Namensbezeichnung Beuteflak

  • Hallo Bärich,

    das wären die "Kennblätter fremden Geräts", die D 50, herausgegeben vom Heereswaffenamt 1939, letztlich 14 Bände.

    Das Heereswaffenamt teilte jeder fremden Waffe oder Gerät eine, meist 3stellige Zahl und in Klammern den Anfangsbuchstaben des jeweiligen Landes zu. Für Frankreich z. B. (f).i

    Im Netz findest Du Literatur dazu. Leider meist nur über die Handfeuerwaffen.

    Für die deutsche Wehrmacht gab es als Gegenstück die "Datenblätter für Heeres -Waffen - Fahrzeuge,- Gerät."

    Gruß Karl

  • Hi,

    In Terry Gander/Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen, Motorbuchverlag findest Du viele davon. In der Hauptsache waren es französische, und sowjetische Flak, einige britische, niederländische und italienische sind noch nennenswert.

    Wobei bei den häufigsten Beuteflak eine abweichende Nomenklatur verwendet wurde, z.B. xx cm Flak M 39 (r) oder xx cm Flak M 35 (f).

    Außerdem gab es in der Wehrmacht natürlich die international weit verbreitete 4 cm Flak 28 (Bofors) sowie die 2 cm Flak 28 und 29 Oerlikon aus aller Herren Länder, aber die wurden zumeist unter diesen Bezeichnungen geführt.

    Auch das Waffen-Arsenal-Heft zu dem Thema ist ergiebig.

    Gruß, Thomas!

    "Lirum-larum Löffelstiel, wer nichts sagt, der weiß nicht viel - larum-lirum Gabelstiel, wer nichts weiß, muss schweigen viel!"

  • Moin,

    zum Thema "Beute-Flak" mal meine bisherige Sammlung frisch von meiner Webseite.

    Beute-Flak ("Waffe")

    2,0 cm Flak (Breda) (i)

    2,0 cm Flak (Madsen) (dk)

    2,0 cm Flak (Scotti) (i)

    2,5 cm Flak 38 (Hotchkiss) (f)

    2,5 cm Flak 39 (Hotchkiss) (f)

    3,7 cm Flak (Breda)

    3,7 cm Flak M 39a (ru)

    4,0 cm Flak 28 (Bofors)

    7,5 cm Flak M.17/34 (f)

    7,5 cm Flak M.30 (f)

    7,5 cm Flak M.30 (ru)

    7,5 cm Flak M.33 (f)

    7,5 cm Flak M.35 (ru)

    7,5 cm Flak M.36 (Schneider)

    7,5 cm Flak M.36/FK 97 (f)

    7,5 cm Flak M.37 (? r ?)

    7,62/8,8 cm Flak M.31 (ru)

    7,62/8,8 cm Flak M.38 (ru)

    7,65/8,8 cm Flak 37 (? ru ?)

    8,35 cm Flak M 22 (Skoda) (t)

    8,5/8,8 cm Flak M.39 (ru)

    9,0 cm Flak (i)

    9,0 cm Flak M.39 (f)

    9,4 Flak Vickers M.39 (e)

    Es fehlt sonstiges Beute-Gerät das bei der Flak-Artillerie Verwendung fand. Zum Beispiel Kommandogeräte usw.!

    Soweit die von mir bisher ermittelten Flak-Waffen. Alle Angaben ohne jede Gewähr.

    Gruß aus Hannover,

    Guido Janthor

    Ich bin neu hier! ;)

  • Hallo nochmal,

    Guido hat die Bezeichnungen vereinheitlicht, aber dafür die originalen vernachlässigt. Hier seien sie, soweit Chamberlain/Gander sie korrekt wiedergeben, nachgeschoben:

    2 cm Flak Madsen

    2 cm Flak Breda (i) / 2 cm MG 282 (i)

    2 cm Flak Scotti (i)

    2,5 cm Flak Hotchkiss 38 und 39

    3,7 cm Flak Breda (i)

    3,7 cm Flak M 39 (r)

    4,7 cm Flak 37 (t), (t) später weggefallen

    7,5 cm Flak (b)

    7,5 cm FK 97 (f)

    7,5 cm Flak M 17/34 (f)

    7,5 cm Flak M 30 (f)

    7,5 cm Flak M 33 (f)

    7,5 cm Flak M 36 (f)

    7,5 cm Flak Vickers M. 35 (h) / 7,5 cm Flak (d)

    7,5 cm Flak Vickers (e)

    7,5 cm Flak M 37 (t) / 7,5 m Flak Skoda

    [7,5cm Flak264/1 (i)? 7,5 cm Flak264/2(i)?]

