Dachbodenfund Wehrmachtkanister

  • Hallo zusammen,

    ich habe heute diese beiden Kanister auf dem Dachboden einer unserer Scheunen gefunden. Kann jemand etwas näheres dazu sagen? Ich vermute, dass der linke Kanister mach dem Krieg durch Shell weitergenutzt wurde. Wie würdet ihr die Kanister entrosten und konservieren?

    Vielen Dank vorab und viele Grüße

    Rubikon

  • Hallo!

    Sandstrahlen wäre eine Möglichkeit und danach mit transparentem Epoxiharz überstreichen.

    Grüße

    Sven

    Suche alles über die 91. Luftlandedivision und 77.Infanterie-Division

  • Hallo Rubikon,

    es kommt darauf an was Du mit den Dingern machen möchtest.

    Beim genannten Sandstrahlen, wie auch bei allen anderen Strahlverfahren, sind die Kanister anschließen metallisch blank. D.h. nicht nur der Rost ist weg sondern auch die Farbe und der Charme.

    Ich würde den Rost nur stoppen und nicht entfernen sondern erhalten. Bei Deinen Kanistern hast Du zwei völlig unterschiedliche Zustände und somit würde ich auch unterschiedliche Herangehensweisen empfehlen:

    Der rechte Kanister ist deutlich stärker korodiert. Ich würde hier eine recht dicke, poröse Rostschicht vermuten. Bröselt das wenn Du mit dem Finge darüber reibst? Falls ja, empfehle ich mit einer weichen Drahtbürste (Messing) den groben Rost zu entfernen. Mache es mit einer Handdrahtbürste. Mit einer Maschinenbürste wird die Oberfläche, ähnlich wie bei den Strahlverfahren, blank. Entferne nur den bröselnden Rost! Für die weitere Behandlung ist eine (nicht bröselnde) Rostschicht zwingend erforderlich. Die so hergestellte Oberfläche würde ich "Fertan" behandeln. Das ist ein Rostkonverter aus dem Oldtimerbereich. Es dringt in den Rost ein, stoppt ein Weiterrosten und bildet eine Schutzschicht, die weiteren Rost verhindert. Es stinkt wie Hölle und Hanschuhe, wie Schutzbrille sind obligat! Halte Dich genau an die Anwendungsanleitung. Anschließend kannst Du Klarlack verwenden ... wenn Du magst.

    Der Linke Kanister hat deutlich weniger Rost und dieser scheint auch nicht zu bröseln. Hier ist noch viel Lack vorhanden, den ich erhalten wollen würde. Also keine Drahtbürste! Nehme direkt Fertan. Die entstehenden schwarzen Flecken kannst Du mit klarem Wasser abwaschen. Wenn Du Dich an die Anwendungsanleitung hältst, sollte das auch kein Problem sein.

    In das Innere beider Kanister würde ich einen guten Schluck geben, Deckel zu und gut schütteln. Das Fertan muß überall hinkommen. Die Drahtbürste entfällt weil Du nicht dran kommst. Das Bröseln im Inneren ist egal ... ggf. mehrfach und großzügig anwenden.

    Gruß Christian

    Dankbar für Informationen über: (Pz)PiBtl 51, PzPiErsBtl. 19, PiBtl 675 (116 PD), PiBtl 203 (203 ID)

  • Hallo Dieter,

    Hersteller des ersten Kanisters dürfte "ABA" sein. Das war m.W. die ABA-METALL Allg. Berliner Automaten- und Metallwarenfabrik Berlin-Relnickendorf Sommerstraße 15.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo Rubikon,

    es kommt darauf an was Du mit den Dingern machen möchtest.

    (...)

    In das Innere beider Kanister würde ich einen guten Schluck geben, Deckel zu und gut schütteln. Das Fertan muß überall hinkommen. Die Drahtbürste entfällt weil Du nicht dran kommst. Das Bröseln im Inneren ist egal ... ggf. mehrfach und großzügig anwenden.

    Hallo,

    und wenn Du den "zweiten" Kanister auch noch für das Befüllen mit Flüssigkeiten verwenden möchtest, dann solltest Du ihn im Inneren beschichten lassen. Sprich das aber am besten mit einem Fachbetrieb durch, der kann Dir passend zum Erhaltungszustand des Kanisters und der vorgesehenen Art des Inhalts ein geeignetes Material empfehlen.

    Viel Erfolg und viel Spaß beim weiteren Gebrauch wünscht Dir

    Uwe

    ( der selbst noch mehrere solcher Einheitskanister im täglichen Gebrauch hat... 8) )

    An Informationen zur Heeres-Neben-Muna Kupfer, Muna Siegelsbach, Muna Urlau, Muna Ulm und zur Aggregat 4 - speziell Logistik für den Verschuß und den Eisenbahntransport- interessiert.

  • HAllo Zusammen,

    wenn Du den "zweiten" Kanister auch noch für das Befüllen mit Flüssigkeiten verwenden möchtest, dann solltest Du ihn im Inneren beschichten lassen.

    Ich bin nicht davon ausgegangen, daß die Kanister für Flüssigkeiten Verwendung finden sollen. Ich dachte an Dekozwecke. Zumindest der rechte Kanister, sieht so aus, als wäre der Verschluß derart vom Rost verkratert, daß die üblichen Gummidichtungen sicher nicht dichten werden. Hierfür müßte die "Schnute" und der Deckel entsprechend geglättet werden. Das bedarf Werkzeug, Fachkenntnis und Fertigkeiten, die der Durchschnittsheimwerker i.d.R. nicht hat.

    Beschichten lassen ist völlig richtig ... aber vorher, wie beschrieben, den Rost konvertieren und die Brösel entfernen. Hierzu empfehle ich die Befüllung mit Granitsplitt (Streugut für den Winter) und stunden- oder tagelanges "bewegen" des Kanisters. Eine Möglichkeit das Werkstück in Bewegung zu halten, ist die Montage auf einer Betonmischmaschine oder auf einem anderen (langsam drehenden) Motor. Zu beachten ist hierbei die regelmäßige Kontrolle des Ergebnisses und ein Umspannen des Kanisters damit der Splitt auch überall hinkommt. Mit dieser Methode habe ich bei diversen Oldtimertanks gute Erfahrungen gemacht.

    Gruß Christian

    Dankbar für Informationen über: (Pz)PiBtl 51, PzPiErsBtl. 19, PiBtl 675 (116 PD), PiBtl 203 (203 ID)

  • Moin zusammen,

    es steht zwar drauf aber ich öchte hier doch noch extra darauf hinweisen.

    Beim linken Kanister handelt es sich um einen Wasserkanister. Das weiße aufgemalt Kreuz zur schnellen Unterscheidung von Kraftstoffkanistern (der rechte Kanister) ist auch noch zu erkennen.

    Beste Grüße

    Werner