HJ- Volkssturm-Alarm-Bataillon Stettin (III. Aufgebot) // Alarm-Bataillon Murswiek

  • Hallo zusammen,

    in einem Buch fand ich die Geschichte eines evtl. noch unbekannten VS- Bataillons. Leider nennt der Verfasser keine Nummer, dafür aber den Namen des Bat. Führers.

    Bezeichnung .

    HJ- Volkssturm-Alarm-Bataillon Stettin (III. Aufgebot) // Alarm-Bataillon Murswiek

    Aufstellungsort:

    Stettin, Reichsgau Pommern

    Aufstellungszeitraum:

    kurz nach Weihnachten 1944

    Einheitsführer:

    Btl.-Fhr.: Leutnent d. Res. und HJ-Oberbannführer Werner Murswiek

    Kp.Chef 3.Kp.: Karl-Wather Rossdeutscher

    Einsatz:

    Ziegenort nördl. von Stettin

    Verlegung über Ückermünde, Peenemünde nach Stralsund

    Beim Angriff der Roten Armee abgesetzt nach Rügen/ Kap Arkona

    Weiterfahrt mit Boot nach Fehmarn, Ankunft dort am 8. Mai 1945

    " Dessen 4 Kompanien wurden zunächst am Westufer der Oder zwischen Stttin und Ziegenort inStellung gebracht und danach getrennt eingesetzt: 22./23.4. gegen den russischen Westoder- Brückenkopf( 4. Kp/ HJ Bataillon M.); am 25/ 26.4. in der Wotan- Randow- Auffangstellung (3. Kp/ HJ- Bataillon M.); am 30.4. vor Stralsund bei Lüssow (1. Kp./HJ- Bataillon M.) und Andershof (2.Kp. HJ- Bataillon M.)"[8]

    Besonderheiten:
    Das Bataillon bestand ausschließlich ( außer Führungskräften) aus Hitlerjungen um die 16 Jahre

    Ausstattung mit Gewehren K 47

    Verbleib:

    Auf Fehmarn aufgelöst, die Jugendlichen blieben zunächst bei der Bevölkerung dort

    Quelle:

    • "Hitlers letzte Armee" von Andreas H. Apelt/ Ekkehard Rudolph
    • Zeitzeugenbericht von Wolfgang Stedtnitz
    • http://www.zeit.de/2014/13/hit…rsoldaten/komplettansicht
    • VBL (Band VC 39)
    • Buch: "Die verlorene Generation" von Christian Hardinghaus
    • Die verlorene Generation, Autor C. Hardinghaus u. Glaube, Führer, Hoffnung
    • Der Untergang der Clara S., Autoren Susanne u. Jan Peter Wiborg
    • [8] Buch: Hitlers letzte Armee, von Werner Nemitz

    Möglicherweise kann man dieses VS- Bataillion ja anhand des Einheitsführers einem anderen zuordnen.

    Viele Grüße

    Nic

    Edit: Ergänzungen eingefügt / eingefügt (Sven30)

    Edited once, last by B-Ernst (March 12, 2022 at 7:15 AM).

  • Bataillon Murswiek -

    Alam-Bataillon Murswiek (Hitlerjugend)

    Stettin, Ziegenort, Insel Leitholm

    Stettin, Ziegenort, Insel Leitholm - militärische Operationen - Forum der Wehrmacht (forum-der-wehrmacht.de)

    Tagesmeldung Pz.A.O.K 3, vom 21.4.45 bezüglich G.R.1098 fehlerhaft ist. (evtl. 1097 oder 1099 heißen muß) und G.R.1098 tatsächlich in Raum Kasekow und weiterhin bei Pz.A.O.K. XXXXVI Verwendung fand mit Gefechtsstand im Blumenberger Forst (Försterei), wobei die 3. Kompanie/ Btl. Murswiek diesem Regiment unterstellt war. (damit im übertragenden Sinn der 549. VGD)


    https://www.courrierinternational.com/article/second…u-nom-du-fuhrer

    https://www.hj-research.com/forum/f85/bata…murswiek-10879/

    https://www.zeit.de/2014/13/hitlerjugend-kindersoldaten

    Zeit20140326 (bv-opfer-ns-militaerjustiz.de)

    Zeit20140326.pdf

  • Hallo Nicolae


    [9 Extrahiert]


    Zeit20140326.pdf


    Nun fordert es das Schicksal. Adolf Hitler plant im Frühjahr 1945 zehn HJ-Divisionen aus den Jahrgängen 1928 und 1929, und die pommersche Gauleitung stellt das Stettiner HJ-Alarmbataillon Murswiek auf.

