Karl-Heinz Rosch

  • Niederländische Gemeinde ehrt Wehrmachtsoldaten

    BERLIN. In den Niederlanden soll nach einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa ein deutscher Wehrmachtsoldat mit einem Denkmal geehrt werden. Dieser hatte im Oktober 1944 in der Stadt Goirle in der Provinz Brabant zwei Kindern das Leben gerettet.

    Der damals 18 Jahre alte Soldat Karl-Heinz Rosch war an einem Geschütz auf einem Bauernhof bei Goirle eingesetzt. Als die Stellung und der Hof unter feindliches Feuer gerieten, spielten die beiden Kinder gerade draußen. Rosch ergriff sie und brachte sie ins Haus. Direkt danach wurde er an der Stelle, wo zuvor noch die Kinder gespielt hatten, von einer Granate getötet.

    “Der junge Soldat war ein Held”

    Das Denkmal wird allerdings auf dem Gelände des Heimatmuseums in Goirle aufgestellt, da es auch Stimmen gegen eine öffentliche Ehrung eines Besatzungssoldaten gibt.

    Die Initiative für das Denkmal geht laut dpa auf den ehemaligen Goirler Stadtrat Hermann van Rouwendaal zurück, der auch das Geld dafür sammelte. Seiner Ansicht nach war der junge Soldat ein Held, auch wenn er auf der Seite des Feindes gestanden habe.

    Quelle: Junge Freiheit


    Name des Soldaten in der Überschrift korr.; kkn

  • Danke für's Einstellen.

    Berührt mich sehr, wenn der Haß und das Leid zurücktreten und ein "Junge" für eine zutiefst menschliche Tat geehrt werden kann;
    und Respekt für den Mann, der die Ehrung initiiert hat.

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Meinen Respekt für die Initiative des Niederländers. Hier wird nicht zwischen Freund und Feind unterschieden, sondern es geht um die Anerkennung einer menschlichen Handlung.


    Viele Grüße

    Katrin

  • Eine schöne Geschichte, Bernd!
    Trotzdem wissen wir beide ganz genau, wie das Verhältnis der meisten Niederländer immer noch zu uns Deutschen ist...leider!
    Grüsse Thomas

  • Quote

    Original von Huba
    Eine schöne Geschichte, Bernd!
    Trotzdem wissen wir beide ganz genau, wie das Verhältnis der meisten Niederländer immer noch zu uns Deutschen ist...leider!
    Grüsse Thomas

    Das stimmt schon, Thomas. Gerade deshalb ist so eine Geste so beeindruckend. In Deutschland beschmieren oder zerstören Deutsche lieber Denkmäler der eigenen Soldaten.

  • Der junge Mann wird für seine Tat geehrt, nicht weil er Wehrmachtssoldat war.Auch in Deutschland möglich, siehe Feldwebel Anton Schmidt, der hunderten Menschen das Leben rettete.

  • Hallo,
    habe gerade diese Geschichte über ein Denkmal für den wehrmachtssoldaten Karl-Heinz Rosch bei den Nachrichten von AOL gesehen.
    Gruß Martin

    Niederländer errichten Denkmal für «menschlichen» Wehrmachtssoldaten.
    Das Bild der Deutschen in den Niederlanden erfährt nach den Gräueltaten der Nationalsozialisten jetzt einen Lichtblick: In dem kleinen Dorf Goirle hat sich eine Bürgerinitiative dazu entschlossen, dem deutschen Soldaten Karl-Heinz Rosch ein Denkmal zu errichten. Er rettete zwei Kinder und verlor dabei sein Leben.
    Der Stahlhelm ist unverwechselbar: Wehrmacht. Die meisten Niederländer erkennen das sofort. Nun hat die Künstlerin Riet van der Louw das Standbild eines Soldaten mit dem verhassten Helm entworfen. Und Anfechtungen zum Trotz haben Niederländer Tausende von Euro gesammelt, damit das umstrittene Denkmal in Bronze gegossen und aufgestellt werden kann. „Wir ehren damit nicht die Wehrmacht, sondern die Menschlichkeit eines jungen deutschen Soldaten“, sagt Denkmal-Initiator Herman van Rouwendaal.
    Der junge Deutsche hieß Karl-Heinz Rosch. Drei Tage nachdem er 18 geworden war, tat er am 6. Oktober 1944 auf einem Bauernhof der südniederländischen Gemeinde Goirle etwas, das ihn in den Augen vieler zum Helden machte: Unter dem Artillerie-Feuer der Alliierten ergriff der Deutsche zwei schutzlose Kinder und brachte sie in Sicherheit. Als er anschließend seinen fliehenden Kameraden nachlief, traf ihn ein Geschoss – genau an der Stelle, wo er die Kinder unter die Arme genommen hatte.
    „Seine Leiche war völlig zerrissen, überall lagen Körperteile herum“, beschrieb ein Zeitzeuge die grausige Szene. „Die Heldentat des jungen Deutschen ist mehr als 60 Jahre lang totgeschwiegen worden“, schrieb der frühere Stadtrat Van Rouwendaal in einem Aufruf zu Spenden für das Rosch-Denkmal. „Denn das war ja nur ein Feind, nur ein Scheißdeutscher.“

