Land-Wasser-Schlepper (LWS) und die nutzenden Einheiten

  • Danke sehr!
    Habe auch Google versucht, und habe nicht diese Seiten gefunden.

    Dann ist dieses die Antwort:
    Was haben die überhaupt "geschleppt"?

    - schwimmenden Frachtanhänge
    - 20 Passagiere

    Welche Einheiten hatten solche?

    - Landungs-Pionierbataillonen

    Was war die offizielle Bezeichnung?

    - LWS

    Gruss,
    Björn

  • Hallo

    hab nur die Seiten gefunden, aus denen aber auch nicht mehr hervorgeht.

    Leider...  :( :(, vielleicht können die Spezis für Fahrzeuge weiterhelfen.

    mit freundlichen Grüssen

    Uli

  • :]
    hallo

    sehr intressant das ding mich würde auch der preis intresieren
    als leichtes angriffs oder landungsboot hätte der doch sicher ne gute figur gemacht (mg 42 oder pak aufs dach)
    oder auch die version mit dem lastenträger in der mitte (sicher nur eine studie)

    ich denke da ans mittelmeer (kreta oder andere inseln)

  • Hallo,

    Hans am Felsen,
    Du wirst es nicht glauben,aber u.a. im Mittelmeer war das "Ding" im Einsatz.
    Die Pionier-Landungs-Kompanie 778 landete damit am 30 Mai 1942 bei Acroma, Lybien.

    dort unter Ferries and Landing craft:
    http://www.afrikakorps.org/german.htm

    Der Ausdruck "Schlepper" war nur ein abgeleiteter Begriff.
    Das Farbfoto im ersten Link stammt übrigens vom Aberdeen Proving Ground.

    Hier eine Beschreibung,die ich im Netz gefunden habe:

    "....
    Dieses wie ein Zwitter aus Panzerlaufwerk und Schiff anmutende Gebilde war im Verlauf des Zweiten Weltkrieges selbst auf deutscher Seite nur wenig bekannt geworden. Die deutsche Wehrmacht verpflichtete Rheinmetall 1936 vertraglich, einen speziellen Schlepper für amphibische Operationen zu bauen, der einen schwimmenden Frachtanhänger schleppen sollte. Der Anhänger sollte eine Fracht von 18.000 kg befördern können und die als Land-Wasser-Schlepper (LWS) bezeichnete Zugmaschine sollte den Anhänger auch bei schlammigem Ufer sicher an Land transportieren können. Im Prinzip war der Land-Wasser-Schlepper ein mit Ketten versehenes Motorboot mit der Fähigkeit bis zu 20 Passagiere zu tragen. Das Fahrwerk bestand aus acht Laufrädern die paarweise an mit Blattfedern gedämpften Aufhängungen montiert waren. Wie auch bei sämtlichen deutschen Panzern wurde das Kettenfahrwerk vorn angetrieben. Der Bug sowie der gesamte Rumpf hatte die Form eines Bootsrumpfes und der kabinenartige Aufbau mit den runden Bullaugen verstärkte den Eindruck eines mit Ketten versehenen Motorschleppers. Die Kabine hatte Platz für eine dreiköpfige Besatzung sowie für 20 Passagiere. Der wie ein Trichter wirkende Schornstein war der Lufteinlass des Motors, durch den der Motor seine Kühlluft erhielt. Hinten am Aufbau befand sich dann ein weiterer Schacht, der Auspuff, über den mittels eines 9,3 PS starken Ventilators die Abgase abgeleitet wurden. Zur Fortbewegung im Wasser waren am Heck zwei große Schiffsschrauben befestigt. Der Anhänger war im Gegensatz zum LWS flach gehalten und hatte drei Achsen, eine vordere und zwei hintere. Zum Beladen des Anhängers war am Heck eine Rampe vorhanden, wobei als typisches Ladegut eine 18 t Halbkettenzugmaschine Sd.Kfz. 9 angenommen wurde. Während der Überfahrt sollte die Besatzung in die Kabine des LWS umsteigen.
    Bis Kriegsbeginn existierten 21 Land-Wasser-Schlepper, die Landungs-Pionierbataillonen zugeteilt waren. Überhaupt hatte das Projekt anfangs keine große Dringlichkeit, was sich erst mit der Planung der Operation "Seelöwe" änderte. Obwohl der LWS für die ruhigen Binnengewässer konzipiert war, verfolgte man doch energisch das Projekt, ihn für einen möglichen Seeangriff auf England hochseetauglich auszurüsten. Nach Aufgabe dieser Pläne schwand das Interesse, und das Projekt wurde abgebrochen. Dennoch stellte man sieben seetaugliche Prototypen her, von denen einige 1941 an der Ostfront eingesetzt wurden. So zum Beispiel bei der Eroberung der baltischen Ostseeinseln Moon, Ösel und Dagö. Im Vergleich mit einigen anderen zeitgenössischen Amphibien war der Land-Wasser-Schlepper kein Kampfmittel, sondern, wie seine Bezeichnung schon erkennen lässt, für Transportaufgaben vorgesehen. Dementsprechend war er auch nicht gepanzert und verfügte über keinerlei Bewaffnung. Die war auch der Hauptnachteil des LWS, denn trotz der eher unbeholfenen Erscheinung, die über die effektive Leistung dieses Fahrzeugs hinwegtäuschte, war der LWS eine gut durchkonstruierte Zugmaschine.
    Aufgrund der fehlenden Panzerung plante man noch ein weiteres Fahrzeug, die sogenannte Panzerfähre (PzF), die vom Konzept dem LWS ähnelte, aber über das Fahrwerk des Panzer IV und eine leichte Panzerung verfügte. Nachdem zwei Prototypen gebaut wurden, ließ man das Projekt 1942 aber fallen.