    Das sind 600 Jungen, aufgeteilt auf vier Kompanien.

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    Werner Nemitz kann inzwischen davon berichten. Der Germanist, geboren 1929 in Stettin, hat sich Anfang März 1945 15-jährig zum Bataillon Murswiek gemeldet. Er ist einer jener 600 Jungen, die zum letzten Aufgebot gehörten. Was dann mit ihm und seinen Altersgenossen geschehen ist, hat er jahrzehntelang verdrängt. Bis ihn die Erinnerungen einholten und er 1998 zu recherchieren begann. In seinem Buch

    Hitlers allerletzte Reserve – Hitlerjungen als "Werwölfe" hat er einiges davon festgehalten.

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    Die Geschichte der 600 Hitlerjungen vom Bataillon Murswiek führt von Stettin durch die Ostseelande bis Greifswald und Stralsund. Sie beginnt im März 1945, als die "Festung Stettin", einst der größte deutsche Ostseehafen, den Angriff der Roten Armee erwartet. Die Bevölkerung hungert, Gauleitung und HJ-Führung feiern, "mit Geist und guten Tropfen", wie eine BDM-Führerin in einem Brief schwärmt.
    Schwede hat vorgesorgt und für seinen Privatbedarf nicht nur Waffen, sondern vor allem Rekordmengen an Lebensmitteln und Alkohol horten lassen. Was noch fehlt, besorgt man sich kurzerhand aus beschlagnahmten Villen – zur selben Zeit, da ein junges Mädchen, das nach einem Bombenangriff einige Wäschestücke an sich genommen hat, als "Volksschädling" hingerichtet wird.

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    Die Rote Armee stürmt vor. Am 20. März nehmen sowjetische Einheiten einen deutschen Brückenkopf an der Ost-Oder, der Stettin bis dahin geschützt hat. Bereits hier ist die 4. Kompanie des Bataillons Murswiek mit rund 150 Hitlerjungen im Einsatz.

    Einen Tag später verlässt eine Kolonne glänzender, vollgepackter Autos die sterbende Stadt: Gauleiter und Gefolge setzen sich ab – natürlich nicht ohne weiter Meldungen nach Berlin und über den Großdeutschen Rundfunk zu schicken, Reichsverteidigungskommissar Schwede werde Stettin "bis zum letzten Blutstropfen" selbst verteidigen. Zunächst geht es in das Dorf Strausberg am Stadtrand,

    dann in das weiter westlich gelegene Schloss Schwerinsburg bei Anklam. Während drei Kompanien der Hitlerjungen schon vorausgeschickt werden, den Fluchtweg zu sichern, bleibt die 4. Kompanie in Stettin zurück.

    Vier Wochen später, am 22. und 23. April, gibt es die letzten Kämpfe um die Stadt. Wehrmacht und SS räumen das Feld, geblieben sind Volkssturmmänner und die Jungen der 4. Kompanie. "Deutlich erinnere ich mich an einen der Gegenangriffe", schrieb später ein sowjetischer General, "bei dem der Gegner mehrere Tausend Mann einsetzte, schlecht ausgebildete, ganz junge oder alte Leute, Opfer des
    faschistischen totalen Krieges, die größtenteils zum ersten Mal im Gefecht standen."

    --------------

    Kurz zuvor hat noch die vorausgesandte 3. Kompanie des Bataillons Murswiek Greifswald passiert. Es ist die Kompanie von Werner Nemitz; zu ihr gehören auch vier Mädchen. Auf einer Befehlsausgabe wird Klartext geredet. Ein Oberstleutnant der Wehrmacht, so schrieb Karl-Walther Rossdeutscher, der Kompaniechef, seine Erinnerungen später nieder, "gab die Anweisungen und drückte sich so brutal aus,
    wie ich es bis dahin nicht einmal von der Waffen-SS gehört hatte".

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    Ihre Kameraden aus den beiden letzten Kompanien des Bataillons Murswiek haben kein solches Glück. Sie liegen inzwischen in Stralsund, als Vorhut der Gauleitung. Gleich nachdem Schwede und sein Tross am 30. April eintreffen, schickt er seine "Freischar" wieder an die Front, eine Front, die schon in Auflösung begriffen ist. "Als Mazuw, Schwede-Coburg und Wegner erfuhren, dass Heer, Luftwaffe und

    Kriegsmarine die ›Festung‹ Stralsund nicht mehr verteidigen wollten", so erfährt Nemitz bei seinen Nachforschungen, "schickten sie in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai die beiden HJ-Kompanien vor die Tore der Stadt zu ›hinhaltendem Widerstand‹."

