Rumänische Zeugnisse über die Wehrmacht in Ploiești (Rumänien)

  • Hallo,


    Im Folgenden werde ich mehrere Rumänische Zeugnisse über die Anwesenheit Deutscher Soldaten im Prahova-Tal während des Zweiten Weltkriegs vorstellen, die insbesondere in Ploiești stationiert waren.


    Die erste Deutsche Einheit, die im Prahova-Tal auftauchte, war die 5. Flak-Division im Herbst 1940. Diese Einheit wurde dann bis Januar 1941 von Oberst Gerlacht kommandiert. Die Division war gut mit Munition und Kampfausrüstung ausgestattet.

    Gegen Ende Januar 1941 war auch die 5. Bayerische Division in der region stationiert, die ihre Wachen vorübergehend in den Bahnhöfen Ploiești Sud, Ploiești Vest und Ploiești Nord stationierte. Gleichzeitig wurde eine Kompanie im Polizeipräsidium gegründet, eine Kompanie in der Kreispräfektur Prahova, mit einem Zug im Rathaus von Ploiești und einem weiteren in der Telefonzentrale. Die Deutschen richteten auch eine unabhängige Telefonzentrale ein, die nichts mit dem Rumänischen Telefonamt zu tun hatte.

    Die Deutschen Flugabwehrkräfte wurden in zwei Flugabwehr-Artillerie-Regimentern zusammengefasst, die die 5. Flak-Division mit dem Kommandopunkt im Misleanca-Wald bildeten, bestehend aus 42 Flugabwehr-Artillerie-Batterien, davon 5: 20- und 37-mm-Batterien; 32 Batterien: 88 mm; 5 Batterien: von 105 und 128 mm, installiert auf der Eisenbahn. Die auf Eisenbahnwaggons installierte schwere Artillerie konnte in Richtung Ploiești und Slănic, aber auch zwischen Ploiești und Băicoi gerichtet werden.

    Das 180. Flugabwehrregiment der 5. Flak-Division verteidigte Ploiești mit dem 7. Rumänischen Flugabwehrregiment, und das 202. Flugabwehrregiment der 5. Flak-Division verteidigte die strategischen Zentren Câmpina, Băicoi, Țintea und Moreni mit dem 9. Rumänischen Flugabwehrregiment. Diese Orte waren von Ölinteresse. Gleichzeitig gehörten die Arbeitskolonie und die Munitionsfabriken Mărgineanca verwaltungstechnisch zu Țintea.

    Gleichzeitig wurden rund um Ploiești 6 „Würzburg“-Radarstationen installiert, die Flugzeuge erkennen sollen, bevor sie in den Bereich des Flugabwehrartilleriefeuers gelangen, wodurch sich die Zahl der vorhandenen auf 15 erhöht.


    Das Deutsche Militär blieb hauptsächlich in Ploiești. „Es gab keine Straße in der Stadt ohne Kasernen und Militärquartiere.“ In Restaurants und Konditoreien reservierten sie ihre Tische mit der Aufschrift „Nur für Deutsche Offizzieren“ oder „Nur für die Deutsche Wehrmacht“. Rumänische Reisende, die durch Ploiești kamen, hatten keine Übernachtungsmöglichkeiten mehr. Die besten Hotels waren von Deutschen Offizieren, aber auch von Frauen besetzt, die in der Deutschen Armee dienten. Die Frauen wurden in einem „Kampagnenhotel“ untergebracht. In diesen Hotels erfolgte die Überwachung von innen, so dass es nicht selten vorkam, dass die Rumänen, die nachts versehentlich eintraten, herabgewürdigt und aufgefordert wurden, das Hotel zu verlassen.

    An den Ein- und Ausgängen der Stadt Ploiești waren ständige Wachen stationiert, bestehend aus Gendarmerietruppen (Feldgendarmerie). Diese Wachen hatten das Recht, die Dokumente aller zivilen passanten und manchmal sogar der Rumänischen Soldaten zu legitimieren und zu überprüfen. Diese Kontrolle wurde insbesondere in Bahnhöfen und Zügen und sogar im Gepäck der Passagiere durchgeführt.