    Bezeichnung des Fahrzeugs: Land-Wasser-Schlepper
    Typ: amphibisches Transportfahrzeug
    Hersteller: Rheinmetall
    Projektdauer: 1936 - 1941
    Motor: Maybach HL 120 TRM
    Zylinderzahl, Anordnung: 12, V Form
    Hubraum (ccm): 11.952
    Drehzahl (U/min): 3.000
    Höchstleistung (PS): 300
    Leistungsgewicht (PS/t): 20,4
    Höchstgeschwindigkeit (km/h): Straße 40/Wasser 12,5
    Fahrbereich (km): 240
    Länge über alles (mm) : 8.600
    Breite über alles (mm): 3.160
    Höhe über alles (mm): 3.130
    Gewicht (t): 13
    Besatzung: 3 + 20
    Panzerung (mm): -
    Bewaffnung: -
    ...."


    Gruß
    Jan

    EDIT: ergänzt

    suche alles über das Gebirgs-Jäger-Regiment 756

    Edited 2 times, last by fezzo1 (September 17, 2008 at 7:59 PM).

  • God kveld i stua, og:

    Danke an euch allen!
    Ich sehe unbedingt, das dieses Fahrzeug ziemlich "bekannt" ist. Doch waren nur ein Handvoll wirklich "da"?

    Die Links sind sehr interessant. Habe viel davon gerlernt; aber woher kommt die korrekte Information? Ich sehe wenige Quellenangaben.

    Und: was haben denn die 3 (bis 5) Besatzungsmitglieder gemacht? En 2. Fahrer(?) und? Mechaniker?

    Ein sehr interessanter "Design", muss ich sagen.

    Hilsen
    Bjørn

  • Hallo,

    @Björn,

    ich vermute jetzt nur einmal:

    1 Kommandant
    1 Steuermann / Fahrer auf Land
    1 Funker
    1 Maschinist
    1 "Matrose" / Soldat

    Gruß

    Jan

    suche alles über das Gebirgs-Jäger-Regiment 756

  • Hallo, das Design der Fahrzeuge erscheint ja neben den anderen WK-II-Fahrzeugen äußerst futuristisch. - (Erst gestern habe ich gelernt, daß es damals eine fernlenkbare mobile Mine, den Goliath, gab. - und jetzt schon wieder was neues ;) )

    Ich zitiere mal aus dem Lexikon der Wehrmacht:

    Pionier-Landungs-Kompanie 777

    Quote

    Die Pionier-Landungs-Kompanie 777 wurde im Juli / August 1941 als erste selbständige Landungseinheit der Pioniertruppe durch den Lehrzug L des Pionier-Ersatz-Bataillons 2 in Dievenow aufgestellt und mit 7 Landungsbooten 39, 6 Landungsbooten 40, 33 leichten Sturmbooten 39 und 1 Land-Wasser-Schlepper ausgerüstet. Es folgten Verlade- und Landungsübungen an der Küste der Insel Wollin.

    Pionier-Landungs-Bataillon 772

    Quote

    4. Kompanie mit 13 schweren Sturmbooten, 27 leichten Sturmbooten, 1 Labo und der 5. Kompanie mit einem Land-Wasser-Schlepper und 3 Labos. Ende März / Anfang April 1944 wurde das Bataillon per Bahn nach Petseri und Dorpat gebracht. Die 4. Kompanie verlegte nach Zuwasserlassung ihrer Boote am 1. April 1944 nach Värska, wo schon der Bataillonsstab lag.

