• Hallo zusammen.

    Seit längerer Zeit recherchiere ich über den Einsatz meines Vaters in die Wehrmacht.

    Mit den Angaben vom Bundesarchiv fängt mein Problem schon an.

    Am 15.11.1938 wurde er von seinem Arbeitgeber wegen Einberufung zum Herresdienst entlassen. Dann erfolgte seine Militärische Grundausbildung ab Dezember 1938 im Standort Dessau bei Magdeburg /Sachsen Anhalt, in Hindenburg Kaserne.

    In meiner Erinnerung nahm er direkt nach seiner Ausbildung am Feldzug gegen Polen teil.

    Ein Foto, von vielen aus Polen, trägt die Bezeichnung „Unterkunft Polawi 1939“

    In den Unterlagen vom Bundesarchiv wird mein Vater erstmals im September 1939 in der Einheit2/Infanteri-Regement33 erfasst.

    Am 3. September 1939 erfolgte laut Lexikon der Wehrmacht der Befehl für diese Einheit/Regiment zum Angriff auf Polen.

    Seine Ausbildung für ein Jahr (verheiratet) endete meiner Meinung nach aber ers im Dezember 1939. Gab es damals Sonderregelungen wegen des Einmarsches?

    Oder bin ich bei meinen Recherchen auf dem Holzweg?

    Hier komme ich seit Tagen einfach nicht weiter!

    Vielleich gibt es hier jemand der mir hier weiter helfen kann? Ich wäre sehr dankbar.

    Am10.91940 wurde seine zweite Verwendung im 2. Schützen-Regiment gemeldet.


    Danke schon mal im Voraus!

  • Hallo Heimatfeund

    Hallo zusammen

    Seine Ausbildung für ein Jahr (verheiratet) endete meiner Meinung nach aber ers im Dezember 1939. Gab es damals Sonderregelungen wegen des Einmarsches

    Du verwechselst da etwas, die Grundausbildung dauerte etwa 8-12 Wochen.

    Danach wurde weiter ausgebildet.

    Für verheiratete Männer war eine Dienstzeit von einem Jahr vorgesehen

    https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Soldat/Wehrdienst.htm

    So war der ursprüngliche Plan, den Rest kennt man ja.

    Gruß Arnd

  • Hallo Arnd.

    In anderen Foren habe ich bis heute noch keine Antwort erhalten.

    Deshalb gilt dir hier erstmal mein besonderer Dank.

    Meine Fragen dazu:

    - In welcher Art wurde danach weiter ausgebildet?

    - Kam nach der Grundausbildung dann gleich zwingend eine Dienstzeit?

    Wenn ja, dann viel der Polenfeldzug in seine Dienstzeit, mit der Einheit 2./Infanterie-Regiment 33. Richtig?

    Nochmals Danke und viele Grüße.

    Dietmar

  • Hallo Heimatfreund,

    was hat es mit dem Foto Nr. 4 - Transport, auf sich? Das passt zeitlich und thematisch nicht zu den drei anderen Motiven, denn ich erkenne auf dem Waggon eine 8,8cm-Flak 37, anhand der Farbgebung der Kanone und der Uniformierung ca. 1943 aufgenommen.

    Gruss aus Berlin

    Henry

  • Deshalb gilt dir hier erstmal mein besonderer Dank.

    Meine Fragen dazu:

    - In welcher Art wurde danach weiter ausgebildet?

    - Kam nach der Grundausbildung dann gleich zwingend eine Dienstzeit?

    Hallo Dietmar

    Gerne geschehen

    Wenn du den Link öffnest und bei Durchführung den Punkt B und C durchliest kannst du die verschiedenen Möglichkeiten erfahren.

    Ja erst ein dann zwei Jahre.

    Bei einigen zog es sich bis Januar 1956 hin.

    Die letzten Heimkehrer aus russischer Kriegsgefangenschaft.

    Die Meisten davon von einem verbrecherischen System benutzt.

    Es gab allerdings auch einige Lumpen dabei.

    Gruß Arnd

  • Hallo Heimatfreund,

    was hat es mit dem Foto Nr. 4 - Transport, auf sich? Das passt zeitlich und thematisch nicht zu den drei anderen Motiven, denn ich erkenne auf dem Waggon eine 8,8cm-Flak 37, anhand der Farbgebung der Kanone und der Uniformierung ca. 1943 aufgenommen.

    Gruss aus Berlin

    Henry

  • Hallo Henry,

    kann ich dir leider nicht beantworten, Die Bilder waren in dieser Reihenfolge im Album vorhanden. Bin schon seit Monaten am sortieren,

    Trotzdem Danke für den Tipp.

    VG Dietmar

  • Hallo Dietmar und alle!

    dietmar :

    >> Gab es damals Sonderregelungen wegen des Einmarsches? <<

    Die Sonderregelung hiess Mobilmachung zum 26.8.1939 und dadurch wurden alle Soldaten die aktuell im Dienst

    standen, auf Kriegsdauer weiter dienstverpflichtet, sowie viele weitere zusätzlich einberufen.

