnte er bei der SS gewesen sein?

  • Hallo,

    Quote

    Dein Bericht ist sehr bewegend für mich! Ich weiß, dass bei Ransbach länger gekämpft wurde als in Heimboldshausen. Ich weiß auch ungefähr, wo Dein Opa gefallen ist. Ich nehme an, im "Stöckicht"!?

    hierzu evtl. Interessant:

    2. April: Der Divisionsgefechtsstand ließ sich um 17:40 Uhr in Friedewald nieder.

    Am 3. April fand der Vormarsch östlich der Werra seine Fortsetzung. Die Linie Berka-Vacha sollte erreicht werden.
    In Heimboltshausen gab es Schwierigkeiten. Der Gefechtsstand wurde von einer überrollten deutschen Gruppe angegriffen und Bomben aus einem deutschen Flugzeug verursachten Verluste.

    aus: Sagan, G.: Kriegsende 1945 im Vogelsberg und in der Rhön, Der Vormarsch der 90. US-Infantriedivision S. 151


    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

    Edited once, last by Thilo (November 9, 2008 at 3:23 PM).

  • Ich habe im gleichen Buch auch noch den für die Region Heimboldshausen ebenfalls relevanten Einsatzbericht der 4. US-Panzerdivision gefunden:

    Die CCA (Kampfgruppe A) der 4. US-PD rückte am 30.03.45 um 14:20 Uhr von Großenlüder aus vor und nahm u.a. folgende Orte ein:

    Bad Salzschlirf, Schlitz, Langenschwarz, Rhina, Odensachsen, Sieglos, Wüstfeld, Konrode, Schenklengsfeld, Hillartshausen, Geshsemane und gg. 23:00 Uhr Ausbach nördl. Ransbach. Der Widerstand der deutschen Truppen beschränkte sich aus Feuer aus Handfeuerwaffen und unvollendete Straßensperren. Das einzig größere Ereignis war die Zerstörung von drei Pz. IV bei Sieglos durch Artillerie.

    (Sagan, S.69ff)


    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Quote

    Original von Thilo
    2. April: Der Divisionsgefechtsstand ließ sich um 17:40 Uhr in Friedewald nieder.

    Am 3. April fand der Vormarsch östlich der Werra seine Fortsetzung. Die Linie Berka-Vacha sollte erreicht werden.
    In Heimboltshausen gab es Schwierigkeiten. Der Gefechtsstand wurde von einer überrollten deutschen Gruppe angegriffen und Bomben aus einem deutschen Flugzeug verursachten Verluste.

    aus: Sagan, G.: Kriegsende 1945 im Vogelsberg und in der Rhön, Der Vormarsch der 90. US-Infantriedivision S. 151


    Hallo Thilo,

    herzlichen Dank für Deine Hinweise! Die versprengten Gruppen könnten vom "Burgholz" östlich der Werra aus operiert haben. Auch sollen sich SS-Soldaten auf den Waltersberg zurückgezogen haben und überrollt worden sein. Oben am Berg stand lange ein zerstörter US-Panzer!

    Die Ereignisse am 3. Apr. sind etwas ganz anderes: Ein am Bahnhof Heimboldshausen stehender Zug (leere Tankwagen?) flog nach einem deutschen Fliegerangriff in die Luft. Das Flugzeug stürzte am Ortseingang von Röhrigshof ab. Mehrere Zivilisten und US-Soldaten kamen ums Leben.

    Mit besten Grüßen
    Widukind

    Edited once, last by Widukind (November 9, 2008 at 4:57 PM).

  • Hallo Widukind,

    hier noch ein paar Details zur im Raum Heimboldshausen eingesetzten SS-Kampfgruppe, die mir der damals beteiligte SS-Sturmmann Andreas T. berichtete.

    Am 27. März 1945 wurde in Straußfurt (Unstrut) eine Kampfgruppe aus Freiwilligen des dortigen SS-Feldgendarmerielehrgangs zusammengestellt.
    Die Lehrgangsteilnehmer waren Angehörige der Waffen-SS und ehemalige Luftwaffenangehörige (sog. Hermann-Göring-Spende), die nun alle dem SS-Kraftfahr-Ausbildungs- und Ersatz Regiment Bad Tennstedt (vormals Weimar-Buchenwald) unterstanden.

    Die Truppe kam anschließend nach Sömmerda, von wo sie, mittlerweile auf 25 Mann angewachsen, am nächsten Morgen mit zwei LKW nach Heimboldshausen gebracht wurde.
    Das Kommando hatte ein SS-Hauptsturmführer, der einen Kopfverband trug. Unterbringungsort war eine Schule.

    Am Morgen des 29. März leitete die Einheit eine deutsche Panzerdivision (vermutlich 11. PD), die aus der Front herausgezogen wurde, durch Heimboldshausen und Vacha.

