Hallo, und weil es zum SS-Lazarett Auxerre paßt, hier das "Folge"-Lazarett Weilmünster
SS-Lazarett Weilmünster
Das SS-Lazarett Weilmünster im Taunus soll vermutlich erst im August 1944 im Kurhaus, einer ehemaligen Nervenklinik als Reservelazarett der Waffen-SS eingerichtet worden sein.
Die Aufnahmefähigkeit wird mit 1 600 Verwundeten angegeben.
Die offizielle Anschrift lautete: SS-Lazarett Weilmünster – Kurhaus“.
(Wolfgang Vopersal, SS-Lazarett Weilmünster im Taunus, BA-MA N 756, 1 Seite, o.J., Kopie im Besitz des Verfassers)
Es besteht aber Grund zur Annahme, dass es sich bei dem Personal des SS-Lazarettes Weilmünster um das des bisherigen SS-Lazarettes Auxerre handelt, der genannt Leitende Arzt oder Chefarzt von Weilmünster, SS-Sturmbannführer Dr.med. Rudolf Pfaff, war auch in Auxerre tätig, ebenso ein Stationsarzt, der SS-Hauptsturmführer Dr.med.Karl Ripps.
(der Verf. 30.6.2008, s.a. Wolfgang Vopersal, SS-Lazarett Auxerre, BA-MA N 756, 1 Seite, o.J., Kopie im Besitz des Verfassers)
Ab Herbst 1944 wurden in dem Lazarett vornehmlich Verwundete der 17.SS-Pz.Gren.Div. „Götz von Berlichingen“ behandelt.
(Wolfgang Vopersal, SS-Lazarett Weilmünster im Taunus, BA-MA N 756, 1 Seite, o.J., Kopie im Besitz des Verfassers)
H. J. (Name dem Verfasser bekannt) berichtete: „ … Ich habe von Oktober 1944 bis Juni 1945 als Verwundeter im oben angeführten Lazarett gelegen. …
(H. J. an Wolfgang Vopersal v. 6.5.1973 nach Fragekasten DF 4/1973, Frage 152 – SS-Lazarett Weilmünster)
„ … Das Lazarett wurde etwa im Spätsommer 1944 eingerichtet, denn ich kam Anfang Oktober 1944 dorthin, und zu dieser Zeit war das Lazarett noch nicht voll belegt. … Die genaue Anschrift hieß „SS-Lazarett Weilmünster – Kurhaus“ (im Org. „Westmünster“) Dies war vorher eine Landes-Nervenklinik (Klappsmühle) und ist es heute wieder. …“ Bei dem SS-Lazarett handelte es sich um ein „ … normales Kriegslazarett, kein Spezial-Lazarett.
Es waren insgesamt 8 Häuser mit je ca. 200 Verwundeten belebt = ca. 1 600 Mann.
Meines Wissens nach war dem Lazarett keine Genesendenkompanie angeschlossen. Die ausgeheilten Patienten wurden direkt zu ihren Truppen- bzw. Ersatz-Truppenteilen entlassen.
Leitender Arzt war der Sturmbannführer Pfaff. Mein Stationsarzt (Station 5 f) war ein Hauptsturmführer Dr. Ripps (älterer Herr).
Die Truppenbetreuung hatte Unterscharführer Schnee, dieser war selbst beiamputiert und hatte damals sogar einen PKW, Marke DKW (Plastikbomber) zur Verfügung. Andere Namen weiß ich nicht mehr, höchstens die Vornamen von Schwestern und SDG.
Fast alle Sanitätsdienstgrade waren Angehörige der SS-Totenkopf-Division und trugen zum Teil den Demjansk-Schild. …“
(H. J. an Wolfgang Vopersal v. 9.7.1973)
Am 23.März 1945 wurde das SS-Lazarett ordnungsgemäß den amerikanischen Truppen übergeben und von diesen besetzt.
Das Lazarettpersonal arbeitete in alter Zusammensetzung bis zum Juli 1945 weiter. Dann wurde das SS-Lazarett auf Anordnung der amerikanischen Militärbehörden aufgelöst.
(Wolfgang Vopersal, SS-Lazarett Weilmünster im Taunus, BA-MA N 756, 1 Seite, o.J., Kopie im Besitz des Verfassers)
H. J., der seit Oktober 1944 in diesem Lazarett lag, berichtete: „ … Wir sind dort am 23.März 1945 in amerikanische Gefangenschaft gekommen.
Die Behandlung war im Allgemeinen vollkommen korrekt bis auf die Verpflegung. …“
(H. J. an Wolfgang Vopersal v. 6.5.1973 nach Fragekasten DF 4/1973, Frage 152 – SS-Lazarett Weilmünster)
„ … Soweit mir bekannt ist, sind dabei keine wesentlichen Unkorrektheiten seitens der „Befreier“ vorgekommen. Ein Polizei-Hauptmann wurde zum Lager- oder besser Lazarett-Ältesten bestimmt und machte den Verbindungsmann zwischen uns und den Bewachern. Wir durften die einzelnen Häuser nicht mehr verlassen. Verpflegung wurde sehr knapp. Brennnesselsuppe war unsere Hauptverpflegung.
Nach sehr kurzer Zeit mussten alle gehfähigen Verwundeten ihre Sachen packen und kamen nach gründlicher Filzung ins Lager, zum Teil mit offenen Wunden. In welches Lager sie kamen, ist mir nicht bekannt.
Bei uns liegende verwundete Amerikaner wurden herausgezogen und abtransportiert. Einige „Germanische Schwestern“ gingen zu den Alliierten und machten dann, wie wir hörten, Dienst in amerikanischen Lazaretten.
Etwa Ende Juni – Anfang Juli 1945 wurden fast alle transportfähigen Patienten in andere Lazarette verlegt. Hierbei kam ich nach Meiningen in Thüringen.
Als Anlage sende ich dir eine Panorama-Aufnahme des Lazarettes mit beigefügter Planskizze aus der die Bezeichnung der einzelnen Häuser hervorgeht (liegt nicht vor, der Verf.) …“
(H. J. an Wolfgang Vopersal v. 9.7.1973)
Leitender Arzt:
SS-Sturmbannführer Dr.med. Rudolf Pfaff (00.10.44) – 00.00.00
Station 5f:
SS-Hauptsturmführer Dr.med. Karl Ripps (00.10.44) – 00.00.00
Unbekannte Dienststellung SS-Lazarett Weilmünster:
SS-Obersturmführer Dr.med. Carl Eisen (00.12.44) – 00.00.00
SS-Obersturmführer Theodor Scheidtmann (00.09.44) – 00.00.00
Grüße Roland