Artillerie zur Panzerabwehr

  • Guten Tag, ich habe vor kurzer Zeit das Buch " Bis das Auge bricht" gelesen, dort wurde von Artillerie berichtet welche T34 Panzer mit ihren Geschützen im Steilfeuer abschossen (S.49), gibt es hier jemanden der mehr darüber weiß oder ob soetwas öfter vorkam ?

    Vielen Dank für die Hilfe :)

  • Hallo Jason0707!

    Artillerie hat öfter Panzer mit Erfolg bekämpft. Mit Steilfeuer ist es allerdings eher Zufall einen Direkttreffer zu landen, hier ist eher die Dichte des Artilleriefeuers Ausschlag gebend um in der Masse der Einschläge zu treffen.

    Artillerie wurde allerdings zur Panzerabwehr durchaus im direktem Richten eingesetzt, Hier war ein Treffer bei größerem Kaliber verheerend und somit Erfolgreich.

    Gruß Stephan

    Suche alles zur Waffenschule des AOK 1

  • Hallo,

    denke in dem Zusammenhang auch an die 8,8 cm- der Flak-Artillerie. Diese war, neben den ,,großen Koffern" der Feldartillerie, das bewährte Geschütz, um die neu auf dem Gefechtsfeld aufgetauchten T-34 1941 zu knacken.

    Die damals gängige Pak war in der Regel, außer bei Zufallstreffern, meist wirkungslos.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Jason0707!

    Artillerie hat öfter Panzer mit Erfolg bekämpft. Mit Steilfeuer ist es allerdings eher Zufall einen Direkttreffer zu landen, hier ist eher die Dichte des Artilleriefeuers Ausschlag gebend um in der Masse der Einschläge zu treffen.

    Artillerie wurde allerdings zur Panzerabwehr durchaus im direktem Richten eingesetzt, Hier war ein Treffer bei größerem Kaliber verheerend und somit Erfolgreich.

    Gruß Stephan

    Ich meinte natürlich nicht Steilfeuer sondern direkt Beschuss der Kanonen auf die Panzer, ich muss da etwas an meinem Wording pfeilen

  • Hallo,

    denke in dem Zusammenhang auch an die 8,8 cm- der Flak-Artillerie. Diese war, neben den ,,großen Koffern" der Feldartillerie, das bewährte Geschütz, um die neu auf dem Gefechtsfeld aufgetauchten T-34 1941 zu knacken.

    Die damals gängige Pak war in der Regel, außer bei Zufallstreffern, meist wirkungslos.

    MfG Wirbelwind

    Gibt es denn Film/Bild Material und Berichte zum anschauen und lesen ?

  • Hallo,

    bei der Heeresversuchsstelle Kummersdorf wurden schon 1936 Versuche mit Sprengbomben vom Typ SC-50 gegen Panzer unternommen.
    Diese SC-50 hatten (laut Wikipedia) eine Masse von 55 kg, davon 16,4 kg TNT. Ihre Spreng- und Splitterwirkung dürfte ähnlich wie die der Granaten einer schweren Feldhaubitze im indirekten Richten gewesen sein.

    Bei den Panzern handelte es sich um den sehr schwach gepanzerten Panzerkampfwagen I.

    "Die Panzerung des Wagens bot vollkommenen Schutz gegen SC-50-Bomben, wenn deren Sprengmittelpunkt in 10 m Entferung lag. Bei weiteren Versuchen dieser Art sind Schäferhunde eingesperrt worden, die keine physischen oder psychischen Schäden zeigten."
    (Wolfgang Fleischer: "Die Heeresversuchsstelle Kummersdorf", PODZU-PALLAS Verlag 1995, S. 77, mit Bildern der Splitterwirkung)

    Die geringe Wirkung bereits gegen so schwach gepanzerte Fahrzeuge zeigt, dass im Steilfeuer verschossene Artilleriegeschoße schwerere Panzer wohl meist nur direkt kampfunfähig machten, wenn sie diese recht nah oder unmittelbar trafen.

