Was für ein Beutepanzer? (=Panzerkampfwagen 35(t))

  • Hallo,

    Quote


    das müsste ein Panzer 35 (t) sein.

    das sehe ich auch so.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Liebes Forum,

    ein hochinteressantes Foto! Ich frage mich allerdings - was war hier los? Ich sehe eine ungewöhnliche Menge von Luftwaffen-Bodenpersonal auf einem Panzer 35 (t) herumturnen, aber keinen einzigen Soldaten, der nach Panzertruppe WH aussieht. Dafür augenscheinlich fliegende Luftwaffen-Angehörige, die im gummierten Kradmantel, mit Schutzbrille und Fliegerhaube, teils mit Fliegerstiefeln, teils im Overall fliegendes Personals, vor Ort sind, ein normal gewandeter Herr Offizier der Luftwaffe schaut sich das Ganze auch mit an. Ungewöhnlich auch die Anzahl derer, die noch den Leibriemen tragen, jenen diagonal über den Oberkörper verlaufenden Lederriemen am Koppelzeug. Dieses Detail aus Friedenszeiten war eigendlich mit Kriegsausbruch obsolet geworden.:/ Ein Jahr später aber immer noch so zahlreich im Gebrauch?

    Kuriose Situation - zumal die Jungs an der Ju 87 keinen Ausgang für die Panzerbesichtigung bekommen haben?...


    Gruss aus Berlin

    Henry

    Edited once, last by Oldmanhupe (June 5, 2022 at 6:36 PM).

  • Hallo Henry,

    vielen Dank für den Hinweis auf die Schulterriemen.

    a) Das Tragen der Riemen wurde nach Beginn des Polenfeldzuges verboten, da er das Feuer von Scharfschützen auf die Offiziere zog.

    Wikipedia:

    "Für die Offiziere des Feldheeres bis zum Regimentskommandeur galt hierzu mit sofortiger Wirkung eine Verfügung vom 20. September 1939."

    "Mit einer Verfügung vom 29. November 1939 entfiel nach wenigen Tagen auch der Schulterriemen für alle Offiziere und Wehrmachtbeamte im Offiziersrang des Feld- und Ersatzheeres.[8] "

    b) Die tschechoslowakischen Panzer wurden im März 1939 erbeutet. Hier ein Fahrzeug im Zustand während der "Übernahme" durch die Wehrmacht: LT vz. 35 (1939) - LT-35 - Wikidata

    --> Demnach müsste das Bild zwischen März und November 1939 aufgenommen worden sein.

    Wikipedia: "112 Exemplare des Panzers wurden von der Wehrmacht beim Feldzug gegen Polen verwendet, davon 75 Stück bei der 1. leichten Division (Panzerregiment 11) sowie 37 Stück in der Panzerabteilung 65."

    Viele Grüße

    Bernhard

    Edited 2 times, last by Bernhard_63 (June 5, 2022 at 6:36 AM).

  • Moien,

    auffallend auch die hohe Anzahl an Unteroffiziersdienstgraden des Bodenpersonals! Da einige den Schlauchschal tragen, muß es schon ziemlich frischgewesen sein.

    h,

  • Ich frage mich allerdings - was war hier los?

    Hallo Henry,

    so wie ich das einschätze wird der Panzer 35 t als Transport und Zugfahrzeug für Flugzeuge usw. auf einem Feldflugplatz verwendet.

    Der Fahrer ist im Begriff einzusteigen, während sich die zu befördernde Mannschaft auf dem Panzer bereitstellt. Es wurden sehr oft Beutepanzer, Schlepper u. a. Gerät auf Feldflugplatzen für solche Zwecke benutzt, um Schlepper, Kettenkräder usw. für die Front frei zu machen.

    Gruß Karl.

  • Hallo zusammen,

    Quote

    der III./StG 51 im Herbst/Winter 1940

    das ganze lässt sich dank dieser Angabe sehr schön eingrenzen.

    Die III./St.G 51 lag von September 1939 bis Mai 1940 auf dem Fliegerhorst Wahn (Köln Porz-Wahn)

    An den Fliegerhorst grenzt unmittelbar der Übungsplatz Wahn-Heide an. Hier wird eine der genannten

    Panzereinheiten nach dem Polenfeldzug und vor dem West-Feldzug gelegen haben.

    Man hat sich besucht und die Schlosser interessieren sich für die Technik.

    Gruss Dieter

  • Danke!

    Außer der III./StG 51 lag auch die 5./Aufklärergruppe 22 mit Do 17 P auf dem Feldflugplatz, dann sind durch Fotos belegt Bf 108 und Ju 52 am Platz gewesen. Die Dienstgrade mit Ledermantel, Fliegerstiefeln und -haube können "reisende" Offiziere gewesen sein.

    Man kann sich vorstellen, wie der Stuka-Pilot versucht, in den Fahrersitz einzusteigen und dabei fluchte "Mann, ist das eng hier"

    Beste Grüße

    Euer

    Aders

  • Hallo zusammen,

    da ich keinen eigenen Thread dafür öffnen mag aber keinerlei Ahnung habe um was füŕ ein Kettenfahrzeug/-Panzer/-überrest ( durch fehlende WH Markierung?!) es sich hier handeln kann, wollte ich mal die Profis nach Ihrer idee fragen! Ähnlichkeit zum Thread bzw Panzerkampfwagen 35 besteht zumindest nach der Kette. :)

    Grüße

    Fidi

  • Hallo zusammen!