    Dein Vater war zunächst bei der 13. Inf.Div. (mot), einer von nur 4 motorisierten Divisionen der Wehrmacht.

    (D.h. Vollausstattung mit Kfz.; kurz: mot. statt hott (Pferd) genannt)

    https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/I…onen/13ID-R.htm

    Mit dieser Division machte er den Angriff auf Polen mit. Das eine Bild müsste in Pulawy entstanden sein,

    ca. 30km NW Lublin. (Dort war diese Division Ende September.)

    Zu diesem Zeitraum kann ich Dir das Buch von Dieter Hoffmann, Die Magdeburger Division, sehr empfehlen.

    Das geht auch ausführlich auf die Entwicklung der Division in der Vorkriegszeit ein, was man selten findet.

    Danach ist er sehr wahrscheinlich Ende 1939, wie von Eumex bereits beschrieben, mit seinem Bataillon zum

    Schützen-Regiment 2 der 2. Panzerdivision gekommen.

    (Auch dazu gibt es eine gute Divisionsgechichte von Franz-Josef Strauss).

    Wie lange er dann bei dieser Division blieb und ob er nochmal gewechselt hat, dafür bräuchte man weitere

    Hinweise.

    Beste Grüsse,

    Uwe

    Seltsam, die Infanterie ! Sie fährt nicht, sie reitet nicht und unser himmlischer Vater bewegt sie doch...

  • Hallo Uwe

    Herzlichen Dank für deine präzise Erläuterung. Damit komme ich am Anfang schon ein ganzes Stück weiter.

    Er wechselte dann, laut Unterlagen vom Bundesarchiv:

    Eintrag am 5.7 41 5.7.41 Genesendenkompanie Schützen Ersatz-Batalion 2.

    Könnte das mit dem Balkan-Feldzug zusammenhängen ?

    Da wurde er verwundet und hat mir Fotos vom Lazarett in Bitola/Bitoli (Nord Mazedonien) hinterlassen.

    Eintrag BA: 15.11.41 Schützen-Ersatz-Batalion 2. Kann ich auch nicht einordnen.

    Zwischendurch: Hereswaffenmeisterschule Offenburg.

    Eintrag BA: 10.4.42 Schützen- Ersatz- Bataillon 2

    Eintrag BA: 11.11.42 Einheit Stab/inf,-Div. Nachrichten-Abteilung 334

    Könnte das mit dem Afrika-Feldzug zusammenhängen?

    Dort kam er dann im Mai 1943 in Tunesien in Gefangenschaft.

    Danke schon mal im voraus für deine Zeit und Antwort.


    VG Dietmar

  • Grüß Gott Dietmar.

    hier der Eintrag im Lexikon zum Schützen Ersatz Bataillon 2,

    https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/I…/InfErsBat2.htm

    nach einer Verwundung/Erkrankung, kam der Soldat zuerst in ein Ersatz Bataillon um wieder fronttauglich vorbereitet zu werden

    Die Divisions Nachrichten Abteilung 334, gehörte zur 334.ID,

    https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/I…ionen/334ID.htm

    die war bis 1943 in Afrika

    Servus Eumex

    Vivat Bavaria

  • Hallo Heimatfreund,

    wenn das so war, mein Opa war 1943 auch bei der 334. ID in Tunesien, konkret beim Grenadier-Regiment 755.

    Ich habe das bei mir so formuliert: »Das Regiment wurde am 25. November 1942 für den Einsatz in Afrika (Tunesienfeldzug) bei der 334. Infanterie-Division auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr aufgestellt (Wehrkreis XIII, Nürnberg). Im Januar 1943 wurde die Division von Neapel aus per Schiff nach Afrika überführt. Das Grenadier-Regiment 755 taucht ab Mitte Februar in den Lagemeldungen und Tagesbefehlen vor Ort auf.


    Generalfeldmarschall Kesselring hatte Anfang 1943 den Gesamtbefehl über den „Brückenkopf Tunesien“ erhalten. Seine überoptimistischen Lagebeurteilungen trugen zum Untergang der Heeresgruppe Afrika im Tunesienfeldzug bei. Opa war auf diesen Mann nicht gut zu sprechen.


    Es ist anzunehmen, dass Opa am „Unternehmen Ochsenkopf“ teilnehmen musste, einer Angriffsoperation der „Korpsgruppe Weber“ vom 26. Februar bis zum 4. März 1943 gegen 5 britische Infanterie-Regimenter und einem algerischen Schützen-Regiment (vermutlich dem „9e Regiment Tirailleurs Algériens“). Zur Korpsgruppe von Oberst Friedrich Weber gehörte auch das Grenadier-Regiment 755, welches vorerst der Kampfgruppe von Oberstleutnant Eder zugeordnet wurde.

    Diese Kampfgruppe erhielt den Auftrag, zur historischen Straße von Medjez el bab nach Qued Zarga vorzustoßen und sie zu sichern. Allein dieses Regiment hatte während der ersten 5 Tage der Angriffsoperation 46 Tote, 161 Verwundete und 10 Vermisste zubeklagen. Es wurde danach innerhalb der Angriffsgruppe von Oberst Lang zur aktiven Verteidigung eingesetzt. Insgesamt fielen rd. 4.500 Soldaten der Korpsgruppe allein beim Unternehmen „Ochsenkopf“.