    Toma Zotter, ein Rumänischer Oberst, beschreibt die Treffen, die er bereits im Herbst 1943 mit den Generälen Kuderna und Teschner hatte. „Der Älteste unter den Männern war General Kuderna, Kommandeur der 5. Flak-Division. Es handelte sich um einen großen Mann, etwa 48–50 Jahre alt. Er trug eine Zwickerbrille und schien immer sehr aufgeregt zu sein. Er wurde in der Schule des preußischen Militarismus ausgebildet. General Teschner hingegen war nicht sehr groß, aber korpulent und hatte gebräunte Haut. Als ich ging, schüttelte mir keiner der beiden Generäle die Hand, sie salutierten nur mit erhobenen Armen. Ihr Verhalten hinterließ einen abscheulichen Eindruck auf mich, und mehr als einmal habe ich mich gefragt, was ich von diesen Männern in diesem Land halte, warum behandeln sie uns so unehrenhaft?“

    Danach wird er General Brandt, den Kommandeur der später in der region erscheinenden Technischen Division, nur noch vom Sehen kennen lernen. „Ein dünner Mann mit gemeißeltem Gesicht und roten Haaren. Es war für mich schwierig, mich über seinen Charakter und seine Fähigkeiten zu informieren, da er jede Verbindung zu den Rumänischen Offizieren ablehnte und seine Division nichts mit der Organisation der großen Einheiten der Rumänischen Armee zu tun hatte. Die unterirdischen Bunker in der Nähe des Flughafens Târgșor, in denen hochrangige Deutsche Offiziere bei Luftangriffen Zuflucht suchten, blieben ein trauriges Meisterwerk des Einfallsreichtums dieses Generals, ebenso wie die übrigen Netzwerke unterirdischer Tunnel, die die Soldaten dieser Division um Ploiești gegraben hatten.


    Alle diese drei Kommandeure großer Einheiten hatten ihr Hauptquartier in Ploiești und in den umliegenden Wäldern. Das Kommando der Division Teschner befand sich an der Straße nach Câmpina. General Kuderna hatte sein Hauptquartier im Wald von Păulești.

    Neben der 5. Flak-Division war der zweite Großverband die Chemische Abwehr-Division unter dem Kommando von General Teschner. Es bestand aus Begasungs- und Chemieeinheiten – acht Bataillone. Eine Einheit, die sich auf die Brandbekämpfung, das Aufspüren nicht explodierter Bomben und die Untersuchung von Chemiestandorten spezialisiert hat. Ein Panzerzug. Ein Panzerbataillon. Der Panzerzug verfügte über zwei Lokomotiven, mit Truppen und Munition besetzte Waggons und 6 Waggons für die 128-mm-Artilleriegeschütze. Dieser Zug koordiniert die Sicherheit der Militärgruppe von Păulești aus. Die dritte große Einheit war die Technische Division unter dem Kommando von General Brandt, bestehend aus Interventionstruppen, vier motorisierten Infanteriebataillonen, Spezialbataillonen und weiteren Untereinheiten, insgesamt 8 Bataillone.


    Primärbibliographie: Eugen Stănescu et alii, Festung Ploiești, 2003; Toma Zotter, Fragment (Memorii de război), Editura Militară, 1966.


    Mit freundlichen Grüßen,

    ein Rumänischer Professor

  • Hallo,


    ich bitte die Forumsmitglieder die historische Aufarbeitung des o.a. Professors mit ergänzenden Beiträgen zu versehen.

    Vielleicht kann auch jemand etwas zu den Vitas der o. a. Generale beitragen. Meinen Wissenstand habe ich dem Herrn bereits mitgeteilt.

    Sofern mir neue Erkenntnisse bekannt werden, werde ich diese selbst verständlich hier einbringen.


    Besten Dank,


    Gruß Karl

  • Hallo Rumänischer Professor,

    hallo Karl


    Vielleicht ist damit u.a. eine TM (Technische Mineralöl) - Brigade gemeint ?

    Ich habe mir auch die Karten von Anfang September 1944 angesehen.

    Dort ist im Bereich 1 Öl-Br. vermerkt - siehe die Anhänge.

    Vielleicht hilft das auch hier weiter - Tote, Vermisste und Überlebende nach August 1944 im Wald Mărgineanca-Plopeni, in der Nähe von Ploiești


    Karte T46


    Viele Grüße

    Thomas

  • Hallo, Thomas,

    Wissen Sie, wer diese Technische Mineralöl-Brigade in Ploiești angeführt hat? Haben Sie weitere Einzelheiten?