    Landungs-Pionier-Kompanie 540

    Quote

    Die Landungs-Pionier-Kompanie 540 wurde von Januar bis April 1942 beim Lehrzug L des Pionier-Ersatz-Bataillons 2 in Dievenow / Pommern aufgestellt. Die Kompanie erhielt 1 Land-Wasser-Schlepper, 13 Landungs- und 8 leichte Sturmboote, dazu 45 MG 42 als Fla-Waffen. Anfang Juni 1942 wurde das Gros des Personals mit Kfz über Stettin, Danzig, Torneo und Ivalo nach Petsamo inmarsch gesetzt, wo es Ende Juli 1942 ankam.

    Scheint so, als ob der Landwasserschlepper im LdW keinen eigenen Eintrag hätte - das wäre doch eine Ergänzung wert?

    (Übrigens, wenn man speziell im LdW etwas suchen möchte, kann man das mit folgendem Suchbegriff bei Google tun:

    Quote

    Grüße

    „Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muß.“
    Goethe, Faust II

    Edited 3 times, last by engola (September 18, 2008 at 1:20 AM).

  • Einige Daten unterscheiden sich da von denen, die ich mal schnell rausgesucht habe:

    Der erwaehnte Lehrzug L (Oberleutnant Jähnke) wurde am 20.4.1941 durch das Pionier-Ersatz-Bataillon 2 auf dem Wasseruebungsplatz Dievenow aufgestellt.
    Am 19. Mai 1941 wurde es per Bahntransport nach Neapel in Marsch gesetzt.
    Im Juni wurde es per Schiffstransport nach Tripolis ueberfuehrt (LWS als Decksladung wurde explizit erwaehnt), wo er im Rahmen der 5./Bau-Btl. 85 im Hafen bei der Ableichterung eingesetzt wurde.

    (Randolf Kugler: Das Landungswesen in Deutschland seit 1900", S. S. 113/114)

    Die LWS der Pionier-Kompanie 540 (nicht die ganze Kompanie, sondern nur bestimmtes Material) gingen eher nach Aalborg und von dort per Decksladung auf der MS Levante nach Kirkenes und erreichten im Herbst 1942 Vadsö.

    (Randolf Kugler: Das Landungswesen in Deutschland seit 1900", S. 230/231)

    Bezueglich des Pionier-Landungs-Bataillons 772 gibt es auch andere Angaben, die Einheit unter Hauptmann Banning verfuegt demnach ueber
    18 L-Faehren
    17 L-Boote
    27 Sturmboote (1 Fuehrung, 12 s.Stubo, 14 le.Stubo)
    1 LWS
    und sie im April 1944 wurde dem Stab der 4. AT-Flottille unterstellt. Diese lag wiederum in Dorpat bzw. Petseri

    (Randolf Kugler: Das Landungswesen in Deutschland seit 1900", S. 459)

    Einige Angaben widersprechen sich also ein wenig.
    Wollte nur darauf hingewiesen haben.

    Dhyani

    Use your brain and think about it!

  • Hallo!
    Interessant!

    Du hast geschrieben:

    "Die LWS der Pionier-Kompanie 540 (nicht die ganze Kompanie, sondern nur bestimmtes Material) gingen eher nach Aalborg und von dort per Decksladung auf der MS Levante nach Kirkenes und erreichten im Herbst 1942 Vadsö."

    Mit "die LWS" versteht man doch eine mehrzahl?
    Waren es mit anderen Worten LWS in Norwegen, oder verstehe ich es falsch?

    Gruss,
    Björn

  • Hallo,
    man lernt ja hier noch ständig was ganz neues. Bisher ging ich davon aus, dass nur die Amis Amphibienfahrzeuge dieser Art gehabt haben. Die Amis sollen laut Lüdeke "Waffentechnik im Zweiten Weltkrieg" 18322 Ex. mit verschiedenen Versionen von LWT's (Landing Vehicle Tracked) gebaut haben. Davon waren später die meisten "armored" A (gepanzert), mit max. 12,7 mm Stahl und wurden vom Marine Corps bei den Landungen im Pazifik eingesetzt.
    Diese wurden als Landungfahrzeuge zum Truppentransport, 25 Mann + 3 Mann Besatzung, eingesetzt. Diese waren normal mit 3 MG's (1x 12,7 mm + 2x 7,62 mm) ausgerüstet. Es gab aber auch welche mit 3,7 cm Kanone oder 7,5 Haubitze.

