Stamm-Batterie Werfer-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 4

  • Guten Abend liebes Forum

    nach längerer Recherche zur militärischen Schicksalsklärung meines zweiten Großvaters (mütterlicherseits, Geburtsjahr 1927) ,habe ich nun Antwort vom Bundesarchiv erhalten.

    Mein Großvater ist laut Karteikarte 1945 bei der Stamm-Batterie Werfer-Ausbildungs-Abteilung 4 (Erkennungsmarke St(a?)m. W. E. u. A. A. 4) gemeldet worden. Leider sind keine weiteren Unterlagen vorhanden. Meine Großmutter erzählte mir das er wohl Kriegsende an der Westfront eingesetzt war, und später aus Kriegsgefangenschaft geflohen ist.

    Mehr Informationen liegen nicht vor. Mein Großvater ist leider bereits 1996 verstorben.

    Nun suche ich alles zu dieser Abteilung, insbesondere Einsatzorte ab Ende 1944 - Kriegsende 1945, aber auch Unterstellungen usw.

    Was ich zu der Einheit bereits finden konnte ist folgendes :

    Die Werfer-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 4 wurde am 4. Dezember 1943 in

    Munsterlager, im Wehrkreis X,

    aufgestellt. Im April 1945 wurde die

    Abteilung im Nebel-Regiment 2

    mobilisiert. (Gibt es hier zu evtl. auch mehr Informationen?)

    Quelle: Lexikon-der-werhmacht.de

    Kann mir vielleicht jemand bei meinen Fragen helfen?

    Ich würde mich über jede Antwort sehr freuen.

    Gruß Bartmann

  • Hallo zusammen,

    kennt jemand genaue Einsatzräume und Unterstellungen dieses Regiments? Mein Großvater war laut Bundesarchiv Angehöriger der Stamm Kompanie Werfer Ersatz und Ausbildungsabteilung 4, diese Abteilung ging wohl ab 1945 in das Nebel Regiment 2 über. Leider finde ich im Netz nirgendwo Informationen zu beiden Einheiten, bzgl. meiner oben genannten Fragen. Ich habe mir bereits das Buch "Die Nebelwerfer" von Joachim Emde besorgt. Aber auch dieses Buch erbrachte leider keine neuen Erkenntnisse.

    Gruß Bartmann

  • Hallo Bartmann,

    erst mal etwas grundsätzliches was von Uwe (Schwarzermai) an anderer Stelle thematisiert worden ist.

    Die Vita der Einheit wie folgt,

    Am 04.10.1943 wurde das Nebel-Ersatz-und-Ausbildungs-Regiment 2 aufgestellt.

    Als Abteilungen dienten die Nebel-Ersatz-Abteilungen 4,5 und 6 die schon vorher bestanden haben.

    Im April 1945 wurde das Nebel-Ersatz-und-Ausbildungs-Regiment 2 als Nebel-Regiment 2 mobil gemacht

    und an das Feldheer überwiesen.

    Es geht also darum wo das Nebel-Regiment 2 (als Umbenennung des Nebel-Ersatz-und-Ausbildungs-Regiment 2)

    eingesetzt war.


    Quote

    Meine Großmutter erzählte mir das er wohl Kriegsende an der Westfront eingesetzt war, und später aus Kriegsgefangenschaft geflohen ist.

    das deutet auf das Ende in Norddeutschland hin.

    Gruss Dieter

  • Hallo

    Wenn ich mich richtig erinnere ist es an Weser und Aller eingesetzt gewesen.

    Sie kamen wohl aus dem Großraum Celle.

    In einem der Bücher von Ulrich Saft, Norddeutschland 1945, wird sie auch erwähnt in Text und Bild.

    Wenn man Saft glauben schenkt.

    mfg Jan

  • Hallo Augustdieter,

    vielen Dank für deine Antwort. Hallo Endzeit Jan auch dir erstmal Danke für deine Bemühungen. Weißt du ob die besprochenen Textpassagen irgendwo schon einmal veröffentlicht wurden? Wurde das Regiment von Musterlager direkt in den Raum Celle verlegt. Gerade lese ich, die Werfer Ersatz Abteilung 4 stellte anscheinend auch Personal für die Werfer-Brigade 9 (Ardennenschlacht).