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    Gegen 20 Uhr am Abend des 30. April – wenige Stunden zuvor hat sich Hitler in Berlin erschossen – gibt Wegner der 1. Kompanie des Murswiek-Bataillons den Einsatzbefehl. Ein SS-Obersturmführer bringt die Jungen in Stellungen dicht am Rügendamm und verschwindet dann auf Nimmerwiedersehen. Zur selben Stunde wird beschlossen, auch Stralsund kampflos zu übergeben. Das letzte Militär zieht sich
    zurück, nur für die Hitlerjungen kommt kein Rückzugsbefehl. Die Gauleitung habe sie, so lautet eine spätere Entschuldigung von Pommerns HJ-Chef Wegner, schlichtweg vergessen.

    Ebenso "vergessen" – diesmal von der Wehrmacht – werden auch an der Straße von Greifswald in Stellung gebrachte Luftwaffenhelfer und die letzte Murswiek-Kompanie. "Abends stolperten wir querfeldein los", erinnerte sich ein Überlebender. "Es war eine fürchterliche Situation. Die Kleinen heulten, wollten nach Hause. Die Lage eskalierte, als wir einen russischen Lastwagen mit der Panzerfaust
    abgeschossen hatten."

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    Gegen 20 Uhr am Abend des 30. April – wenige Stunden zuvor hat sich Hitler in Berlin erschossen – gibt Wegner der 1. Kompanie des Murswiek-Bataillons den Einsatzbefehl. Ein SS-Obersturmführer bringt die Jungen in Stellungen dicht am Rügendamm und verschwindet dann auf Nimmerwiedersehen. Zur selben Stunde wird beschlossen, auch Stralsund kampflos zu übergeben. Das letzte Militär zieht sich
    zurück, nur für die Hitlerjungen kommt kein Rückzugsbefehl. Die Gauleitung habe sie, so lautet eine spätere Entschuldigung von Pommerns HJ-Chef Wegner, schlichtweg vergessen.

    Ebenso "vergessen" – diesmal von der Wehrmacht – werden auch an der Straße von Greifswald in Stellung gebrachte Luftwaffenhelfer und die letzte Murswiek-Kompanie. "Abends stolperten wir querfeldein los", erinnerte sich ein Überlebender. "Es war eine fürchterliche Situation. Die Kleinen heulten, wollten nach Hause. Die Lage eskalierte, als wir einen russischen Lastwagen mit der Panzerfaust
    abgeschossen hatten."

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    Die HJ-Verantwortlichen bedauerten sich später zwar gern für ihr eigenes gequältes Gewissen, verweigerten aber dennoch bis zuletzt, was insbesondere den Angehörigen und Kameraden der verschollenen Jungen noch hätte helfen können: Informationen. So blieb der Tod der mehr als hundert verschwundenen Kinder und Jugendlichen aus der 4. Kompanie des Murswiek-Bataillons bis heute völlig ungeklärt. Es scheint wie in dem bösen Märchen vom Rattenfänger – tatsächlich aber ist es ein ungeheuerliches Verbrechen, von dem niemand mehr etwas wissen will.

    ADRESSE: http://www.zeit.de/2014/13/hitler…komplettansicht


  • Hallo!

    Möglicherweise kann man dieses VS- Bataillion ja anhand des Einheitsführers einem anderen zuordnen.

    ... wir sammeln hier erstmal, sieht aber schon gut aus.

    @ Mark: Danke für deine Ergänzungen. :thumbup:

    Ich kann auch noch was zu dem o.g. Vst.-Btl. beipflichten, hier aus dem Buch "Die verlorene Generation" von Christian Hardinghaus, das uns Jockel mal zur Verfügung gestellt hatte. Ich stelle die Daten oben malm zusammen ...

    Grüße

    Sven

    Suche alles über die 91. Luftlandedivision und 77.Infanterie-Division

  • Sven30 March 3, 2022 at 11:03 PM

    Changed the title of the thread from “Möglicherweise noch unbekannt” to “HJ- Volkssturm-Alarm-Bataillon Stettin (III. Aufgebot) // Alarm-Bataillon Murswiek”.
  • Hallo,

    das HJ-Alarmbataillon Murswiek war in Verbindung mit den Ortsnamen/Einsatzorten Stettin, Insel Leitholm und Ziegenort auch schon mehrfach Forumsthema, der Artikel aus der Zeit ist auch hier schon genannt: Stettin, Ziegenort, Insel Leitholm

    Das Bataillon bestand aus vier Kompanien, Führer der 3.Kompanie war der Leutnant a.D. und frühere HJ-Führer in Pommern, Karl-Wather Rossdeutscher.