    Was die Deutschen Toten und Vermissten im Mărgineanca-Wald nach den Feindseligkeiten vom 30.-31. August 1944 betrifft, habe ich bisher nur Soldaten der 5. Flak-Division und der AOK 8 identifiziert.


    Hallo, Karl,

    Vielen Dank für Ihre freundlichen aufmunternden Worte!


    Mit freundlichen Grüßen,

    ein Rumänischer Professor

  • Hallo zusammen,


    da gleich zwei meiner Fachgebiete angeschnitten werden möchte ich dann auch gleich mal die Einheitenstruktur klarstellen. Es handelt sich um die Technische Brigade Minaralöl und die Luftschutz-Brigade 1. Diese "Großverbände" waren in diesen beiden Sparten die größten und einzigen zusammenhängenden Einheiten mit eigener Führungsstruktur (alle anderen Einheiten in Regiments- oder Abteilungs-/Bataillonsstärke waren meist im Luftgaukommando oder als Armeetruppen eingesetzt).


    Das Mineralölkommando Kaukasus wurde im Juni 1941 in Berlin aufgestellt und im Generalgouvernement, Estland und der Ukraine eingesetzt, bevor sie Anfang 1942 in Berlin in die Technische Brigade Mineralöl (TBM) umgegliedert wurde. Diese kam ab 1942 in Rumänien zum Einsatz. Sie hatte eine Stärke von etwa 6.000 Mann plus Zivilarbeiter.

    Neben Brigadestab und weiteren Unterstützungskräften bestand die TBM vor allem aus verschiedenen regionalen Kommandos, die sich aus Fachkräften aus den Technischen Bataillonen Mineralöl 11 und 33 sowie zeitweise den Technischen Bataillonen 5 und 17, aber auch Zivilarbeitern und Kriegsgefangenen zusammensetzte. Ein Technisches Bataillon Mineralöl bestand gemäß Kriegstärkenachweisung aus einem Stab, zwei gleich ausgestatteten Betriebskompanien, einer Baukompanie und einer Technischen Kolonne. Im Kriegsverlauf kam noch als vierte eine Ergänzungskompanie mit Kriegsgefangenen hinzu.

    Auftrag der TBM war, bezeichnungsentsprechend, die Mineralölgewinnung und Transport für die Nutzung durch das deutsche Reich. Die Ziele werden zeitgenössisch wie folgt beschrieben: "Ölförderfelder rund um Maikop erobert, deren Förderanlagen von der Roten Armee vor ihrem Rückzug jedoch vollständig zerstört worden waren. Die weiteren Ziele, Grosny, Baku und der Irak, konnten während der Offensive, die im Dezember 1942 endgültig abgebrochen wurde, nicht erreicht werden. Während des anschließenden Rückzugs auf die Krim über den Kuban-Brückenkopf ging ein Großteil der technischen Ausrüstung der Brigade, die wenig später aufgelöst wurde, verloren" Mehr dazu hier im FdW.

    Anfang 1943 zog sich die Brigade in Richtung Heimat zurück.


    Die Luftschutz-Brigade 1 wurde im Frühjahr 1943 zum Schutz des rumänischen Erdölgebiets aufgestellt und unterstand dem Chef der deutschen Luftwaffenmission in Bukarest. Es fasste etwa 5.500 Mann aus den Luftschutz-Regimentern 5 mit den LS-Abt. 27, 30, 36, 41 und dem LS-Regiment 8 mit den LS-Abt. 45, 46, 47 zusammen. Diese LS-Abt. gingen 1942 aus den motorisierten Sicherheits- und Hilfsdienst (SHD)-Abteilungen hervor, die bereits seit 1941 in Rumänien im Einsatz waren.

    Diese Einheiten hatten einen rein defensiven Charakter und waren ursprünglich (SHD) neben dem Stab in zwei Feuerlösch- und Entgiftungsbereitschaften (aus der Feuerwehr), einer Instandsetzungsbereitschaft (aus der Technischen Nothilfe) und einer Sanitätsbereitschaft (aus dem DRK) aufgestellt worden und zur überörtlichen Hilfeleistung nach Luftangriffen ausgebildet und ausgerüstet.