    Gruß Bartmann

  • Hallo Zusammen,

    Quote

    Gerade lese ich, die Werfer Ersatz Abteilung 4 stellte anscheinend auch Personal für die Werfer-Brigade 9 (Ardennenschlacht).

    auch hier muss man genau abgrenzen, die Werfer-Brigade 9 wurde im August 1944 im Kessel von Falaise (F) fast komplett vernichtet

    Im November 1944 wurde die Brigade neu als Volks-Werfer-Brigade 9 aufgestellt. Bis auf Restteile der war das eine kompl.

    Neuaufstellung.

    Den Ersatz stellte in beiden Fällen die Werfer-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 4. Beide Einsätze führte dazu das die Brigade

    im Zeitraum von 4 - 5 Monaten einmal mehr oder minder komplett neu aufgestellt werden musste. Das alles musste die

    Werfer-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 4 leisten und das führte das auch die Personaldecke in den Ersatzeinheiten immer

    dünner wurden. Um hier entgegen zu wirken wurden die Nebel-E.A. Abteilungen 4,5 und 6 im Regiments-Rahmen des

    "neuen" Nebel-Ersatz-und-Ausbildungs-Regiment 2 zusammengefasst. Was zuerst als Vergrößerung erscheint ist aber schlichtet

    eine Mangelverwaltung. Der neue Regimentstab entlastete die Abteilung-Stäbe die aber im gleichen Maß Stellen und Personal

    an den Rgt. Stab abgeben mussten.

    Im April 1945 wurde das Nebel-Ersatz-und-Ausbildungs-Regiment 2 als Nebel-Regiment 2 mobil gemacht

    und an das Feldheer überwiesen und das Nebel-Ersatz-und-Ausbildungs-Regiment 2 hörte auf zu existieren.



    Gruss Dieter

  • Guten Abend Augustdieter, recht herzlichen Dank für deine umfangreiche Antwort. Ich erhielt heute nochmalig Antwort vom Bundesarchiv, anscheinend wird das Erkennungsmarken Verzeichnis aktuell digitalisiert. Hier gibt es ggf. noch spezifischere Antworten auf meine Fragen. Leider wird es wohl noch andauern bis die ca. 350.000.000 Einzelmeldungen komplett digitalisiert worden sind. Gruß Bartmann

  • Hallo Bartmann,

    Siehe auch hier: Werfer Ersatz Regiment 2 ?

    Ich hatte dort gepostet, ich kopiere es hier:

    Mfg, Rick.

  • Hallo Rick, sehr interessant danke für die Info. Findet sich vielleicht noch mehr im Gefechtskalender und was für ein Geburtsjahr war der Besitzer? Gruß Bartmann

  • Hallo Bartmann,

    Er war Oberwachtmeister (geb. 1920 in Magdeburg) und seit 1939 bei den Nebeltruppen im Heer. Nach einer Verwundung im Dezember 1943 und einem anschließenden Besuch bei Lazarett kam er zu Werf.Ers.u.Ausb.Abt. 4 im 1944, wo er ein Jahr blieb (als Ausbilder oder Stabsarbeiter?). Ab 26.03.1945 zum 3./(S.F.) Werfer-Ausbildungs-Regiment 2.

    Im Gefechtskalender des Wehrpasses gibt es keine zusätzlichen Informationen. Aber das Soldbuch enthält einen Notiz vom 12. Mai 1945. Das ist ein Sicherheitshinweis, in dem das Soldbuch geprüft wurde. Wir können lesen, dass dies im Dorf Wellen geschah. Es gibt einige Dörfer mit diesem Namen in Deutschland, aber das muss irgendwo in Norddeutschland sein. Siehe Anhang. Wir sehen auch gleich den damaligen Batterie-Chef, einen mir unbekannten Oberleutnant. Kann jemand seinen Namen lesen?

    Mfg, Rick.

  • Hallo Rick, hochinteressant danke dafür! und so langsam fügen sich auch bei mir die Dinge im Bezug auf meine Fragen. Ich habe mich heute nochmalig mit meiner Tante unterhalten. Sie meinte mein Opa war wohl zur Ausbildung in der Nähe von Braunschweig stationiert und geriet zum Kriegsende hin irgendwo in amerikanische Gefangenschaft. Braunschweig liegt nur knappe 80 km von Wellen (Magdeburg) entfernt. Gruß Bartmann