    Quellen: Die verlorene Generation, Autor C. Hardinghaus u. Glaube, Führer, Hoffnung - Der Untergang der Clara S., Autoren Susanne u. Jan Peter Wiborg

    Gruß, J.H.

  • Hallo

    Diese Jungs hat sich der Gauleiter Schwede-Coburg als eine Art Leibgarde gehalten und dann vor Stralsund verheitzt als er sich nach Schleswig Holstein abgesetzt hat.Eine Schande wie billig dieser Verbrecher nach dem Krieg im Westen Deutschlands davongekommen ist.

    Gruß Jürgen

  • Hallo Mark,

    eine sehr interessante Darstellung. In dem Buch ist nichts erwähnt von dem Gauleiter. Die Stellung vor Stralsund ist zwar beschrieben, aber am 30. April setzte sich die Jungens auf Befehl des Btl.Führers Murswiek unter seiner Führung über den Flugplatz Parow ab, den Rügendamm hatten SS- Einheiten gesprengt.

    es ist schon erstaunlich wie viel da doch noch zusammenkommt.

    Beste Grüße

    Nic

  • Mein Respekt gilt dir Nicolae.

    Ich stimme Ihrer Antwort zu. Ich habe das Booklet mit Google Translator gelesen.

    Mein Deutsch ist begrenzt [entschuldigung], aber ich konnte beurteilen, was meiner Meinung nach relevant ist.

    An alle im Forum. Tolle Arbeit in der Tat.


    Mark

  • Hallo,

    Quote


    Btl.-Fhr.: HJ-Oberbannführer Major Murswiek

    Werner Murswiek *15.03.1914 in Ginst war nie Major, sein letzter mil. Dienstgrad war Leutnant d.R:

    1931 Eintritt in die HJ

    1936 Aufnahme in die NSDAP

    1938-39 Gebietsführer Pommern der HJ

    1939-42 Kriegsdienst

    1942-45 wieder Gebietsführer Pommern der HJ

    1957 Eintritt in den BND, Bundesangestellter BAT IVa, Leiter einer Befragungsstelle, Empfehlung Org 85: Weiterbeschäftigung mit Auflagen, Umsetzung innerhalb des BND, 1965 Ausscheiden nach Fehlverhalten im Dienst (BND-Archiv)

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo zusammen,

    ich habe einen weiteren Angehörigen des Bataillons Murswieck gefunden. Sein Name ist Werner Nemitz und er schildert seine Erlebnisse ebenfalls in dem Buch "Hitlers letzte Armee". Ich zitiere mal die Aufteilung des Bataillons:

    " Dessen 4 Kompanien wurden zunächst am Westufer der Oder zwischen Stttin und Ziegenort inStellung gebracht und danach getrennt eingesetzt: 22./23.4. gegen den russischen Westoder- Brückenkopf( 4. Kp/ HJ Bataillon M.); am 25/ 26.4. in der Wotan- Randow- Auffangstellung (3. Kp/ HJ- Bataillon M.); am 30.4. vor Stralsund bei Lüssow (1. Kp./HJ- Bataillon M.) und Andershof (2.Kp. HJ- Bataillon M.)"

    Demnach müsste es die 1. Kompanie gewesen sein die sich dann mit dem Btl.Fhr. Murswieck über Rügen abgesetzt hat.

    Viele Grüße

    Nic

    Edit: Ergänzung eingefügt (B-Ernst)

    Edited once, last by B-Ernst (March 12, 2022 at 7:16 AM).

  • Hallo,

    ...ich habe einen weiteren Angehörigen des Bataillons Murswieck gefunden. Sein Name ist Werner Nemitz ...

    die Berichte und verschiedenen Veröffentlichungen des Werner Nemitz sind hier und in den anderen Threads zum VS-Btl. Murswiek bereits mehrfach als Quelle genannt worden.

    Gruß, J.H.

  • Hallo Mark!

    Die von dir gezeigte FPN 64860 gehörte zum Stab und 1.-5. Kompanie des H.J. Bataillon Mursvik (25.11.1944-8.5.1945).

    Welche Quelle ist das?

    Grüße

    Sven

    Suche alles über die 91. Luftlandedivision und 77.Infanterie-Division