    Die Korpsgruppe zog am 4. März 1943 dahingehend Bilanz, dass mit dem Unternehmen Ochsenkopf die feindlichen Aufmarschbewegungen empfindlich gestört und verzögert worden seien. Nach weiteren verlustreichen Kämpfen wurde das Regiment 755 im Mai 1943 in Afrika vernichtet. Die Reste der Division gerieten in Tunis in britische Gefangenschaft.«

    Die erwähnten Lagemeldungen und Tagesbefehlen findest Du bei Johns Rollen über dieses Forum.

    VG
    Silvio

  • Hallo !

    Silvio :

    Danke für den Hinweis.

    Ja, Du hast recht, diese Kämpfe im Oktober 1939 gegen die Operationsgruppe Polesie unter General Kleeberg,

    waren nochmal sehr schwer und kosteten etliche Verluste (Bei Hoffman, S. 81-83).

    Als Ergänzung zur 334. ID : Ich glaube erste Teile wurden bereits Ende Dezember 1942 überführt,

    das Ganze zog sich dann aber noch über etliche Wochen hin.

    dietmar :

    Dann kannst Du doch den Weg Deines Vaters ziemlich lückenlos nachvollziehen (sonst eher selten !):

    - 13. ID(mot) Polen

    - Ende 1939 Wechsel zur 2. Pz.Div. Mit dieser in Frankreich und Griechenland

    - nach der Verwundung, Zusatzausbildung zum Waffenmeister

    - Dann Ende 1942 oder Anfang 1943 mit der 334. Inf.Div. nach Afrika (dort Gefangennahme)

    Noch ein paar Anmerkungen zu den einzelnen Stationen:

    Zur Ersatzeinheit :

    Eumex hat das alles richtig dargestellt. Dass der Vater vom Schützen-Rgt. 2 zum Schützen-Ersatz-Bataillon 2 kam,

    war kein Zufall sondern System. Anfangs des Krieges wurde für jedes Regiment des Heeres ein

    entsprechendes Ersatz-Bataillon mit gleicher Nummer aufgestellt, das anfangs auch nur für dieses eine

    Feld-Regiment zuständig war (das änderte sich dann im Verlauf des Krieges).

    Die Aufgabe der Ersatz-Einheiten war zum einen die Ausbildung von neuen Rekruten, um die verluste

    an der Front zu ersetzen. Zum anderen die Betreuung von Verwundeten und erkrankten Soldaten nach deren

    Entlassung aus dem Lazarett, bis sie wieder einsatzfähig waren.

    Manchmal wurden sie auch zu Zusatz-Ausbildungen geschickt, in Deinem Fall zum Waffenmeister.

    Einen sehr guten Überblick zu dessen Aufgaben findest Du hier in einem Post von Karl Grohmann :

    Aufgaben und Einsatzbereich eines Waffenmeisters

    Was mich etwas überrascht, ist der Einsatz bei der Nachrichten-Abteilung der 334. Inf.Div.

    Aber vielleicht hast Du ja Glück, und Karl Grohmann (u.a. Technik-Experte) schaut hier rein und hat

    eine Erklärung.

    Es wäre schön wenn Du noch ein paar weitere Photos hier einstellen könnstest, manche Experten

    können daraus viel ablesen (s.o. Henry).

    Auch das Einstellen der WASt-Auskunft hat schon oft geholfen (persönliche Daten kannst Du ja schwärzen).

    Beste Grüsse,

    Uwe

    Seltsam, die Infanterie ! Sie fährt nicht, sie reitet nicht und unser himmlischer Vater bewegt sie doch...

  • Hallo Dietmar,

    nachdem nun der soldatische Lebenslauf Deines Vaters geklärt ist, komme ich noch einmal auf das schon angesprochene Foto Nr. 4 zurück. Erkennst Du auf dem, qualitativ recht ordentlichen Motiv jemanden? Könnte mir vorstellen, dass es einen ebenfalls eingezogenen Verwandten oder guten Freund des Vaters gab, der ein Erinnerungsfoto geschickt hat - und das dann den Weg ins Album fand, möglicherweise Jahre nach den Ereignissen.

    Jedenfalls passt das Bild nicht zum Werdegang Deines Vaters, ich sehe sogar Teile von Winterausrüstung (Stiefel mit Filzschaft) an den Soldaten.

    Gruss aus Berlin

    Henry

  • Grüß Gott Henry,

    ab 1943 sollte ja die Einheitsfeldmütze das Schiffchen ersetzen, wenn das keine Gebirgsjäger/Jäger sind , könnte das Bild ab 1943 sein......

    Ich glaube das sind keine Filzstiefel, sondern die Tropenstiefel zum Schnüren....wenn man genau schaut ,erkennt man die Schnürung, würde dann wieder zu Afrika passen...

    Servus Eumex

    Vivat Bavaria