    Hier mal ein Vergleich:

    Bezeichnung: Land-Wasser-Schlepper / Landing Vehicle Tracked LVT2 A
    Motor: Maybach HL 120 TRM / Wright W-670
    Zylinderzahl, Anordnung: 12, V Form / 7, Sternmotor
    Höchstleistung (PS): 300 / 250
    Leistungsgewicht (PS/t): 20,4 / 17,5
    Höchstgeschwindigkeit (km/h): Straße 40/Wasser 12,5 /Straße 32/Wasser12
    Fahrbereich (km): 240 / 240
    Länge über alles (mm) : 8.600 / 7950
    Breite über alles (mm): 3.160 / 3250
    Höhe über alles (mm): 3.130 / 2500
    Gewicht (t): 13 / 14,5
    Besatzung: 3 + 20 / 3 + 25
    Panzerung (mm): - / Max. 12,7
    Bewaffnung: - / 1 x 12,7 mm MG + 2 x 7,62 mm MG

    Scheint mir mal wieder so ein Fall zu sein wo die Wehrmacht bei der Beurteilung von Waffen und Ausrüstung gepennt hat. Die LVT's haben bei den Landungen der Amis im Pazifik eine wichtige Rolle gespielt. Da es vor der Landung in der Normandie keine Abstimmung mit dem Marine Corps gab wurden sie dort nicht eingesetzt. Mit den LVT's hätten die ersten Wellen der Landungstruppentruppen direkt bis an die Dünen fahren können und hätten die Verluste dramatisch gesenkt. Denn zumindest die deutschen MG's hätten den Landungstruppen hinter ihrer Panzerung nichts anhaben können. Dies hatte seinerzeit auch der einzige amerikanische General erkannt welcher vorher an Landungen im Pazifik mit LVT's teilgenommen hatte und dann in der Normandie war. Die Briten welche die Landung planten waren aber beratungsresistend und haben dessen Vorschläge ignoriert. Laut Lüdeke nahmen dann aber LVT's an der Überquerung des Rheins durch britische Truppen teil.

    Gruß Martin

    ML

    Edited once, last by falkmart (September 18, 2008 at 8:52 PM).

  • Ich interpretiere es so, dass mindestens ein LWS in Norwegen eingesetzt wurde. Aus genanntem Buch gebe ich mal wieder:

    Die Pionier-Landungs-Kompanie 540 (Hauptmann Paul) wurde Anfang 1942 in Dievenow aufgestellt und ins Eismeer inmarschgesetzt. (S. 197)

    "... wurde auch die Pi.Ldgs.Kp 540 zur Landung auf der Fischerhalbinsel bestimmt. Sie ging mit den L-Booten eines Zuges im Bahntransport, die Kfz im Motmarsch, von Swinemünde nach Danzig, wurde im Seetransport über Ostsee und Bottenbusen nach Torneo gebracht und marschierte dann dort über die Eismeerstraße nach Kirkenes. Dort wurden die Boote zu Wasser gelassen, um nach Vadsö als Liegeplatz zu laufen. Die Fahrzeuge der anderen zwei Züge und des Trosses einschließlich Landwasserschlepper waren im Bahntransport nach Aalborg gegangen. Sie wurden dort vom Begleitkommando auf Transporter (u.a. M/S Levante) verlastet, die sie als Decksladung nach Kirkenes zu überführen hatten. Bis auch sie in Vadsö lagen, war es allerdings schon Herbst geworden." (Zitat von Seite 230/231, ein Foto des Motorschiffes ist vorhanden mit folgender Unterschrift: "M/S Levante mit Labos der Pi.Ldgs.Kp. 540 als Deckslast auf dem Seemarsch von Aalborg nach Kirkenes, Oktober 1942" Ich meine, auf dem Foto einen LWS zu sehen, direkt rechts am Ladebaum mit Bug zum Mast)

    Eine explizite Nennung der/des LWS erfolgte nicht mehr, es findet sich ein abschliessender Eintrag auf Seite 561, indem der Rueckzug der Pi.Ldgs.Kp 540 mit 2 L-Booten in den Altafjord beschrieben wurde (10. Oktober 1944?), waehrend alle anderen Boote vor der Varangerhalbinsel selbstversenkt wurden (keine Nennung von Anzahl und Typen).

    Dhyani

    Use your brain and think about it!

  • Hallo
    Das Torpedoversuchsgelände in Eckernförde verfügte im Sommer 1944 über einen LWS.Foto in Paul Kemp 1939-1945 Der Kampf zur See S.163
    mfg karat

  • Hallo leute :) ; mehr folgt..........................................

    LWS und ihre Amphibien Anhänger.

    Es war geplant, die auch ein Amphibien Anhänger (10 bis 20 Tonnen ladung) hinter der LWS schleppen würde .................

    Quelle: http://snafu-solomon.blogspot.com.ar/2015/08/blast-…us-trailer.html

    Grüße. Raúl M  8)

    Feliz Año Nuevo - Happy New Year - feliz Ano Novo - gluckliches Neues Jahr - Bonne Année - Felice Anno Nuovo - Szczęśliwego nowego roku!! :thumbup:

    Bilder - Die Land-Wasser-Schlepper und der Amphibien Anhänger ..............