    Ich möchte Hans' Identifikation eine etwas andere Richtung geben. Die T-38 hatten eine nahezu ebene Abschlussplatte am Heck, ein deutlich sichtbares Gehäuse für die Ruderanlenkung und auf der Wannenoberseite rechts das Motorgehäuse. All diese Merkmale sind auf dem gezeigten Foto nicht erkennbar. Deshalb mein Alternativvorschlag: das Bild zeigt die Reste eines sowjetischen T-37, also eines Exemplars des Vorgängertyps der späteren T-38.

    Mit freundlichen Grüßen

    Schorsch

  • Hallo Schorsch, Hallo Dennis,

    vielen Dank für die Info und Bildbestätigung. Ja das wird ein T-37/A sein.

    Das sehr fortschrittliche Design hätte ich dem Russen unter Stalin nicht zugetraut, besonders mit Turm :) !

    Grüße

    Fidi

    Alles zum Unternehmen Barbarossa, besonders den Frontregimentern die kurz vor Moskau standen

    Grüße

    Fidi

  • Hallo zusammen!

    Ich komme nicht umhin auf eine kleine Widersprüchlichkeit in der Quellenlage hinzuweisen. Im Text der deutschen Wikipedia wird ausgeführt, dass der ursprüngliche T-37 eine genietete Wanne hatte, die allerdings nicht wasserdicht war, was für ein schwimmfähiges Panzermodell nicht so wirklich zweckdienlich ist. Das verbesserte Modell T-37A wurde infolgedessen mit einer geschweißten Wanne gebaut.

    Auf dem Rätselbild sind allerdings deulich Niete zu erkennen, die die Panzerung zusammenhalten (genau wie bei der Aufnahme, die Denis in die Diskussion eingebracht hat), was eigentlich die Bezeichnung T-37A für das/diese fragliche(n) Foto(s) ausschließt. Diesen Widerspruch aufzulösen, überlasse ich aber gerne denen, die sich mit den sowjetischen Panzermodellen besser als ich auskennen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Schorsch

  • Hallo Schorsch,

    danke für deine detaillierten Anmerkung. Habe versucht diese nun aufzuklären da das Modell T37 /T37A wirklich interessant ist und ich nur durch Zufall gefunden hatte.

    Es gab wohl auch Prototypen vom T-37A, besonders bis Kriegsbeginn 1939!

    Hier T-37A siehst Du auch die genietete Version. Für mich wird das fortschrittliche Desgin nun

    auch klar, da die Fa. Vickers das Modell schon 1932 hergestellt hat. Auszug aus der engl. Wikipedia Seite:

    Es wird allgemein angenommen, dass der T-37A eine Kopie des schwimmenden Vickers-Panzers war, [Anmerkung 2] mit Blick auf den sowjetischen Kauf solcher Panzer. Eine genauere Betrachtung der Ereignisse führt jedoch dazu, dass eine solche Theorie diskreditiert wird, es stimmt jedoch, dass die sowjetischen T-37A-Prototypen stark von den britischen Vorbildern beeinflusst wurden. Nikolai Astrov , ein sowjetischer Ingenieur, der hart an den T-37A-Prototypen gearbeitet hatte, schrieb in seinen Memoiren: „Friede sei mit dem T-37A, geboren als „Vickers-Carden-Loyd“. [9]

    Die Übernahme und Produktion in Russland bedeutete also nur noch die Modifikation durch versch. Bautypenversuche. Das wiederum würde erklären warum es genietete und geschweißte Modeltypen gab.

    Siehe Auszug:

    Die Produktion von Schiffskörpern blieb auch im folgenden Jahr 1935 ein limitierender Faktor. Das Podolsker Elektrolokomotivenwerk versäumte es immer wieder, die Pläne für die Produktion von Teilen in ausreichender Stückzahl umzusetzen. Um das Problem zu lösen, wurde ein Jahr zuvor beschlossen, das T-37A- Izhorsky-Werk in Leningrad für die zusätzliche Rumpfproduktion zu nutzen. Obwohl dieses Unternehmen über beträchtliche Kapazitäten verfügte, wurden jedoch auch andere Aufträge für Panzerwagen für den Bedarf der Marine der Sowjetunion sowie für die Produktion von Panzerfahrzeugen für die Leningrader Fabriken zur Herstellung von Panzerwagen sowie T-26 und T-28 vergebenPanzer. Infolgedessen wurden die meisten Rümpfe des T-37A von Podolsk zum Werk Nr. 37 geschickt.

    Rümpfe verschiedener Hersteller wurden auf unterschiedliche Weise hergestellt: Rümpfe aus Ischorsk wurden geschweißt , Rümpfe aus Podolsk genietet . Um eine dauerhafte Lösung für die Produktion von Rümpfen für Amphibienpanzer zu finden, haben Ingenieure diese umstrukturiert und die Kraftwerke umgebaut. [10]

    Grüße

    Fidi

    Alles zum Unternehmen Barbarossa, besonders den Frontregimentern die kurz vor Moskau standen

    Grüße

    Fidi