Hallo,
Ich bin hier auf der Suche nach Hinweisen von Menschen, die sich vielleicht schon mit dem Thema beschäftigt haben und daher auskennen.
War es im 3. Reich möglich, dass Männer nicht in der Wehrmacht waren? Ich frage deshalb, weil einer meiner Großväter (den ich nie kennengelernt habe) laut Erzählungen meines Vaters (den ich nicht mehr fragen kann, da bereits verstorben) nicht in der Wehrmacht gewesen sein soll, sondern bei Rheinmetall in Unterlüss "gearbeitet" haben soll.
Mein Vater berichtete, dass es damals in Unterlüss ein KZ Außenlager von Bergen-Belsen gegeben haben soll und dass sie immer "Häftlinge" die bei ihnen im Haushalt gearbeitet hätten gehabt hätten.
Laut meinem Vater soll mein Großvater regelmäßig heimlich Essen an Menschen aus dem Lager deponiert haben.
Mit Kriegsende hätten russische Soldaten das Zuhause stark demoliert und der Großvater soll abgeholt und dann recht schnell wieder freigelassen worden sein, weil ehem. "Häftlinge" ihn entlastet haben sollen.
Das ist im Grunde alles, was ich darüber weiß und seit diversen Jahren habe ich dazu viele Fragezeichen im Kopf.
Daher habe ich mehrere Fragen:
1) Was genau für eine Tätigkeit kann das gewesen sein? War es möglich einfach regulär seiner Arbeit weiter nachzugehen, wenn man zufällig bei einem Rüstungskonzern gearbeitet hat? Oder muss ich davon ausgehen, dass das etwas anderes ("Volkssturm"?, gar SS? etc) gewesen sein könnte?
2) Das mit dem "Abholen" und Zurückbringen durch die Alliierten, ebenso die Geschichte mit dem Essen scheint mir ziemlich dubios - habe ich irgendwie die Möglichkeit hier Klarheit reinzubringen, wenn ich meine Verwandtschaft zu diesem Großvater nicht nachweisen kann? (Ich bin ein uneheliches Kind und kann daher nur die Verwandtschaft zu meinem Vater nachweisen über die wenigen Angaben die in einer Geburtsurkunde so stehen, habe daher aber keine Dokumente über die Großeltern und kenne über meinen Vater nur Namen und Geburtsdaten/Ort).
Vielen Dank im voraus für jegliche Art von Hinweisen!