    Doch das Bild der Deutschen in den Niederlanden hat sich durchaus gewandelt. Seltener als früher nennen Holländer ihre Nachbarn herabwürdigend „Moffen“. Und die Forderung „Gebt uns erst mal die Fahrräder zurück!“, die auf entsprechende Raubtaten der Wehrmacht anspielt, bekommen Touristen kaum noch zu hören. Nicht zuletzt das Erlebnis der Fußball-WM bei weltoffenen, freundlichen und lebenslustigen Deutschen veranlasste viele Niederländer, Klischees über Bord zu werfen.

    So hielten denn auch Van Rouwendaal (76) und seine Freunde die Zeit für gekommen, um einen Beitrag dafür zu leisten, ein überkommenes Geschichtsbild gerade zu rücken. „Manche Niederländer sind im Schwarz-Weiß-Denken gefangen“, sagt er. „Die Deutschen waren alle Nazis, die Niederländer waren alle gut. Dass es auch bei uns üble Typen gab, die zum Beispiel Juden verraten und beraubt haben, hört man nicht gern.“

    Mit Widerstand hatten die Denkmals-Befürworter gerechnet. Das Argument, dass man schlecht einen Besatzungssoldaten ehren könne, solange es noch nicht einmal ein Denkmal für fünf Männer aus Goirle gibt, die 1942 von den Deutschen als Abschreckung vor dem Widerstand an Pfähle gebunden und erschossen wurden, griffen sie auf. Ihr Vorschlag: Lasst uns aus den fünf im Heimatmuseum erhaltenen Pfählen ein Mahnmal für die Hingerichteten machen und das Denkmal für Karl-Heinz Rosch daneben stellen.

    So sollten beide Seiten der deutschen Besatzung gezeigt werden – Brutalität und Unterdrückung und eine wenigstens vereinzelt anzutreffende Menschlichkeit von Soldaten. Nach langen Diskussionen entschied der Gemeinderat jetzt, dass ein Denkmal für einen Wehrmachtssoldaten immer noch „gesellschaftlich zu heikel“ sei. Zudem, so hieß es inoffiziell, wolle man „nicht dazu beitragen, dass deutsche Rechtsradikale Goirle als Wallfahrtsort entdecken“.

    Staatliche Zuschüsse für den Bronzeguss und die Aufstellung des Standbilds wurden abgelehnt. Und das Denkmal, das Rosch zwar mit Wehrmachtshelm, aber eben auch mit zwei Kindern unter den Armen zeigt, deren Leben er gerettet hat, darf nicht auf öffentlichem Gelände errichtet werden. Eine Entscheidung, die manche Niederländer wohl für falsch halten. Sofort gingen bei den Denkmals-Befürwortern nämlich die noch fehlenden Spenden ein.

    Noch in dieser Woche soll der Bronzeguss des Denkmals erfolgen. Aufgerichtet wird es nun im Garten eines älteren Bürgers der Gemeinde. Er war einer der Letzten, die Karl-Heinz Rosch noch lebend gesehen hatten.