    "Besonders wurden sie dabei zum Schutz von Mineralöllagern und ähnlichen für die Kriegführung wichtigen Betriebe im Operationsgebiet eingesetzt. Die Abteilungen haben dort, der kämpfenden Truppe dicht folgend, im Einsatz, einerseits für die Kriegführung wichtige Anlagen in grossem Umfange vor der Vernichtung bewahrt und andererseits durch Freilegen versperrter Strassen, Herrichtung von Flussübergängen und ähnlichen Arbeiten, der nachrückenden Truppe und den Nachschubdiensten ein rasches Vorwärtskommen ermöglicht. [...] Bei brennenden Mineralöllagern im Operationsgebiet sind die Abteilungen mit bestem Erfolg eingesetzt worden." An Auftrag und Ausrüstung änderte sich auch nichts, nachdem der überörtliche SHD in die Luftwaffe übernommen wurde, die Struktur wurde lediglich von Bereitschaften auf Kompanien umgestellt und die Teileinheiten umgegliedert.

    Im August 1944 setzten sich beim Zusammenbrechen der Front Reste der Brigade in Marsch und gelangten zurück in die Heimat, um dort mit ihrer Ausrüstung zu helfen.


    Ich hoffe, meine kleine Ausführung kann die "Fehlinterpretation" des Zeitzeugen (oder Probleme bei der Übersetzung) ein wenig einordnen, der im Kern vieles richtig bemerkt hat, aber den Auftrag und die Struktur nicht recht zu deuten wusste. Bei weiteren Fragen, Details und Quellen helfe ich gerne.


    Beste Grüße

    THWler

    Auf der Suche nach Informationen und Relikten der Technischen Nothilfe (TN), den Technischen Truppen (Technische Abteilungen und Bataillone) und dem Sicherheits- und Hilfsdienst (SHD)-/Luftschutz (LS)-Abteilungen/Luftschutzpolizei.

  • Hallo Professor,


    die TBM wurde am 29.03.1942 durch Göring gegründet. Kommandeur war der Luftwaffengeneral Erich Homburg, Stabschef Major Erich Will.


    VG
    THWler

    Auf der Suche nach Informationen und Relikten der Technischen Nothilfe (TN), den Technischen Truppen (Technische Abteilungen und Bataillone) und dem Sicherheits- und Hilfsdienst (SHD)-/Luftschutz (LS)-Abteilungen/Luftschutzpolizei.

  • Hallo,


    Vielen Dank für alle ausführlichen Kommentare. Bitte entschuldigen Sie meine Übersetzung, da ich kein Deutsch kann und eine Internetübersetzung verwende.

    Ich habe jedoch versucht, jedes Wort wiederzugeben, das ich beim Lesen von Toma Zotters Kriegserinnerungen gefunden habe. Als rumänischer Soldat kannte Toma Zotter nicht alle organisatorischen Details der deutschen Armee. Tatsächlich waren die Deutschen hinsichtlich ihrer Organisationsstruktur sehr zurückhaltend.

    Ich behaupte nicht, ein Spezialist für Deutsche Militärgeschichte zu sein, ich steuere lediglich Rumänische historische Dokumente bei. Deshalb bin ich in dieses Forum gekommen, um mehr Details zu erfahren.


    Mit freundlichen Grüßen,

    ein Rumänischer Professor

  • Hallo THWler


    Vielen Dank für Deine Mühe und ausführlichen Schilderungen. Das war mir so alles nicht bekannt.

    Wieder was dazu gelernt :thumbup:


    Hallo Professor


    Das ist ein interessantes Thema, möglicherweise kommen noch Informationen hinzu.


    Viele Grüße

    Thomas

  • Hallo,


    Wer sich für Militärarchäologie und die 5. Flak-Division in Ploiești interessiert, muss sich folgendes Videomaterial ansehen:

    • Exploring the Luftwaffe 5. Flak-Division Bunker (Ploiești) - Dies war ein Bunker in der Nähe von Ploiești, wahrscheinlich im Păulești-Wald, wo sich das Militärkommando von Julius Kuderna befand. Generalmajor Julius Kuderna leitete die 5. Flak-Division zur Luftverteidigung von Ploiești und den Ölraffinerien. Es ist immer noch umstritten, ob dieser Bunker von den Deutschen gesprengt wurde, nachdem sie ihn verlassen hatten, oder ob er nach dem Zweiten Weltkrieg von den Sowjets zerstört wurde.
    • Flak Battery near Ploiești
    • Luftwaffe 5. Flak-Division Bunker (Ploiești) - Kommandobunker bei Ploiești, Teil der Befestigungsanlagen des Kommandos der 5. Flak-Division.