    7,5 cm Flak 264/3 (i)

    7,5 cm Flak 264/4 (i)

    7,62 cm Flak 266/1 (i)

    7,62 cm Flak 266/2 (i)

    7,62 cm Flak 266/3 (i)

    7,62.cm Flak M 31 (r) / 7,62/8,8 cm Flak M 31 (r)

    7,62 cm Flak M 38 (r) / 7,62/8,8 cm Flak M 38 (r)

    7,65 cm Flak 33 (t)

    7,65 cm Flak37 (t)

    8,35 cm Flak 22 (t)

    8,5 cm Flak M 39 (r) / 8,5/8,8 cm Flak M 39 (r)

    9 cm Flak M 39 (f)

    9 cm Flak M 12 (t)

    9 cm Flak M 41 (i) und 309 (i)

    9,4 cm Flak Vickers M 39 (e)

    10,2 cm Flak (i)

    Bei den verbreitetesten Typen gab es Nachfertigung der Munition, bei manchen wurden Unmengen mit-erbeutet. Gerade die westeuropäischen Bestände gerieten weitgehend in deutsche Hand, und im Russlandfeldzug war die Beute eh unübersehbar. Aber auch die britischen Waffen wurden, obwohl seltener und mit weniger Beutemunition versehen, durchaus eingesetzt. Zumindest am Atlantikwall, dort teils als Küstenartillerie.

    Bei der Wehrmacht wurde so gut wie nichts nicht eingesetzt; ein deutscher General (welcher?) soll mal gesagt haben, der Atlantikwall sei ein europäisches Artilleriemuseum...

    Gruß, Thomas!

    "Lirum-larum Löffelstiel, wer nichts sagt, der weiß nicht viel - larum-lirum Gabelstiel, wer nichts weiß, muss schweigen viel!"

  • Hallo Karl,

    die sog. "Russenflak", also die 7,62/8,8 cm Flak M 31 (r), die 7,62/8,8 cm Flak M 38 (r) und die 8,5/8,8 cm Flak M 39 (r) kamen bei den Heimat-Flak-Batterien zum Einsatz. Die Rohre wurden auf das Kaliber 8,8 cm aufgebohrt, damit die deutsche 8,8 cm Munition verschossen werden konnte.

    Beste Grüße,

    René

    Suche alles über den Schutz des Donau-Wasserweges durch Angehörige der 5./Lehr-Regiment "Brandenburg" z.b.V. 800.

  • Guido hat die Bezeichnungen vereinheitlicht, aber dafür die originalen vernachlässigt. Hier seien sie, soweit Chamberlain/Gander sie korrekt wiedergeben, nachgeschoben:

    Moin,

    meine Bezeichnungen hatte ich - soweit ich mich erinnere - auf Grundlage der L.Dvs geführten Namen erstellt. Wenn es DVs gab, dann wurde die Waffe auch in größerem Umfang verwendet, was dazu führt, das die Beute-Flak-Waffen die nur vereinzelt oder experimentell Verwendung fanden, nicht in die Auflistung aufgeführt wurden. Dies hab ich auch bei den deutschen Flakwaffen so gehandhabt. Sprich Waffen, die noch nicht in Serienfertigung waren, sind bei mir nicht aufgeführt.

    Wie so oft arbeite ich lieber mit überlieferten Dokumenten / Akten als mit Büchern. So mache ich die Fehler und nicht andere. Und man verbreitet nicht Fehler (nein, ich beziehe mich nicht auf Chamberlain&Gander das Buch kenne ich bisher nicht) sondern allgemein auf lokale Literatur.

    Gruß aus Hannover,

    Guido Janthor

    Ich bin neu hier! ;)

  • Hallo,

    klar ist, dass die Wehrmacht auf Beutewaffen aller Art, auch Panzer, angewiesen war.

    Das Problem dabei war letztlich die Waffen und Munitionsvielfalt mit teilweise unlösbaren Nachschubproblemen.

    Gruß Karl