    ML

  • Hallo,
    na ja. Ich kenne Holländer seit etlichen Jahren. Die sehr jungen und jüngeren sehen das weniger verkrampft als etwas ältere. Aber dass ältere Niederländer nicht gerade die Deutschen lieben, habe ich am eigenen Leib als etwas jüngerer verspürt.
    Problem ist in den von den ehemals durch deutsche Truppen besetzen Ländern die Kollaboration. Kein Land will wirklich wahr haben, in wie weit sie dem damaligen deutschen Unrechtsstaat geholfen haben. In Frankreich wurden durch den Barbie - und Papon-Prozess so einiiges wieder neu aufgerührt.
    Manche Länder haben es einfach nicht gern, wenn man bestimmte sachen aufgreift.
    Gruss
    Rainer

    Suum cuique

  • Hallo zusammen !

    Auf der Startseite von AOL steht unter der Rubrik Nachrichten ein für mich bemerkenswerter Bericht über den deutschen Soldaten Karl-Heinz Rosch.
    Dieser Bericht hat mich sehr nachdenklich gemacht, doch ist es ein großer Schritt zur Vergangenheitsbewältigung und zur Völkerverständigung.
    Meine vollste Hochachtung gilt dem Mann, der die Skulptur in seinem Garten aufstellen will.
    Leider habe ich es nicht geschafft, den Bericht separat einzustellen sondern nur die ganze Seite.
    Wer will, kann sich diesen Bericht durchlesen und seine eigene Meinung bilden.

    Frdl. Gruß
    Dieter (W)

    http://nachrichten.aol.de/nachrichten-po…124250815875717

  • Hallo Dieter,
    schau mal hier:
    https://www.forum-der-wehrmacht.de/thread.php?thr…=niederl%E4nder
    https://www.forum-der-wehrmacht.de/thread.php?thr…arl+Heinz+Rosch
    MfG

    Edited once, last by Kay (October 16, 2008 at 11:03 AM).

  • Hallo,

    Rainer @
    "Problem ist in den von den ehemals durch deutsche Truppen besetzen Ländern die Kollaboration. Kein Land will wirklich wahr haben, in wie weit sie dem damaligen deutschen Unrechtsstaat geholfen haben. In Frankreich wurden durch den Barbie - und Papon-Prozess so einiiges wieder neu aufgerührt.
    Manche Länder haben es einfach nicht gern, wenn man bestimmte sachen aufgreift".

    Zum Thema Kollaboration kann ich im heutigen Frankreich zwei Reaktionen erkennen : einmal die Mythomanie auf offizieller Seite, wo schmachvolle Begebenheiten mit einem keuschen Schleier umhüllt werden, zum anderen, ein grosses Desinteresse bei der breiten Oeffentlichkeit für dieses Thema, sowie eigentlich für den gesammten WK, der trotz des Debakels von 40 offentsichtlich keinen Trauma in der französischen Bevölkerung hinterlassen hat. Kommen die Ereignisse mal zum Vorschein, dann auf einem leichten Ton und auf komische oder burleske Art.
    Anscheinend, ist das franz. Mutterland (Mère Patrie) als eine alte Dame mit einem "unschuldigen" Touch aus den Trümmern auferstanden, während Deutschland seine Seele, wenn nicht sein Leben dabei verlor.

    Salut

    Pitt

    "Der Krieg, Vater aller Dinge" (Heraclite)

    Suche alles zur : 2.SS-Pz.Div."Das Reich" 3./"DF" 10./"DF" 11./"D"

    Edited once, last by pitt (October 16, 2008 at 1:58 PM).

  • Quote

    Original von Carl Frey
    ich sehe auf dem Bild einen Deutschen, der zwei kleine Kinder raubt.

    Matthias, warum sagst Du so etwas?

    Gruß,
    Arnold

  • Nun, mein lieber Arnold, es war eine Anspielung auf das noch vorherrschende Geschichtsbild unserer Nachbarn. Da ich aber davon ausgehe, dass auch eine Gedenktafel mit einer Schilderung der damaligen Geschehnisse angebracht wird, findet eine wohl überfällige Würdigung der mutigen Tat statt. Entschuldige die vielleicht missverständliche Kürze meines Beitrags.
    Gruß
    Moff

  • Hallo Martin,

    wir hatten das Thema schon mal. Ich habe es der Einfachheit halber hier mit eingefügt.

    ;) ich verliere auch manchmal den Überblick, also kein Problem....

    Gruß,
    Arnold

  • kkn December 11, 2018 at 9:43 AM

    Changed the title of the thread from “Karl-Heinz Roscher” to “Karl-Heinz Rosch”.