    Mit freundlichen Grüßen,

    ein Rumänischer Professor

  • Hallo,

    ... die TBM wurde am 29.03.1942 durch Göring gegründet. Kommandeur war der Luftwaffengeneral Erich Homburg, Stabschef Major Erich Will ...

    dazu ergänzend noch der Hinweis auf die Flugbetriebsstoff-Untersuchungsstelle des RLM, Aussenstelle Ploiesti, einer meiner Onkel ist als Feldwebel dort am 06.02.1944 bei einem Luftangriff gefallen (heutige Grabstelle in Bukarest/Pro Patria): Bestimmung der Dienstgrade und Auszeichnungen

    Zur Auskämmung und teilweisen Auflösung dieser Einheiten ab 1944 ist im Bundesarchiv ein bereits digitalisierter Bestand verzeichnet, aus dem auch einige Stellenbesetzungen und Personalstärken hervorgehen.


    Gruß, J.H.

  • Hallo zusammen,

    Hallo Professor,

    Quote

    Hallo, Dieter,

    Ich habe gerade zitiert, was Toma Zotter, ein Rumänischer Oberst, in seinen Kriegserinnerungen gesagt hat. Aus Sicht dieses Rumänischen Veteranen ist die von Teschner kommandierte Militärgruppe in Ploiești eindeutig mit dem Konzept der „chemischen verteidigung“ verbunden. Weitere Details finden Sie in der bereits erwähnten Präsentation der Rumänischen Zeugnisse über die Wehrmacht in Ploiești. Möglicherweise war sie in der region speziell für diese Aufgaben bekannt. Ich behaupte nicht, ein Spezialist für Deutsche Militärgeschichte zu sein, ich steuere lediglich Rumänische historische Dokumente bei. Deshalb bin ich in dieses Forum gekommen, um mehr Details zu erfahren.

    Vielen Dank für die von Ihnen gesendeten Informationen!

    Mit freundlichen Grüßen,

    ein Rumänischer Professor


    der Gen.Major a.D. Georg Teschner hat im Januar 1956 in der Zeitschrift "Ziviler Luftschutz" eine Aufsatz zur Luftschutz-Brigade Nr. 1 verfasst.

    Ich hab ihn aus dem Original in eine PDF übertragen.

  • Hallo zusammen,


    kurze Anmerkung zu den Erinnerungen von Teschner: der ehemalige Brigadekommandeur irrt sich bei einer Regimentsnummer (er nennt das LS-Rgt. 7, welches in der Heimat im Einsatz war, meint aber Nr. 8). Die im Artikel genannten Einheiten waren (in der Reihenfolge seiner örtlichen Zusammenstellung) im LS-Rgt. 5 die LS-Abt. 27, 30, 41 und im LS-Rgt. 8 die frisch aufgestellten LS-Abt. 45, 46, 47.


    Für den Prof. könnte die Karte und die Lage der Einheiten mehr zu den genannten Waldstücken von Interesse sein.


    VG
    THWler

    Auf der Suche nach Informationen und Relikten der Technischen Nothilfe (TN), den Technischen Truppen (Technische Abteilungen und Bataillone) und dem Sicherheits- und Hilfsdienst (SHD)-/Luftschutz (LS)-Abteilungen/Luftschutzpolizei.

  • Hallo, Dieter,

    Vielen Dank für den Aufsatz von Georg Teschner. Es ist wunderbar.


    Hallo, THWler,

    Sie haben Recht, ich interessiere mich besonders für die strategischen Waldpunkte rund um die Stadt Ploiești. Beispielsweise ist mir in der Karte aus dem Werk von Georg Teschner der Ort „Tinta“ aufgefallen, der eigentlich „Țintea“ ist. Dieser Ort war von Ölinteresse, aber auch die Arbeiterkolonie Mărgineanca war Teil der Verwaltungsorganisation dieses Ortes. Diese von einem Eichenwald getarnte Kolonie entstand seit Beginn des Zweiten Weltkriegs durch ein Rumänisch-Deutsches Abkommen für eine Munitionsfabrik. In der Mărgineanca-Kolonie gab es seit 1940 ein wichtiges Gebäude, das „Kommando der Deutschen Berater“. Dieses Gebäude ist das heutige Rathaus der Stadt Plopeni (die aus der alten Mărgineanca-Kolonie hervorgegangen ist). Wer waren die „Deutschen Berater“? Es sind keine Einzelheiten bekannt. Ich bin überzeugt, dass sie militärischen Ursprungs waren.