    Am 30. März mußte die Kampfgruppe etwa 15 Freiwillige zu einem Sondereinsatz abstellen. Grund: Die Amerikaner wären mit "vier oder fünf" Panzern aus Richtung Bad Hersfeld auf der Autobahn in Richtung Eisenach durchgebrochen.
    (In Wirklichkeit handelte es sich aber um die gesamte 4th Armored Division, die sich im Anmarsch auf Thüringen befand!)

    Die 15 Mann, befehligt von einem Oberleutnant der Kriegsmarine, gelangten von Heimboldshausen nach Hönebach (Ortsteil von Wildeck), wo sie kurz nach Mittag am 31. März ankamen. Hier gingen sie an der Autobahnbrücke in Stellung.
    Als gegen 16.00 Uhr die ersten amerikanischen Panzer die Brücke passiert hatten, wurde diese gesprengt. Danach begann das Inferno: Mit nur zwei leichten MG, einigen Gewehren 98 und ein paar Panzerfäusten bewaffnet, war das Schicksal der Männer besiegelt.
    Auch eine Gruppe junger Wehrmachtssoldaten, die einem Unteroffizier in Richtung der Amerikaner zum Angriff folgten, scheint das Los der SS-Kampfgruppe geteilt zu haben.

    Laut Standesamt Wildeck-Hönebach sind folgende Soldaten mit Todestag 31. März 1945 für den örtlichen Friedhof vermerkt:

    Dietrich Raimund *23.01.1926 in Rostock (Schütze)
    Dragässer, Wolfgang (Gefreiter)
    Ebling, Kurt
    Grimm, Georg *18.01.1928 in Brieg (193.-1.?.Ers.u.Aus.Abtlg.1)
    Ehrlich, Michael *24.09.1925 in Ungarn (SS-Reiter, SS-Kraftf.Ers.Batl. Weimar-Buchenwald)
    Walk, Karl *12.06.1927 in Niederkirchen (Schütze)
    Wenz, Heinrich *12.07.1927 in Mittelbach (Panzerschütze)
    Wittemann, Wilhelm *11.08.1927 in Kester/St. Gorashausen (Schütze)
    Thurnau, Karl-Heinz *23.04.1920 in Hannover (Gefreiter)
    Templin, Hugo *23.12.1908 in Straßburg (Grenadier, 2. Komp. http://Gen.Ers.Batl.II/462, EM: 5558/4. J.B.B. 368)
    Ragus, Reinhold *22.06.1909 in Worms

    Ob Überlebende der SS-Kampfgruppe von Hönebach zurück nach Heimboldshausen gelangt sind, oder, ob zwischenzeitlich eine Verstärkung in Heimboldshausen zum Einsatz kam, ist unbekannt.

    Beste Grüße

    Carsten

    PS: Sollte jemand weitere Informationen zu den Kämpfen um Wildeck-Hönebach haben, bitte melden!

    Suche Informationen sowie Fotos zum Kriegsende im Raum Erfurt (April 1945)!

  • Hallo Carsten,
    willkommen in diesem Forum :]
    und vielen Dank, dass Du Dich so schnell und so ausführlich gemeldet hast ;)

    Weitere Informationen würden mich hinsichtlich dieser Kampfgruppe (-n) auch sehr interessieren!!!

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo,

    Quote

    Am Morgen des 29. März leitete die Einheit eine deutsche Panzerdivision (vermutlich 11. PD), die aus der Front herausgezogen wurde, durch Heimboldshausen und Vacha.

    Osthessen sollte durch das XII. A.K. verteidigt werden. Dieses bestand aus:

    - der 159. ID (Kommandeur Gen. Bürky) mit ca. 1500-2000 Mann

    - dem Divisionsstab von Berg (Gen. Kurt von Berg) mit ca. 5-600 Mann

    - der Panzerbrigade Thüringen (in anderen Quellen auch 2. PD Ausbildungsverband Thüringen) Gen. Major Munzel mit ca. 3000 Mann, drei Geschützen und etwa fünf Panzern.
    Der Kampfverband dieser Div. bestand aus Angehörigen der Unteroffiziersschule Wildflecken und wurde im Ort Neuhof-Hauswurz von US-Truppen überrascht und zerschlagen.

    - der 11. PD (Gen. Lt. von Wietersheim) mit neun Geschützen und ca. 20 Pzkw.
    Die 11. PD wurde am 1. April nach Eisenach zum LXXXX A.K. verlegt.
    Da die Division wegen der amerikanischen Luftüberlegenheit nur nachts verlegt werden konnte, blieben Teile der Div. bis zum 2. Apirl im Raum Fulda.

    Zeitzeugen berichten wiederholt auch von W-SS Einheiten, allerdings gilt nur der Einsatz von Teilen der 6. SS-Gebirgsdivision "Nord" als gesichert, die sich im südlichen Vogelsberg z.T. hinter den amerikanischen Linien kämpfend ostwärts bewegten.

    In Berichten der 45. US-ID ist auch von Teilen der 5. SS-PD. "Wiking" und der 33. SS-GD "Charlemagne" die Rede, die im Raum Wildflecken aufgetaucht sein sollen.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941