    Das Feuer hatte aber sicher auch eine psychologische Wirkung. Trichter oder beschädigte Laufwerke konnten zum Festfahren führen.

    Viele Grüße

    Bernhard

  • Hallo,

    im direkten Richten hat eine PzH 2000 eine vernichtende Wirkung gegen Panzer. Auf irgendeiner BW-Seite habe ich einmal derartige Beschüsse gesehen.

    Gruss

    Rainer

    Suum cuique

  • Hallo Jason!

    Gibt es denn Film/Bild Material und Berichte zum anschauen und lesen ?

    ...zumindest war der Aspekt der Einbindung von Artillerie in die Panzerabwehr so wichtig, dass es offizielle Handreichungen gab, wer sich wie und womit in diesen Problemkreis einzubringen hatte. (Siehe dazu die Abbildung unten!)

    Leider war es mir nicht möglich, den Titel des Druckwerkes zu identifizieren, aus dem der Ausriss stammt. Aber ich hoffe diesbezüglich auf die Schwarmintelligenz hier im Forum.

    Mit freundlichen Grüßen

    Schorsch

  • Hallo Jason0707,

    es gibt im Forum mindestens 3 Threads, die sich mit der 8,8 als Artillerie bzw. im Erdkampf befassen. Leider schaffe ich es nicht, diese zu verlinken.

    Gib mal in die Suchfunktion 8, 8 Flak 18/36/37 als Artillerie?; Die 8,8 cm Flak im Erdkampf-Munition? oder 8,8 cm Flak bereit für den Erdkampf ein. Aus diesen Threads kannst Du einiges an Erkenntnissen für Dich entnehmen. das ein oder andere Bild bzw. Dokument ist auch dabei.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,

    eigentlich war es so, dass bei Panzerdurchbrüchen alles zu deren Bekämpfung eingesetzt wurde. Oftmals hoffte man sicher auch auf einen wirkungsvollen Zufallstreffer.

    Nicht zuletzt half auch der Beschuss allein ab und zu zum abdrehen des Panzers, denn dieser war im Panzer gut zu hören.

    Gruß Karl

  • Guten Abend zusammen,

    ein anderes Beispiel, welches auch nicht unbedingt aus der Not genutzt wurde, ist die amerikanische Artillerie während der Ardennenoffensive.

    Diese hat immer wieder Panzerangriffe der deutschen Truppen bekämpft und das auch aus größerer Entfernung.

    Ein Beispiel ist ein Angriff der Panzerjägerabteilung 167 bei Doncols am 11.01.1945. Bereits das Zusammenziehen der Jagdpanzer wurde von der amerikanischen Aufklärung beobachtet und die Panzer schlussendlich noch vor Doncols durch Fernfeuer ausgeschaltet. Zwei Bilder von dort eingesetzten Panzern zeigen einen umgekippten und einen auf der Seite liegenden Panzer. Zumindest an der Westfront wurde die Artillerie auch erfolgreich zur Abwehr von Panzerangriffen im Steilfeuer genutzt.

    Grüße

    Alex

  • Guten Abend ,

    Wirbelwind meinte diesen Thread....

    Bludau Ostpreußen
    September 28, 2019 at 7:01 PM

    Servus Eumex

    Vivat Bavaria

  • Guten Abend allerseits,

    zum Thema 8,8 im Erdkampf kann ich das Buch mit dem gleichen Titel von Piekalkiewicz empfehlen.

    Dort wird das Thema sehr anschaulich beschrieben.

    Im indirekten Richten gibt es eigentlich nur die Treffer aufs "Dach" die eine nachweisliche Wirkung hatten.

    Zumindest gegen die schwerere Typen. 40 t schmeißt man nicht mal so um. Ganz große Kaliber (Schiffsari) ev. ausgenommen.

    Viele Grüße

    Andreas

  • Hallo zusammen,

    das ein Einsatz von Artillerie zur Panzer-Abwehr ist möglich aber immer die aller letzte Option

    und die schlechteste.