    Gleichzeitig fände ich es gut, wenn Julius Kuderna auch seine Memoiren geschrieben hätte.


    Frage: War die 1./Schwere Flak-Abteilung 166 der 5. Flak-Division zugeordnet?


    Mit freundlichen Grüßen,

    ein Rumänischer Professor

  • Hallo,

    ....

    Vielleicht kann auch jemand etwas zu den Vitas der o. a. Generale beitragen. .


    Gruß Karl

    Hallo,


    Brandt, Arthur Hugo


    Generalmajor, Bevollmächtigter des OKW im Erdölgebiet Ploesti

    Geb. 1887, Stolberg (Rheinland); Deutscher, deutscher Staatsbürger

    Gefangen: 5.9.1944, Brasov (Rumänien)

    Lageraufenthalte GUPVI: Nr. 27/Krasnogorsk, 48/Cerncy, Leznovo, 160/Suzdal, 74/Oranki, Sonderobjekt 20-V/Planernoje

    Repatriiert: 16.9.1948, Repatriierungslager Nr. 69/Frankfurt an der Oder



    Kuderna, Julius Josef


    Generalmajor, Kommandeur der 5. Flakdivision

    Geb. 1892, Korneuburg (Niederösterreich), Österreicher, österreichischer Staatsbürger

    Gefangen: 1.9.1944, Ploesti

    Lageraufenthalte GUPVI: Nr. 27/Krasnogorsk, 48/Cerncy, Leznovo,

    Repatriiert: 11.6.1948 Repatriierungslager Nr. 36/Marmaros Sziget



    Teschner, Georg Theodor


    Generalmajor, Kommandeur der Luftschutzbrigade 1, Ploesti

    Geb. 1888, Eckersberg, Deutscher, deutscher Staatsbürger

    Gefangen: 5.9.1944

    Lageraufenthalte GUPVI: Sonderobjekt 20-V/Planernoje, 48/Cerncy, Leznovo, 185/Jurevec, 27/Krasnogorsk

    Repatriiert: 11.10.1949, Repatriierungslager Nr. 69/Frankfurt an der Oder



    aus:

    Irina V. Bezborodova: Generäle des Dritten Reiches in sowjetischer Hand, Graz/Moskau, 1998


    VG

    Papa

    "Man besucht ja nur sich selber, wenn man zu den Toten geht" (Kurt Tucholsky)

  • Hallo,

    zu dem schon mehrfach genannten Generalmajor Teschner hat "TheHistorian" hier im Forum jetzt einen weiteren (Antwort-)Beitrag erstellt, der wohl als Antwort auf Dieters obigen Beitrag #11 gedacht war - da ist wohl etwas durcheinandergegangen: RE: Teschner


    Aus den Inhaltsangaben zu zwei Beständen im Bundesarchiv lassen sich noch das Geburtsdatum und der Geburtsort ergänzen, die erstgenannte sehr umfangreiche Personalakte ist auch bereits digitalisiert einsehbar. Der Personeneintrag im Lexikon: https://www.lexikon-der-wehrma…ister/T/TeschnerGeorg.htm

    Quelle: Bundesarchiv/Invenio


    Gruß, J.H.


    PERS 6/1969

    Teschner, Georg

    Bestandsbezeichnung: Personalunterlagen von Angehörigen der Reichswehr und Wehrmacht

    Geburtsdatum: 15.7.1888

    Geburtsort: Eckersberg / Ostpreussen

    Amtsbezeichnung/Dienstgrad: Generalmajor

    Dienststelle: Luftwaffe

    Unterlagenart: Personalakte

    Alte Signatur: 33836

    Benutzungsort: Freiburg


    RL 5/891

    Teschner, Georg

    Bestandsbezeichnung: Luftwaffenpersonalamt / Chef der Personellen Rüstung und NS-Führung

    Geburtsdatum: 15.7.1888

    Geburtsort: Eckersberg

    Amtsbezeichnung/Dienstgrad: Generalmajor

    Dienststelle: Abteilungschef L In 13

    Enthält: Vorschlagslisten mit Begründung

    Enthält auch: Verleihungslisten General der Luftwaffe beim Oberbefehlshaber des Heeres;
    General der Luftwaffe beim Oberbefehlshaber der Marine;
    Luftflottenkommando 1;
    Luftflottenkommando 2;
    Luftflottenkommando 3;
    Luftflottenkommando 4;
    Luftflottenkommando 5

    Unterlagenart: Sachakte

    Alte Signatur: E 1395; LL 1545

    Benutzungsort: Freiburg

  • Hallo,


    Vielen Dank, Dieter, für deine Antwort. Es ist sehr nützlich für mich.

