unbekanntes Flakgeschütz auf Anhänger - Westen 1940

  • Liebes Forum,


    hier habe ich mal wieder einen Fall, der Jahrzehnte gebraucht hat, bis eine halbwegs brauchbare Anzahl von Fotos zusammen fanden und man sich ein Bild vom Objekt machen kann. Problem - ich konnte dieses auffällige Geschütz bislang nicht identifizieren. Vom Aufbau her scheint es sich um ein schweres Flak-Geschütz zu handeln, mit einem haubenartigen Schutzschild ähnlich einer Schiffswaffe versehen und offenbar fest mit einem zweiachsigen Fahrwerk versehen, ausgerüstet mit veraltet anmutenden Rädern mit Vollgummi-Bereifung. Man kann Stützspindeln zur Stabilisierung erkennen sowie eine seitlich begehbare, hochklappbare Plattform. Dazu kommen Kabeltrommeln, die auf eine dezentrale Feuerleitung schließen lassen. Ich könnte mir einen Einsatz im mobilen Küstenschutz vorstellen - wobei sicher eine ordentliche Straßen- und Wegeinfrastruktur nötig war. Denn - eine brauchbare Geländefähigkeit traue ich diesem Konstrukt nicht zu. :/

    Auf einem Foto sind insgesamt drei dieser Geschütze erkennbar, also war es kein Einzelstück. Die Nationalität ist nicht klar, ich vermute Belgien. Interessant ist der Umstand, dass alle vier Fotos die Waffe in Marschlage zeigen, offenbar auf dem Rückzug 1940 aufgegeben, Zerstörungen sind nicht ersichtlich, aber auch keinerlei Kennzeichnung. Ich kenne keine weiteren Bilder dieser Waffe, weder in Feuerstellung noch in Nutzung als Beutewaffe in deutschen Diensten.


    Kennt jemand diese Waffe?


    Gruss aus Berlin


    Henry

  • Moien,

    erinnert irgendwie an die französische Marinekanone Modell 1891 im Kaliber 100mm von Schneider-Creusot.

    h.

  • Hallo zusammen!

    Wirklich Flak? Kriegt das Geschütz die nötige Rohrerhöhung zusammen? Ich sehe auch keine Luftwaffenuniform......


    Gruß Stephan

    Suche alles zur Waffenschule des AOK 1

  • Hallo Stephan!

    (...)

    Wirklich Flak? Kriegt das Geschütz die nötige Rohrerhöhung zusammen? Ich sehe auch keine Luftwaffenuniform......

    (...)

    ...zumindest auf dem zweiten Bild von links im Eingangspost sind eindeutig zwei Luftwaffensoldaten zu sehen.


    Mit freundlichen Grüßen

    Schorsch

  • Liebes Forum,


    meine Fotos zeigen am Straßenrand stehen gebliebene, sprich: vom ursprünglichen Besitzer aufgegebene Geschütze. Die Soldaten, die auf den Bildern drum herum stehen, haben nichts damit zu tun außer einen Schnappschuss am Wegesrand einzufangen...


    Gruss aus Berlin


    Henry

  • Hallo Schorsch!

    Hast recht, da sind zwei :), Brille aufsetzen wäre hilfreich., aber beim Posing stimmt´s ;) .

    Gruß Stephan

    Suche alles zur Waffenschule des AOK 1

  • Hallo zusammen,


    Danke an Henry fürs Zeigen und Uwe für die Identifikation! Chamberlain / Gander: Enzyklopädie deutscher Waffen nennt die 75 mm FRC de mle 27, aber ohne Abbildung. Angegeben wird ein Seitenrichtbereich von 360° und ein Höhenrichtbereich von 0–70°. Rohrlänge L/52, V° 700 m/sec, Gipfelhöhe 7500 m, Kadenz 15/min, Gefechtsgewicht 3000 kg.


    "Die meisten dieser Geschütze standen auf einer mobilen Plattform, die Ausleger stabilisieren. 1940 nur wenige in belgischer Armee, die die Wehrmacht übernahm."


    Eine Kenn-Nummer wird nicht genannt.


    Gruß, Thomas

    "Lirum-larum Löffelstiel, wer nichts sagt, der weiß nicht viel - larum-lirum Gabelstiel, wer nichts weiß, muss schweigen viel!"

  • Hallo,


    die deutsche Beutebezeichnung war 7.5 cm Flak(b).


    Ursprünglich hatten diese Marinegeschütze, bevor sie an Belgien gingen, die Bezeichnung 8.8 cm SK L/45 (SK= Schnelladekanone) bzw. 8.8 cm Flak L/45


    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941