    Zwischen möglich und Sinn/Wirkungsvoll liegen manchmal Welten

    Gruss Dieter

  • Hallo

    Aus einem Brief eines Artilleristen der 11.SS-Division Narwa 1944.

    "Grenadiere unser Division trafen bei uns ein, es waren wenige.

    Wir befanden uns in der Art.Schutzstellung. Nach hinten war nur der Troß.

    Pak oder ähnliches hatten wir nicht. Keine Panzerbrechende Munition.

    Direktes richten mit unseren Kanonen.

    Die Splitterwirkung war extrem, Panzer drehten ab oder die Besatzung bootete aus."

    Gruß Jan

  • Wenn man gezwungen ist, Panzer mit Artilleriegeschützen zu bekämpfen, ist zuvor schon einiges schief gegangen. Ich denke kein Artillerist der WH, hat gerne in direkten Richten auf anrollende Feindpanzer geschossen. Es kam dennoch wohl öfter vor, wobei es aber oft zu schweren Verlusten der Artilleristen kam, weil gerade die dicken Brummer der Ari keine Schutzschilde hatten. Soweit ich weiß, war (und ist wohl auch noch) jedes Geschütz ab 15cm für die meisten Panzer/MBT's potentiell tödlich. Und selbst wenn die Panzerung einem direkten Treffer standhält, klingelt es im getroffenen Panzer ziemlich heftig und die Kalibrierung der Hauptwaffe geht flöten.

    Es ist zwar nicht das gleiche, aber die Engländer in ihren unterlegenen Panzern mit 75mm KwK's haben überlegene Deutsche Panzer wie wild mit per se wirkungslosen Prenggranate beschossen. Neben der Tatsache, das es mit Sicherheit ziemlich an die Nerven geht, wenn es ständig klingelt, ist die Chance das die Optiken zu Teufel gehen - oder auch nur durch Schmauch kurzzeitig unbrauchbar werden - doch recht hoch. Weswegen nach Berichten der Engländer, deutsche Panzer gerne mal das Weite suchten, wenn sie konzentriert mit Sprenggranaten beschossen wurden.

    IMHO gehören schon Eier dazu, Panzer mit abgeprotzter Artillerie zu bekämpfen.

    Was das indirekte richten angeht, las ich schon öfters, das es zu Lüfter/Kühlerschäden durch Artilleriebeschuss bei deutschen Panzer kam und diese nach den Beschuss, zumindest nach Zeitweise, nicht mehr Einsatzfähig waren. Panzer sind Granatenmagnete. Weswegen die meisten Infanteristen nicht glücklich, wenn welche in der Nähe stehen.

  • Hallo zusammen,

    Quote

    IMHO gehören schon Eier dazu, Panzer mit abgeprotzter Artillerie zu bekämpfen

    Quote

    das ein Einsatz von Artillerie zur Panzer-Abwehr ist möglich aber immer die aller letzte Option

    und die schlechteste.

    was tut man nicht alles um am Leben zu bleiben, denn darum geht es in dem Moment und um nichts anderes.

    Gruss Dieter

  • Hallo Karl,

    da das Auftauchen der ersten frz. und engl. Tanks auf dem Schlachtfeld ja eine Überraschung war, gab es auf deutscher Seite auch noch keine Tak (Tankabwehrkanone). Man konnte nur Artillerie als Behelf einsetzen.

    Beste Grüße

    Werner

  • Hallo Karl,

    ich muß deine Aussage in post #18 etwas relativieren.

    Artillerie war auch, aber nicht üblicherweise an der Tankbekämpfung

    beteiligt. In der Hauptsache, bis zum Aufkommen entspechender

    Tankabwehrkanonen, wurden Tanks durch Infanterie, Maschinengewehre,

    Minenwerfer, Minen und Hindernisse bekämpft.

    Die Seite im link gibt einen recht guten, wenn auch groben, Überblick

    zum Thema Tankabwehr im 1. WK.

    https://www.verdun14-18.de/tankabwehr-an-aire-und-maas/

    Gruß,

    Gerhard