    Was den anderen Thread über Teschner im Forum betrifft, weiß ich nicht, wie er entstanden ist, da ich nicht zweimal dasselbe kommentiert habe, geschweige denn einen neuen Thread eröffnet habe.


    In einem Dokument der Alliierten Streitkräfte gegen Deutschland, „Ploiești, Army Air Force Evaluation Board Report (Volume VI)“, wird erwähnt, dass 6 Flugabwehrbatterien (128 mm) auf der Eisenbahn montiert waren: „128 mm Railway Flak - 6 batteries - 24 guns”. Die Bilder in diesem Dokument zeigen eine Eisenbahn in Schützengräben.


    Mit freundlichen Grüßen,

    ein Rumänischer Professor

  • Hallo Rumänischer Professor,


    nicht dass ich die vorstehenden Fotos zu Ploesti anzweifle, dennoch möchte ich erwähnen, dass der mir bekannt Veteran damals von Zwillings 12,8 cm Flak sprach. Es ist prizipiell ja beides möglich, da dort starker Flakschutz vorhanden war.


    Siehe auch, falls nicht schon bekannt:



    Gruß Karl

  • Hallo,


    Zuvor habe ich mehrere alte Deutsche Dokumente identifiziert, die in der National Archives and Records Administration (NARA) vorhanden sind und sich auf die Aktivitäten der Wehrmacht in Rumänien beziehen.

    1. Oberkommando des Heeres, General der Eisenbahntruppen, H 14/20 - Einsatz von Eisb. Truppen verbundeter Machte im Russischen Feldzug (1942 - 1944). Betrifft hauptsächlich Rumänen, Slowaken und Ungarn.
    2. Oberkommando des Heeres, General der Eisenbahntruppen, H 14/365.1, 365.2 - Kriegstagebuch Nr. 6 with Anlagen of the Stab/Eisb.Pi.Regt. (mot.) 5 (1 May - 31 Dec. 1944). Diese Einheit befand sich zunächst in Rumänien (HGr. Sudukr, AOK 8, später AGr Wohler) und später in Polen (HGr Nordukr, AOK 17).
    3. Oberkommando des Heeres, General der Eisenbahntruppen, H 14/380 - Kriegstagebuch Nr. 4 der 3./ Eisb. Baubtl. 404 (1 May 1944 - 25 Feb. 1945). Aus diesem Band wurden nur einige Anlagen gefilmt, die sich auf die Erfahrungen der Mitglieder dieser Einheit in Rumänien im August 1944 beziehen.
    4. Oberkommando des Heeres, Abwicklungsstab, H 41/3 - Eine Aktenserie mit der Abwicklungsstab-Akte „Süd-Ukraine“, Berichte von zurückgekehrten Angehörigen der im August 1944 in Rumänien abgeschnittenen Einheiten. Organisiert nach den beteiligten deutschen Einheiten. See H 41/5,6,13.
    5. Oberkommando des Heeres, Abwicklungsstab, H 41/5 - Abwicklungsstab-Akte mit zusätzlichen Berichten von Ruckkampfer aus Rumänien (1944 - 1945).
    6. Oberkommando des Heeres, Abwicklungsstab, H 41/6 - Akte des Abwicklungsstabs mit zusätzlichem Material über die bei der Katastrophe in Rumänien im August 1944 verlorenen Einheiten.
    7. Oberkommando des Heeres, Abwicklungsstab, H 41/13 - Abwicklungsstab Akten „Süd-Ukraine“ setzt in H 41/3 die Serie über die bei der Katastrophe in Rumänien im August 1944 zerstörten deutschen Einheiten fort.

    Mir ist aufgefallen, dass sie nicht verfügbar sind. Besitzen Sie zufällig eines dieser Dokumente in digitaler Form? Es würde mich sehr interessieren, sie zu lesen.


    Mit freundlichen Grüßen,

    ein Rumänischer Professor

  • Hallo Herr Professor,


    unter nachfolgendem Aktenzeichen finden sich die Truppenzeitungen der Rumänischen Heeresmilitärmission.


    NARA T501 R271


    Gruß Karl